Beiträge von Vulpes

    Zitat

    Das Forum Romanum befindet sich im Zentrum Roms zwischen Palatin, Esquilin und Capitol. Als Herz des Reiches präsentiert es sich dem Besucher mit großer Pracht: Der Boden ist mit Marmor gepflastert und mit zahlreichen Ehrenstatuen, Säulen und Triumphbögen geschmückt. Aber auch in den zahlreichen Bauwerken, die den Platz säumen, spiegelt sich der Glanz Roms wider: Im Süden steht der Tempel des Divus Iulius auf einem hohen Podium, rechts daneben liegen der Dioskuren-Tempel. Etwas zurückgesetzt hinter diesen befindet sich auch das alte Kultzentrum rund um den kleinen, runden Vesta-Tempel mit dem angeschlossenen Atrium Vestae und der Regia. Im Westen schmiegen sich hingegen das Tabularium und darunter der altehrwürdige Saturn-Tempel, an dem auch die Acta Diurna veröffentlicht werden, der Tempel des Vespasian und Titus und der der Concordia an den Kapitolshügel.


    Neben diesen zahlreichen Tempelanlagen stehen allerdings auch Verwaltungsgebäude auf dem Platz: Im Norden steht die Rostra, die repräsentative Rednertribüne, aus deren Fassade Schiffsschnäbel ragen. Etwas unscheinbarer liegt rechts von ihr die eher schlichte Curia Iulia, der Versammlungsort des Senats. Im Südwesten hingegen präsentiert sich stolz die gewaltige Basilica Iulia, das größte Bauwerk seiner Art in Rom. Während ihr Erdgeschoss als Markthalle dient, liegen darüber einige Amtsstuben für die städtische Verwaltung. In ihren Säulengängen hängen außerdem die Lectiones, Gesetzeserlasse und weitere Bekanntmachungen aus. Kaum weniger prächtig ist aber auch die Basilica Aemilia gegenüber, in deren Säulengängen verschiedene Geschäftsleute ihre Tabernae haben.
    Hinter der Basilica befinden sich im Nordosten schließlich die verschiedenen Kaiserforen.


    Während man auf den Platz hinaus tritt, beginnt Vulpes die von hier aus sichtbaren Bauten vor allem für ihren Herrn jeweils kurz zu identifizieren und zu erläutern. Dabei beschränkt sie sich zunächst darauf, sie einzeln zu bezeichnen und den jeweiligen Verwendungszweck zu benennen. Anschließend fügt sie an: "Die Regia, welche ihr insbesondere zu frequentieren gedenkt, befindet sich linker Hand am Rande des Forums."
    Sie bedeutet mit einem Fingerzeit knapp die Lage derselbigen.


    "Zur Historie des Forum Romanum ist zu sagen, dass es vor und bei Gründung der Urbs Aeterna als Begräbnisstätte diente. Bald darauf wurde dieser Ort allerdings schon zu einem zentralen öffentlichen Platz für die damals noch vorwiegend auf den umliegenden Hügeln befindlichen Siedlungen. Aus dieser Zeit stammt auch der lapis niger, unter welchem sich das Grab des göttlichen Romulus befinden soll. Zur Zeit der späten Republik fand eine Aufteilung in einen politischen und einen religiös-wirtschaftlichen Bereich statt. Seinerzeit fanden hier sogar Gladiatorenkämpfe und Theateraufführungen statt. Eine radikale Umbildung des Platzes erfolgte schließlich unter Iulius Caesar, welche auch den Bau der heutigen Curia Iulia einschließt. Der erste Augustus ließ weitere Bauten - unter anderem die zweite Rostra - ergänzen. Die marmorne Pflasterung gibt es schließlich seit etwa 100 Jahren. Spätere Kaiser ließen weitere Foren hinzufügen, die wir teilweise schon passiert haben, sowie weitere Ehrenbögen und den Tempel für Dives Vespasianus und Dives Titus."
    Damit verstummt die Sklavin auch schon wieder und wartet vorerst ab, ob die Bereitschaft ihres Herrn ihr zuzuhören damit schon erschöpft ist.


    Nach kurzem Überlegen fügt sie lediglich noch hinzu: "Laut den Auskünften der anderen Sklaven, ist dieser Bereich vergleichsweise sicher. Einkaufsmöglichkeiten ergäben sich in den beiden Basiliken, wo man in den Tabernae auch eine Erfrischung oder einen Imbiss zu sich nehmen könnte. Von den Galerien in der oberen Etage der Basilica Iulia soll man überdies einen sehr schönen Ausblick haben."
    Mit diesen Worten wartet sie dann erst einmal ab, was den Herrschaften als nächstes einfiele.

    Ruhig nickt die Sklavin als sie Angus' einsichtige Worte vernimmt. Zwar ist sie sich nicht ganz sicher, ob er sie nicht nur zu beruhigen sucht und stattdessen längst andere Pläne hegt, doch ihre Warnung hat er wohl vernommen und wird es sich zumindest gut überlegen. Damit erhebt Vulpes sich geschmeidig von ihrem Platz und nimmt das Geschirr auf, um es zur Küche zurückzubringen. Wenn sie durchweg auch sehr reserviert und distanziert erschienen ist, so hat sie aus dem Gespräch mit dem Britannier durchaus einige neue Impulse und Anregungen mitgenommen. Allein der Gedanke an ihren Wunsch zu Reisen, war bis zum heutigen Tage nahezu gänzlich abgelegt und fast schon vergessen gewesen. Erstmals hat er ihre Aufmerksamkeit wieder auf Dinge außerhalb der schieren Pflichterfüllung und kleinerer Intrigen und Ränkespiele gelenkt.


    "Danke. Wir werden uns gewiss bald wiedersehen." Damit nickt sie ihm noch einmal freundlich zu, begleitet von einem kleinen Lächeln, und wendet sich schließlich ab. Ruhig und gelassen beschreitet die Sklavin ihren Weg aus dem Speisesaal hinaus. Anschließend bringt sie das schmutzige Geschirr zwecks Reinigung und Einlagerung in die Küche zurück, bevor sie sich wieder auf den Weg macht in die Rufweite ihres Herrn zurückzukehren und ihm wiederum zur Verfügung zu stehen.

    Verhaltene Skepsis beschleicht die Sklavin, als Angus eine Konfrontation mit Sciurus anzudeuten scheint, und äußert sich in leicht verengenden Augenlidern und einer schiefen Kopfhaltung. Sie lässt eine kurze Pause verstreichen, ehe sie ihm auf seine Frage eine Antwort gibt. "Nicht widerlich... Mächtig. Unter den Sklaven dieses Haushalts ist sein Wort Gesetz. Sein Herr soll großes Vertrauen zu ihm haben, weshalb er viele kleinere Entscheidungen nach eigenem Ermessen treffen und so manche Abläufe selbst bestimmen kann. Daher haben die meisten Sklaven gelernt, ihm nicht zu widersprechen und seinen Anweisungen zu folgen." Sie spricht zwar nüchtern und sachlich, doch zwischendurch bildet sich in Vulpes' Miene ein kurzes, flüchtiges Lächeln. Nicht umsonst hat sie sich ausgerechnet diesen Sciurus als ein gewisses Vorbild erkoren. Die angehängte Mahnung wiederum unterlegt sie noch mit ernsten Nachdruck. "Wenn du dies nicht auf die leichte Art lernen willst, wirst du es auf eine sehr harte und schwere Art und Weise lernen. Es ist natürlich deine Entscheidung, jedoch fühle dich gewarnt."


