Beiträge von Lucius Petronius Crispus

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    LUCIUS OCTAVIUS SEBASTIANUS


    MIT WIRKUNG VOM
    NON AUG DCCCLXVIII A.U.C. (5.8.2018/115 n.Chr.).


    ZUM
    TIRO - COHORTES URBANAE


    i. A. Lucius Petronius Crispus

    Der Petronier bekam die Korrektur sehr zügig - das Versprechen der Beförderung war offensichtlich motivierend gewesen! Er sah es noch einmal durch und machte einige kleine Anmerkungen - keine großen Sachen, ein Absatz war hochzuziehen und ein Halbsatz zu streichen. Damit war es in seinen Augen vorlagereif.
    "Gute Arbeit, Octavius! Diese kleinen Änderungen noch einbeziehen und eine Reinschrift für den PU und eine für die Akten!"

    GUTACHTEN


    Res:
    Grundstück im Eigentum der Cohortes Urbanae. In concreto eine Parzelle Weideland in der Regio VII bei Pyrgi


    Das fragliche Grundstück wird gegenwärtig im Wege der locatio conductio rei durch den römischen Bürger Ovinius Naso bewirtschaftet. Das Grundstück wird durch diesen als Weideland für seinen Viehbestand genutzt. Der Pachtvertrag mit Naso läuft in Kürze aus.
    Anbei: Maße es Grundstücks und die Höhe der Pacht.


    Empfehlung:
    Nichtverlängerung des Pachtvertrages.
    Verkauf des Grundstücks
    Evaluierung des gesamten Grundbesitzes der Cohortes Urbanae im Hinblick auf Gewinn und Nutzen mit dem Ziel einer effizienteren und ökonomisch besser aufgestellten Einheit.


    Gründe:
    Das fragliche Grundstück hat für die Cohortes Urbanae keinen nennenswerten praktischen Nutzen. Es liegt weit außerhalb des Stadtgebietes und kann ohnedies durch die Verpachtung und den daraus resultierenden Fremdbesitz durch Naso nicht für praktische Zwecke wie etwa Übungen genutzt werden.


    Eine wirtschaftliche Nutzung durch die Cohortes erscheint nicht sinnvoll. Die Weidewirtschaft ist besonders im lokalen Kontext des Grundstückes als einzelnes Stück Weideland in relativer Distanz zu anderen urbanischen Liegenschaften kaum ökonomisch sinnvoll zu betreiben.


    Auch eine Verlängerung der Verpachtung ist nicht empfehlenswert.
    Die durch Verpachtung erwirtschafteten Einkünfte stehen in keinem angemessenen Verhältnis zum anfallenden Verwaltungsaufwand (Gutachter fiel beispielsweise beinahe einen ganzen Tag für die Arbeit in der Stadt aus, da er die Informationen über begutachtetes Grundstück aufwändig aus der Regio VII heranzuschaffen hatte.) *


    Als effizienteste Auflösung dieser für die Cohortes Urbanae unbefriedigenden Situation, erscheint also ein zügiger Verkauf des Grundstücks nach Auslaufen des Pachtvertrages, wobei der Verkaufspreis im Hinblick auf den geringen Ertrag einerseits und im Sinne einer zügigen Reinvestierung eben dieses Verkaufspreises andererseits, eine untergeordnete Rolle spielen sollte und entsprechend niedrig anzusetzen wäre [FONT=freestyle script, amaze]ist[/FONT], um potentielle Käufer aufzutun.


    * Darüber hinaus erscheint das Land wenig fruchtbar zu sein - der gegenwärtige Pächter beispielsweise würde immerhin nicht sein Vieh darauf weiden lassen, wenn gewinnbringenderer Ackerbau betrieben werden könnte - was voraussichtlich gleichfalls zu einem relativ geringen Verkaufspreis führen wird.


    Im Übrigen könnte eine Evaluierung des ganzen wirtschaftlichen Bestandes der Einheit nach den hier angewandten Paradigmen des Nutzens und des Gewinns die ökonomische Situation der Einheit verbessern und damit indirekt auch ihre Kampffähigkeit im Dienste des Augustus.


