Ich bin das Wochenende von Freitag bis Montag (14.-17.6.) unterwegs und erkunde die Tiefen eines Sees, was einst ein Kieswerk war. Übersetzung: Ich bin auf einem Tauchausflug.
Beiträge von Decima Calena
-
-
Viel zu spät. Das war das einzige das Calena seit einigen Tagen durch den Kopf ging. Diese Stadt war so groß und so laut und immer kam sie sich zu spät vor. Noch nicht mal benennen konnte sie es weshalb sie sich zu spät fühlte, langsam schien ihr diese Stadt über den Kopf zu wachsen. Zu spät hatte sie darauf reagiert als Verus, ihr ebenso am Stadtkollaps leidender Mann, irgendwas von Er ist da, Begrüßen, Hörst du den Jubel, Beeilung, rasch plappern hörte. Beim nächsten Blick den sie um die Ecke geworfen hatte war er auch schon verschwunden. Das einzige Rechtzeitig das sie in den letzten Stunden für sich zusprechen konnte war, das sie Verus noch aus dem Haus folgen konnte und es sah, in welche Richtung er verschwand.
Direkt in eine unglaubliche Menschenmasse.
Erschrocken scheute sich Calena einfach hinter her zu laufen. Wie konnte das nur funktionieren das so viele Menschen zur selben Zeit am selben Ort sein? Es schüchterte sie zu einem Teil auch ein das hier scheinbar jeder fas euphorisch in dieselbe Richtung jubelte. Wieder einmal mehr fühlte sie sich in dem gewaltigen Rom so unglaublich klein und verloren und ihr Mann – verschwunden und ließ sie einfach allein. Aufschnaubend, wie eine wilde Stute beschloss die heißblütige Decima sich diese Unachtsamkeit ihres Ehegattens nicht auf sich sitzen zu lassen. Sie ballte die Hand fest zur Faust und schritt erhobenen Hauptes mutig in die geballte Masse.
Während es noch erträglich war sich zwischen all den wildfremden, wild jubelnden Menschen hindurch zu schlängeln, so wurde es nur noch schlimmer als eine weibliche Stimme über den Platz erklang und die Gemüter ins Gegenteil umschlagen ließ. Als ein Mann, der direkt neben ihr stand so dermaßen wütend auf fluchte, zuckte die Decima erschrocken zusammen und betete stumm zu den Göttern sie möge jemals heil hier wieder heraus kommen. Langsam verlor sie auch ihr eigentliches Ziel aus den Augen und beschränkte sich bald nur noch darauf nicht zerquetscht zu werden. Wie viele Personen ihr bisher auf die Füße getreten waren, vermochte sie nicht mehr zählen zu können und auch nicht wie oft sie selbst sie sich entschuldigt hatte. Aber sehr oft strahlte ihr ein rundes Gesicht entgegen und das meinte an einem solchen ruhmreichen, geschichtlichen Tag sei alles verziehen! Ganz diese Auffassung konnte Calena nicht teilen, sie hatte mehr mit der erdrückenden Erfahrung einer Menschenmasse zu kämpfen, als sich auf das Geschehen zu konzentrieren das dessen Grund war. Schließlich spielte sie mit den Gedanken einfach wieder nach Hause zu gehen, beziehungsweise den Versuch zu starten. Denn die Aussieht Verus in diesem Gewühl zu finden war… weit entfernt. Doch dann drang der vertraute Klang einer Stimme an ihr Ohr, der sie sich umsehen ließ und nach quälenden Sekunden entdeckte sie schließlich: ihren Mann.