    Dem 'Störenfried' sieht die Sklavin noch etwas nach. Die kurze Unterbrechung lässt sie nicht ohne die Sorge zurück, dass jener feige Sklave sie im Nachgang doch noch bei irgendjemanden anschwärzen könne. Entsprechend ernst sieht sie dann auch wieder zu Angus und runzelt nachdenklich die Stirn. "Das hätte übel ausgehen können... und das kann es noch." Mit diesen Worten räumt sie ihr Geschirr zusammen - den Becher und den Löffel auf die längst leere Schale. Dann sieht sie ihn noch einmal ruhig an, steht aber noch nicht auf. "Möge Fortuna mit dir sein, Angus."

    Die Leibsklavin des Flaviers hat ihre gute Mühe, seinem plötzlichen Richtungswechsel und dem zunehmenden Tempo nachzukommen. "Los! Hinterher!" blafft sie den längst alarmierten Leibwächter ihres Herrn an, als reagiere ihr dieser einfach zu langsam. Gemeinsam setzen sie Flavius Fusus nach, um nicht von ihm getrennt zu werden. Die schmale Sklavin sucht dabei den 'Windschatten' des breiter gebauten Sklaven, welcher sich zügig einen Weg durch die Menge bahnt. "Jetzt pass bloß gut auf!" ermahnt sie ihn ein weiteres Mal, als man nun endlich bei den Flavier angekommen ist.


    Der Leibwächter brummt etwas missmutig, dass diese kleine Sklavin ihn nun herumschubsen wollte, wo er seine Aufgabe doch wohl um einiges besser verstand als dieses junge Ding. Da dies allerdings weder Zeit noch Ort für derartige Auseinandersetzungen ist, reagiert er nicht weiter darauf und fügt sich einfach in seine Rolle. Mit wacheren Augen als zuvor bleibt er dicht bei Fusus, diesen zugleich mit seinem Körper zu schützen, als auch der Menge gegenüber nun misstrauischer zu sein als im bisherigen Trott des Alltags.


    Vulpes verbleibt indes sehr nah an ihren Herrn und dessen Beschützer. Sie wirkt ob der Situation etwas verschreckt und besorgt. Die ihr anvertraute Reisekasse umklammert sie unter dem Tragetuch verborgen so fest, dass ihre Fingerknöchel ganz weiß werden. Anfänglich huscht ihr Blick noch hektisch über die plötzlich bedrohlich wirkende Menge, ehe sie allmählich wieder etwas ruhiger wird, die Situation zu analysierien beginnt und sie schließlich besorgt Angus und dessen Gefangenen fokussiert.

    "Irgendwo hier in der Villa Flavia Felix", entgegnet Vulpes mit einem Schulterzucken. Sie ihrerseits verspürt keinerlei Bedürfnis, dieser Legende auch nur einen Schritt weit auf den Grund zu gehen. Die junge Frau schaudert kurz, schiebt das Unbehagen schließlich aber wieder beiseite und scherzt sogar gänzlich trocken: "Du musst es dir nur ordentlich mit dem Vilicus verscherzen, dann wirst du sie gewiss bald von innen besichtigen können."


    Sie seufzt verhalten und kann ihm auf seine Zwickmühle nur entgegnen: "Natürlich ist es nicht einfach. Sonst könnte es schließlich jeder an die Spitze der flavischen Sklaven schaffen." Wahrhaftig betrachtet Vulpes selbst dies als eine wahre Kunst an sich, in welche sie ein großes Maß an Überlegung hineinsteckt und sich nur von den erfolgreichsten unter den Sklaven etwas abschauen will.


    Doch für den Moment dominiert nun die Unterbrechung ihres Gesprächs durch jenen leichtsinnigen Sklaven, welcher in diesem Moment wohl meint sich mit den Falschen anlegen zu müssen. Vulpes selbst denkt gar nicht erst daran, sich von ihrem Platz zu erheben. Bei einer tätlichen Auseinandersetzung würde sie ohnehin den Kürzeren ziehen, da macht sie sich keine Illusionen. Ihr Konzept basiert vielmehr auf der demonstrativen Zurschaustellung von Überlegenheit und Selbstbewusstsein. "Du legst dich mit den Falschen an, Sklave." In Ermangelung der Kenntnis seines richtigen Namens, spricht sie ihn weiterhin so an. "Wie es aussieht, hast du gerade die Wahl zwischen einer kräftigen Abreibung, einer peinlichen Unterredung mit dem Sklaventreiber... oder aber wieder unbehelligt von hier abzuziehen und deiner Wege zu gehen." Sie eröffnet diese Optionen in äußerster Ruhe, durchaus Angus' eigene Drohung noch einmal bekräftigend und mit einbeziehend. Nichtsdestotrotz hofft Vulpes insgeheim, dass es zu der Abreibung nicht kommen möge. Abgesehen von dem Tumult können auch resultierende Verletzungen ungewünschte Aufmerksamkeit erregen und daran ist ihr nicht gelegen.

    Der Händler des Ladens befleißigt sich zu diesem Zeitpunkt noch mit der Verhandlung einer anderen Ware. Während er noch mit jenem anderen Kunden spricht, ist sein waches Auge indes längst auf den allzu offensichtlich interessierten Flavier gefallen. Ein gutes Geschäft witternd, blickt er immer wieder zu jenem herüber.


    Vulpes flankiert ihren Herrn auf der dem Leibwächter gegenüberliegenden Seite. Ihr ist die zunehmende Wachsamkeit und das gesunde Misstrauen gegenüber der sie umgebenden Menge sehr wohl anzusehen. Besondere Acht gibt sie auf das von ihr verwaltete Reisebudget und hält es mit beiden Händen zusätzlich gut fest. Vorerst lässt sie Fusus überdies gewähren, auch wenn sie eingangs bestimmte Empfehlungen angeboten hatte. Die Sklavin kennt schließlich die Gewohnheiten ihres Herrn und weiß, dass dieses recht unkoordinierte Vorgehen seinen Präferenzen entspricht. Allein eine leise vorgetragene Erinnerung bringt sie an seine Adresse an: "In der nächsthöheren Etage wurde mir ein Händler für erlesene Stoffe empfohlen, Herr. Ebenso soll es dort ausgefallene Schmuckstücke aus verschiedensten Provinzen des Reiches geben."

    Ernst schüttelt die Sklavin den Kopf. "Persönlich kenne ich keinen Sklaven, der schon in der Kammer gewesen ist. Du solltest sie jedoch nicht unterschätzen. Es stellt Dinge an mit deinem Geist, wenn du über mehrere Tage hinweg in lichtloser Dunkelheit ausharren musst." Aus jedem ihrer Worte spricht der Tonfall einer todernsten Warnung. Tatsächlich beruhen diese speziellen Gerüchte allerdings nicht auf einer reinen Legende. Insbesonde hier, in der Villa Flavia Felix, haben sich diesbezüglich schon einige Vorfälle ereignet.


