Was Auza direkt auffiel war, dass Messalina ihrer Sklavin einige große Freiheiten gewährte. Wie konnte es sonst sein, dass die Sklavin sich zu ihrer Herrin auf die Kline legte, während sie Besuch empfing. Natürlich musterten die beiden sie, aber Auza hielt den Blicken stand.
Messalina war ganz anders, als Auza sie sich vorgestellt hatte. Jünger als sie selbst, mit einem schön geschnittenen Gesicht, die Männer bedauerten es sicher, dass sie Vestalin geworden war und überraschend freundlich. Für Gewöhnlich behandelten Römerinnen wie Messalina Auza ganz anders, für gewöhnlich begegnete sie ihnen aber auch nur auf der Straße.
"Es ist ein thrakischer Name. Meine Eltern kommen aus Thrakien, aber ich bin hier in Rom aufgewachsen." Beantworte sie höflich Messalinas Frage, danach wandte sie sich, der Obstschale zu, denn auch wenn Messalinas Worte freundlich geklungen hatten. So hinter ließ es bei Auza doch den Eindruck einer Aufforderung, der man möglichst Folge zu leisten hatte.
"Danke"sagte sie und nahm sich ein paar Trauben, die ließen sich wenigtens leicht und schnell verzehren.