Erst zeichnete sich pure Erleichterung auf ihrem Gesicht ab, die aber augenblicklich in blankes Entsetzen umschlug. WAS] hatte Verus da soeben gerufen und… was bei den Göttern tat er da? „Bei allen Göttern!“, entwich ihr ein verzweifelter, sehr leise geflüsterter ausruf. Aber anstatt von Scham im Boden zu versinken, kochte das Temperament von Calena über. Sie war sauer. Wütend. Und all dieser geballte Hass auf die Taten ihres Mannes, richtete sich allein auf eine Person, auf Verus selbst. Sie wandte sich auch nicht einmal mehr um als sie nun ihrerseits grob Leute aus ihrem Weg schob um zu ihrem – dieser Bezeichnung derzeit überhaupt nicht würdig – Ehemann zu gelangen. Das sie dabei sogar einen dessen Verwandten, der sich geschickt und leise wie ein Mäuschen aus der Affäire zog, hart anrempelte, interessierte die Decima Frau nicht weiter. „Verus!“, donnerte die kräftige Stimme Calena’s grade so laut aus der Kehle der jungen Frau das jener Angesprochener und einige umstehende es wahrnehmen konnten. Vor lauter Wut wusste sie gar nicht was sie tun sollte, wenn sie erst mal die Aufmerksamkeit ihres Mannes hatte. Daher handelte sie instinktiv.Kaum das sie Verus' Augen wahrnehmen konnte, die sich zielsicher zu ihr umwandten, schnellte ihre Hand vor allem anderen vor und verpasste dem Patrizier vor aller Augen, die im Stande waren es mit zu erleben, eine schallende Ohrfeige. Eine die es in sich hatte und ihr wohl vereinzelt sofortigen Respekt und Anerkennung der Umstehenden einbrachte. Der Blick der den Römer entgegen funkelte war wohl vergleich bar mit dem Zorn einer tobenden Göttin – der den überrumpelten Mann augenblicklich zum sofortigen Schweigen brachte und sich schlimmer ertappt fühlte als ein kleiner Junge von seiner Mutter. Unbarmherzig krallten sich ihre schlanken in den Stoff seiner Tunika und zog ihn zu sich heran, ob er sich seine wohl brennende Wange halten wollte beachte sie dabei nicht. Wütend wie eine Schlange zischte Calena, angestrengt ihre Stimme gesenkt zu halten, "Was erlaubst du dir eigentlich?! Ein Mann von deinem Stand! Du solltest dich Schämen überhaupt mit dem Segen dieses Namens geboren worden zu sein?! Wie ein Bauerntölpel verhältst du dich! – Seh zu das du nach Hause kommst, oder ich entehre dich deiner Würde als Mann vor aller Leute in dem ich dich wie einen verzogenen Jungen nach Hause schleife!“ Hastig senkte sich die Brust der Frau, sie so schnell und angespannt gesprochen hatte, das es einen großen Teil der Energie ihrer Wut gekostet hatte, aber abgrundtiefe strenge Blick der noch immer in ihren großen Rehaugen vorhanden war duldete in keiner Art und Weise den Hauch eines Widerspruches.
-
Es war nicht verwunderlich das wohl in den Augen beider Frauen ein eigentümliches leuchten erschien als Duccius Ferox sich als Optio offenbarte. Calena, so wie Flaminina bewunderten die Stärke und den Aufbau der Römischen Armee und sie selbst als Frauen vom Lande war es eine besondere Fügung des Schicksals einmal im Leben einem wahrhaften Unteroffizier zu begegnen. Die Decima vermutete das sie heute Abend vor dem zu Bett gehen mit einer aufgeregten Nichte über die Begegnung des Tages ausführlich sprechen musste. Während besagte Nichte mehr Zeit dafür besaß den Soldaten ungehindert auf ihre Art bewundern zu können, wurde der Blick von Calena auf ihren sich nähernden Mann