    Auf Angus' Detailfragen kann Vulpes ihm jedoch schließlich keine allzu präzisen Antworten mehr geben. "Wie du diese Vorfälle ins rechte Licht und das Bewusstsein deines Herrn rückst, hängt wohl von der jeweiligen Situation ab. Normalerweise müsste es sich so gestalten lassen, dass du solche Aufgaben wählst, deren Erledigung er ganz bewusst und konkret abwartet, auf dass du ihm das Ergebnis vorzeitig präsentieren kannst." Sie zieht ihre schmalen Schultern leicht nach oben. "Dazu gehört eben auch einiges an Fingerspitzengefühl. Schließlich willst du deine Konkurrenz auch nicht vor der Zeit unnötig gegen dich aufbringen."


    Die recht allgemein gehaltene Auskunft über Scato nickt sie verstehend ab. "Arroganz und Selbstverliebtheit können freilich auch ein Ansatzpunkt sein. Solche Charaktere reagieren mitunter sehr positiv auf Schmeicheleien oder den Anschein demütiger Unterordnung." Das ist aber wohl auch vorerst alles, was sie ihm an annähernd konkreten Ratschlägen mit auf den Weg gehen kann.


    Als die ohnehin nur relative Zweisamkeit der beiden Sklaven gestört wird, erstarrt Vulpes unmittelbar und zieht ihre Hand zurück. Umgehend verschließt sich ihre Mimik wieder und sie verfällt zurück in ihre Unnahbarkeit, die sie sonst auch zumeist an den Tag legte. Mit warnend leicht verengten Augenlidern blickt sie zu dem Sklaven auf und denkt gar nicht daran, sich auch nur einen Hauch von Schwäche oder gar Schuldbewusstsein anmerken zu lassen. In demonstrativer Gelassenheit bleibt sie sitzen und entgegnet dem Blonden: "Sprich nicht von Dingen, die du nicht verstehst, Sklave. Wir unterhielten uns über ein Gespräch, welches er lediglich rein zufällig mit angehört hatte." Hatte Vulpes sich zuvor noch recht freundlich und umgänglich gegeben, so spricht sie nun nicht nur mit finsterer Ruhe, sondern auch mit einem äußerst herablassenden Tonfall.

    Vulpes' Augen weiten sich leicht, als Angus plötzlich so laut wird und derart gefährliche Worte spricht. Sie sieht sich ebenfalls nach den anderen Sklaven und deren Reaktionen um, denn solche Äußerungen können in der Villa Flavia Felix zu mehr als schmerzhaften Konsequenzen führen. Nicht einmal die Befürchtung scheidet aus, dass man sie als Adressatin dieser flammenden Rede für mitschuldig befinden und ebenso einer bitteren Strafe unterziehen könnte. Die Sklavin atmet schließlich einmal tief durch und sieht den Briten warnend an. "Hüte deine Zunge, Angus. Ich will dir nichts Böses. Doch für solche Worte könnte mancher hier befinden, dass man sie dir herausschneiden müsse." Ernst mustert sie ihr Gegenüber. "Und sofern jemand mir Übles wollte und es geschickt anstellt, meine Ohren gleich mit." Zwar erhofft sie sich durchaus eine gewisse Protektion durch ihren Herrn, doch hat dessen Einfluss auch seine Grenzen. Um das Bild gegenüber etwaigen Mitlauschern etwas geradezurücken und für sie beide im schlimmsten Fall einen Ausweg zu lassen, fügt sie ebenso ein wenig lauter und strenger hinzu: "Für unsere Arbeit werden wir mit Kost und Logis versorgt. Es ist gerecht, weil wir nur Sklaven sind und unsere Herren freie Römer, sogar Patrizier." Daraufhin gibt sie ihm nonverbal mit einem bedeutungsvollen Lidschlag zu verstehen, dass er ihr zu seinem eigenen Wohl nun nicht widersprechen solle.


    Wieder in etwas gedämpfterer Lautstärke sprechend, widmet sie sich seinen Fragen in wieder ruhigerem Tonfall, um möglichst viel gelassene Normalität in das Gespräch zurückkehren zu lassen. "Ich kann dir nicht voraussagen, welche Strafen dich ereilen könnten. Jeder Flavius und jeder der höheren Sklaven hat einen gewissen eigenen Stil, sowie eine große... Kreativität in diesen Dingen. Die häufigste Strafe sind vermutlich noch die Schläge mit der Vitis, oder auch einem anderen, beliebigen Stock. Dann gibt es da noch die Peitsche und..." Vulpes stockt kurz, als eine unangenehme Erinnerung ihr Bewusstsein streift. Ihr Blick gleitet an Angus vorbei in die Ferne. "...und... die Kammer." Sie spricht dieses so harmlos anmutende Wort mit tonlosem Schrecken aus. Die Sklavin schluckt schwer und verstummt vorerst. Nach Sekunden der Stille sieht sie erst wieder zu Angus auf. Ernst. Warnend. "Hüte dich davor, jemals mit der Kammer bestraft zu werden. Man erzählt sich, dass viele Sklaven dort niemals wieder herausgekommen seien. Und diejenigen, die es überlebt hätten, seien hinterher völlig verändert gewesen und nie mehr so geworden wie zuvor." Große, traditionsreiche Sklavenschaften wie die der Flavier haben ihre ganz eigenen Legenden und Gerüchte. Aus diesen die Wahrheit und Wirklichkeit herauszufiltern, ist manchmal nicht ganz leicht.


    Die rothaarige Sklavin schüttelt kurz ihren Kopf, um dieses Gespenst aus ihren Gedanken zu vertreiben. Sie lächelt kurz etwas schief und widmet sich nur allzu gerne wieder anderen Themen. "Nein, natürlich sollst du dich nicht zu Brei schlagen lassen. Aber du könntest aufmerksam sein... Ihm in der Stadt vorausschauend einen Weg bahnen, aufdringliche Passanten abwehren... Einfach seinen Wünschen und Bedürfnissen nachkommen, bevor er den Befehl dazu aussprechen muss. Vielleicht gibt es auch andere Sklaven in seinem direkten Umfeld, die ihre Arbeit eher nachlässig erledigen, und die du daher leicht übertreffen könntest. Zum Beispiel, indem du hin und wieder einzelne ihrer Aufgaben übernimmst und diese besser und schneller erledigst. Selbstverständlich solltest du in diesem Fall dafür Sorge tragen, dass dein Herr dies auch bemerkt." Ein Patentrezept für Angus' spezielle Lage kann sie natürlich nicht geben. Dafür kennt sie Scato und dessen Leibsklaven zu wenig.


