Beiträge von Iunia Sibel

    Drück zu, drück einfach noch fester zu, bat sie innerlich. Dann wäre es endlich vorbei. Nur der Tod wäre eine Erlösung, so war sie der festen Überzeugung.
    Aber er drückte nicht mehr fester zu. Ganz im Gegenteil, er lockerte seinen Griff, so dass sie wieder besser atmen konnte. Er würde sie nicht töten. Nicht jetzt und auch nicht so, auf diese denkbar einfache und schnelle Weise. Beroe hätte es sich eigentlich denken können, dass Silanus erst noch seinen Spaß mit ihr haben wollte.


    Aber seltsamerweise schien es so, als wolle er ihr noch eine letzte Chance geben, was Beroe in diesem Moment zwar nicht wirklich irritierte, weil sie einfach nur heilfroh war, dass er sie tatsächlich in Frieden lassen wollte.
    „Ich verspreche es, Dominus! Ich werde mir in Zukunft mehr Mühe geben!“ Silanus Hand lag nun einfach nur noch um ihren Hals ohne dabei einen Druck auszuüben. Dabei spürte sie, wie ihre Knie zittrig wurden und ihre Beine drohten, einzuknicken. „Wie kann ich es wieder gutmachen, Dominus? Was kann ich tun, um dir zu gefallen?“
    Er hatte von ihr verlangt, dass in ihren Augen wieder das Feuer entbrannte, welches vorhin noch drin gelodert hatte, als sie ihrer Lust freien Lauf gelassen hatte. Doch dieses Feuer war nun erloschen und würde wahrscheinlich so schnell auch nicht mehr entfacht werden können.

    Seine Beschimpfungen wollten einfach kein Ende nehmen, was alleine schon ausgereicht hätte, um Beroe einzuschüchtern. Aber Silanus ging noch einen Schritt weiter. Er sprang von der Kline auf und kam auf sie zu. Da sie ja bereits an der Wand stand, konnte sie ihm nicht entweichen und so konnte er sie schließlich am Hals packen. In dieser Situation glaubte sie fest daran, dass er seine Hände gleich noch fester um ihre Kehle legen würde, um sie dann ganz langsam zuzudrücken.
    Der dritte Fehler! Voller Entsetzen fiel ihr wieder ein, was er am Morgen auf dem Markt zu ihr gesagt hatte. Er hatte ihr drei Fehler zugestanden, dann aber würde er sie bestrafen. Beroe hatte diese Drohung völlig vergessen, weil sie zu übermütig geworden war. Das hatte sie jetzt davon!


    Ihre Augen wurden immer größer vor Furcht, ihr Herz raste vor Angst. Sie wollte nicht sterben. Nicht so! Und schon gar nicht wollte sie die Bekanntschaft mit seinen Mitarbeitern machen!
    „Bitte Dominus, nicht…“, krächzte sie.“Tu mit mir, was du willst… aber bitte nicht das!“ Alles hätte sie in diesem Moment auf sich genommen, sogar Schläge hätte sie ertragen. Nur keine Massenvergewaltigung von unzähligen rohen Kerlen, wie Silanus einer war.

    …es dauerte eine Weile, bis sie die Tür öffnete. Beroe wurde immer angespannter, so nah am Ziel doch noch zu scheitern. Sie verstand nur bruchstückhaft, was die Sklaven sagte, nachdem sie eingetreten war. Lupa… behauptet… jage… Villa. Das waren ewig lange Minuten. Beroe war ganz Bange. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass man sie gleich wieder an die frische Luft setzte.

    Völlig durch den Wind war wohl die treffendste Bezeichnung, wie sie sich gerade fühlte. Sie begann daran zu zweifeln, ob es wirklich sinnvoll gewesen war, ihm davon zu erzählen. Er konnte ihr doch auch nicht helfen. Niemand konnte ihr helfen.
    Und dann begann er sie auch noch auszufragen, was ja ganz logisch war. Doch dies war dann auch der Punkt, an dem Beroes Mut endete.
    Kopfschüttelnd versuchte sie seine Fragen abzuwehren. „Bitte… frag nicht… Wenn ich ihn verrate… dann… dann wir er auch dir etwas antun.“ Die tränengefüllten Augen sahen ihn flehend an. Ihn auch noch in diese Sache zu verstricken, war wirklich das Letzte, was sie wollte.
    „Er zwingt mich, zu stehen und ich muss ihm einen großen Teil meines Verdienstes abtreten… damit ich bei ihm wohnen darf. Ich bin seine Sklavin… in jederlei Hinsicht.“, sprach sie mit zitternder Stimme weiter. Langsam wurde sie wieder ruhiger. Ihre Tränen verrannen und begannen in ihrem Gesicht zu trocknen.