gelenkt. Es war schon ein trauriger Anblick, während bei Ferox aus jeder Bewegung Autorität heraus strahlte, ließ diese bei Verus an allen Stellen zu wünschen übrig. Aber dafür bezauberte der Patizier Calena auf eine andere Art, die sie so bei keinem anderen Mann finden oder erkennen konnte. Viele Blicke mochten ihr im Laufe ihres Lebens gefolgt sein, doch nur Verus vermochte es sie in einem Licht zu sehen das ihr das Gefühl gab, das einzige zu sein was es Wert war angesehen zu werden. Es mochte das rosa-rote Denken einer selbst nach Jahren noch verliebten Frau sein, doch wiegten kleine Gesten immer noch schwerer als der Ruhm eines angesehenen Gesellschaftlichen Standes. Gelogen wäre es, würde Calena es sich nicht wünschen Verus auch erfolgreich in einer wichtigen Position zu sehen. Es war ein fein silbriges hin und her ihrer Gedanken und Wünsche die selbst die Decima manchmal über ihre wirklichen Absichten verwirrte. Auf der einen Seite liebte und ehrte sie ihren Mann so wie er war und auf der anderen reichte nichts aus was er tat. Diesem Ungleichgewicht musste sie eine Ordnung beibringen und das würde sie hinter den Mauern von Rom in angriff nehmen. Jetzt erst einmal genoss sie im Stillen wie Verus seinen Anspruch auf sie mit einer einfachen und simplen Geste deutlich machte. Der Arm der um ihren Körper und auf ihrer Schulter ruhte gab Calena gleichzeitig auch ein beruhigendes Gefühl der Sicherheit – wobei der Tiberia nun nicht wirklich über nennenswertes Können verfügte was den Umgang mit Waffen oder einer erfolgreichen auseinander Setzung mit bloßen Fäusten betraf. Ein kurzes, vollends herzliches Lächeln hatte die dunkelhaarige für ihren Mann übrig, als diese seinen Blick bemerkte den er ihr schenkte und danach schlug ihr kurzzeitig sanftes Gemüt in heller Aufregung um. Man wollte ihre Sachen durch suchen. Durchsuchen wie durcheinander bringen und Unordnung schaffen. In einem verzweifelten und aussichtslosen Kampf hatte Calena versucht die Unordnung von ihren letzten Besitztümern fern zu halten. Verus und Flaminina hatten vergeblich versucht sie davon abzuhalten bei jedem längeren halt eine Kiste nach der anderen wieder zu ordnen, ohne Erfolg. Ordnung war ein Laster der die Decima ruhelos werden ließ, ehe diese nicht wieder hergestellt war. Und nun wollte man den karren durchsuchen! Fremde Hände, fremde Augen würden ihr letzten Besitzgüter entweihen die sie aus ihrem Zuhause hatte mit nehmen können. Nun schien der absolute Nullpunkt ihres Lebens erreicht zu sein. Dennoch schaffte es Calena die Fassung zu bewahren, trat nur besorgt von einem auf den anderen Fuß. Unordnung! Welch ein Graus! Um sich abzulenken stürzte sie sich auf die Frage der Stadtwache und musste erst einmal selbst feststellen, das sie keine Antwort auf diese wusste – die ihre kleine Familie nicht in Schwierigkeiten bringen konnte. Es würde patu kein gutes Licht auf sie alle werfen wenn sie nun gestand auf welche Art und von wem sie aus ihrem Haus und von ihrem Land vertrieben wurden. Daher wählte sie eine weniger folgenschwere Antwort wie sie glaubte. „Unser Ziel Rom ist nun erreicht, unsere weitere Zukunft liegt in den Händen der Götter und in unserem eigenen Können. Bitte verzeiht mir wenn meine Antwort wenig aussagt, die reise hat mich müde gemacht.“, versuchte sie es mit einem charmanten lächeln in Richtung Ferox.
