Beiträge von Rediviva Helena

    "Es wurden schon häufig Tempel abgetragen und neu errichtet. Es geschieht ja nicht unbedingt, um Platz für neue Gebäude zu schaffen, sondern um den Tempel in eine günstigere Lage zu versetzen." meinte Helena. Doch Valeria's Standpunkt war durchaus berechtigt. "Doch viele Opferungen sollten vorgenommen werden, wenngleich ich nicht glaube dass wir ihre Gunst dadurch verlören."


    "Und die Kurse werde ich jetzt auch abnehmen, wobei jedes Mal eine Absprache mit dem Collegium Pontificium herrschen sollte, womit ich aber durchaus einverstanden bin. Nun habe ich eine Frage an euch: Wie würdet ihr euren Unterricht gern fortsetzen? Ich habe einen neuen Schüler aus Roma mitgebracht, den ihr auf jeden Fall in manche grundlegende Sache einweisen sollt. Doch womit wollt ihr beginnen?"



    Edit: Hab was vergessen -.-

    "Er würde, er tut es aber nicht.." sagte sie bitter und wandte den so mühsam auf Metellus gerichteten Blick wieder ab. Neue Tränen rannen ihr über die Wangen, sie spürte wie das altbekannte Schwindelgefühl ihr wieder zu Kopf stieg, welches sie erst in Roma hatte erleben müssen. Damals, als sie sich von Maximus verabschiedet hatte... Und von Quintus. Er hatte sie in ihr Bett getragen und nun schien er nichts mehr mit ihr zu tun haben zu wollen. Wie würde seine Familie den Tod auffassen? Ob Quintus nicht gar Schadenfreude empfinden würde, ob Nova's Tod? Und Livia wie Claudia? Was würden sie sagen? Kaum merklich sackte sie langsam zu Boden, ihre Beine wollten sie nicht mehr tragen und ihr war es gleich. Sollte mit ihrem Leib geschehen, was die Götter ihr wollten, ihr Herz starb.

    Sie kniff die Augen zusammen, als habe sie einen heftigen Schlag erlitten. Und sie selbst fühlte sich auch wie unter starken Schmerzen stehend. Weitere Tränen suchten sich ihre leise Bahn über ihre Wange, während sie mit aller Macht versuchte, sich Maximus Gesicht in Erinnerung zu rufen. "Wir haben uns... in Germania kennengelernt... Warum wird er mir dort genommen." flüsterte sie mit brüchiger Stimme. All die Tränen ließen ihr keine andere Wahl als mit dieser verzerrten Stimme zu brechen. Sie dachte an den Tag zurück, als sie ihn vor den Stufen des Marstempels traf, sie war gerade vom Unterricht mit Taurinius gekommen. Er hatte sie gefragtob sie Venus oder gar Minervas Abbild war. Schon den Tag darauf waren sie sich vor Mogontiacums Toren wieder begegnet. Da hatte er sie mit einem Grashalm unter der Nase gekitzelt. Der Halm. Er hatte in ihr nicht zurückgebracht... "Gras..." flüsterte sie und sah mit großen Augen an die Wand gegenüber. "Mars..." Sie sah mit langsam wendenden Kopf zu Metellus. Ihr Gesicht war tränenverschmiert und ihre Augen rot, der Blick wirkte wirr.

    Sie vernahm seine Worte nicht. Doch, sie vernahm sie, allerdings erkannte sie keinen Sinn hinter diesen. Nur vereinzelte Worte wie "leid..." oder "mir.." drangen bis zu ihr durch. Sie hob unter Tränen den Kopf. "Wieso...?" fragte sie mit einem vorwurfsvollen Blick, der allerdings nicht Metellus, sondern die Welt treffen sollte. "Er..." brachte sie mühsam hervor, doch noch ehe sie begonnen hatte zu sprechen, hatte sie schon vergessen, was sie sagen wollte. Und nun senkte sie wieder den Blick auf den Boden. All das war ihre Schuld, die Wege der Götter waren klar, doch sie selbst hatte sie alle so verworren gemacht. Was hätten sie den sonst tun sollen, wenn sich der Weg für sie und Metellus ebnen sollte? War Maximus nicht das einzige Hindernis gewesen? Oh was für ein Preis, was musste sie zahlen. Was würde Messalina sagen? "Niemand..." flüsterte sie, "bringt ihn mir zurück."