    „Die Tunika ist von ihm. Er hat sie mir für meine Arbeit gekauft.“ fuhr sie nach einer Weile fort. Avisanus hatte seine Hand auf ihrem Arm gelegt. Sie wehrte sich dagegen nicht. Nein, sie empfand es als angenehm. Gab es ihr doch ein wenig das Gefühl, dass er sich um sie sorgte.


    „Kannst du dir das nicht denken?“, beantwortete sie seine Frage mit einer Gegenfrage. „Ich habe niemand, der es gut mit mir meint. Die Männer, denen ich am Tag Befriedigung verschaffe, interessieren sich wohl kaum dafür, wie es mir geht. Aber du… nach unserem letzten Treffen, hatte ich das Gefühl, du wärest anders. Du bist das einzig Gute, dass ich in Rom kennengelernt habe…“ alles andere war schäbig, dunkel, böse. „Deshalb war es mir das wert. Nur deshalb.“ Wie schön wäre es jetzt gewesen, wenn er sie in den Arm genommen hätte. Ein bisschen Trost… nur ein wenig, wenn auch nur für den Moment.


    Beroe hatte irgendwie damit gerechnet, dass er ihr die Entscheidung nicht abnehmen würde. Wenn sie schon „frei“ sein wollte, dann musste sie auch selbst entscheiden. Vielleicht musste sie das auch erst noch lernen.

    Beroe nahm den Platz gegenüber ein. Für sie war es ziemlich ungewohnt, im Liegen zu essen, so wie es manche Römer taten. Doch bevor sie den ersten Bissen nahm, beobachtete sie Silanus. Er hatte sich ein Stück von Hühnchen genommen und begann es zu kauen. Dabei versuchte sie in seinem Gesicht zu lesen. Aber wie immer war dies so gut wie unmöglich gewesen. Allerdings kaute er nun schon recht lange auf dem einen Bissen herum. Nun kostete sie auch von dem Geflügel und merkte schnell, naja… dass es nicht nur angebrannt schmeckte, sondern auch ziemlich trocken war. Etwas Soße… ja genau etwas Soße und dann…


    Genau in diesem Moment landete das halb zerkaute Stückchen Huhn, welches bis vor kurzem noch von Silanus´ Zähnen bearbeitet worden war, neben Beroes Teller. Sie ließ ihr Fleisch fallen und sprang erschrocken auf, als seine Schimpftirade auf sie niederprasselte. Unfähig zu antworten, wich sie zurück, bis sie im Rücken die Wand spürte.
    „I…I … Ich habe es … äh …vielleicht etwas zu lange im Ofen gelassen… Es tut mir leid… ehrlich… !“, flehte sie. In ihren Augen stand die Angst, er könne ihr etwas antun.
    So schnell war ihr Plan, der eigentlich nur ein Stoßgebet an die Götter gewesen war, buchstäblich in Rauch aufgegangen. Aber daran dachte sie natürlich in diesem Moment nicht. Sie war eigentlich gar nicht fähig, nun zu denken. Vielleicht hätte sie sonst das Stichwort aus Silanus´ Worten herausgehört- vergiften!

    Beroe war sofort hinunter zur Küche geeilt und hatte, nachdem sie sich eine Öllampe angezündet hatte, die Tür hinter sich verschlossen. Erleichtert lehnt sie sich mit dem Rücken dagegen. Endlich allein! Sie atmete tief aus und ein, um die in ihr aufkommende Übelkeit zu vertreiben. Was hatte sie nur getan!? Sie und dieser Widerling! Was war nur in sie gefahren?! Silanus musste in der Tat mit den finsteren Mächten im Bunde stehen, sonst hätte er sie niemals so manipulieren können. Andererseits hatte er, weil sie so freigiebig gewesen war, nun mehr zutrauen zu ihr gewonnen, was ihr vielleicht sogar einen Vorteil verschaffte. Wie auch immer, sie saß ganz tief in der Klemme und irgendwie musste sie versuchen, da wieder herauszukommen. Möglichst ohne durchtrennter Kehle!
    Aber je mehr sie darüber nachdachte, wie sie ihm entkommen könnte, wurde ihr klar, dass sie gegen Silanus kaum eine Chance hatte. Er war ihr in allem haushoch überlegen. Und sie würde für ewig seine Gefangene bleiben.