-
Fest presste die Decima die Backenzähne aufeinander und ihre Nägel grüben sich in das abgeriebene Leder der Zügel die sie noch immer in Händen hielt. Verus hatte sie gebeten am Karren zu bleiben und erst hatte sie bereitwillig gedacht, ihr Mann würde die Verhandlung mit der Wache das sie den Karren mit in die Stadt nehmen durften auf die Reihe bekommen. Aber seine unbeholfenen Gesten die sie aus der Entfernung ausmachen konnte, ließen Calena sehr bald annehmen das sie neben Verus besser aufgehoben war als auf diesen Karren. Um die Zügel aus der Hand legen zu können, band sie diese an einer von ihr gut befundener Stelle fest. Insgeheim war sie schon drauf und dran sich in das Gespräch mit der Wache einzumischen, aber es sollte anders kommen. Bevor Calena vom Karren klettern konnte, bewegte sich die Wache auf sie zu die zuvor mit dem Nichtsnutz von einem Tiberier geredet hatte. Daher verharre sie auf dem Kutschenbock, einen Mann ließ man schließlich zur Frau kommen und nicht umgekehrt, davon war die Irberin jedenfalls überzeugt. Das freundliche wirkende Lächeln der Wache wurde prompt eben so charmant von Calena erwidert. Sie war zwar müde von der Reise und das sah man ihr auch an, doch tat dies keinen abrieb daran das diese Frau auf dem Karren durch aus hübsch war – das ungeordnete Haar verlieh ihr bei den dunklen, ausdrucksstarken Augen etwas Wildes. „Wenn du mir freundlicherweise eine kräftige Hand zur Hilfe reichen könntest, da mein Mann ja anderweitig beschäftigt ist?“, fragte sie die Wache, mit einem eindringlichen und hilfesuchenden Lächeln auf den wohlgeformten Lippen. Aber da Calena kein verwöhntes, nun kein extrem verwöhntes Weibsbild war, machte sie sich bereits an den Abstieg vom Karren und blickte auffordernd zu der uniformierten Wache. Er würde doch sicher keine Frau eine kleine Bitte abschlagen ihr nach einer langen Reise vom Gefährt zu helfen. Schließlich und mit beiden Füßen fest auf der Straße, blickte Calena Ferox dankend an und schenkte ihm einen bewundernden Blick, bei dem er sich einbilden konnte dass dieser nur ihm galt – das dieser absichtlich von der Decima angewandt wurde musste er dabei nicht erfahren. „Flaminina komm heraus. Und danke diesem großzügigen Mann dass er uns samt Karren passieren lässt. “, rief sie zum Karren gewandt und als sie sich wieder zur Wache umdrehte setzte sie einen erleichterten Gesichtsausdruck auf.
-
Nur ein Kieselstein des großen Felsbrocken der auf Calenas Schultern zu Lasten schien, fiel von ihr ab als ihre Nichte den Götter sei Dank wieder ins Innere des Karrens kletterte und Verus und ihr wieder mehr Platz vorn bot. Da Flaminina anfing ihr Reisegepäck mehr oder weniger lautstark durch suchte – nach verlangter Salbe, fiel der Blick der heißblütigen Iriberin auf ihren Ehegatten. Der sich wieder einmal gekonnt aus der Affäre zog und mit Desinteresse glänzte. Zornig zog Calena die Stirn kraus, löste eine Hand von dem warmen Leder der Zügel und stieß Verus unfreundlich grob von der Seite aus an. In Gedanken wünschte sie sich das er nun vom Karren fallen würde, aber dafür war ihr Anstoß nichtkräftig genug und somit blieb dieses Gebet unerhört von den Göttern. Aber es würde wohl ausreichen um Verus klar zu machen das er in den Augen Calena’s mal wieder etwas falsch gemacht hatte. Das typische schweigen was von der herrischen Persönlichkeit in Form einer dunkelhaarigen Frau kam, half dem Patrizier wie gewohnt nicht sonderlich weiter um seinen vorgeworfenen vermeintlichen Fehler nachvollziehen zu können.