    Vulpes legt ihren Kopf etwas schief und schüttelt ihn verneinend. "Sie sind keineswegs einer wie der andere. Es gibt unter ihnen sowohl sehr strenge und unerbittliche Herren, als auch sanftere und gutmütigere Naturen. Mein Herr, beispielsweise, erfreut sich kein bißchen an körperlicher Züchtigung. Falls er sich überhaupt dazu durchringen kann, lässt er dies durch andere erledigen. Somit sieht er über kleinere Fehler gerne hinweg, um sich die ihm lästige Beschäftigung mit einer Strafe zu ersparen. Manch ein Herr verspürt jedoch auch eine perfide Freude daran, seine Sklaven zu quälen und ihnen Laute des Schmerzes und der Demütigung zu entlocken. Solch einer mag stets auf kleine Fehltritte lauern, auf dass sie ihm einen neuerlichen Anlass böten. Das Vertrauen eines grausamen Herrn zu erlangen ist eine Herausforderung, für deren Bewältigung man schon von ganz besonderem Holz geschnitzt sein muss." Sie zieht die Schultern ein wenig hoch und ergänzt: "Ich weiß nicht, zu welcher Sorte Flavius Scato gehören mag. Davon hast du vermutlich selbst schon einen besseren Eindruck. Wie schätzt du ihn denn ein?" Vulpes' Neugier ist nicht durch Höflichkeit motiviert. Aus solchem Wissen über die Herrschaften des Haushalts lassen sich auch für sie nützliche Schlüsse ziehen.


    Die Sklavin tut sich indes etwas schwer, Angus' schweren Schicksalsschlag nachzuvollziehen. Tatsächlich bemüht sie sich durchaus, sich ein solch traumatisierendes Erlebnis vorzustellen. Doch mangels eigener Erfahrungen von ähnlichem Kaliber gelingt es ihr allenfalls im Ansatz. "Das... Das tut mir leid." meint sie daraufhin etwas unbeholfen und streckt nach einigem Zögern ihre rechte Hand aus, um jene auf Angus' Unterarm zu legen und diesen tröstend zu drücken. Ihre Hand ist warm und weich. Durchaus gezeichnet von Arbeit, jedoch ist diese augenscheinlich nicht so schwer als dass sie sichtbare Schwielen und Narben hätte.

    "Ich werde nicht scheitern", entgegnet die Sklavin in zunächst noch unerschütterlicher Überzeugung. Kein Zweifel vermag ihre Sicherheit in dieser Hinsicht zu trüben. "Eure Gedanken brauche ich nicht zu kennen, um es zu wissen. Ich weiß, wann ich eine gute Leistung erbracht habe." An Selbstbewusstsein scheint es der Füchsin nicht zu mangeln. Tatsächlich manifestieren sich im Verlaufe dieses Gesprächs weitere Pläne und Absichten ihrerseits. Es müsste doch möglich sein, von dem schier untastbaren Vilicus noch etwas zu lernen. Selbst wenn er sich dem verweigern würde, so will sie ihn doch wann immer möglich genauestens beobachten.


    Ein kalter Schauer läuft ihr dann allerdings doch über den Rücken, als Sciurus seine Drohung ausspricht, so unverwechselbar kühl und in ihrer Nüchternheit doch bedrohlich wie es wohl nur dieser Vilicus vermag. Sie schnürt Vulpes sprichwörtlich die Kehle zu und fortan schweigt sie still, schluckt verhalten und nickt in mühsam zusammengekratzter Beherrschung. Somit bringt sie nicht einmal ein Wort des Abschieds mehr heraus, nur mehr ein angespanntes "Ja, Vilicus." Sie nickt ihm noch einmal demütig zu und sucht dann langsam, still und leise das Weite, indem sie sich zur Tür zurückzieht diese von außen zu schließen.


    Sim-Off:

    ;)

    Auf vieles und alle relevanten Ziele der Exploratio hat Vulpes sich vorbereitet und auch etliche der darzubringenden Fakten auswendig gelernt. Allein auf eine 'die Zeit verkürzende' Unterhaltung während des Weges hat sie in der Form nicht auf ihrem Plan gehabt und sieht sich daher zu einer kurzfristigen Improvisation gedrängt. Da sie sich im Vorfeld unter anderem anhand der flavischen Schriften auch mit literarischen Ergüssen über die Ewige Stadt befasst hat, bietet sich ihr rasch ein Auszug aus der Aeneis Vergils an. Auf den ersten Schritten des Weges ist sie daher noch mit einer kurzen Suche unter einigen auf Vorrat gehorteten Tabulae beschäftigt, von denen sie schließlich eine hervorzieht und sich in die Mitte der drei Sänften begibt, auf dass alle drei Flavier ihre Worte vernehmen können. Dann beginnt sie langsam und wohl intoniert zu rezitieren:


    "haec nemora indigenae Fauni Nymphaeque tenebant
    gensque virum truncis et duro robore nata,
    quis neque mos neque cultus erat, nec iungere tauros
    aut componere opes norant aut parcere parto,
    sed rami atque asper victu venatus alebat.
    primus ab aetherio venit Saturnus Olympo
    arma Iovis fugiens et regnis exsul ademptis.
    is genus indocile ac dispersum montibus altis
    composuit legesque dedit, Latiumque vocari
    maluit, his quoniam latuisset tutus in oris."

    Damit schlägt sie einen kleinen, vielleicht nicht von jedem der literaturverwöhnten Patrizier als glücklich empfundenen Bogen in Erinnerung an jene alten Zeiten, zu denen all diese architektonische Pracht noch nicht hier gestanden. Jedoch ist dies noch das Beste, was ihr auf die Schnelle zur Überbrückung der Zeit eingefallen ist.


    So führt es den flavischen Tross entlang der Via Nomentana zur Porta Sanquaris und hindurch, woraufhin ein gutes Stück weiter der Schwenk zur rechten Seite erfolgt und erste Blicke auf die vergleichsweise jungen Bauten der Mercatus Traiani entsendet werden können. Als deren erste Ecken und Kanten in Sichtweite geraten, leitet die Sklavin mit einem Fingerzeig willige Augen in die rechte Richtung. Die letzten passus legen sie entlang des Vicus Laci Fundani zurück und vermögen so die seitliche Ansicht - Bezug Vulpes' folgender, nicht länger poetischer Worte - soweit unverbaut zu erahnen oder zu erblicken.
    "Aus diesem Blickwinkel lässt sich das Besondere an der Anlage der Mercatus Traiani erkennen oder zumindest erahnen. Direkt im Felsen erbaut ist die Fülle des Quirinals an dieser Stelle stufenweise abgetragen worden, um die Räumlichkeiten zugleich als ein komplexes System über mehrere Ebenen in den Einschnitt zu integrieren und ferner gleich einer Staumauer die Landmasse des Hanges ähnlich den Fluten eine Flusses zu stauen und zu stützen."


    Während sie weiter voranschreiten und sich dem Vorplatz gemächlich annähern, wandern die wachen Augen der Sklavin aufmerksam über die sich bietende Szenerie und sie erläutert knapp die bislang noch sehr kurze Historie: "Verglichen mit zahlreichen, ungleich geschichtsträchtigeren Gemäuern der Ewigen Stadt, handelt es sich bei diesem um ein noch recht junges Bauwerk. Erbaut unter der Herrschaft des Marcus Ulpius Traianus nach Entwürfen des griechischen Architekten Apollodor von Damaskus wurde es zuletzt nach langen Renovierungsarbeiten ANTE DIEM VIII KAL OCT DCCCLIII A.U.C wieder eröffnet und bildet seither einen wichtigen Knotenpunkt römischen Handels und Gastronomie."


