Beiträge von Auza

    Was Auza direkt auffiel war, dass Messalina ihrer Sklavin einige große Freiheiten gewährte. Wie konnte es sonst sein, dass die Sklavin sich zu ihrer Herrin auf die Kline legte, während sie Besuch empfing. Natürlich musterten die beiden sie, aber Auza hielt den Blicken stand.
    Messalina war ganz anders, als Auza sie sich vorgestellt hatte. Jünger als sie selbst, mit einem schön geschnittenen Gesicht, die Männer bedauerten es sicher, dass sie Vestalin geworden war und überraschend freundlich. Für Gewöhnlich behandelten Römerinnen wie Messalina Auza ganz anders, für gewöhnlich begegnete sie ihnen aber auch nur auf der Straße.


    "Es ist ein thrakischer Name. Meine Eltern kommen aus Thrakien, aber ich bin hier in Rom aufgewachsen." Beantworte sie höflich Messalinas Frage, danach wandte sie sich, der Obstschale zu, denn auch wenn Messalinas Worte freundlich geklungen hatten. So hinter ließ es bei Auza doch den Eindruck einer Aufforderung, der man möglichst Folge zu leisten hatte.


    "Danke"sagte sie und nahm sich ein paar Trauben, die ließen sich wenigtens leicht und schnell verzehren.

    Da war sie nun in der Höhle des Löwen und auch gleich noch in den Privaträumen der Vestalin, langsam kamen ihr Zweifel, ob das wirklich eine so gute Idee gewesen war sich hier vorzustellen. Mit ihrer Herkunft ließ man sich besser nicht mit der römischen Oberschicht ein, wenn es zu Problemen kam zog man gegen sie immer den Kürzeren. Aber nun war sie hier und sie durfte keine Unsicherheit zeigen. Wirkte sie verunsichert, würde nur noch mehr auffallen, dass sie hier gar nicht hingehörte. Aber wenigstens hatte sie in der Subura gelernt solche Empfindungen zu verbergen. Wirkte man dort unsicher, wurde man schnell zum Opfer.
    So folgte Auza der Aufforderung und nahm auf dem Korbstuhl Platz, das ihr angebotene Obst lehte sie allerdings höflich ab, auch wenn es sehr verführerisch aus sah und Auza sonst keine Chance an etwas zu Essen zu gelangen ungenutzt ließ. Es sollte nicht so wirken als sei sie hungrig und hauptsächlich wegen des Essens hier. Außerdem würde sie gleich reden müssen.


    "Salve Vestalin Decima Messalina" begrüßte sie die Vestalin mit dem nötigen Respekt und wartete dann darauf, dass diese das Wort an sie richten möge.

    Gut der erste Schritt war geschafft, jetzt wurde es allmählich ernst. Nun musste sie auch das erste Mal etwas von sich preisgeben. Zwar nur ihren Namen, der hier ohnehin niemandem etwas sagen würde, aber immerhin offenbarte sie damit das sie keine Römerin war.


    "Ich heiße Auza." beantwortete sie die Frage des Mannes und folgte ihm ins Atrium Vestae.

    Auza hielt das Verhalten des Mannes für das übliche Vorgehen und dachte sich somit auch nicht viel dabei. Sie selbst hätte auch nicht anders gehandelt. Darum ließ sie sich davon nicht einschüchtern und brachte ihr Begehr vor.


    "Salve, ich bin wegen dem Stellenangebot der Vestalin Decima Messalina hier."


    Sie zeigte ihr nettestes Lächeln und versuchte einen möglichst vertrauenserweckenden Eindruck zu hinterlassen.

    Auza klopfte an die Tür des Atrium Vestae. Das Türblatt war aus massivem, stabilem Holz , sicher schwer aufzubrechen, aber deswegen war sie gar nicht hier. Nein heute ging es um ehrliche Arbeit. Mit einem letzten prüfenden Blick betrachtete sie ihre Kleidung, keine edlen Stoffe, aber eine einfache, saubere Leinentunika von guter Qualität, besser als das was sie sonst für gewöhnlich trug. Dann wartete sie geduldig darauf, dass die Tür sich öffnete. Nervös war sie nicht, höchstens ein bisschen angespannt und das konnte sie gut verbergen. Schließlich hatte sie nichts zu verlieren, falls man sie wieder nach Hause schickte, lief ihr Leben eben so weiter wie bisher. Im Grunde war dieses Vorstellungsgespräch ohnehin eine Schnapsidee, ihre Chance eingestellt zu werden sehr gering, sie als Mädchen aus der Subura im Atrium Vestae. Aber einen Versuch war es wert. Bisher lebte sie von kleinen Hilfstätigkeiten und Dienstleistungen für andere in der Subura, von kurzfristigen Tätigkeiten als Aushilfe, kleinen Diebstählen und dem was ihr Bruder zu ihrem Lebensunterhalt beitrug. Aber sie würde auch irgendwann älter werden und damit würde es auch mühsamer werden so zu leben.

