[Blockierte Grafik: http://s14.directupload.net/images/141021/5c9hed8l.gif] | Mirjam
Mirjam war richtig in Rage geraten, was wohl auch dazu beigetragen hatte, dass der junge Soldat ihr nun Glauben schenkte. Nun ja, vielleicht hatte sie ein bisschen dick aufgetragen. Und dass die Christianer Blut tranken und Menschenfleisch aßen, hatte sie nur einmal auf der Straße aufgeschnappt. Den Christianern, die ihnen seit einigen Wochen beim Wiederaufbau ihrer Taberna halfen, traute sie das zwar nicht zu. Dennoch hatte sie sich bisher nicht zu dem letzten Schritt überwinden können, sich ihnen anzuschließen.
Der Urbaner allerdings sprach dann etwas an, was wohl jeden anderen dazu veranlasst hätte, sie und ihren Mann mit samt dem ganzen Rest der Christianertruppe dingfest zu machen. Langsam aber sicher fühlte sich die Wirtin in die Enge getrieben. Ja sie wusste dass alles über die Christianer. Andererseits waren sie aber die Einzigen, die ihnen in dieser schwierigen Zeit geholfen hatten und nun auch noch mit anpackten… und zum Dank dafür verriet sie sie nun!
Mirjams Gesicht nahm eine rötliche Farbe an. Eigentlich schämte sie sich hierfür, doch im Augenblick blieben ihr nicht viele andere Möglichkeiten, um aus der Nummer wieder herauszukommen und gleichzeitig auch noch Neuigkeiten zum Verbleib ihrer Tochter zu erhalten.
„Es ist nicht so, wie es aussieht! Sie haben sich uns aufgedrängt. Und da mein Mann zu schwach ist, haben wir ihre Hilfe angenommen. Doch für ihre Versammlungen ist hier kein Platz! Mein Mann würde das keinesfalls dulden!“
Währenddessen in der Küche
[Blockierte Grafik: http://s14.directupload.net/images/141021/e4ctfnz5.jpg] | Sarah
Auch nachdem sie sich entschieden hatte, fühlte sie sich noch immer nicht besser. Ein fahler Geschmack im Mund blieb zurück. Aber sie wusste auch, dass nur ihr Verrat sie noch retten konnte. Also nickte sie bei allem, was der Optio ihr nun sagte. Sie würde von nun an ihre Augen aufhalten und jeden genauer unter die Lupe zu nehmen, der auch nur eine falsche Bemerkung machte. Auch seinen Namen und wo sie ihn finden konnte, prägte sie sich gut ein. „Optio Iunius Avianus, Cohors XII Centuria III,“ wiederholte sie. Sie hoffte auf ihn, dass es ihm gelang sich bei seinen Vorgesetzten für ihre Leute verwendete. Er würde das ganz sicher tun, davon war sie überzeugt. Dieser Urbaner war ausnahmsweise ein guter Mensch. Gott selbst musste ihn ihr geschickt haben, um die Gemeinde in diesen schwierigen Zeiten vor großem Unheil zu bewahren.
„Ja, ich bin öfters hier, um Mirjam zur Hand zu gehen,“ antwortete sie ihm. „Kann ich jetzt gehen?“ Sicher würde es mit der Zeit Aufsehen erregen, wenn sie noch länger mit dem Optio alleine sprach.