    In das Blickfeld der Flavier und ihrer Begleiter schiebt sich indes das optisch dominierende Halbrund, welche den um diese Tageszeit überaus belebten Vorplatz der Märkte und die auf der anderen Straßenseite gegenüberliegenden, nordöstlichen Exedra des Trajanforums einfasst. Für die drei Sänften wird das Vorankommen durch die rege Menschenmenge zunehmend beschwerlicher und immer wieder ist es an den Leibwächtern nicht nur zu schützen, sondern auch einen Weg zu bahnen.
    "Doch auch zu anderem Nutzen befinden sich hier Räumlichkeiten. So wird die Nähe zu den Bibliotheken des Trajanforums genutzt, um in zwei hier und hier..." Vulpes deutet nacheinander auf die Bereiche neben den Eingängen, seitlich der Marktfassade. "...befindlichen Sälen vermutlich Unterricht zu erteilen und Vorträge zu halten."


    Schließlich erreichen sie einen Punkt, von dem aus das Innere des Halbrundes endlich einsehbar wird und sich im unteren Stockwerk elf kleine Ladengeschäfte offenbaren, über denen wiederum ein überwölbter, mit Rundbogenfenstern durchbrochener Gang mit zehn weiteren anliegenden Läden verläuft. Die dritte Etage beherbergt hingegen eine Terasse, durchmessen von der Via Biberatica, welche wiederum beidseitig von Geschäften flankiert wird. Das dahinterliegende Zentrum mit weiteren Sälen und Geschäftsräumen ist von der Straße aus für die Flavier vorerst nicht einsehbar.
    "Die übrigen Bereiche des Bauwerks sind - wie auch hier in vorderster Lage gut einsehbar - vorwiegend verschiedensten Geschäftsleuten vorbehalten. Lediglich im Zentrum der Märkte befinden sich noch umfängliche Räumlichkeiten zur Einlagerung staatlichen Getreides, sowie ein Verwaltungstrakt." Vulpes pausiert nun kurz und wendet sich den haltmachenden Sänften zu. "Sofern den Herrschaften der Sinn nach der einen oder anderen spezifischen Besorgung steht, verfüge ich über einige Empfehlungen akzeptabler Handelsgeschäfte. Im Übrigen gilt Euch, werte Herren, und ebenso Euren Begleitern der ausdrückliche Hinweis, dass an diesem Ort besondere Acht auf das eigene Hab und Gut zu geben sei."
    Eine Empfehlung, die sie sehr eindringlich von anderen Sklaven der Villa Flavia Felix erhalten hatte, da trotz der Nähe zur Machtzentrale des Imperiums hier viele Taschendiebe ihr Unwesen treiben. Damit beendet Vulpes vorerst ihren letztlich gar nicht allzu langen Vortrag und wartet geduldig auf Fragen oder neue Anweisungen.


    Sim-Off:

    Früher bewohnten den Wald einheimische Faunen und Nymphen
    Und ein Geschlecht, Baumstümpfen und knorrigen Eichen entsprossen,
    Menschen, die Sitt' und Zucht nicht kannten, nicht Stiere zu schirren,
    Gut zu erwerben und klug das Erworbne zu sparen verstanden,
    Welche der Baumzweig nur und die Jagd mühselig ernährte.
    Da vom aitherischen Sitz des Olympos nahte Saturn sich,
    Als er, der Herrschaft entsetzt und verbannt vor den Waffen des Zeus, floh.
    Der hat dem wilden Geschlecht, das zerstreut durch die hohen Gebirge
    Lebte, Gesetze verliehn und Einheit. Er nannte "Versteckland"
    - Latium - dieses Gebiet, da er hier sich in sicherm Versteck hielt.

    Ein Anflug von Überraschung ist der Sklavin anzusehen, als der Flavier so unvermittelt eine persönliche Frage an sie richtet. Sie schaut sogar kurz auf, dass ein Blick ihrer grünblauen Augen das Antlitz des Jungen streift. Rasch senkt sie den Blick jedoch wieder demütig und antwortet gehorsam und ruhig: "Nein, Herr. Ich stamme aus Baiae." Diese Information sollte für sich genommen wohl genügen, um ihre Abstammung aus der flavischen Sklavenzucht sehr nahe zu legen.


    Den eigentlichen Hintergrund der Frage ahnend, fügt Vulpes nach einer kurzen Pause eine weitergehende, ruhig intonierte Erläuterung an. "Mein Herr hatte mich beauftragt, zu den Zielen dieser Exploration jeweils die grundlegenden Informationen zu präparieren, auf dass ich sie nach Bedarf zu präsentieren im Stande bin. Mangels eigener Erfahrungen und Kenntnisse habe ich dabei auf Auskünfte anderer Sklaven der Villa Flavia Felix zurückgegriffen, sowie einige Schriften aus der hauseigenen Bibliothek zu Rate gezogen." Dass sie dann doch einen expliziten Befehl des Flavius Fusus benötigt hatte, um von dem recht eigenen Bibliothekar Mago zu den Schriften vorgelassen zu werden, ist an dieser Stelle ein für die nicht betroffenen Flavier unnötig zu erwähnendes, organisatorisches Detail. "Zuletzt habe ich auf dieser Basis vor wenigen Tagen selbst einen Proberundgang durchgeführt, um die gesammelten Daten final zu verifizieren und mit den örtlichen Gegebenheiten in Einklang zu bringen."

    Die Skepsis will einfach nicht aus Vulpes' Miene weichen, während Angus ihr die vermeintlichen Vorzüge der Freiheit so schildert. Ihr erscheinen alle diese Möglichkeiten doch allzu unsicher und beliebig, als dass sie sich auf ein solches Abenteuer würde einlassen wollen. "...Möglichkeiten, wie zum Beispiel meinen Körper an beliebige Passanten zu verkaufen, zu deren Befriedigung derer Gelüste?", entgegnet sie daher recht nüchtern. Theoretisch schützt natürlich nichts eine Sklavin vor solchen Aufgaben. Praktisch hält in dieser Sache jedoch ihr Herr eine schützende Hand über seine Leibsklavin. "Dies wäre gewiss nichts, was ich mir auch nur annähernd für mein Leben erhoffe. Jedoch selbst in Freiheit wäre ich kaum so frei, als dass ich meinen Lebenswandel gänzlich nach belieben gestalten könnte. Auch so wäre ich gezwungen, diese oder jene Arbeit anzunehmen, um mein Überleben zu sichern." Es ist momentan wohl tatsächlich verlorene Liebesmüh, diese spezielle Sklavin für das Konzept eines Lebens in Freiheit zu erwärmen. Lägen die Dinge anders und sie hätte auch als freie Person irgendwo einen Platz in der Welt - wie beispielsweise Angus bei seinem Stamm und seiner Familie - dann würde sie vermutlich anders darüber denken. Da Vulpes allerdings nur sich, die Flavier und deren Sklaven hat, wäre sie als Freie ohne Halt und Ziel gänzlich auf sich allein gestellt. Sie hätte keine Heimat und keine Familie, deren Nähe sie suchen oder in deren Tradition sie sich stellen könnte.