    Sie runzelte bei seiner Ansprache misstrauisch die Stirn und eine dunkle Ahnung machte sich in ihr breit. Eine dunkle Ahnung die sich bald bestätigen sollte. Niemals hätte sie erwartet, dass diese Nachricht eine solche Explosion in ihr hervorrufen würde, denn plötzlich konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen. Sie starrte ausdruckslos an die Wand, auf welche sich eben noch ihr nachdenklicher Blick gerichtet hatte. Nicht eine Träne rann über ihre Wange, sie musste ihre Tränen nicht einmal zurückhalten. Metellus rückte mit jedem Moment, mit jedem Herzschlag den sie hier saß, in weitere Ferne und sie befand sich in einem leeren Raum. Wie in Trance erhob sie sich und löste seine Hand aus ihrer. 'Publius... Publius'hallte es in ihrem Kopf immer wieder, immer weiter, immer lauter. 'Publius' dröhnte es langsam schon in ihrem Kopf und sie ging mit langsamen Schritten auf die Tür zu. Wie ineinem Traum hob sie ihre Hand um die Tür zu öffnen als sie sich selbst sah, wie sie sich wieder umdrehte. "Ich brauche Zeit." hörte sie sich selbst sprechen, wusste doch nicht woher die Worte kamen. Dann drehte sie sich langsam wieder um und lehnte sich hinter der Tür, die sie sorgfältig verschlossen hatte, an die Wand und blickte starr geradeaus. Erst nun wurde ihr bewusst, wie sehr sie ihn doch all die Zeit noch geliebt hatte, jeden Tag hatte sie versucht diesen Gedanken zu verdrängen. Nun sprudelten all die Eindrücke ihres letzten Tages wieder auf sie ein. 'Vergiss mich nicht' hatte sie zu ihm gesagt, ehe er sie ein letztes Mal umarmte und dann mit dem Versprechen, es nicht zu tun, zu seinen Truppen lief. Wie benommen hatte sie damals dagestanden und hinter ihm hergesehen. Damals war sie schwanger gewesen, damals vor den ganzen Jahren. Nicht ein Tag war vergangen, wo sie nicht an ihn gedacht hatte. Doch mit jedem verstrichenen Tag ward der Schmerz erträglicher. Balbus war der erste, der sie damals aufgebaut hatte, Meridius hatte ihr geholfen, Pentesilea, Maximus, Agrippa... Sie alle waren immer an ihrer Seite gewesen. Und nun fühlte es sich an, als sei sie ganz allein. Diesen Schmerz würde ihr niemand nehmen können, dieser Schmerz war unerträglich. Sie entsann sich Metellus' Worten, dass alle für sie da wären - doch brachte ihr dies Maximus zurück? Sie verfluchte sich für den einen Gedanken, den sie gedacht hatte: Maximus musste nicht mehr zurückkehren, sie würde sich zwischen den Männern nicht entscheiden können. War es ihre Schuld, dass er dahingeschieden war, nur durch ihr egoistisches Denken? Ihren Mann hatte man ihr genommen, den sie trotz Metellus immer geliebt hatte. Sie stieß sich von der Wand ab, ihre Beine waren wackelig und der Weg vor ihr durch einen Tränenschleier vollkommen verschwommen. Maximus hatte sich gewünscht, dass er vor der Geburt seiner Söhne wiederkommen würde, doch er sollte niemals mehr seine Söhne sehen können. Und doch: Tertius sollte seinem Vater zuwinken. Würde er überhaupt die Gelegenheit dazu haben? War er nicht längst nicht mehr hier? Sie schluchte laut auf. "Maximus.." flüsterte sie leis und starrte vor sich auf den Boden. "..warum..?" Doch sie verstand ihre eigenen Worte kaum mehr, so sehr hämmerte der Schmerz in ihrem Kopf. Daheim lag das Schmuckstück mit seinem Abbild, welches Messalina ihr damals auf der Hochzeit geschenkt hatte. Wie froh war sie nun über dieses Erinnerungsstück.. Sie musste wieder stehen bleiben, denn ihre Knie wollten nachgeben...

