Nun wurde auch Falco auf das Gespräch aufmerksam. Der künftige Aquarius war auch in die Thermen gegangen.
"Salve!"
Sagt er zu der Runde.
Nun wurde auch Falco auf das Gespräch aufmerksam. Der künftige Aquarius war auch in die Thermen gegangen.
"Salve!"
Sagt er zu der Runde.
@ Appius - Höre zu und schalte Dich bei Zeiten ein, jederzeit gern.
"Dann wünsche ich Dir schonmal viel Erfolg als Aquarius.
Wie ich sehe, bist du ein Sklavenrechtler. Sie sind aber nunmal nützlich, mehr als das. Aber das Streben nach Freiheit mögen sie haben und bekommen, so sie es sich verdient haben."
"Muss es ja nicht. Noch hat Rom genug Soldaten, aber im Heer lässt es sich Karriere machen. Vielleicht steigst du wie ich in den Ritterstand auf. Was hast du denn nun vor? Politik? Oder etwas ganz anderes?
Geistige Wissenschaften? Vielleicht fände ich ein Posten an der Schola? Du könntest dein erworbenes Wissen mit anderen teilen.
Hispania, ja. Das war einst sein Sprungbrett zur Macht und dort kommen die Ulpier her. Kein sonderlich gutes omen, das man gerade dort rebelliert. Warum man gegen diesen Kaiser überhaupt revoltieren kann ist mir schleierhaft. was wohl der Anlass war."
"Ja, viele Leute können sich nur in Rom ein Leben vorstellen. Was ich verstehen kann. Hier bieten sich umfassende Möglichkeiten. Hier ist eben alles etwas größer, wichtiger und besser.
Ich war auf einer Aufklärungsmission in Syria, die sich dann unerwartet verlängerte und mir so ein paar Unannehmlichkeiten einbrachte."
Schau dir das an ... liest vor ...
" ....Bereits in der letzten Ausgabe der Acta Diurna konnten wir vermelden, dass mehrere Abteilungen der Prätorianergarde auf dem Weg nach Misenum sind, um von der dort stationierten Classis verschifft zu werden. Nun besteht Gewissheit, dass ein starkes Truppenkontingent auf dem Weg nach Hispania ist. Im Fall des aus dem Süden der Provinz gemeldeten Aufstandes scheint der Kaiser damit kein Risiko eingehen zu wollen und sich nicht auf die beim Concordia-Opfer gemachten Bitten alleine verlassen zu wollen. Auch die Tatsache, dass zuletzt nur wenige und vor allem wenig dramatische Meldungen aus Corduba und dem Umland nach Rom drangen, hat auf dem Palatin offenbar nicht dazu geführt, die laufende Operation zu ändern.
Die nun mit schweren Kriegsschiffen der Flotte von Misenum aus verschifften Soldaten werden vom Prätorianerpräfekten Caecilius Crassus angeführt. Auch in diesem Punkt kann an der Ernsthaftigkeit des Einsatzes also kein Zweifel bestehen. Eine offizielle Bekanntgabe des Kriegszustandes oder eine öffentliche Opferung an den Kriegsgott Mars wurde dagegen nicht vorgenommen. Möglicherweise wird dies erst auf hispanischem Boden geschehen, da es sich um keinen Feldzug gegen einen äußeren Feind handelt. Formell gilt für die Prätorianergarde ohnehin immer das Kriegsrecht, so dass für deren Einsatz keine weiteren Voraussetzungen zu erfüllen sind.
Die Wetterbedingungen der Jahreszeit zwingen die Flotte dazu, entlang der Küste zu segeln und Hispania damit von Norden her zu erreichen. Die Truppen passieren damit in jedem Fall die Provinzhauptstadt Tarraco. Ob sie dort bereits endgültig an Land gehen werden oder ob sie noch weiter verschifft werden, kann ebenso wenig vorhergesagt werden wie dir Antwort auf die Frage, wann mit einem Erfolg ihrer Mission zu rechnen ist.
Das hatte Julian also mit anderen Dingen gemeint. Mehr als interessant.
Ein Dienst im Heer hat Dich nie interessiert?
Auch dort lernt man die Welt kennen, ein wenig anders, aber auch dort."
"Eine Studienreise also. Kann ich gut verstehen. Wenn man die Mittel dazu hat. Ja, da hast Du recht. Die wirklich interessanten und wohl auch die wirklich wichtigen Menschen findet man nicht dort wo sich Menschenmengen treffen, die Erfahrung machte ich auch."
"Über den guten Avarus hat sich schon der Kaiser stundenlang aufgeregt und das ist schwer. Das schafften bislang nur sehr wenige. Avarus und Hungaricus vor allem. Und ein Mann namens Vibullius ... doch der ist heute kein Problem mehr."
Grinst wissend.
"Nicht lange in Rom? Ich bin auch erst kürzlich wieder angekommen. Ich hatte im Osten zu tun. Eine Reise druch das Imperium? Das klingt interessant. Wie kam es dazu?"
"Naja, der Caecuber geht auch, aber der Sabiner ist besser.
Mein Name ist Lucius Helvetius Falco, sei mir gegrüßt Decimus Verus!"
Schaut in den Tagesanzeiger.
".... Gleich bei der Auszählung der Stimmen zum Consulat hätte es nicht verwundert, wenn die Senatoren ein Grollen vom Himmel oder vom Palatin her hätten vernehmen können, denn mit nur knapp 48% der Stimmen erreichte der bisherige Legatus Augusti Cursu Publico Medicus Germanicus Avarus nicht die nötige Mehrheit und fiel bei der Wahl durch. ...