    Dafür kennt sie sich mit dem Sklavenleben unter den Flaviern jedoch sehr gut aus und weiß etwas ausführlicher zu berichten: "Es ist nicht ungewöhnlich, dass er scheinbar keine Notiz von dir nimmt. In erster Linie sind wir für die meisten Flavier nur funktionierendes Beiwerk. So lange wir unsere Arbeit einigermaßen gut erledigen, beschäftigen sie sich nicht sonderlich intensiv mit einzelnen von uns und überlassen unsere Instruktion und Einteilung anderen, höher gestellten Sklaven wie dem Vilicus Sciurus oder dem Maiordomus Ali. Darüber hinaus gibt es neben dem Zufall oder der Gunst Fortunas im Grunde zwei Alternativen, wie man selbst aktiv auf sich aufmerksam machen kann. Nicht zu empfehlen wäre von diesen beiden diejenige, durch negatives Verhalten die Aufmerksamkeit eines Flaviers auf sich zu ziehen. In diesem Fall kannst du davon ausgehen, mit einer mitunter sehr harten und schmerzhaften Strafe konfrontiert zu werden." Vulpes spricht dies sehr ernst und durchaus mit warnendem Unterton aus. Es ist zwar eine ganze Weile her, dass sie selbst massiver Züchtigung unterworfen war, doch blieben solche Ereignisse in langanhaltender Erinnerung, die zudem durch die Bestrafung unglücklicher Mitsklaven immer wieder aufgefrischt wurden. "Die zweite Alternative wäre es, durch eine Übererfüllung des eigenen Pensums, durch besonders zuvorkommendes Verhalten der Herrschaft das Gefühl zu vermitteln, dass es besonders angenehm sei speziell einen selbst als Sklaven um sich zu haben. Rein aus eigenem Interesse werden sie sich so deinen Namen merken und dich häufiger anfordern, mit der Zeit stärker einbinden und dir zunehmendes Vertrauen schenken." Sie pausiert kurz und überlegt, ob sie Angus auch eine weitere Möglichkeit noch aufzeigen will. Schließlich entscheidet sie sich nach sekundenlangem Zögern dafür: "Im Übrigen... ist dies auch ein möglicher, wenn auch nicht garantierter Weg einen Wechsel des eigenen Besitzers zu lancieren. Falls sich ein geeigneter Kandidat im Umfeld des eigenen bisherigen Herrn befindet, so kann man sich diesem vorsichtig - möglichst ohne den eigenen Besitzer zu verärgern - annähern, auf dass jener sich veranlasst fühle den entsprechenden Kauf zu tätigen oder sich den Sklaven als Geschenk zu erbitten. Ich selbst gehörte zuvor der Mutter des Flavius Fusus, war jedoch nur eine von mehreren Leibsklavinnen und hatte keine Perspektive, die engste Vertraute der Herrin zu werden. Daher und wegen des umgänglichen Naturells ihres Sohnes, habe ich mich erfolgreich um dessen Aufmerksamkeit bemüht." Auch wenn Angus diese Feinheiten der sklavischen Karriere vielleicht wenig interessieren, meint Vulpes es gerade im Grunde nur gut mit dem Briten. Sie will ihm damit nicht einmal etwaige Vorzüge des Sklavenlebens anpreisen, sondern ihm nur die Eingewöhnung in sein neues Leben erleichtern.


    Sie atmet einmal tief durch, solch lange Reden hält sie normalerweise nur bei Rezitationen zur Erbauung ihres Herrn. Ernst nickt sie zu seiner Schilderung und widmet sich vorübergehend dem vor ihrem geistigen Auge enstehenden Bild vom stürmischen Angus als einfacher Bauer in ländlicher Umgebung. Als er seine Erzählung jedoch jäh abbricht, blinzelt sie kurz, wartet noch einen Moment und hakt dann nach: "Bis auf dieses eine Mal, als du...?"

    Die Sklavin eilt ihrem Herrn mit ungleich leichteren Schritten nach, zumal sie mit ihrer Tunika gegenüber der Toga des Flavius Fusus einen strategischen Vorteil besitzt. Sie wirkt kein bißchen überrascht ob dessen schnellen Tempowechseln und scheint sich längst daran gewöhnt zu haben. Am Tempelbau angelangt bleibt sie einen guten passus hinter ihm zurück.


    Ihre Tunika ist zwar im Grunde die einfache einer Sklavin, doch handelt es sich in diesem Fall um ein etwas hochwertigeres Exemplar. Sie ist geschnürt mit einer schönen, dunkelgrünen Kordel und Kragen wie Saum sind in derselben Farbe einfach gesäumt. Im Grunde handelt es sich um Kleinigkeiten, auf die ihr Herr bei seiner Sklavin jedoch großen Wert legt, da sie für ihn als ständige Begleiterin auch die Funktion eines hübschen Accessoires einnimmt. Folglich ist ihr rotes Haar säuberlich gekämmt, das Deckhaar seitlich der Schläfen jeweils zu einem dünnen Zopf geflochten und am Hinterkopf zusammengeführt.


    Den Blick hält sie brav gesenkt und beeilt sich aus dem von ihr verwalteten und getragenen Reisebudget eine Münze hervorzuholen. Lediglich ein prüfender Seitenblick gilt Patroklos und seinem Herrn, um den Wert der von jenem gewählten Münze zu erspähen und es ihm möglichst gleich zu tun. Damit will sie der Gefahr entgegen, dass ein zu hoher oder zu niedriger Wert einen der beiden Herren in Verlegenheit hätte bringen können.

    Auf seine Frage hin schüttelt Vulpes nur kurz den Kopf und entgegnet ruhig: "Gewiss nicht. Aber dafür interessiert sich schließlich auch niemand, der uns befiehlt schwere Amphoren zu transportieren oder... die Latrinen zu säubern." Ein flüchtiges Lächeln huscht über ihre Lippen. Solcherlei Aufgaben hatte die Leibsklavin dank ihres noch kleinen, bescheidenen Sonderstatus lange nicht mehr übernehmen müssen. Noch ist sie zuversichtlich, dass dies auch auf absehbare Zeit so bleiben würde.


    Und eben dies ist auch ein immanenter Teil ihrer persönlichen Perspektive, welche sich so sehr von der des Briten unterscheidet. "Auch als Sklavin kann sich mein Leben auf verschiedenste Weise entwickeln. Mein Wunsch ist es, im Dienst meines Herrn zu verbleiben, da ich es sehr gut bei ihm habe. So lange ich ihm gefalle und meine Arbeiten gut und zuverlässig verrichte, muss ich mich nicht sorgen an einen anderen, schlechteren Herrn abgegeben zu werden. Und wenn mein Herr in der römischen Gesellschaft aufsteigt und Erfolg hat, wird sich sein Haushalt mit der Zeit vergrößern. Diesem könnte ich dann wiederum vorstehen, in seinem Namen über die Abläufe wachen und auch anderen Sklaven wiederum gebieten. Je wichtiger und unersetzlicher ich für ihn bin, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit ein nahezu ebenso gutes Leben zu führen wie er selbst. Er wird mich immer bei sich haben - auch wenn er eines Tages die Provinzen bereist. Womöglich würde er mich eines Tages sogar als Sklavin freilassen... Aber das ist momentan nicht mein primäres Ziel. Ich würde ohnehin in seinem Dienst verbleiben wollen, so lange ich nicht über ein eigenes, respektables Vermögen verfüge. Auf mich allein gestellt würde ich sicherlich einiges an Annehmlichkeiten anbüßen müssen." Natürlich erzählt sie Angus mit dieser Schilderung keine großen Geheimnisse. Man braucht wohl nicht lange als Sklave in einem römischen Haushalt zu leben, um sich der durchaus vorhandenen, unterschiedlichen Schichten und Ränge innerhalb der Sklavenschaft bewusst zu werden.


