Nachdem erfrischenden Bad hatte sie gewartet… und gewartet… und gewartet. Aber es war niemand gekommen. Beroe dachte sich nicht viel dabei, denn schließlich hatte er ihr ja angedeutet, dass er nicht jeden Abend hier sein würde.
Die Abende, die darauf folgten, verliefen ähnlich. Sie blieb allein und war somit Herrin über die Casa. Man hätte fast meinen können, er sei in der Lage, ihre Gedanken zu lesen – auch über größere Entfernungen hinweg. Sie begann sich deshalb einzubilden, er wüsste von ihren Absichten und besäße so etwas wie übersinnliche Kräfte, was natürlich Schwachsinn war. Beroe hatte mit niemandem darüber gesprochen. Wie also bittschön hätte Silanus davon erfahren sollen?
Langsam begann sie zu hoffen, dieser Spuk könnte nun vorbei sein. Vielleicht war sie ihn nun endgültig los? Diese Vorstellung wäre nur zu verlockend gewesen.
Allmählich verblasste die Liste in ihrem Kopf und damit verließ sie auch wieder der Mut, sich tatsächlich gegen ihren Peiniger zur Wehr zu setzen. Dafür kehrte ihr Leben langsam in die Normalität zurück. Endlich frei! Und ihr Verdienst gehörte nun auch ganz allein ihr.
Sie begann das Geld für sich auszugeben: Kosmetik, eine weitere Tunika und Lebensmittel.
Endlich konnte sie die Früchte ihrer Arbeit genießen und zwar nur sie ganz allein! Von nun an würde ein sorgenfreies Leben beginnen. Vielleicht würde sie sogar reich dabei werden! Und wenn nicht, dann ging es ihr wenigstens für den Augenblick gut.