    Ein zügiger Verkauf des hier begutachteten Grundstücks würde in Ermangelung erkennbar lukrativerer Alternativen durch Pacht oder Eigenbewirtschaftung im Bezug auf besagtes Grundstück einen ersten Schritt in diese Richtung bedeuten.


    Gutachter:
    M. Octavius Maro
    Cornicularius
    Cohortes Urbanaed


    "Ich werde damit bei Gelegenheit an den PU herantreten und mich als Käufer anbieten. Dann hoffen wir, dass das klappt. Deine Beförderung werde ich unabhängig davon in der nächsten Stabsbesprechung vorbringen."

    Sim-Off:

    Du musst es nicht nochmal posten ;)

    Pegasus, der dienstälteste Tribun, salutierte zuerst, als der Kaiser sich verabschiedete und gab dann das Kommando.
    "Milites state! Oculos ad sinistram!"
    Das wurde von den Centurionen weitergegeben. Lucius salutierte ebenfalls und sah dann dem mächtigsten Mann im Imperium hinterher. Bevor er aber Gedanken darüber nachhängen konnte, wie er dem Mann etwas näher kommen konnte, sprach ihn Claudius Menecrates an.


    Der Auftrag war relativ simpel und es wunderte ihn, dass ausgerechnet er damit betraut wurde - das war doch eher eine Aufgabe für einen Cornicularius! Aber er hatte sich ja vorgenommen, sich bei dem Mann einzuschleimen. Und nachdem Tiberius Verus so leichtes Spiel gehabt hatte, war der Claudier vielleicht wirklich recht leicht zu beeinflussen...
    "Wir haben bisher immer unsere Stabsbesprechungen in einer Exedra in der Principia abgehalten. Stertinius Quartus-"
    Er sah zu dem Amtsvorgänger, der gerade mit seinem - seit gerade eben ehemaligen - Cornicularius sprach.
    "-hat uns immer dort getroffen. Ich kann aber auch ein Officium organisieren."
    Beziehungsweise Maro konnte das machen...
    "Bis das eingerichtet ist, stelle ich gern mein Officium zur Verfügung."

    Das Fieber hielt an - nach einer Stunde schickte Lucius Armin zur Castra, um ihn krankzumelden. Und einen Arzt zu holen - denn irgendwie hatte er nämlich auch Bauchschmerzen und das Gefühl, dass er relativ blass war. Bis Armin mit einem Medicus von den Cohortes zurückkehrte, war Übelkeit dazugekommen - Lucius kotzte und fühlte sich unangenehm an seine Überfahrt nach Alexandria erinnert. Immerhin wusste er aber, dass der Medicus ein guter Mann war - er behandelte fast immer die Offiziere bei den Stadtkohorten und besaß eine lange Erfahrung.

    Der Tribun hatte das Gutachten schon sehnlich erwartet. Als Maro eintrat, nahm er es wortlos entgegen und las es genau - Rechtstexte waren immer genau anzuschauen, das hatte er bei Eumenius gelernt! Einen Moment ging er die Argumentation durch: Das Landstück sollte billig verkauft werden, damit man es zügig losbekam und den Erlös zügig reinvestieren konnte. Das legte natürlich den logischen Schluss nahe, dass man dafür auf einen Teil des Erlöses verzichtete, was eigentlich nur dann rational war, wenn man dringend Geld brauchte. Die Brache war ebenfalls ein etwas schiefes Argument, denn die ging ja auf Kosten des Pächters, nicht des Verpächters, der den Zins bezog. Andererseits lief der Pachtvertrag ja aus...


    Routiniert wie immer sprach er die Punkte direkt an:
    "Den vor- und den vorvorletzten Absatz sollten wir nochmal durchgehen. Wir sollten dem Präfekten nicht nahelegen, dass er mehr Geld für das Grundstück bekommen könnte. Die Cohortes Urbanae sind momentan nicht allzu schlecht aufgestellt. Fokussieren wir uns also darauf, dass das Land generell wenig abwirft und es schwierig werden dürfte, einen Käufer zu finden.
    Das mit der Brache lassen wir auch lieber weg. Die Idee mit der Verwilderung gefällt mir zwar, aber bei einer Weide ist es ein bisschen unlogisch, dass der Wert sinkt. Dadurch wächst ja eigentlich mehr Gras, sodass man mehr weiden kann."