    Auf seinen Einwand hin runzelt sie skeptisch die Stirn. "Könnte ich das wirklich? Ich wäre doch vollkommen arm und mittellos, wenn ich nun die Freiheit erlangte. Wie sollte ich es mir leisten, ganz auf mich allein gestellt die Mittel für solche Reisen aufzubringen? Ich könnte mich doch schlecht zu Fuß auf den Weg nach Britannia machen..." An Angus' Bild von Freiheit reicht ihre Vorstellungskraft einfach nicht heran. Vielleicht ist sie aber auch einfach nur zu rational veranlagt für solche Träume.


    "Der Leibwächter des Flavius Scato zu sein ist bestimmt nicht das schlechteste Los. Du wirst deinem Herrn recht nahe sein und kannst dich folglich gut profilieren. Das ist eine gute Ausgangsposition. Außerdem gibt es viel Abwechslung für dich, wenn ihr häufig gemeinsam in der Stadt unterwegs seid." Selbst hat Vulpes aus verständlichen Gründen zwar noch nie als Leibwächter gedient, doch die Vorzüge dieser Position springen ihr sogleich ins Auge. Auch für sich selbst notiert sie aber im Geiste, dass Angus sich in Zeiten der Not als rettender Beschützer entpuppen könnte. In einem rauhen Sklavenhaushalt wie dem der Flavier, ist es immer gut Verbündete zu haben. "Als was hast du gearbeitet, als du noch in Britannia warst? Warst du dort auch soetwas wie ein Krieger oder Soldat?"

    Eigentlich sollte Vulpes erleichtert sein, dass die gewollte Provokation ihr Ziel verfehlt hat und die Ruhe des Vilicus ungebrochen scheint. Jedoch überwiegt wider besseren Wissens und Wollens ihr Ärger darüber, dass sie ihm auch rein verbal nichts rechtes hat entgegensetzen können. Falsch war ihre Vermutung, dass seine Vaterschaft ein unterschwelliges Ärgernis für Sciurus darstelle.


    Ihre Augen verengen sich zu schmalen Schlitzen, während sie dem Blickduell weiterhin trotzt, ihre sonst zur Schau gestellte Demut stark vernachlässigt und sich der Einschüchterung nicht fügen will. "Das werden wir wohl nie erfahren. Selbst ein Euch auf der Zunge liegendes Lob würdet Ihr mir gegenüber wohl niemals aussprechen. Aber Ihr werdet es denken und das wird mein Triumph sein." Trotzig reckt sie ihr Kinn empor und sieht ihm weiterhin in die Augen. "Wir kennen uns noch nicht gut genug, als dass ich Euch meine Ziele entdecken würde." Tatsächlich hegt sie solche im Geheimen und bereut es schon im selben Moment, dass sie deren Existenz überhaupt angedeutet hat. Angespannt presst die Sklavin ihre Lippen aufeinander und verstummt.

    "Wenn du auch nichts Gutes daran findest, bedenke ob es wirklich so negativ ist, wie es dir für den Moment erscheint. Keinem meiner Eltern wurde dabei ein nennenswerter Schaden zugefügt. Es gibt doch weitaus schlimmere und schlechtere Aufgaben, die einem Sklaven oder einer Sklavin zufallen können." versucht Vulpes doch noch einmal zwischen ihrer so unterschiedlicher Ansichten hinsichtlich der Sklavenzucht zu vermitteln.


    Die Rothaarige runzelt nachdenklich die Stirn, während sie Angus' Argument durchaus aufmerksam lauscht. "...Liebe?" meint sie schließlich mit leicht skeptischem Unterton. Das Konzept ist ihrem Wesen und ihren bisherigen Erfahrungen noch ziemlich fern. "Ich habe davon gehört, dass dieses Gefühl eine durchaus angenehme Erfahrung sein soll, das Leben aber auch unnötig verkomplizieren kann." Ihre Augen verengen sich leicht zu schmaleren Schlitzen, während sie in ihren Erinnerungen nach Beispielen sucht. Spontan findet sie jedoch keines, was sie als der Situation adäquat identifizieren würde. Schließlich seufzt sie nur leise und zieht ratlos die Schultern hoch. "Es scheint mir nur... einfacher... möglichst keine falschen Vorstellungen hinsichtlich meiner persönlichen Perspektive zu entwickeln." Nachdenklich schürzt sie ihre Lippen und sieht fast ein wenig verlegen in die leere Schale vor sich. Gewiss ist Sklaven die Liebe (bzw. was auch immer man jeweils darunter verstehen mag) keineswegs verboten, erfüllt jedoch auch keinen rationalen Nutzen und fällt für die vernunftgesteuerte Vulpes daher in die Kategorie unnötigen, ihre Leistung potenziell negativ beeinträchtigenden Beiwerks.


    Nicht weniger als Angus begrüßt sie indes das scheinbar weitaus weniger empfindliche Thema seiner Heimat. Vulpes schaut wieder auf und hört aufmerksam zu. "Ich fände es schön, wenn mein Herr mich eines Tages in eine der Provinzen mitnähme. Dort gibt es bestimmt einiges zu erleben und zu lernen. Da Flavius Fusus selbst Italia bislang noch nicht verlassen hat, schätze ich meine Chancen nicht völlig gering ein." Selten spricht die Sklavin über ihre sehr wenigen eigenen Wünsche und hält auch dieses Mal nicht lange durch. "Du wirst bestimmt bald eine Gelegenheit bekommen, einen Eindruck von der Stadt zu erhalten. Sie ist wirklich beeindruckend in ihrer Größe und Vitalität. Wirst du eine bestimmte Funktion für deinen Herrn erfüllen?" erkundigt sie sich freundlich.

    [Blockierte Grafik: http://s1.directupload.net/images/131011/hrl5vb44.jpg| Acanthus


    Acanthus, Ianitor der Villa Flavia, befasste sich auf seinem Schemel hinter der Türe gerade der selbstgewählten Herausforderung, an nichts, aber auch absolut rein gar nichts zu denken. Dieses Ansinnen entpuppte sich als ungleich schwieriger als er es erwartet hatte. Hartnäckig versuchte er noch immer, jedwede Überlegung und bewusste Wahrnehmung aus seinem Geiste zu verbannen, als jener Sklave des Aureliers durch sein Klopfen die weitere Auseinandersetzung mit diesem Experiment vorerst unterband.


    Grimmig, wie es von ihm erwartet wurde, aber auch mit echtem Unwillen unterlagert hörte er sich die einleitenden Worte des Sklaven an und nickte schließlich knapp.
    "Man erwartet ihn bereits", entgegnete er in gleichgültigem Tonfall und wartete noch den Moment, bis der Aurelier ganz herangekommen war. Diesen nutzte er, um eine abseits wartende Sklavin zu sich zu winken.

    Sodann öffnete Acanthus die Porta zur Gänze und ließ den Gast ein.
    "Der Senator erwartet Euch im kleinen Triclinium. Diese Sklavin wird Euch geleiten."