    Ernüchtert über ihr Resümee, begann sie das Abendmahl zuzubereiten.
    Zuerst kam das Gemüse dran. Nach einer halben Ewigkeit des Kleinschnippelns, füllte sie das Hühnchen mit dem nun kleingeschnittenen Gemüse, übergoss es mit einer Soße aus Liquamen und Wein und stellte alles in den Ofen, den bereits vorher schon angefeuert hatte. Als das Hühnchen im Ofen zu garen begann, kam ihr plötzlich ein Gedanke, wie sie Silanus mit etwas Glück ganz schnell wieder loswerden könnte… Was, wenn dem Ärmsten eines der kleinen Hühnerknöchlein im Halse stecken bliebe… 8o? Dann würde er elendig verrecken und sie würde vor Freude um ihn herum tanzen! =)
    Oh ja, wie schön war dieser Gedanke. Wenn die Götter ihr zugetan waren, würden sie Silanus´ Schicksal an diesem Abend besiegeln und ihn wieder zurück in die tiefsten Winkel des Tartaros schicken.
    Beroes Stimmung hob sich etwas. Allerding nur, um gleich wieder im Keller zu versinken. Roch es da nicht etwa angebrannt? Oh je, das Hühnchen! Nun ja, es war etwas dunkler als sonst… viel dunkler.
    „So ein Mist! Schon wieder angebrannt!“, zischte sie und versuchte die verbrannten Stellen mit einem Küchenmesser abzukratzen. Das Ganze kaschierte sie dann noch mit etwas Soße. Fertig war das Abendmahl!
    Schnell Entzündete sie im Triclinium einige Öllampen und stellte etwas Essgeschirr, einen Krug mit Wein und einen Becher bereit, so dass Silanus nur noch auf einer der drei Klinen Platz nehmen musste.

    „Die Cena steht für dich bereit, Dominus. Unten im Triclinium.“, richtete sie ihm aus, nachdem sie schnell nach oben zu seinem Cubiculum geeilt war.

    Als die Demut wieder zu ihr zurückgekehrt war, erschien wieder dieses kalte Lächeln auf seinem Gesicht. Wie er es genoss, dass sie nach all dem nicht vergessen hatte, wo ihr Platz war! Und was er ihr dann schließlich sagte, barg einen Anflug von Hohn in sich. Doch diese Einsicht behielt sie für sich. Stattdessen gab sie sich weiterhin unterwürfig und lächelte dankbar. Aber welche Art von Freiheit wollt er ihr denn noch gewähren? Langsam begann sie an seinen Worten zu zweifeln. Es dauerte auch nicht lange, bis sie zu bereuen begann, was sie soeben getan hatte. Die Erkenntnis ließ nicht lange auf sich warten, dass sie sich ihre Ketten nur noch fester angelegt hatte.


    Silanus ließ sich auf das Bett zurückfallen. Doch Beroe verharrte sitzend neben ihm. Einen Moment lang betrachtete sie ihn, wie er so vor ihr lag. Dann erhob sie sich und streifte sich wieder ihre alte Tunika über.
    „Soll ich nun mit dem Kochen beginnen, Domnus?“, fragte sie, vor dem Bett stehend. Draußen hatte es bereits zu dämmern begonnen. Wenn sie sich nun nicht eilte, musste sie in der Küche im Schlummerlicht der Öllampe hantieren.

    Beroe hörte interessiert zu, als er weiter berichtete. Es war am Ende doch recht einfach für ihn gewesen, sich aus seinen "Schwierigkeiten" hinauszumanövrieren. Im Gegensatz zu ihr. Aber sie war ja auch keine Römerin und besaß erst recht nicht deren vielgerühmtes Bürgerrecht. Und sie hatte es bereits geahnt: Natürlich war er nicht geflohen. Weshalb auch?


    Wieder war dieses schiefe Grinsen in seinen Mundwinkeln zu sehen, das sie so an ihm mochte, als er über seinen vermeintlichen Mut sprach. Wie gerne hätte sie ihm dies nun anvertraut. Aber sie beließ es besser dabei, weil sie einfach zu schüchtern dafür war. Vielleicht hätte er dabei an ihrer Aufrichtigkeit gezweifelt, denn schließlich wusste er ja, womit sie ihren Unterhalt verdiente.


    Nachdem sie aber ihr anderes Geständnis losgeworden war, war auch aus Avianus´ Gesicht jegliches Wohlbehagen gewichen. Stattdessen wurde sein Ausdruck ernster, strenger, verärgerter, enttäuschter. Ja, sie konnte ihm seine Enttäuschung über sie ansehen, was alles noch viel schlimmer machte. Ausgerechnet er, der ihr Fels in der Brandung sein sollte, das einzig Gute in ihrem Leben, war nun maßlos enttäuscht von ihr! Doch er machte ihr keine Szene, schrie sie nicht an. Zum Glück verschwand er auch nicht wutendbrand. Nein, er blieb bei ihr und bat sie, am besten gar nichts mehr zu sagen. Aber sie wollte, nein sie konnte nicht schweigen! Er musste es wissen... Es war doch nicht ihre Schuld gewesen! Sie war doch unschuldig in diese Sache geraten! Ob er das je verstehen konnte? Vorausgesetzt er glaubte ihr noch.