    Also da schien der Fehler zu liegen. Das musste einem auch erstmal gesagt werden. Mit diesem neuen Wissen im Hinterkopf wagte sich Auza ein weiteres Mal daran das Wort zu lesen. Die Buchstaben kannte sie ja schon, darum las sie nun relativ schnell "Docendo" An dem nächsten Wort wollte sie sich nun auch gleich versuchen. Es dauerte eine Zeit bis sie entziffert hatte welche Buchstaben dort standen. Immer wieder musste sie überlegen, wie er gleich noch einmal ausgesprochen wurde."Di...s...ci...mus. Discimus?" Las sie schließlich.

    Zum Glück war der Besuch der Thermen in Rom entweder kostenlos oder der Preis so gering das sich ihn auch so jemand wie Auza leisten konnte und diese Möglichkeit nahm sie gern und regelmäßig im Grunde täglich in Anspruch, war es doch auch die einzige Gelegenheit für sie sich gründlich zu waschen. Ja sie achtete auf ihr Aussehen, auch wenn die finanziellen Mittel die sie darauf verwenden konnte, sehr begrenzt waren. Die Thermen boten ihr allerdings noch weitere Möglichkeiten. Nicht jeder der sie besuchte hatte einen Sklaven, der auf die Sachen seines Besitzers aufpasste und so konnte es sein, dass sie die Thermen manchmal mit einer neuen Tunika oder etwas zusätzlichem Geld verließ. Des Weiteren konnte man hier auch einiges aufschnappen, das irgendwann einmal nützlich sein konnte.
    So war auch gleich Auzas Interesse geweckt, als sie bemerkte, dass sich mit ihr einige offenbar aus der römischen Oberschicht stammende Frauen mit ihr in der Umkleide befanden. Zum Glück hatte sie selbst sich bereits entkleidet, so dass die Frauen nicht gleich merken konnten, welchen gesellschaftlichen Stand sie hatte. Ansonsten hätten sie sicher versucht mehr Abstand zu ihr zu gewinnen. So aber konnte sie ohne Probleme dem Gespräch der beiden Römerinnen folgen, auch wenn sie die Genugtuung die sie dabei empfand nicht zeigen konnte. Der einen geschah es nur Recht, wenn sie in ihrer sonst wahrscheinlich recht heilen Welt, etwas von den Härten die das Leben bereit halten konnte zu schmecken bekam. Auza hielt die meisten Frauen der römischen Oberschicht, für weltfremd und überbehütet.


    Damit nicht so auffiel, dass Auza eigentlich nur noch in der Umkleide Kabine war, um dem Gespräch lauschen zu können. Hatte sie so getan als würde sie nach ihrem Handtuch suchen, allerdings wurde auch das allmälich auffällig. Es blieb ihr nun also nichts anderes übrig als sich ins balneum zu begeben. Aber sie konnte sich dort sicher weiter unauffällig in der Nähe der Damen aufhalten. Wenn Auza in etwas gut war, dann darin sich unauffällig im Hintergrund zu halten. Ein Gutes hatte ihre vorgetäuschte Suchaktion allerdings gehabt, sie hatte dabei ein Handtuch gefunden, dass von deutlich besserer Qualität war als ihr eigenes und das wohl jemand hier vergessen hatte, das nahm sie nun einfach mit ins balneum.

    Etwas ratlos blickte Auza auf die geschriebenen Worte auf der Wachstafel. Sie hatte offensichtlich einen Fehler gemacht nur welchen? In Gedanken ging sie noch einmal die Buchstaben auf der Wachstafel durch. Ja sie stimmten alle, sie hatte keinen vertauscht. "Da stehen doch ein D*, ein O, ein C, ein E, ein N, ein D und ein O, oder? Dann müsste es doch eigentlich Deocendeo heißen? Oder wo hab ich einen Fehler gemacht?" Fragend sah sie zu Rhianus hinüber. Hoffentlich lag sie nicht meilenweit daneben und hatte sich völlig blamiert.