Mit müden Augen steuerte Calena den Karren immer weiter auf Rom zu und je näher sie den Stadtmauern kamen umso voller schien es zu werden, jedenfalls kam es ihr so vor. Etwas hilfesuchend wandte sie sich an Verus, schließlich war er der Mann und hatte sich um das Ende dieser Reise anzunehmen und zu kümmern. Es konnte schließlich nicht sein, das ihr Mann nicht fähig war Größe und Präsenz bei ihrer Ankunft zu zeigen und lieber seine Frau vorschob. -
Bemerkte Flaminina den bösen Blick ihrer Tante, als das junge Ding halsbrecherisch zu Calena und ihrem Mann nach vorn kletterte? Zwar mochte so gesehen Platz dafür sein, doch nun zu dritt nebeneinander war es doch sehr beklemmend eng und die beiden außensitzenden mussten etwas darauf achten nicht an den Seiten vom Karren zu rutschen. Vielleicht kam Verus doch noch in den Geschmack vor Müdigkeit vom Karren zu fallen, wenn er nicht aufpasste. Calena ersparte es sich aber ihre Nichte zu fragen, ob es nun wirklich notwendig war das sie noch vorn gekommen war. Sie hatte ein wenig Mühe den Gaul ruhig zu halten, der bei dem Gerangel hinter sich nervös die Ohren anlegte und in einen unregelmäßigen Trab verfiel. „Nein.“, lehnte Calena das Angebot ihrer Nichte die Zügel zu übernehmen ab. Zum einen konnte es nicht mehr allzu lang dauern bis sie die Stadtmauern erreicht hatten und deshalb würde sie Verus auch nicht mehr dazu überreden können sich im hinteren Teil ihres Karrens ein wenig hinzulegen. Die Nähe Rom’s würde ihn um den Schlaf bringen und auch sein Pflichtgefühl als Mann präsent zu sein wenn sie ankamen und ihr Gefährt verlassen mussten. „Aber du kannst nach sehen ob wir noch etwas Salbe dabei haben. Die geschundenen Hände von Verus werden dir deine Mühe sicher danken.“, schickte Calena ihre Nichte mit einer Aufgabe wieder zurück in das Innere des Karrens. Dafür sah sie Flaminina sogar eindringlich an, das sie keinen Widerstand, oder besser gesagt keine Verweigerung dieser Bitte duldete. Hinzu kam das vorn wieder mehr Platz sein würde. Die wochenlange Reise war allein schon anstrengend genug gewesen, da musste auf der letzten Strecke nicht noch künstlich dafür gesorgt werden das es noch unbequemer wurde.
-
Stumm nickte die Decima. Das was sich vor ihren warmen, dunklen Augen als Stadt offenbarte, wirkte wirklich nach etwas was eigentlich zu groß war um wirklich sein zu können. Es mochte daher kommen das Calena eher ländlich aufgewachsen war und nur, wenn überhaupt, mittelgroße Städte bereist hatte. Geschichten über die Größe und der Schönheit Roms hatte sie zwar gehört und mit staunen verfolgt, doch war sie nicht in der Lage gewesen sich auch nur ansatzweise die wirklichen Ausmaße vorstellen zu können. „So? Von Gewalt sprichst du? Und was findest du, an anhand der Gefahr die uns erwarten kann, an deinem Entschluss keine Rast zu machen so vorteilhaft? Ein müder Verstand ist nicht wachsam, Verus, er begeht Fehler.“, wohl gewählt erschienen Calenas Worte, doch verbarg sich dahinter mehr Unsicherheit als echtes Wissen. Er sprach von Gefahren, doch wusste Verus wie sie aussahen? Sie wusste es nicht und fürchtete sich davor, was sie alle erwarten würden wenn ihre Reise endlich am Ziel angekommen war und endete. Dann brauchte sie einen starken Mann an ihrer Seite, der mit ihr gemeinsam durch das allmächtige Rom ging und nicht einen müden und antriebslosen Geist der ihr hinter her trottete, wie ein treudoofer Hund. „Wir werden schon dafür sorgen dass es besser wird.“, kam es streng von seiner Ehefrau zurück. Die mit wir auch hauptsächlich sich selbst meinte – wie wohl jede Römische Frau die beabsichtigte ihren Stand durch den Ruhm ihres Mannes zu verbessern.