    „Bitte, du musst mir glauben,… ich kann nichts dafür!“, begann sie aufgebracht und weinend auf ihn einzureden. „Am Abend unserer ersten Begegnung war es… ich war so ausgehungert und müde. Da kam ich an einem verlassenen Haus vorbei. Dann entschloss ich mich, dort wenigstens die Nacht zu verbringen. Ich fand dann dort sogar noch etwas zu essen... und Kleidung. Am nächsten Morgen, als ich aufwachte, war ich dann nicht mehr allein... Er kommt direkt aus dem Tartaros! Er hat mir gedroht, mich umzubringen, wenn ich nicht tue, was er sagt. Bitte… du musst mir glauben!“, flehte sie und ihre Tränen rannen weiter über ihre Wangen.


    „Er wird mich sowieso töten, wenn er erfährt, dass ich mich mit dir treffe , Denn er betrachtet mich als sein Eigentum. Du siehst also, ich komme vom Regen in die Traufe.“ sagte sie nach einer Weile resigniert mit einem Tick Sarkasmus. „Aber weißt du, das war es mir wert! Trotzdem bin ich jeden Tag hierhergekommen und habe gehofft, ein Zeichen von dir zu finden.“


    Avianus hatte letztlich das ausgesprochen, was Beroe längst geahnt hatte. Natürlich würde sie wieder auf irgendeinem Sklavenmarkt enden. Was aber sonst noch mit ihr geschehen würde, sparte er sich lieber aus, was verständlich war. „Dann entscheide du!“, meinte sie schließlich. Wenn er immer noch so sehr von ihr enttäuscht war, hatte er nun Gelegenheit, seine Drohung von ihrem letzten Treffen wahrzumachen. Schlimmer als das Leben mit Silanus konnte diese Perspektive auch nicht sein.

    Beroes Augen wurden immer größer, je prächtiger die Ausstattung der Inneneinrichtung wurde. Und dies waren nur die Korridore! Die Villa, in der sie einst Sklavin gewesen war, war nur ein billiger Abklatsch von dem, was sie hier zu sehen bekam.


    Endlich schien die Sklavin ihr Ziel erreicht zu haben. Kurz vor einer der hohen, reich verzierten Türen blieb sie stehen und bat sie zu warten. Beroe quittierte dies nur mit einem nicken und war gespannt, was nun geschehen würde. Die Sklavin klopfte an und…

    Na, das war ja noch mal gut gegangen. Beroe atmete erleichtert auf, als die Sklavin sie endlich einließ. Sie hätte sie wahrscheinlich ausgelacht, wenn sie ihr über die wahren Gründe für ihren Besuch erzählt hätte. Aber das spielte ja nun keine Rolle mehr. Sie folgte der Sklavin ins Innere der Villa. Gleich würde sie ihrem Retter gegenüberstehen und die Gelegenheit haben, sich zu bedanken. Allerdings nur, wenn sie heute noch ihr Ziel erreichten. Die Sklavin lief auffallend langsam. Seltsam! Aber Beroe zerbrach sich deswegen nicht länger ihren Kopf. Vielmehr überlegt sie, was sie sagen sollte, wenn sie vor dem Claudier stand.

    Ach ja, sie kannte diese übergenauen Sklaven, die lieber zehnmal nachfragten, nur um bei ihrem Dominus gut da zustehen. Und war da nicht auch noch ein Körnchen Verachtung in der Stimme der Sklavin zu hören? Ja sicher! Es gab eben Sklaven, die tatsächlich glaubten, sie wären besser als alle anderen. Und diese Sklavin da war ganz offensichtlich eine davon.
    Sie sah aus wie eine Lupa, also begann sie auch zu reden wie eine Lupa!


    „Na schön! Dann bin ich ja richtig. Also wenn du´s genau wissen willst, ich bin die, die er bestellt hat! Ich soll mich hier am Seiteneingang melden, weil´s ihm anscheinend peinlich ist, wenn ich vorne an der Porta auftauche. Also, du solltest mich jetzt schleunigst rein lassen, damit du keine Schwierigkeiten kriegst.“

    Beroe war erleichtert darüber, dass Avianus nicht näher nachhakte, was ihr Leben oder ihre Arbeit betraf. Einerseits schämte sie sich, darüber zu reden, andererseits vergas sie zu keiner Zeit Silanus´ Drohungen, falls ihn verraten sollte. Dabei war es doch genau das, was sie so sehr belastete. So gerne hätte sie jemanden ihr Herz ausschütten wollen. Ob aber Avianus da der richtige Ansprechpartner gewesen wäre, konnte sie noch nicht richtig abschätzen. Konnte sie ihm den wirklich vertrauen? Schließlich war er Römer und Prätorianer obendrein. Bei ihrem letzten Treffen hatte sie ihm versprochen, keine Schwierigkeiten mehr zu machen. Stattdessen trieb sie sich mit Kriminellen herum, stahl, betrog und verkaufte ihren Körper für ein paar Sesterzen. Was würde er also jetzt von ihr denken? Wahrscheinlich würde er sie nie wieder sehen wollen.