    Sim-Off:

    gesprochen wie ein De

    Es war ihr noch nie leicht gefallen Schwächen vor anderen zu zeigen, es gab ihr das Gefühl angreifbar zu sein und in ihrem Umfeld war man das besser nicht. Jetzt saß sie hier vor Rhianus, hatte das Gefühl nur unendlich langsam voran zu kommen und kam sich dabei unglaublich dumm vor. Nunja aber er machte ihr Mut und es erst gar nicht zu versuchen hätte sie nur als feige da stehen lassen. Den ersten Buchstaben kannte sie noch, er war einer der leichteren für. "De...O" las sie. Den zweiten Buchstaben hatte sie sich auch merken können, da ihre Lippen ihn formten wenn man ihn aussprach."Ce...E" entzifferte sie. Für den nächsten Buchstaben brauchte sie länger. Sie musste erst das ganze Alphabet durchgehen, bis sie wusste wie man ihn aussprach.En...De...O" Die letzten beiden Buchstaben waren leicht gewesen, da sie sie gerade schon ausgesprochen hatte."De..o..cen..deo? Deo cendeo? Deo cendo?" Sie war sich nicht sicher ob es richtig war bzw. was überhaupt richtig war.

    Dem Sklaven auf dem Podest warf Auza einen flüchtigen Blick zu. Gerade bei solchen Versteigerungen musste sie immer daran denken, dass es doch seine Vorteile hatte frei zu sein, auch wenn es manchem Sklaven sicherlich besser ging als ihr. Aber sie war heute nicht wegen dem Sklaven hier. Genug Geld um sich einen leisten zu können hatte sie schließlich nicht. Nein sie war wegen der Leute hier, die sich den Sklaven anschauen wollten. Nichts lenkte die Leute besser ab und machte es leichter für sie ihnen ihr Geld zu stehlen.
    Noch hielt sich Auza am Rand und beobachtete die Menge auf der Suche nach einer guten Gelegenheit. Die Gruppe der reicheren Römer vor dem Podest schloss sie schon einmal aus. Zwischen ihnen würde sie viel zu sehr auffallen, außerdem waren sie meist in Begleitung von Sklaven hier, die ein zusätzliches Auge auf das Geld ihrer Herren hatte. Das war viel zu riskant. Zum Glück wollten sich auch viele einfachere Leute, die Versteigerung des Sklaven ansehen. Die Beute würde hier zwar viel geringer ausfallen, aber die Chancen das Geld unbemerkt stehlen zu können waren dafür auch höher.

    Sim-Off:

    Dann mache ich mal so weiter als sei die Verwechslung der IDs nicht passiert.


    Rhianus schien optimistischer zu sein, als Auza selbst. Vielleicht hatte er ja auch schon mal jemandem das Lesen und Schreiben beigebracht. Aber sie wollte es zumindest einmal versuchen. So hörte sie Rhianus aufmerksam zu, als er ihr die einzelnen Buchstaben erklärte und versuchte sich zu merken welches Zeichen zu welchem Laut gehörte.
    Aber es war gar nicht so leicht, ab einem gewissen Punkt hatte sie das Gefühl sich nicht mehr merken zu können, welcher Laut nun zu diesem Zeichen gehörte und dann sollte sie das Ganze auch noch wiederholen. Zögerlich begann sie mit "A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O..." dann wusste sie nicht mehr weiter und sie blickte zu Rhianus, der ihr weiter half. Nachdem dies einige Male passiert war, konnte sie die Buchstabenfolge nun zumindest auswendig aufsagen. "A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, X, Y, Z" wiederholte sie nun noch einmal. Gut wie man die Buchstaben aussprach hatte sie sich nun gemerkt, aber wenn sie sich die Buchstaben im Satz darunter ansah, musste sie erstmal überlegen, wie er nun gleich noch einmal ausgesprochen wurde. " Hmm, meinst du, dass ich das jetzt gut genug kann?" fragend sah sie zu Rhianus?

    "Wirklich?" Auza sah ihn immer noch leicht ungläubig an. Irgendeinen Haken musste es bei der Sache doch geben? Wer opferte sonst seine Zeit um einer Fremden das Lesen und Schreiben bei zu bringen. Sie hoffte das er später nicht doch noch einen Gefallen erwartete... Aber sie wollte sich die Chance, die sich ihr gerade bot nicht entgehen lassen. "Ja gern...ich meine wir können gern jetzt anfangen. Und du meinst wirklich, dass ich es lernen kann?" Sie war sich dies bezüglich nicht sicher...bei anderen sah es oft so leicht aus, aber vermutlich war es in Wirklichkeit viel komplizierter.