Da Calena selbst grade dafür zuständig war das ihr Pferd, nein besser passte alter Gaul, nicht den Karren von der Straße ab zog, konnte sie nur aufgrund der lauter werdenden Geräusche im inneren des Gefährts ausmachen das ihre Nichte wach geworden war. Vielleicht hätte die ältere Decima an dieser Reise noch etwas Positives abgewinnen können – Wochen lang in absoluter Zweisamkeit mit ihrem Ehemann. Aber nein, das anstrengende heranwachsende Frauenzimmer einer Nichte bestand darauf sie nach Rom begleiten zu wollen. Die frechen Worte Flaminina’s ließen nicht nur Verus unfreundlich werden. Ihrer Nichte kam es grade zugute das Calena den Weg im Auge behalten musste, sonst hätte es wohl eine erzieherische Zurechtweisung ihrerseits gegeben – mit direkten und eindringlichen Blickkontakt. Da ihr aber dafür die nötige Kraft fehlte, schwand auch ihr Wille auf einen Streit mit ihrer Nichte. Der derzeit auch einfach überflüssig war. „Vielleicht trügt die Größe Roms unseren müden Augen nur vor, sehr bald von uns erreicht zu werden.“, meinte Calena und wohl nur Verus war im Stande die versteckt mitklingende, aufrichtige angst heraus zu hören, das es wirklich so sein konnte.
-
Wortlos nahm Celena es hin das ihr Mann ihren Blick auswich und darauf eine andere Weise reagierte, wie sie es beabsichtigt hatte. Ein fast geräuschloses Seufzen entwich ihren Lungen, während sie sich auf ihren Platz wieder zurück fallen ließ. Von dem unbequemen Sitz der letzten ein bis zwei Stunden war ihr Nacken völlig versteift, was die Dunkelhaarige versuchte ein wenig weich zu massieren versuchte. „Es bringt uns aber auch nichts, wenn du vor Müdigkeit vom Karren fällst.“, widersprach Calena in gewohnter Form und musste aber sich selbst gestehen, das die vielen Soldaten durchaus Verus angesprochene Unruhigen Zeiten bezeugten. Eine kurze Weile beobachtete sie die im Gleichschritt vorbeigehenden Soldaten wurde dann aber abgelenkt. Aufgrund der Aufforderung Calena rutschte ein wenig vor und nahm ihrem Mann die Zügel aus den steifen Fingern. Sie mochte zwar nicht reiten können, doch hatte sie auf dieser langen Reise gelernt wenigstens einen Gaul mit seinem Karren auf einer gerader Strecke halten zu können. Und selbst bei einer solchen Einfachen Sache hatte es die liebreizende Ehefrau des Patizier es geschafft sich zu beschweren, als sie einmal einige Stunden am Stück mit dieser Aufgabe betraut worden war. Sein Vorschlag die Zügel wieder zurück zu nehmen hatte sie trotzig ausgeschlagen. Sie mochte in ihrer jetzigen Lage immer noch sehr gut Klagen können, doch versuchte Celane ihrem Mann so gut es ging zu unterstützen und da nahm sie Stunden langes Wagenlenken schon in Kauf. Konzentriert lag ihr Blick aus den warmen dunkeln Augen auf der Straße und dem Rücken des alten Pferdes. „Deine Sorge ehrt mich, aber wie ich bereits sagte, es bringt uns nichts wenn du bei unserer Ankunft dich kaum auf den Beinen halten kannst.“, erwiderte sie mit einem harten Ton, aber am Ende ihres Satzes wurde ihre Stimme weicher. „Wenn ich so das Antlitz Roms vor uns sehe, habe ich die Befürchtung wir werden von ihr einfach verschluckt werden. Hast du jemals eine solche riesige Stadt gesehen?“, plauderte die junge Frau fast sorgenfrei drauf los. Ihnen mochte zwar das Heim auf einen aufständischen Wege entrissen worden und ihre Zukunft sah alles andere als vielversprechend. Aber der Anblick auf das gewaltige Rom ließ Calena für einen Moment all ihr Unglück vergessen.