    Avianus ging auf ihre Frage ein und begann ein wenig von seinen Erlebnissen zu berichten. „Ja, von Vicetia habe ich gehört. Da wurden doch Salinators Anhänger geschlagen, wenn ich mich nicht irre“, meinte sie nickend. Als Sklavin hatte sie sich nicht groß darum geschert, wie und warum sich die Römer gegenseitig in ihrem Krieg umgebracht hatten. Nur das, was sie von ihrer Herrschaft aufgeschnappt hatte, war ihr im Gedächtnis geblieben.


    Sie staunte nicht schlecht, als sie erfuhr, dass er gefangengenommen worden war. Offenbar hatte der Krieg keine großen Folgen für ihn gehabt. Außer vielleicht einem lädierten Ehrgefühl. Ihr war ja bestens bekannt, wie sehr die Römer auf ihr Ansehen hbedacht waren und wie wichtig ihnen ihre Gens war.
    „Du warst ein Gefangener? Wie lange hat man dich gefangen gehalten… und … und bist du dann geflohen?“ Bei diesem Thema wuchs ihr Interesse, da diese Vorstellung für sie so abwegig war. Wahrscheinlich war er wohl eher nicht geflohen, sonst hätte er sie bestimmt besser verstehen können, was die Beweggründe für ihre Flucht war.
    „Du warst ganz schön mutig, dich in dieser Situation mit einem Centurio anzulegen, nur weil er schlecht über deine Familie geredet hat!“, meinte sie dann mit einer ordentlichen Portion Anerkennung in ihrer Stimme. „Ich wollte, ich könnte auch so mutig sein!“ Dann könnte sie sich vielleicht gegen Silanus zur Wehr setzen.
    Wieder hatte sich Silanus in ihre Gedanken eingeschlichen. Nicht einmal jetzt hatte sie Ruhe vor ihm. Ausgerechnet jetzt hake auch noch Avianus noch einmal nach und genau bei dem Thema, bei dem sie ihn hätte belügen müssen, wenn es nach Silanus ging.
    „Ich? … Äh.. allein?..“Sie geriet ins Stammeln, blieb dann stehen und sah sich nervös um. Natürlich war Silanus nicht hier! „Ich bin da...in etwas hinein geraten… aber…aber bitte frag nicht weiter...Ich kann nicht...“ Das war schon mehr als genug! Beschämt starrte sie zu Boden, damit er nicht ihre Tränen sah. Hatte sie ihm nicht versprochen, sich von jeglichen Schwierigkeiten fernzuhalten?


    Nach einer Weile des Schweigens sah sie wieder zu ihm auf. Ihr Lächeln war nun vollkommen aus ihrem Gesicht verbannt worden und hatte den Tränen Platz gemacht. „Was würde eigentlich mit mir geschehen… wenn du mich auslieferst?“, fragte sie mit einer ruhigen aber sehr ernst klingenden Stimme.

    Gemütlich begannen sie gemeinsam den Weg entlang zu schlendern. Nach ein paar Schritten sah er sich noch einmal um. Offenbar hatte er den gleichen Gedanken wie selbst gehabt. Es war nur verständlich, dass er auf seinen Ruf achten wollte. Beroe registrierte dies zwar, doch es hatte für sie in diesem Augenblick keinen größeren Belang. Sie nahm es gerne in Kauf, wenn sie dafür mit ihm hier zusammen sein konnte.


    Avianus kam es wohl auch wie gerufen, dass sie mit der Konversation begann, um endlich das Thema zu wechseln, was beiden zupass kam.
    Beroe nickte zustimmend. Ja, es gab weitaus schlimmere Verletzungen, mit denen man fertig werden musste. Und offenbar, so hörte sie aus seiner Antwort heraus, hatte er tatsächlich schon schlimmeres hinter sich. Dabei musste sie sofort wieder an den Bürgerkrieg denken, der erst kürzlich zu Ende gegangen war. Ob er gelegentlich noch an seinen Freund, ihren ehemaligen Dominus dachte, der gleich zu Anfang des Krieges gefallen war? Ehe sie dazu etwas fragen konnte, kam er ihr zuvor und erkundigte sich nach ihrem Befinden.
    Sicherlich war ihm aufgefallen, dass sie nicht mehr die zerschlissene Tunika von damals trug. Und wahrscheinlich hatte er bereits auch schon Vermutungen angestellt, woher sie das viele Geld hergenommen hatte, um sich eine solche teure Tunika leisten zu können.
    „Oh ja, mir geht es gut! Wie man sieht.“, antwortete sie oberflächlich lächelnd und wies dabei noch einmal auf ihre neue Kleidung hin. Wie gerne hätte sie ihm von der Wahrheit berichtet, wie es wirklich um sie stand. Dass es ihr nicht gut ging und dass sie manchmal daran dachte, dass nur der Tod daran etwas ändern konnte. „Die Geschäfte laufen gut. Rom liebt mich offenbar,“ versuchte sie zu scherzen, doch wenn man genau hinhörte, konnte man den bitteren Beigeschmack heraushören.
    „Wurdest du im Bürgerkrieg verwundet?“, erkundigte sie sich schließlich, um von sich selbst abzulenken.