    Überrascht sah sie ihn an. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet, dass er ihr anbot, ihr das Lesen beizubringen. "Ja." antwortete sie begeistert. Die Vorstellung endlich zu wissen, was andere aufgeschrieben hatten, ihre eigenen Gedanken festhalten zu können, dass alles faszinierte sie und natürlich auch die Tatsache, dass es irgendwann noch einmal sehr nützlich sein könnte. Dann kehrte allerdings ihre Skepsis zurück. Er konnte das unmöglich umsonst anbieten. Zögerlich fügte sie hinzu. "Ich habe aber nichts bzw. nicht viel, was ich dir dafür geben könnte?

    Bei dem Wort "Geschichte" zog Auza ein wenig die Augenbraue hoch, für sie waren das mehr als nur Geschichten. Aber sie sah darüber hinweg, schließlich kam Rhianus aus Germanien. " Ja das ist das, was die Griechen erzählen. Für uns ist Orpheus aber noch mehr. Er war der Lehrer unserer Könige und ein Sohn der großen Göttin und ihres Sohnes Sabazios ." Sie glaubte zwar nicht, dass Rhianus viel damit anfangen konnte, aber sie sollte zumindest einen Eindruck von der Bedeutung Orpheus bekommen. Dann wechselte sie das Thema "War es eigentlich schwer lesen und schreiben zu lernen?"



    Sim-Off:

    Müsste es nicht eigentlich Augusta Raurica heißen?

    Auza nickte bestätigend, als Rhianus erwähnte, dass es im Osten liegen sollte, auch wenn sie die Provinz selbst nie auf einer Karte gefunden hätte. "Es liegt am Pontos Euxeinos" zumindest hatte ihr das ihre Mutter erzählt. "Wer hat dir etwas über Thracien erzählt? Ein Römer oder ein Thraker?" Auza probierte ihre Linsen erneut, bald würden sie eine akzeptable Temperatur erreicht haben."Zu Thracien fallen den meisten eigentlich immer nur drei Dinge ein."sie lächelte müde."Die Gladitorengattung, Spartacus und mit etwas Glück noch Orpheus."

    Mit dem was sie gesagt hatte, schien sie ihn doch etwas gekränkt zu haben. Zumindest wollte er nicht weiter darüber reden und es war sicher besser seinem Wunsch nach zukommen. Also machte sie sich daran ihre Linsen zu probieren und verbrannte sich erstmal die Zunge. "Ahh..." Nichts war schlimmer als hungrig vor einem vollen Teller darauf warten zu müssen, dass das Essen kühlte. So beantwortete sie erstmal Rhianus Frage. "Die Antwort wird dich enttäuschen." sie musste sich ein Lachen verkneifen."aus Rom." Sie überlegte kurz ob sie ihm diesmal die Wahrheit erzählen sollte und entschied sich dann dafür es zu riskieren. "Aber meine Eltern kommen aus Thrakien."

    Mit ihrer Frage hatte Auza eine wahrhafte Wortlawine bei ihm ausgelöst. Es musste wohl alles schon sehr lange in ihm gearbeitet haben.


    "Gut du bist fertig. Geht es dir jetzt besser?"brachte sie als erstes heraus, nachdem sie die Möglichkeit bekommen hatte, wieder etwas zu sagen.Ich weiß wie es ist, wenn man nicht mal mit dem Arsch angeschaut wird. Du brauchst einem Fisch nicht zu erklären, dass das Wasser nass ist und damit meine ich nicht, dass ich weiß was es heißt arm zu sein." Sie lachte bitter. Es war nicht so, dass die abfälligen Bemerkungen und Blicke, die Distanziertheit der Oberschicht, sie nicht getroffen hätte, auch wenn sie es sich dann nicht anmerken ließ. Aber es nicht nur die Oberschicht, auch manch einfacher Römer fühlte sich dazu Berufen, seine Meinung über Peregrini kund zu tun. Allerdings, gab es einen Unterschied zwischen ihr und Rhianus. "Aber egal was sie sagen, du hälst dich trotzdem für was Besseres." Auch für etwas Besseres als ich es bin dachte sie. Aber sie sagte es nicht, schließlich musste Rhianus noch das Essen zahlen, ihre Stimme bekam nur einen distanzierteren Klang. "Ich kann dir nur eins sagen, hier geschehen keine Wunder. Ich hab hier jedenfalls noch keines gesehen oder gar erlebt in den letzten 22 Jahren."