-
Ein Karren voller zerschlagener Träume, zerstörten Hoffnungen und Träumen, die wohl nun so weit entfernt waren, das sie immer Träume bleiben würden, hatte sich vor einigen Wochen in Achaia auf den Weg gemacht, um sich in Rom einer ungewissen Zukunft zu stellen. Zwar konnte man aus dem Karren heraus schon auf, die sich abzeichnende Stadt aller Städte, blicken, so war dieser Anblick von den insgesamt drei Reisenden erst nur einem vergönnt. Während der einzige Mann, Verus, den Karren mit dem altersschwachen Gaul lenkte, schlief Calena selbst einen sehr leichten Schlaf. Angelehnt mit dem Kopf an der Querstrebe, durchfuhr ihr angeblich ruhender Körper jede Erschütterung, welche ihrem lautstarken Gefährt erfasste. Wirklich schlafen tat Calena nicht, es war ein Zustand, der mehr dösend als wach war. Ein erholsamer Tiefschlaf wollte ihr bei diesen Reisebedingungen nicht vergönnt sein.
Die lange und anstrengende Reise hatte sich bei der jungen Frau deutlich abgezeichnet. Sie wirkte müde und abgespannt, dunkle Ringe hatten sich unter ihren großen braunen Augen abgezeichnet und ihre Laune verdüsterte sich praktisch von Tag zu Tag. Selbst die aufmunternden Worte ihres Ehegattens hatten allmählich ihre Wirkung verloren. Calena brauchte keine Stimme des Trosts. Sie verstand schon die Notwendigkeit dieser Reise und dessen Strapazen, doch das musste nicht heißen dass sie jene Umstände mochte und genoss. Es war frustrierend Tag auf Tag auf das wenige in dem Karren zu blicken, was sie aus ihrem alten Leben hatten mitnehmen können. Viel war es nicht, nur das Nötigste wenn man das überhaupt so bezeichnen durfte. Es stimmte die Römerin, mit dem feurigen Blut in den Adern, traurig und wütend zugleich das ihr Besitzt so rapide und unwiederbringlich geschrumpft war. Dazu war die Aussicht auf Ersatz für alles Verlorene in weite Ferne gerückt. All das Ausgelöst von einem Familiennamen, der erst Wohlstand versprach und sie nun praktisch in die Arme der Armut trieb. Der Schäbige Karren, das alte Pferd und die fast ungenießbar gewordenen Vorräte zeugten von diesen Entwicklungen.
Das einzelne, laut gesprochene Wort ihres Ehemannes reichte aus, um Calena aus ihren dösenden und gezwungenen Schlafzustand heraus zu reißen. Kurz zuckte ihr Körper zusammen als sie die Augen hastig aufschlug. Man hätte meinen können sie hätte tief geschlafen. Aber dem war nicht so. Ihr ganzer Leib fühlte sich steif an und fühlte sich, als ob dieser verdammte Karren über sie hinweg gerollt wäre, anstatt dass sie auf ihm saß. Schlaftrunken versuchte Calena ihre Desorientiertheit abzuschütteln. Nichts von der Gegend kam ihr bekannt vor, wie auch, sie war schließlich das erste Mal auf der Straße unterwegs die wahrhaftig nach Rom führte. Eine ganze Weile hielt der entfernte Anblick vom Herzen des Römischen Imperiums ihren Blick gebannt gefangen. Wenn etwas schon aus solcher Ferne so gewaltig aussah, wie musste es erst sein davor oder gar darin zu stehen? Jetzt da sie es vor Augen hatte, raubte es ihr die Sprache und sie blickte schnell zur Seite – direkt in das Müde Gesicht des Mannes, der der ihre war. So sehr der Zorn auch in ihrer Magengegend brodelte und jedes Gefühl von Hunger vertrieb, so überwog ihr Mitgefühl. „Wir hätten eine Pause machen sollen. Du hast noch weniger geschlafen als ich.“, kommentierte sie mit Sorge seinen Zustand und besah sich auch den seiner Hände, die verkrampft und wund eisern die Zügel hielten. Dabei ignorierte sie sehr offensichtlich seine Worte obwohl sie diese deutlich vernommen hatte. Calena schenkte ihrem Mann einen anklagenden Blick. Natürlich ging die Reise auch an Verus nicht unbemerkt vorbei, aber er musste sich deswegen noch lange nicht übernehmen. Ihrer Meinung nach konnten sie auch einen Tag später in Rom ankommen. Einen Tag mehr in diesen unbequemen holperigen Karren, darauf kam es nun wirklich nicht an.