    Es erfüllte sie mit einem warmen Gefühl, als er sie bei ihrem eigenen Namen nannte. Es gab wohl außer ihr nur noch einen Menschen, der diesen Namen kannte und dieser Mensch stand nun leibhaftig vor ihr und erwiderte nun ihr Lächeln. Mit Worten hätte sie nicht beschreiben können, wie sehr sie sich freute, ihn zu sehen. War er doch, ohne es wahrscheinlich jemals zu ahnen, ihr Fels in der Brandung ihres ach so komplizierten Lebens. In seiner Gegenwart konnte sie all die dunklen Seiten ihres Daseins für eine Weile ausblenden.


    „Das macht doch nichts! Ich wusste doch… Du hattest bestimmt viel zu tun.“, entgegnete sie ihm, als er versuchte, die Worte zu finden, um sich für die lange Zeit des Wartens zu entschuldigen. Ihre Bedenken, die sie in all dieser Zeit gehegt hatte, behielt sie für sich, denn letztlich hatten sie sich ja als völlig unbegründet erwiesen. „Jetzt bist du ja da. Alleine das zählt.“
    Sie strahlte ihn immer noch an und man konnte ihr das Glück, das sie empfand förmlich im Gesicht ablesen. Alleine die Tatsache, dass er überhaupt gekommen war, um sie wiederzusehen, war so surreal. Ein Mann seines Standes der sich mit einer geflohenen Sklavin trifft, die sich als Lupa durchzuschlagen versucht. Und er war nicht gekommen, um ihre Dienste in Anspruch zu nehmen. Er war wegen ihr gekommen!


    „Lass uns ein Stück gehen, wenn es dir recht ist.“ Es war wohl besser, wenn sie erst ein Stück gingen. In diesem Teil der Gärten war zwar nicht viel Publikumsverkehr. Aber sicher war sicher. Beroe dachte dabei in erster Linie an den Iunier, nicht an sich. Auf den Gedanken, silanus könne ihr eventuell hinterher spionieren lassen war sie noch gar nicht gekommen.
    „Wie geht es deinem Kopf? Hattest du noch schlimme Schmerzen... danach?“, erkundigte sie sich, um ein Gespräch zu beginnen.

    Während Beroe vor der Tür wartete, befielen sie erneut Zweifel, ob es wirklich sinnvoll war, hier aufzutauchen. Sie hegte sogar bereits den Gedanken, unerledigter Dinge wieder von hier zu verschwinden. Doch ehe sie diesen Gedanken in die Tat umsetzen konnte, wurde bereits die Tür geöffnet und eine jungen Frau, zweifellos eine Sklavin mit östlichem Aussehen, stand vor ihr. Mit diesem nichtssagenden Ausdruck, den Beroe nur allzu gut selbst kannte und den auch sie immer aufgesetzt hatte, wenn sie in der Gegenwart ihrer Herrschaft gewesen war, fragte die Sklavin nach ihrem Begehr.
    „Claudius Centho! Der wohnt doch hier, oder?! Ich muss ihn unbedingt sprechen. Es ist sehr wichtig!“, antwortete sie schließlich in der gleichen Art und Weise, wie sie Sklavin mit ihr gesprochen hatte.

    Silanus antwortete ihr nicht sofort. Vielmehr sah er sie nur schweigend an. Und während er das tat, vollzog sich in seinem Gesicht eine Verwandlung. Hatte sie vorher noch ein gewisses Maß an Entspanntheit und Zufriedenheit darin finden können, war nun davon rein gar nichts mehr übrig geblieben. Wie eh und je sah er sie auf diese emotionslose Art und Weise an, die es ihr noch immer so schwer machte, ihn wirklich ergründen zu können.


    Schließlich beantwortete er ihre Frage mit einer Gegenfrage und ließ diese dann vorerst auch so in Raum stehen. Plötzlich begann sie zu grübeln, ob ihm das Geschenk, welches sie ihm mit so viel Inbrunst geliefert hatte, etwa nicht gefallen hatte. Sie hatte ihm doch alles gegeben, indem sie die Initiative ergriffen hatte. Ja, sicher, diesen Moment hatte auch sie genossen, als sie entschieden hatte, wie es weiter gehen sollte. Umso größer war nun wieder ihre Unsicherheit, mit der er sie nun zurückließ, ob auch er damit zufrieden gewesen war.