    Wenn das Grundstück bebaut wäre, wäre die Lage anders - aber so...
    "Das mit den Verwaltungskosten ist aber auch gut. Schreib noch rein, dass das Land wenig fruchtbar ist und deswegen niemand den üblichen Preis zahlen wird."
    Lucius hoffte, dass das eine Lüge war - immerhin hatte er durchaus Interesse, dort eine kleine Landwirtschaft aufzubauen!
    "Und schreib noch, dass es generell ein bisschen abgelegen ist, nicht nur zu anderen Besitztümern der Cohortes Urbanae. Das mindert den Wert auch."
    Er kratzte sich am Kopf.
    "Am Ende kannst du nochmal herausstellen, dass eine Eigenbewirtschaftung oder Verpachtung für die CU nicht sinnvoll sind und deshalb eine zügige Abstoßung geraten ist."

    Als der Claudier eintraf, erwiderte Lucius den Gruß mit einem Nicken - auch wenn er den Typen nicht mochte, musste er seinem Vorsatz treu bleiben, sich ihm einzuschleimen. Aber glücklicherweise ergab sich nicht die Gelegenheit zu weiterem belanglosen Geschwätz, denn dann kam schon der Kaiser.
    "Oculos ad sinistram!"
    befahl Pegasus und die Blicke der Männer hefteten sich an den berittenen Oberkommandierenden. Lucius musste daran denken, dass sie als Truppe den Kaiser doch relativ selten sahen - und er konnte sich kaum erinnern, überhaupt einmal mit ihm gesprochen zu haben, obwohl er nun schon einige Jahre in Rom stationiert war.


    Als der Aquilier dann das Tribunal hinaufgeklettert kam, grüßten die Tribune militärisch:
    "Ave, Imperator!"
    Dann hieß es wieder Klappe halten - der Kaiser kam direkt zur Sache und begann eine Ansprache. Es erstaunte Lucius, dass Stertinius Quartus tatsächlich einmal ein militärisches Kommando gehabt hatte - er hatte sich in seinen Jahren bei den Cohortes Urbanae kaum um den militärischen Part seiner Arbeit gekümmert. Lucius hatte ihn deshalb als Bürokraten und Amtsschimmel abgestempelt - der aber offensichtlich gute Beziehungen zum Kaiserhof hatte... weil er frühzeitig auf das richtige Pferd gesetzt hatte: Er hatte die politische Freundschaft zu Aquilius Severus gepflegt und als Gegenleistung eine steile Karriere erhalten. Claudius Menecrates war nicht unbedingt ein Anwärter auf den Kaiserthron - wenn es stimmte, was man hörte, hatte er im Senat einige Feinde! Aber trotzdem würde es sich vielleicht auszahlen, sich mit ihm gutzustellen... Gelegenheit würde sich ja ergeben, wenn er dem Kohorten tatsächlich etwas mehr Aufmerksamkeit schenkte - vielleicht würde sich dann auch der schlechte Start bei der Kommission wegwischen lassen.


    Zuvor musste diese Zeremonie aber abgeschlossen werden. Also spendete der Petronier brav Applaus, als die Reden beendet waren und wartete dann artig, während der Augur sein seltsames Zeremoniell abspulte. Lucius hatte gehört, dass die Auguren den Hühnern einfach wenig zu Essen gaben, sodass das Zeichen immer günstig war - was für ein lächerliches Ritual!

    Der Tag begann wie so viele Tage in Rom in dieser Jahreszeit - es war schwülwarm auf dem ausgetrockneten Campus der Castra Praetoria. Um diese Uhrzeit lag er allerdings noch eher still da - erst nach dem Morgenappell schleppten sich die Tirones und Milites auf den Platz, um bei steigender Hitze ihre Übungen zu vollziehen. Einsam zeichnete sich das Tribunal vor der aufgehenden Sonne ab, während in Rom und der Castra geschäftiges Treiben aufkam.


