Commodus sah zu wie die Prätorianer das Atrium betraten und sich aufstellten. Die übliche Taktik. Commodus Vater war Tribun und Praefectus bei den Prätorianern geworden. Etliche Veteranen der Prätorianer hatte er auf Paxos angesiedelt und ihnen dort Land gegeben. Alle Verwalter waren ehemalige Prätorianer. Commodus war quasi unter ihnen aufgewachsen. Auch wenn er dann in seiner Jugend von griechischen Lehrern erzogen worden war und in Griechenland und während seiner ersten Zeit in Roma keinen Kontakt mehr zu Ihnen gehabt hatte. Aber besonders die letzten 3 Jahre wo er zusammen mit den Veteranen die Schäden des Erdbebens auf Paxos beseitigt hatte war sein Kontakt wieder sehr intensiv geworden. Nicht auch zuletzt seine Custodes, die alle die Söhne von Prätorianerveteranen waren trugen dazu bei.
Das umstellen und die Drohungen beunruhigte ihn also nicht wirklich im Kern, sondern war für ihn die normale zu erwartende Vorgehensweise gewesen.
Trotzdem machte er eine beschwichtigende Geste.
"Centurio*, ich bin gerne bereit die umfassend und vollkommen Rede und Antwort zu stehen über das was ich in den letzten 3 Jahren getan und nicht getan habe. Seit meiner Rückkehr aus dem Exil versuche ich Kontakt mit den zuständigen Stellen aufzunehmen um zu helfen das Problem zu beheben. Doch leider war dies nicht von Erfolg gekrönt. Ich erhielt als Antwort auf mein Angebot der Zusammenarbeit lediglich dieses Schreiben vom Leiter der Ermittlungskommission", Commodus hielt es dem Prätorianer hin.
Ad
Marcus Helvetius Commodus
Villa Urbana Helvetia
Roma
Salve Helvetius Commodus,
ich beziehe mich auf deine Nachfrage zu den Ermittlungen. In dieser Sache kann ich dich beruhigen. Es wird und wurde weder gegen deine Person noch gegen Helvetius Varus ermittelt.
Die Arbeit der Ermittlungskommission ist überdies inzwischen abgeschlossen.
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gez. H. Claudius Menecrates
ANTE DIEM III KAL APR DCCCLXVIII A.U.C. (30.3.2018/115 n.Chr.)
Wobei es nicht das Original war sondern nur eine Kopie.
"Ich würde mich sehr freuen wenn wir einen Weg finden die wahren Verursacher des Aufstandes zu finden und zur Strecke zu bringen. Ich persönlich bin nämlich überzeugt das Rom eine große Gefahr quasi von Innen droht. Mir fehlt noch der Einblick um zu entscheiden ob es wirklich die Christen waren aber ich könnte es mir schon gut vorstellen. Ich hatte vor einiger Zeit die fragwürdige Gelegenheit zu sehen wozu diese Monotheistenpack in der Lage ist wenn sie irgendwo die Mehrheit gegenüber Andersgläubiger haben. Ich will die Garde und ihre Fähigkeiten jedenfalls nicht beleidigen mit dem Märchen das eine einzige kleine Sklavin der Ursprung dieses Aufstandes war. Das ist schlicht unmöglich!
Sei auf jeden Fall versichert das die Garde in mir als Sohn eines ehemaligen Prätorianerpräfekten der zudem noch im Dienst für das Reich irgendwo im Osten gefallen ist, immer einen Beführworter und Verbündeten hat. Ich bitte dich mir die Gelegenheit zu geben endlich Anteil zu haben das Reich vor der schwärenden Bedrohung zu schützen!
Und selbst wenn sich am Ende rausstellt es waren nicht die Christen sondern ...die Parther...dann hat man Rom mit dem zurechtstutzen und ausdünnen der Christen dennoch einen großen Dienst erwiesen."
Am Ende seiner Worte ging Commodus noch auf den gesuchten Sklaven ein. Ganz so ob das eine vollkommen unwichtige Lappalie war. Die es in den Augen von Commodus eben auch war. Denn die Prätorianer wurden alleine wegen ihres Auftretens sicherlich 1000fach jeden Tag als Arschlöcher beschimpft. Bei den vielen Aufgaben die die Prätorianer hatten und der geringen Anzahl immerhin gab es z.B. nur höchstens 300 Speculatores und ein großer Teil von Ihnen musste ja alleine schon in den vielen Provinzen und angrenzenden Reichen unterwegs sein, und es gab da noch so Kleinigkeiten wie die Bewachung des Kaisers und seiner Familie und die hatte sich zur Zeit mal so über das ganze Reich verteilt. Der Kaiser in Rom, seine Frau auf dem Weg nach Germanien und sein Erbe irgendwo im Osten....
Naja jedenfalls war er sich sicher das es vollkommen lächerlich war wegen eines Arschloches hier so ein Aufgebot und Zeit zu verschwenden.
Die Worte die er dazu aussprach lauteten:
"Der Sklave war jung und in einem Auftrag unterwegs der ihn sichtlich überfordert hat. Mein Verwandter lag nach einem Unfall mit der Sänfte der Medica Personalis der Kaiserfamilie, du wirst sie sicherlich kennen,"
auch das war für Commodus absolut klar. Quasi die Kernaufgabe der Garde. Die Personen zu kennen die so nah an die Kaiserfamilie herankamen. Gerade jemand wie der Trecenarius, Commodus wusste im Moment ja nicht das er diesem gegenüberstand, würde eine umfangreiche Akte über die Frau haben. Genau wissen das sie einige Monate in Alexandria war und ebenso schon lange bevor sie wieder in Roma angekommen war, wissen das sie zurückkehrte.
"im Sterben. Die Medica brauchte einige Dinge aus ihrem Gepäck. In dieser Ausnahmesituation war das mitgegebene Schreiben natürlich vollkommen unzureichend um Zugang zu erhalten und es beruhigt mich sehr und unterstützt mich in meiner hohen Meinung über die Garde das er eben nicht eingelassen wurde. Wenig später kam die Medica dann erneut und dann mit ihren benötigten Dingen hier ins Haus.
Naja wie auch immer trotzdem erlaube ich natürlich nicht das mein Besitz derartig über die Garde spricht. Wenn ich so etwas dulden würde träfe mich der Zorn der Larvae und Lemures meiner Vorfahren, besonders meines Vaters, zurecht. Ich habe ihn daher bereits verkauft und er wird wahrscheinlich gerade in Ostia auf seiner Galeerenbank Platz nehmen. Da ich aber aus mannigfaltigen Erzählungen von Veteranen der Garde weiß wie schlimm die Bürokratie doch manchmal tobt nenn mir doch bitte die Strafe die verhängt wurde. Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit das ich sie trotzdem begleichen kann und die Verwaltung einen Haken unter die Sache machen kann!"