    Beroe wusste nicht recht, was sie darauf antworten sollte. Niemand vorher hätte je daran gedacht, sie zu fragen, ob sie mit einer Sache zufrieden war. Das war absolutes Neuland für sie, wie so vieles an diesem Abend.
    Schließlich fuhr er fort. Mit dem was er sagte, fand sie sich dann doch wieder. Ja, durch ihr handeln hatte sie sich ein gewisses Maß an Freiraum geschaffen, eine Luftblase, wenn man so wollte. Darin war sie, für den Augenblick zumindest frei.
    „Ja, das war es!“, antwortete sie ruhig. „Es war einfach gut und es war so… neu… auf diese Art.“
    Beroe spürte, wie diese besagte Luftblase platzte, wie dieser Traum der gelebten Freiheit sich vor ihren Augen in Luft auflöste. Es wäre töricht von ihr gewesen, zu glauben, diese Freiheit hätte ab nun Bestand. Sie war was sie war und das blieb sie auch. Daran würde auch der heutige Abend nichts ändern.
    „Danke, dass du mir diese Freiheit gewährt hast, Dominus.“, fügte sie schließlich ganz demutsvoll hinzu und blieb weiterhin in seinen Armen liegen, solange er dies duldete.

    Nach jenem Abend, an dem sie den Iunier wieder getroffen hatte, war sie regelmäßig zu den Horti Lolliani gegangen, in der Hoffnung dort, wie vereinbart, ihr Amulett wieder zu finden. Immer wieder war sie enttäuscht worden. Anfangs hatte sie sich damit getröstet, dass er sie ja darauf hingewiesen hatte, dass es sich bis zu ihrem nächsten Treffen hinziehen konnte. Doch als bereits schon einige Wochen verstrichen waren und sie unter dem Stein immer noch nichts vorgefunden hatte, resignierte sie langsam. Im Grunde, so begann sie sich einzureden, war er nicht besser, als die meisten anderen Römer. In ihren Augen war sie nichts weiter als Dreck. Sie erinnerte sich wieder, was Silanus ihr gesagt hatte. Und weil sie sich an seine Worte erinnerte, machte es ihr auch wenig aus, genau solche Leute zu bestehlen.


    Eigentlich hatte sie gar nicht vor, an diesem Tag in die Gärten zu gehen, einfach um sich eine weitere Enttäuschung zu ersparen. Doch aus der Gewohnheit heraus war sie dann doch zu jenem Platz gegangen, an dem der Iunier ihr Amulett platzieren sollte, falls er sie treffen konnte. Und da sie nun schon einmal hier war, sah sie auch unter dem Stein nach. Als sie das runde Amulett, auf dem ein mit Lorbeer bekränztes A eingeritzt war, erblickte, konnte sie es erst gar nicht glauben. Eine unbeschreibliche Freude erfasste sie. Sie lächelte vor Glück in sich hinein und wünschte, es wäre endlich Abend.


    Stunden später, als der Nachmittag zu Ende ging, machte sie sich schließlich erneut auf den Weg. Extra für Ihn hatte sie ihre neue grüne Tunika angezogen, so dass sie nicht ganz so verrucht wie bei ihrem letzten Zusammentreffen wirkte. Ihr Amulett trug sie wie damals wieder um den Hals.
    Beroe sah sich suchend um, als sie in den Teil der Gärten kam, in dem sie sich treffen wollten. Noch ein paar Schritte weiter, hoffte sie, ihn endlich zu entdecken. Aber sie konnte ihn nicht finden. Sie begann sich bereits einzureden, dass der Iunier auf diese Weise nur das Amulett loswerden wollte.
    Doch kaum hatte die diesen Gedanken zu Ende gedacht, erblickte sie ihn endlich. Da stand er, gegen einen Baum gelehnt. Ihre Schritte wurden schneller. Ein bisschen aufgeregt war sie schon, doch ihre Freude war größer.
    „Aulus! Wie schön!“, begrüßte sie ihn und trat direkt zu ihm hin. Beroe strahlt über ihr ganzes Gesicht. Sie vermied es, ihn zu umarmen, auch wenn sie dies gerne getan hätte. Doch sie war sich nicht sicher, ob ihm diese Geste unangenehm war.

    Dieses Glücksgefühl, welches sie erfüllte, hielt noch eine Weile an und wurde von seiner unerwarteten Zärtlichkeit unterstrichen. Silanus hielt sie einfach im Arm, strichelte sie sogar und sein furchterregender Blick mit dem er sie zum Zittern gebracht hatte, war verschwunden. Beroe genoss es, einfach gehalten zu werden. Es bedurfte dabei nicht vieler Worte. Sein Blick sagte ihr, das auch er sich gut fühlte. Ob Silanus sogar glücklich war? War er überhaupt fähig, so zu fühlen? Beroe war sich sicher, dass er wenigstens in diesem Augenblick auch so etwas wie Glück empfinden musste. Wie schön wäre es, wenn es immer so sein könnte, dachte sie in diesem Moment. Doch das diese traute Zweisamkeit nur von kurzer Dauer sein würde, war selbst ihr klar. Ach hätte sie doch diesen Moment ewig festhalten können! War das, was sie gerade erlebte, nicht genau das, was sich jeder für sich wünschte? Liebe und Geborgenheit. Sie wagte zu bezweifeln, dass dies wirklich echte Liebe war. Nein, selbst ein Mann wie Silanus wäre zu wahrer Liebe nicht fähig. Da war sie sich ganz sicher.
    Sie weigerte sich auch daran zu denken, was morgen wohl sein würde. Denn morgen würde sie wieder Beroe sein, sein Eigentum und er Silanus, ihr Herr und Meister. Und ihre Freiheit?... Welche Freiheit!? Nein, Freiheit war nur eine leere Worthülse. Freiheit gab es nur, wenn man seine Ketten gekonnt ignorierte.