    Doch erst zur zweiten Stunde öffnete sich die Porta und die Feldzeichen der Cohortes Urbanae zogen an der Spitze der gesamten Mannschaft - immerhin knapp 1500 Mann - auf dem Exerzierplatz ein. Direkt hinter den Signa spielten die Feldmusiker einen leichten Marsch, der den Männern den Takt ihrer Schritte vorgab. Tribunus Lucius Petronius Crispus folgte dem Zug hoch zu Ross direkt hinter der Cohors X gemeinsam mit seinem Amtskollegen Lucius Pinarius Pegasus und natürlich dem Oberkommandierenden Publius Stertinius Quartus, der heute aus dem Amt scheiden würde. Lucius war darüber nicht unbedingt glücklich - er hatte den Neuen Claudius Menecrates als Verbündeten dieses verrückten Tiberiers in Erinnerung. Und wenn man Wahrscheinlichkeiten berücksichtigte, würde er die Zügel enger fassen als der Stertinier - lockerer konnte man sie ja kaum führen! Immerhin war der Claudier ein Soldat, soweit er wusste - wie nützlich das sein würde, würde sich zeigen.


    Trotzdem war es rational, sich lieber bei dem neuen Präfekten beliebt zu machen - immerhin hatte sich gezeigt, dass es günstiger war, sich mit seinen Vorgesetzten gut zu stellen! Also hatte der Petronier sich Mühe gegeben, diese Veranstaltung ordentlich zu organisieren. In Reih und Glied marschierten die drei Kohorten deshalb auf und stellten sich in großen Karrés vor dem Tribunal auf. Dieses betrat der Stab und als Stertinius Quartus in seiner Felduniform die Treppe erklommen hatte, erklärte Pegasus als dienstältester Tribun:
    "Nuntio: Cohortes Urbanae angetreten!"
    Jetzt fehlte nur noch der Neue... und natürlich der Oberoberkommandierende, der Kaiser persönlich!

    Was Maro erzählte, konnte vielleicht eines Tages nützlich sein - eine gut geführte Behörde war eine Seltenheit im korrupten Italia, so viel wusste der Petronier bereits. Er nahm die Tabula und überschlug die Maße - wenn das alles stimmte, war es wirklich ein ordentliches Stückchen Land.


    Nachdem der Cornicularius seine Einschätzung abgegeben hatte, war dann Lucius an der Reihe. Er machte einen Schritt zur Flurtüre und zog diese zu. Dann begann er zu reden:
    "Nun, Octavius, ein hübscher Preis ist leider nicht in meinem Interesse. Ich selbst habe vor, den Cohortes Urbanae dieses Landstück abzukaufen - natürlich möglichst zu einem günstigen Preis."
    Maro war immerhin sein Klient und konnte bei seinem Vorhaben nützlich sein - daher weihte Lucius ihn ganz offen dieses vielleicht nicht 100% saubere Vorhaben ein. Er verschränkte die Arme.
    "Wie du schon sagst, haben die Cohortes Urbanae wenig Nutzen von dem Fleckchen Erde, für mich wäre es dagegen ein guter Boden für einen kleinen Landsitz. Ich brauche also ein Gutachten, das dem Praefectus Urbi klar macht, dass dieser Grund am besten abzustoßen ist und nicht viel wert ist. Wie du sagst, ist die Pacht bisher niedrig und es wird als Weideland genutzt - das sollte also kein Problem sein."
    Er zwinkerte Maro zu - 'do ut des', wie ein abergläubischer Mensch sagen würde:
    "Wenn du das gut für mich erledigst, werde ich im Gegenzug dafür sorgen, dass du endlich einen Posten als Centurio erhältst. Die Augusta hat das ja schon vor Monaten angeregt."

    Als Lucius an diesem Morgen aufwachte, hatte er einen trockenen Mund - und das, obwohl er am Vorabend keineswegs gesoffen hatte. Überhaupt hatte er das Trinken deutlich beschränkt, seit er wieder hier in Rom war - es war einfach irrational, sich den zunehmenden Kater für ein paar Stunden Gelöstheit anzutun. Was er heute spürte, kam dem Kater relativ nah - aber die Hitze, die er innerlich spürte, kam sicherlich nicht allein vom römischen Sommer!
    "Armin, was zum Trinken!"
    rief er und hob den Kopf, um ihn sofort wieder fallen zu lassen. Bewegungen des Kopfes schmerzten - nicht nur dort, sondern auch am Hals und an den Schultern! Man musste keine Vorlesungen in Medizin gehört haben (obwohl Lucius das getan hatte), um zu wissen: Er hatte Fieber!