    "Es ist doch Martinus, nicht wahr? Das ist ein feiner Kerl! Ich kenne ihn nicht besonders gut, aber von ihm hörte ich nur Gutes." lächelte Helena und lehnte ihren Kopf wieder an seine Schulter. Doch als er seufzte und plötzlich nach ihrer Hand griff erhob sie den Kopf wieder und sah ihn aufmerksam an. "Ist irgendetwas mit dir? Du bist die ganze Zeit schon so.. seltsam. Wirkst nachdenklich und sprichst über Sachen die wir normalerweise im Officium besprechen sollten.." Sie erwiderte den Händedruck leicht und zärtlich.

    "Hmmmh!" machte sie erst nur, allerdings eher um Zeit zu gewinnen und nicht weil sie nachdachte. Sie musste seine Gedanken erst richtig zusammenfassen, denn bei Tempelbauten und Opferungen war sie mit ihren Gedanken noch nicht wirklich angekommen. "Ja, du hast Recht." erwiderte sie. "Stelle es in der Curie vor. Das hört sich gut an, festigt vielleicht auch einen Draht zu unserem Kaiser neu." nickte sie. Sie befand, dass ihre Worte sich recht seltsam anhörten. Oder schlicht gesagt: Ziemlich dumm.

    Helena lächelte und hob die Hand um ihn kurz und sacht über die Wange zu fahren. Sie genoss seine Nähe, die sie so lang hatte missen müssen und schloss entspannt die Augen. "Na solang du deinem Vater nicht in allen Eigenschaften nacheiferst!" meinte sie scherzhaft und entzog sich wieder aus seiner Umarmung um sein Gesicht zu betrachten.


    Da hob er eines der velen Röllchen auf und reichte sie ihr. Sie betrachtete die Zeichnung mit aschiefgelegtem Kopf und nickte sacht. "Das sieht sehr gut aus!" lächelte sie, allerdings noch nicht voll und ganz auf das Capitol konzentriert, da sie erst richtig heim kommen wollte. Und doch machte sie sich die Mühe es etwas eingehender zu mustern und nickte noch einmal bestätigend. "Man sieht dass du den Cursus Architectura bei Avarus bestanden hast!" schmunzelte sie und blickte wieder zu ihm auf.

    "Wie meinst du das mit dem Tauschhandel?" fragte Helena mit leicht geruzelter Stirn. Wenn ein Tempel von einem Ort an den anderen verlegt wurde, war das doch kein Tauschhandel - oder meinte sie etwas anderes? "Aber um zu deiner Frage wegen weiteren Beschlüssen zu kom.." Helena brach ab und lächelte der armen Arria zu die ziemlich aus der Puste zu sein schien. "Ist in Ordnung" lächelte sie und wandte sich dann wieder zu Valeria. "Es wurde weitergehend beschlossen, dass ich nun ebenfalls den Ius Iurandum Cultus Deorum abnehmen darf und somit nicht mehr jeder angehende Schüler nach Rom reisen muss."

    Ah verdammt :D


    Da hab ich wohl was verschlafen ;) Ich nehme an unserer ist noch nicht drin, weil ich es verschlafen habe den Stammbaum zu schicken, richtig? Ich habe ja schon einen Entwurf, reicht es euch, wenn es eine Worddatei ist? :D


    Achja und ich meine Matinius Metellus wollt gern unter Agrippas Patria potestas stehen (weiß ich weil er mein Freund ist und wir noch gestern drüber sprachen :D)

    "Die Vigiles sind Stadteinheiten, oder habe ich das falsch verstanden? Und als Stadteinheiten sollten sie auch die jeweiligen Städte als Vorgesetzte haben. Das sind eben die Duumviri und die Magistrati. Und da die Vigiles eben keine direkten militärischen Einheiten sind, reicht es doch aus, wenn Duumvir und Regionarius da zusammenarbeiten? Für mich bleibt es sich gleich, ob der Regionarius oder die Stadt sich eine Privatlegion zulegt.


    Und nun damit zu erpressen, dass wir einen fähigen Regionarius verlieren sollen, finde ich ist eher die Art eines Waschweibes, ohne dass du mich nun falsch verstehen sollst. Für dich ändert sich doch gar nichts, außer dass du etwas Neuhinzugekommenes gemeinsam mit anderen befehligst."

