Sie hatte es befürchtet. Anfangs war da nur der fragende Blick und die Verwirrung in seine Stimme. Dies änderte sich jedoch alsbald. Spätestens als er das Eine mit dem Anderen verband und ihm wirklich klar wurde, was die Lykierin da soeben von sich gegeben hatte, verhärteten sich seine Gesichtszüge. Auch seine Stimme gewann langsam an Schärfe. Ein vorwurfsvolles Entsetzen lag in seiner Frage. Wie konnte sie nur! Und dann dieses hektische Nachhaken, als hänge alles davon ab. Der Names des Tribuns… Iulius… Iulius Dives.
Beroe schnappte nach Luft. Mit einer solch heftigen Reaktion hatte sie nicht gerechnet. Dass er nicht darüber erfreut sein würde, hatte sie ja geahnt. Doch das? Ein Gedanke überkam sie, dass es doch besser gewesen wäre, hätte sie alles so belassen, wie es war. Das wäre am Unkompliziertesten gewesen, auch wenn es nicht die ganze Wahrheit gewesen wäre. Doch sie hatte es vorgezogen, dem zarten Pflänzchen ihres wiedergewonnenen Glücks den Garaus zu machen. Wieder füllten Tränen ihre Augen und rannen schon bald darauf ihre Wangen hinunter.
„Ich habe deinen Namen nur geflüstert… aus tiefster Verzweiflung… Er muss es gehört haben und fragte mich danach aus. Ich war über mich selbst erschrocken und wollte noch etwas anderes entgegnen Doch dieser Tribun… ja, ich glaube, er hieß Iulius Dives…. Er hat mich so eingeschüchtert… und dann stellte er mich vor die Wahl: deinen Name und das, was du für mich bist gegen… meine Freiheit.“ Ihre Stimme war wieder so tonlos geworden, wie damals beim Verhör.