    Langsam erhob sie sich und küsste ihn dabei noch einmal sanft auf den Mund. „Bist du zufrieden mit mir?“, fragte sie ihn grinsend.

    Genau in diesem Moment erlangte sie die ersehnte Freiheit, von der sie so lange geträumt hatte. und sie zögerte keine Minute, sie vollkommen auskosten zu wollen. Mit ihrer heftigen Umarmung gelang es ihr tatsächlich, Silanus, den sie bisher nur als brutalen und emotionslosen Schurken erlebt hatte, zu zähmen. Voller Leidenschaft erwiderte dieser ihre Küsse und es schien, als wolle er sich treiben lassen und ihr Oberhand zu überlassen.
    Beroe dachte nicht lange darüber nach, ob dies womöglich nur einer seiner Tests sein sollte. Sie ließ einfach ihrem Verlangen freien Lauf und mit einem Ruck drehte sie sich und somit auch Silanus, den sie immer noch immer fest mit ihren Schenkeln umschlungen hatte, auf dessen Rücken. Nun war sie diejenige, die auf Silanus mit einem wölfischen Grinsen hinab sah. Nun würde sie sich nehmen, was sie wollte! Und sie nahm es sich in vollen Zügen. Erst mit sanften und geschmeidigen Bewegungen, doch dann immer heftiger und fordernder. Dabei durchfuhr die Begierde ihren Körper wie ein gleißender Blitz, so dass aus einem leisen Seufzen ein lautes lustvolles Stöhnen würde.
    Zum ersten Mal genoss sie ausgiebig ihre Freiheit. Diesmal war sie es, die nahm. Ob sie in diesem Augenblick auch nur einen Atemzug lang ahnte, welche Macht sie nun über ihren vermeintlichen Dominus hatte? War nicht vielmehr sie die Domina und er ihr Sklave?


    Erschöpft ließ sie sich auf ihn niedersinken und verharrte so eine Weile. Nur langsam beruhigten sich ihr Herzschlag und ihr Atem. In diesem Augenblick empfand sie so etwas wie Glück und Zufriedenheit, zwei Gäste, die noch nie lange bei Beroe verweilen wollten.

    Dieses letzte Hindernis, welches noch zwischen ihnen stand, begann zu bröckeln und fiel in sich zusammen, als sie sanft vor ihm auf dem Bett landete. Ihr Herz schlug schneller, als er seine Tunika abstreifte. Nicht etwa weil sie Angst verspürte. Die Angst hatte sich in dem Moment verflüchtigt, als sie sich ihm freiwillig angeboten hatte. Wie ein Opfer lag sie nun vor ihm auf seinem Altar, bereit ihrer Bestimmung entgegenzusehen.
    War dies die Freiheit, von der er gesprochen hatte, die ihr widerfahren würde, wenn sie bei ihm bliebe? Ja, das musste sie sein. Denn so frei hatte sie sich noch nie einem Mann ergeben. Diesmal würde es anders sein. Die Lust, die durch ihren Körper zu strömen begann würde dafür Sorge tragen. Und dann… dann würde sie endlich frei sein!


    Freudig, wie einst Nyx, empfing sie ihren Erebos, als er sich zu ihr legte. Beroes Arme schlugen sich um ihn und wieder küsste sie ihn voller Inbrunst. Fordernd schlang sie ihre Beine um seine Hüften. Völlig ausgeblendet war nun ihre anfängliche Abneigung ihm gegenüber, die sie noch kurz zuvor für ihn gehegt hatte. Ihre Abscheu war verflogen. Seine weiße Haut, die nun auf ihrer ruhte, die hellen Augen, die sich nun an ihrem Anblick zu verzücken begannen, das weißblonde Haar, durch das sich nun ihre Finger gruben. Sie wollte ihm nur noch eine willige Dienerin sein, wollte endlich eins mit ihm werden. Trunken vom Verlangen bebte ihr Körper, ein Gefühl, das sie so noch niemals zuvor erlebt hatte. Nein, dies hier war keine Sklavin. Auch keine Lupa. Dies war eine freie Frau!