    Der Tribun betrachtete die Karte. Südlich von Rom war er noch nie unterwegs gewesen - eigentlich hatte er Rom immer nur über Ostia verlassen und betreten. Trotzdem wusste er in etwa über die Distanzen im Umland Roms Bescheid - Aricia war 16 Meilen entfernt, also eindeutig innerhalb der 100-Meilen-Zone. Innerhalb war der Praefectus Urbi zuständig, sodass der Einsatz besser abgesichert sein würde.
    Die Statio ad nonum lag - wie der Name schon sagte - am neunten Meilenstein, also waren es sieben Meilen Schwerpunkt.
    "Der Einsatz an Männern hängt stark von den Aufgaben ab. Für die Vermessung genügt im Grunde ein Contubernium."
    dachte er laut nach. Ein Vermessungstrupp bestand normalerweise auch nicht mehr als acht Mann und die Einmessung einer Straße war ja nicht allzu kompliziert.
    "Wenn wir ausbessern wollen, brauchen wir natürlich Material, also Kies in verschiedener Stärke, Steine und so weiter. Wenn das Material angekauft und geliefert wird, brauchen wir nur Bautrupps. Wie viele, hängt von der Zeit ab, die das Projekt brauchen darf. Wobei die Sache kostenmäßig weitgehend neutral wäre - wenn mehr Männer arbeiten, geht es schneller, dafür sind mehr Kräfte gebunden. Ohne größere Probleme für uns wären zwei Manipel aufzubieten, wobei ich es vorziehen würde, wenn nur ein Manipel abgesandt wird - also ungefähr 100 bis 150 Mann."
    Je nach dem, welche Centuriae er abordnen würde.
    "Also zwei Centuriae von unserer Seite, das Baumaterial von euch, dazu kannst du ja Arbeiter anwerben. Der Arbeitseinsatz wird nach den üblichen verwaltungsinternen Sätzen abgegolten."
    Natürlich musste auch irgendwie abgerechnet werden, wenn man sich Soldaten "auslieh", die dann andernorts fehlten - aber das würde die Buchhaltung des Praefectus Urbi übernehmen.

    Crispus war nicht nur ein Zahlenfreund, sondern auch ein Ordnungsfanatiker - also war auch sein Schreibtisch relativ aufgeräumt. Er musste also nur ein paar Tabulae aufstapeln und seinem Cornicularius in die Hand drücken, dann war genug Platz.
    "Bitteschön."
    sagte er dann und deutete auf die freie Fläche seines Schreibtisches - er war schon sehr gespannt, welche Karten der Architekt mitgebracht hatte. Lucius mochte Karten, wenn sie exakt waren - die meisten waren ja leider eher wenig exakte Grafiken, die jenseits der Beschriftungen nichts mit der Realität zu tun hatten...

    Aus Spielerposition ein kleiner Hinweis zur WiSim: Ich nehme an der WiSim teil, allerdings habe ich wenig Lust, mich täglich oder wöchentlich um meinen Konsum zu kümmern. Jetzt gibt es den Konsum-Assistenten (eine hervorragende Erfindung, danke Macer!), allerdings funktioniert der zumindest bei mir nicht immer 100% - ich habe ihn z.B. überall auf 50% gestellt, allerdings krebse ich doch oft bei deutlich niedrigeren Werten herum.


    Für meine ID ist das nicht so tragisch - sie ist ja eh so angelegt, dass sie eher geizig und pragmatisch ist, sodass sie vielleicht auch mal etwas abgerissener aussieht. Aber wenn der Balken niedrig ist, weil der WiSim-Assistent keine passenden Produkte findet (oder was auch immer da hängt), dann ist das eben manchmal auch nicht beabsichtigt...