    IANITOR - VILLA FLAVIA

    Ruhig und ohne ein Wort zu sprechen führte die rothaarige Sklavin den Aurelier auf kürzestem Wege durch die Villa der Flavier, bis sie das kleine Triclinium erreichen. Da dieser Termin bereits vorab vereinbart und entsprechend vorbereitet worden war, kündet sie sein Kommen etwaigen bereits anwesenden Personen lediglich durch kurzes Klopfen an. Sodann öffnet sie gleich die Türe, um den Besucher eintreten zu lassen. Ihren Blick hält sie demütig gesenkt und verbleibt ganz in der Rolle des unauffälligen Accessoires.

    "Jawohl, Vilicus." entgegnet die Sklavin ein gehorsamer, demütiger Manier auf den Verweis an den Maiordomus. In erster Linie ist dies eine routinierte, antrainierte Demut, die nicht immer unbedingt mit Vulpes' Gedanken korrelliert. Gewisse Automatismen machen einem Sklaven das Leben eben etwas einfacher und dazu gehört es häufig, seine wahren Gefühle nicht offen zu zeigen. Dieser Reflex mag für gewöhnlich hauptsächlich den Herrschaften vorbehalten sein, doch in diesem speziellen Fall greift die Sklavin auch für Sciurus als Autoritätsperson instinktiv darauf zurück. Innerlich ist sie indes schon fast dabei aufzuatmen, dass sie dieses Gespräch so glimpflich hinter sich gebracht habe.


    Ihre sich anbahnende Erleichterung weicht jedoch augenblicklich einer großen Ernüchterung, als Sciurus einen zwar noch immer ruhigen aber insbesondere inhaltlich deutlich schärferen Tonfall anschlägt. Reflexartig versteift sich ihre Haltung, während er sie umrundet und sie schluckt verhalten um das in ihr aufsteigende, ungute Gefühl zu bekämpfen. Folgte sie ihm anfangs mit den Augen, so schaut sie nun starr geradeaus und presst angespannt ihre Lippen aufeinander. Ihr Blick gilt weiter Ferne durch die vermeintlich transparente rechte Schulter des Vilicus hindurch.
    "Ich bin mir meiner Situation voll und ganz bewusst, Vilicus. Ich werde euch keinerlei Anlass zur Klage geben und jedwede Aufgabe ausführen, die Ihr oder einer der Euren mir überträgt."


    Während sie sich jedoch auf diese Weise schon fast kleinlaut selbst sprechen hört, ärgert sich die Sklavin auf einmal ungemein über sich selbst. - Gewiss: Sie ist eine gehorsame Sklavin, die ihren Platz in der Hierarchie gut kennt. Gewiss: Es könnte für sie recht schmerzhaft enden, in dieser Situation auch nur einen Funken Rückgrat zu zeigen. Aber... sie ist eben nicht nur eine willenlose Sklavin, die in geduldiger Tumbheit von einer Anweisung zur nächsten lebt. Nein... Sie ist eine gute Sklavin. Eine wirklich sehr gute und sehr nützliche Sklavin. Und sie verspürt durchaus so etwas wie Stolz auf ihre Fähigkeiten und Leistungen. - Mit diesen Gedanken, welche im Bruchteil einer Sekunde durch ihren Geist fliegen - hebt sie ihren Kopf und erwidert fortan mit Entschlossenheit Sciurus' Blick. Selbstbewusst sieht sie ihm in die Augen. Natürlich würde sie ihm niemals widersprechen. Doch anstatt sich gänzlich willenlos zu fügen, zieht sie eine ausdrücklich willige Variante vor. Selbst auf das Risiko hin, dass es in seinen Augen einem Aufbegehren gleicht.
    "Vielmehr werdet Ihr den Tag erleben, an dem Euch ein Lob über meine Leistung auf der Zunge liegt." Ein wenig trotzig kommt es ihr schon über die Lippen. Aber das größte Zeichen setzt Vulpes mit der einer kurzen, bedeutungsgebenden Pause nachgeschobenen Anrede. "...Vater."

    Schließlich kratzt auch die Sklavin den letzten Rest aus ihrer Schüssel und isst diesen ebenso bedächtig wie die volleren Löffel zuvor. Währenddessen hört sie Angus zu, während dessen Schilderungen ihr teilweise die Verwirrung deutlich ins Gesicht schreiben. Schließlich leckt sie sich die Lippen sauber und entgegnet dann: "Aber das ist doch etwas ganz alltägliches. Weißt du denn nicht, dass gerade auch die Angehörigen der oberen Schichten Roms sich in den seltensten Fällen selbst aussuchen, mit welchem Ehegatten sie eine Familie gründen? Auch bei ihnen diktieren andere Kriterien als die einer flüchtigen Emotion, mit wem sie sich zwecks Ehe und Fortpflanung verbinden. Es geht um günstige Verbindungen, welche die Reputation und den Einfluss der Gentes fördern können. Vom Grundsatz her kann ich da keinen allzu großen Unterschied zur Lage meiner leiblichen Eltern und der anderen Zuchtsklaven erkennen. Allein dass die Sklaven nicht für den Rest ihres Lebens aneinander gebunden sind."
    So resümiert sie sehr nüchtern und von logischen Schlussfolgerungen getrieben über ihre Zeugung und deren Umstände.


    Als Angus sein persönliches Schicksal und das seiner Familie anspricht, runzelt sie nachdenklich die Stirn. "Das... Das tut mir sehr leid für dich. Und natürlich für deine Frau... und deinen Sohn." Sie zögert etwas, beißt sich dabei nachdenklich auf ihre Unterlippe und will sich eigentlich nicht zu recht zu einer etwaigen Rechtfertigung äußern. "Du wirst vermutlich auch selbst besser wissen, ob diesen Übergriffen eine längere Geschichte gegenseitiger Differenzen voranging oder eine Provokation von der anderen Seite diese ausgelöst hätte... Ich bin allerdings zu wenig bewandert in politischen Angelegenheiten, als dass ich hinreichend über die Bestrebungen Roms an seinen Grenzen bescheid wüsste um mir ein wirkliches Urteil zu erlauben." Sie spricht vorsichtig und versucht seine Gefühle nicht zu verletzen, obwohl sie nicht im Stande ist seiner Argumentation zu folgen und Rom als hasserfülltes Volk von Eroberern darzustellen.


    Ihren Löffel hat Vulpes inzwischen in die leere Schale gelegt und legt ihre Hände auf dem eigenen Schoß zusammen. Wachsam blickt sie zu Angus und mustert interessiert und aufmerksam die an ihm sichtbaren Veränderungen, als er von seiner Heimat spricht. Ein vorsichtiges Lächeln ihrerseits begleitet ihn auf seiner mentalen Reise. "Ich versuche es, doch ich kann es mir nur schwerlich vorstellen. Ein Lachs ist eine Sorte Fisch, nicht wahr? Es klingt nach einer ganz anderen Welt als der hier, in Italia. Zwar habe ich in meinem Leben schon verschiedene Landgüter, Orte und Städte gesehen, doch in die römischen Provinzen hat mich noch keine meiner Herrschaften mitgenommen. Wie gefällt es dir denn - abgesehen von deinem Widerwillen gegen die Sklaverei - in Italia und der ewigen Stadt selbst?"