    Inzwischen war das Essen fertig und der Verkäufer reichte es ihnen mit den Worten das sie es sich schmecken lassen sollten. Für den Hund hätte er allerdings nur einen Knochen, für mehr hätte das Geld nicht gereicht.

    "Es hört sich an, als sei das Leben in deinem Dorf gut gewesen. Ich kann es mir zwar nur schwer vorstellen, aber es hört sich wunder schön an." Auza konnte es sich wirklich nur schwer vorstellen, war sie ihr Leben lang doch nie aus Rom heraus gekommen und hatte nie ein Dorf oder einen richtigen Wald gesehen. Aber gerade im Vergleich zu einem lauten, heißen Rom am Rand eines Bürgerkrieges klangen seine Schilderungen wie das Elyision. "Schade das ich so etwas wohl nie erleben werde." meinte sie und ein wenig Wehmut klang in ihren Worten mit. Kein Wunder das seine Worte und sein Blick am Ende so hart waren. Wie schwer sich dieses Leben hier wohl anfühlen musste, wenn man das andere gekannt hatte. "Kannst du nie mehr dorthin zurück?" Diese Frage war wohl etwas naiv und unklug. "Hast du auf deiner Reise nichts gefunden, dass dem Leben dort ähnlicher war als Rom?"

    Rhianus reagierte ganz anders auf diese Informationen, als es Auza erwartet hatte, weniger überrascht und schockiert, eher ruhig und nachdenklich. Aber was war schon eine angebrachte Reaktion auf so eine Nachricht. Nach dem ersten Schock hatte sie damals auch gleich darüber nachgedacht, welche Auswirkungen dies nun auf ihr Leben haben würde.
    Aber jetzt wollte sie sich erstmal um das Essen kümmern, sonst würden sie noch das Essen bereits in reichweite verhungern. Das einzige Problem war jetzt nur noch das Verkäufer sie kannte und sie Rhianus einen falschen Namen genannt hatte....
    "Salve Sextus. Erinnerst du dich noch an mich? Ich bin es Aurora." sprach sie den Verkäufer an und warf ihm einen Blick zu der so viel bedeuten sollte wie 'erkläre ich dir später'."Ich soll dir schöne Grüße von meinem Bruder ausrichten, aber eigentlich bin ich wegen des Essens hier."dabei schenkte sie dem Verkäufer ihr schönstes Lächeln."Könnten wir etwas von den Linsen und dem Schweinefleisch mit etwas Brot bekommen? Zum Spezialpreis?" Sie machte eine kurze Pause und zeigte noch einmal ihr bezaubernstes Lächeln. Jetzt fehlte noch das Fleisch für Lupus, nur reichte dafür das Geld bei weitem nicht und sie hätte mehr als nur gute Worte bei dem Händler dafür einlegen müssen. Ein Mehr das sie hier definitiv nicht leisten wollte. Würde sie dies allerdings Rhianus direkt sagen, zog der vermutlich seine Einladung zurück. Sein Begleiter schien ihm über alles zu gehen. Am besten lehnte der Händler die Bitte einfach selbst ab. So fuhr sie mit der Frage "Und hast du vielleicht auch noch etwas für den Hund hier?" fort.
    Während sie auf das Essen warteten drehte sie sich wieder zu Rhianus "Worüber denkst du gerade nach?"

    "Hört sich an als ließe dir dein Magen sowieso keine Wahl." meinte Auza und musste lachen. "Also was möchtest du? Vieleicht lässt sich der Verkäufer noch etwas herunterhandeln..."fügte sie mit einem Augenzwinkern hinzu. Sie zweifelte nicht daran das ihr das gelinge würde, schließlich war der Verkäufer ein alter Bekannter von ihr.
    Dann wurde sie wieder ernst. "Hast du gehört, dass Kaiser Valerianus ermordet wurde?" Sie war sich nicht sicher was Rhianus überhaupt wusste, schließlich war er lange unterwegs gewesen und gerade erst nach Rom gekommen"Jetzt gibt es wohl einen Bürgerkrieg und ich habe Gerüchte gehört, dass es bald kein Getreide mehr nach Rom geliefert wird."