    "Für einen Freund habe ich immer Zeit."
    erwiderte der Tribun, obwohl er sich nicht ganz sicher war, ob "Freund" wirklich der richtige Begriff für die Beziehung zu dem Helvetier war - aber in dem Sinne, in dem man verbündete Könige als "Amici Romanorum" bezeichnete, war es vielleicht nicht ganz unpassend. Und eine intime Freundschaftsbeziehung konnte sich der Petronier sowieso nicht vorstellen.


    Er deutete auf den Hocker vor seinem Schreibtisch - natürlich konnte Commodus sich setzen.
    "Wie steht es um die Straßenbaupläne? Wann brauchst du wo wie viele Männer?"

    Der Tribun kam wieder einmal aus seinem Officium ins Vorzimmer, das gleichzeitig das Officium des Cornicularius war. Sein Blick suchte Maro, dann legte er sofort wie gewohnt los:
    "Du warst du kürzlich in Caere wegen der Grundstücke, richtig? Hat sich das was ergeben?"
    Natürlich entging es dem Tribun nicht, wenn sein "Bürochef" einen Tag weg war - und es war nicht schwierig herauszufinden, wohin!

    Diesmal war der Helvetier leichter zufrieden zu stellen, wie es schien. Lucius würde diesen Umstand allerdings noch etwas bedauern, denn den Rest des Abends ging es um seichte Themen - Dinge, über die der Petronier ungern sprach, da er es für Zeitverschwendung hielt. Somit würde der Redeanteil von Commodus weiterhin höher bleiben.


    Am Ende des Abends war der Tribun dann doch ganz froh, es geschafft zu haben. Trotzdem war er zufrieden - den Sohn eines Prätorianerpräfekten als Verbündeten zu haben, war sicher nicht die schlechteste Sache...

    Sim-Off:

    :dafuer:

    Der Petronier bediente sich auch fleißig an dem Granatapfel - wenn auch nicht ganz so beherzt wie der Helvetier. Aber auch er hatte Anlass, sich am Ende die Hände abzuwischen, vor allem weil er auch nicht so erfahren im Umgang mit der Frucht war. Als Kind und Jugendlicher hatte er eben nicht gelernt, so exotische Speisen fachmännisch zu essen.


    Gleichzeitig hörte er Commodus' Erzählungen zu. Ein Erdbeben also - abergläubische Menschen glaubten ja, das wäre ein Zürnen der Götter! Lucius wusste nicht, was der wahre Grund war - aber es gab sicherlich eine rationale Erklärung dafür! Dass man sich um seinen Besitz kümmerte, wenn er heftige Schäden genommen hatte, klang ebenfalls einleuchtend - auch wenn
    "Nun, ich war als Scriba von Tiberius Lepidus tätig, der mich als Klient aufgenommen hat. Dann wurde ich in den Ritterstand erhoben und diente als Subpraefectus Classis in Alexandria. Kurz vor dem Sklavenaufstand hier wurde ich dann nach Rom zu den Cohortes Urbanae versetzt*. Also es ist eine ganze Menge passiert, wie du dir denken kannst."
    Er lächelte.
    "Ich wüsste gar nicht, wo ich anfangen sollte."


    Sim-Off:

    * Ich folge den Jahreszählungen der CH-Amtszeiten. Für mich sind also mehr als 10 Jahre vergangen ;)


    Lucius sparte sich einen weiteren Kommentar zum Essen - er hatte trotz der freundlichen Worte des Helvetiers das Gefühl, dass er sich hier nicht besonders souverän präsentiert hatte. Also ließ er lieber Gras über das Thema wachsen - es gab andere Bereiche, wo er sicherer war und worüber er lieber sprach.


    Jetzt kam Obst - da konnte man nicht viel falsch machen. Er griff also ebenfalls nach einem Granatapfel - die Dinger kannte er aus Alexandria. Er pulte ein paar Kerne heraus und naschte sie rasch hintereinander. Das Problem an den Dingern war das Verhältnis von Fruchtfleisch zu Kern... sicherlich nur 1:5 oder so...
    "Und was hast du die letzten Jahre von Rom ferngehalten?"
    Als Sohn eines Prätorianerpräfekten und Enkel eines Senators war Rom ja eigentlich der natürliche Aufenthaltsort für einen Mann von Commodus' Alter.