    Zitat

    Original von Didia Fausta
    Hmmmh, jetzt nichts gegen die Arbeit des Tribunus Plebis, aber ich finde mich allein durch Ihn und die Acta nicht genug informiert und habe mich schon häufig gefragt, was im Senat besprochen wird. Meine natürliche weibliche Neugier schreit danach. Daher :dafuer: für die Entscheidung der SL.
    Ausserdem fand ich die Öffnung der Foren des Vestatempels ganz gut, weil der Kult dadurch belebter erschien. Ich würde das nicht als Hindernis sehen, dem Kult beizutreten, sondern eher motivierend.


    Naja damals haben aber auch nicht alle den Senat belauschen können :D

    Sie hatte während seiner Abwesenheit fast nur zweifelnd auf das Papierrollenchaos geblickt. Nun kaufte sie es ihm ab, dass er gearbeitet und nicht getrunken hatte. Wobei, vielleicht hat er n seinem Suff ja auch die ganzen Rollen aus den Regalen gezerrt und wild herum geworfen. Diese Gedanke amüsierte sie so sehr, dass sie den eintretenden Metellus mit einem Grinsen begrüßte. "Na endlich!" meinte sie.


    Als er ihr in die Seite boxte hüpfte sie ein kurzes Stück zur Seite und piekste zurück. "Mit dem Gedanken habe ich auch gespielt!" neckte sie ihn. "Das Collegium Pontificium scheint hoffnungslos überlastet zu sein, ich hätte ja beinahe meine Hilfe angeboten." Sie strcih sich ihre widerspenstige Strähne aus dem Gesicht und fragte dann: "Wie geht es dir?"

    Sie mussste sich ein Lachen verkneifen. Es kam ihr wie ein Dejavû vorm welches sie erst vor kurzem in Roma erlebt hatte, wenngleich man auch die betroffenen Personen nicht miteinander vergleichen durfte. "Es gehört sich nicht eine Dame warten zu lassen, aber wenn du es wünscht tu ich es gern." zwinkerte sie und entschwand in seinem Cubiculum. Sie wollte sich eigentlich in Richtung des Tisches begeben, aber Angesichts dessen dass sie sich dorthin balancieren müsste, so wie der Boden aussah, wählte sie als Warteplatz doch bevorzugterweise sein Bett.

    Sie begann langsam auch an der Theorie zu zweifeln, dass er gestern getrunken hatte. Es schien eher am heutigen Tage stattgefunden zu haben. Sie legte den Kopf schief, während sie dem schwankenden Metellus hinterhersah. Erleichtert stellte sie fest, dass er stehen blieb und ihr sogar die Ehre erwies, sich umzuwenden. "Ich bin es." erwiderte sie trocken und musterte ihn prüfend. "Irre ich mich oder hast du an Benehmen verloren?" meinte sie mit einer erst ernsthaften Miene, die allerdings rasch durch ein Lächeln ersetzt wurde.

    Hatte sie nicht eben noch überlegt, ob er vielleicht in seine Arbeit vertieft war? Auf sie wirkte es eher als habe er am vorhergehenden Abend ein Besäufnis mit Agrippa gefeiert und heute nichts getan als schlafen. "Metellus?" fragte sie also nur leise, denn er schien nicht gerade in bester Stimmung zu sein. "Soll ich besser wieder gehen?" Irgendwie hatte sie es in der letzten Zeit aber auch damit, Männer aus dem Schlaf zu reißen. Sie schüttelte den Kopf.

    Helena hob eine Braue an und blieb kurz etwas ratlos vor der Türe stehen. "Achso!" rief sie laut und verschränkte die Arme vor der Brust. "Konnte ich ja nicht wissen!" Wartend lehnte sie sich nun mit dem Rücken an die Wand und wartete darauf, dass er sie hereinholte. Oder herauskam.

    Sie blickte ihn etwas verdutzt an, offensichtlich war heute einer seiner Tage, an denen er noch weniger und noch unfreundlicher sprach als sonst. Kopfschüttelnd folgte sie ihm in die Villa Matinia. Wenn er wüsste, dass sie eine Zwillingsschwester hatte. Sie machte sich nun aber auf dem direkten Wege zu Metellus Zimmer hoffend dass er sich nicht zum absoluten Arbeitstier entwickelt hatte und noch immer in der Curia hing.