-
Wurde zur Kenntnis genommen und nach einer anderen Möglichkeit gesucht.
Wäre es umsetzbar mit:Name: Decima Calena
Stand: Bürgerin
Ort: Roma -
Bevor ich von der Arbeit müde ins Bett falle, hinterlasse ich noch die gewünschte Nachricht.
Meine eigene Erfahrung mit textbasierenden Rollenspielen fand mit 2oo5 seinen Anfang, wo ich als wirklicher Frischling schon Postings zwischen 25oo-42oo Zeichen rausgeknallt habe. In den Jahren hielt sich diese Durchschnittslänge, bis ich vor ca. 1 Jahr meiner sehr arg leidenden Bereitschaft zu schreiben, mit erfrischenden, schnellen - befreienden - Chatrpg wieder Leben eingehaucht habe. Und meinem persönlichen Zwang, immer lange Postings schreiben zu müssen den gar ausgemacht habe. Kleine Post sind auch toll, so lange sie noch etwas zum darauf reagieren geben.
Ich kann also kurz, wie lang schreiben und bin da sehr flexibel.An einem Forum wie diesem war ich noch nie, und doch würde mich eine Erfahrung hier sehr reizen und ich würde es gern ausprobieren, ob es mir hier gelingt Fuß zufassen und einen Charakter zu entwickeln und zu spielen, der wie viele hier über Jahre bestand hat.
Nun, alles will ich Verus nicht überlassen, aber doch den Hauptteil der Besprechungen was die Zugehörigkeit der Familie betrifft. Da hat er wesentlich mehr Erfahrung, weil er hier schon einmal Teil der Gesellschaft gewesen ist.
Ich sehe meinen Charakter als etwas (zu) gierige Person nach Wohlstand, liebende Ehefrau die loyal ihre Treue hält. Doch enttäuscht von den Tatsachen die Verus mit seiner Familie und Namen ihr bietet - wo sie sich doch das Leben mit ihm anders vorgestellt hat. Darum wird sie mit ihrem Ehemann, der eher verträumt auf der Stelle tritt, nicht zimperlich umgehen. Das dieser sich aufrafft und Großes leistet um sie aus ihrer (misslichen) Lage heraus holt. Die Umstände, das es um die Tiberia nicht grade kuschelig aussieht, könnten und werden ihrem Ergeiz einen gehörigen dämpfer verpassen und sie zum warten zwingen.
Es gibt so viele Möglichkeiten, das sie hier kaum alle Platz finden. :3 -
Vorsichtig wage ich einmal hier Hallo zu sagen.
Nach zwei Tagen und einer Nacht Bequatschens hat mich Aulus Tiberius Verus hier her gelotst und wenn ich ihn hier zitieren darf mit der Charaktervorstellung.
ZitatUnsere beider Augenlicht ist auf die Gens Tiberia gefallen. Wir gedenken ein Ehepaar aus den Provinzen zu mimen, welches nun in den Stammsitz "Rom" zurückkehrt, um wieder ins Leben zu finden, nachdem eine Katastrophe das Heim der beiden zerstörte. Sie beginnen also faktisch bei Null und müssen sich in Rom neu orientieren, da sie zu einem weit entfernten Zweig der Familie gehören.
Ist es möglich, direkt als Ehepaar zu starten, welches aus dieser Gens entstammt?Daher bildet mein Charakter folgendes:
Name: Tiberia Calena
Stand: Patrazia
Ort: RomaDazu möchte ich deutlich anmerken, dass ich Aulus Tiberius Verus alle Rechte der Charaktergestaltung meinerseits übertrage, da ich über Pfingsten Vollzeit arbeiten muss. ~.~
Er darf mit euch das Konzept unser beiden Charaktere, die verheiratet sein sollen, bestimmen und nach Bedarf und guten Gewissens ändern.