Avarus macht sich also noch immer keine Freunde ..."
Falco schaute von seinem Studium auf und raunte dem Mann zu.
"Nimm den Sabiner, der ist gut!"
Falco hatte nach dem Tavernabesuch den Weg in die Agrippathermen gefunden. Zum Tagesausklang das ganze Programm. Gymnasium, Baden, Massagen, Essen.
Nun lag er am Rande des großen Außenbeckens der Therme und ließ die Gedanken kreisen.
Schon sehr lange war Falco nicht mehr hier gewesen.
Die Zeit hatte der Taverna nicht weh getan, im Gegenteil. Er hatte sie heruntergekommener in Erinnerung.
Müde ließ er sich nieder, bestellte einen Wein und dachte über die Ereignisse nach und was er nun weiter tun sollte.
Geminus war also gesundheitlich verhindert und zur Genesung in Tarentium. Er würde ihn besuchen müssen, sobald sich dafür Zeit fand. Und er würde dessen Finanzen untersuchen müssen, zumindest diejenigen, die sich im Hause fanden. Er würde einige seiner Kameraden von der Garde besuchen und den Kontakt wieder erneuern. Ansonsten konnte er nur darauf warten vom Kaiser eine Aufgabe zu erhalten.
Eben hatte er sich eine Ausgabe der Acta Diurna gekauft und begann diese zu studieren ...
„So soll es geschehen, mein Kaiser, vale.“
Falco blickt dem Augustus nach, wie er die Aula verlässt.
Sein Gewissen wollte irgendwie nicht Ruhe geben, aber auch das würde die Zeit mit sich bringen.
Falco war mit dieser Lösung tatsächlich nicht einverstanden, aber die Logik des Kaisers war mehr als schlüssig. Er hatte selber lange darüber nachgedacht, warum die Parther ihre Vernichtung riskierten, indem sie Roms Grenzen überrennen wollten. Sie entführten einen römischen Offizier um sich abzusichern und Informationen zu erhalten, sie planten ihren Angriff lange im Voraus, sorgten für das Wohlwollen zumindest von Teilen der armenischen Regierung um ihre Flanke zu sichern. Hielten sie Rom tatsächlich für so schwach? Warum rechneten sie sich aber Chancen aus, so dumm konnten sie nicht sein. Er hätte diese Frage lieber dem Shah in Shah gestellt, in dessen Hauptstadt, mit tausenden von Legionären im Rücken als auf den nächsten Zug des Gegners zu warten. Aber war es nicht unmöglich Syria in Bedrängnis zu bringen, gerade, wenn des Kaisers Weisungen die Grenze weiter verstärkten? Julian war wohl wirklich besonnener als er.
„Diese Maßnahmen sollten ausreichen um einen Angriff zerschellen zu lassen.“
Eigentlich hatte Falco alles gesagt … bis auf eines.
„Mein Kaiser. Dein Legatus hat mich im Stand rehabilitiert. Und ich hoffe, dass du das selbe tun könntest.“
Sowohl Falco als auch der Kaiser waren direkte Menschen, manch ein anderer hätte wohl noch Stunden damit zugebracht die Gebrechenshistorie des anderen durchzukauen.
„Es passierte folgendes. Ich wurde unter Vorspiegelung einer falschen Revolte in den Legionen in eine exponierte Lage gelockt und gewaltsam entführt. Und zwar nach Armenia. Ins südliche Armenia, um genau zu sein. In das Stammesgebiet und die Festung des Fürsten Hormisdas. Zunächst konnte ich mir diese Entführung nicht erklären. Dies änderte sich, als der Fürst hohen Besuch aus Parthia erhielt. Der Name des Gastes war Parthamasires, ein entfernter Verwandter des Königs. Durch ihn erfuhr ich den Grund meiner Beseitigung. Zum einen sollte ich das parthische Vorhaben nicht aufdecken und zum anderen erhoffte man sich durch mich Informationen über unsere Verteidigung. Mir gelang daraufhin allerdings, Fortuna sei Dank, die Flucht.“
Falco tritt näher an den Kaiser heran.
„Der Plan der Parther ist es, uns anzugreifen. Wir müssen sofort handeln!“
Lange hatte er den Herrscher Roms nicht mehr gesehen. Er sah etwas älter, aber nicht minder energisch aus. Sein Gesicht ließ seine Einstellung nicht erkennen. Wieder fragte sich Falco ob der Kaiser seine zeitweilige Nähe zur Augusta je herausbekommen hatte. Vor dem Thron angekommen senkt der Exgardist bedächtig das Haupt und schaut den Augustus dann direkt an.
„Salve mein Kaiser, es freut mich dich bei guter Gesundheit zu sehen!“
"Ich danke Dir."
Falco deutet eine leichte Verbeugung an und folgt dem Magister.
"Ich danke Dir für Deine Bemühungen.
Ich habe wichtige Informationen über militärische Entwicklungen an unserer Ostgrenze. Ich denke, dass der Kaiser dringend erfahren muss, was ich weiß."
Tritt etwas näher an den Schreibtisch heran.
"Ja, eben der bin ich. Es freut mich, dass ich noch erkannt werde. Ich hatte unlängst eine Weile im Ausland ... zu tun."
Er hatte sich schon beinahe umgewandt, da entsteigt der Sänfte eine mehr als elegante Frau. Falco verharrt in der Drehung und sieht sie auf sich zukommen, bis ihre grünen Augen ihn fixieren.
"Sei mir gegrüßt, Artoria Medeia! Totgesagte leben eben deutlich länger. Wie Du siehst erfreue ich mich bester Gesundheit. Und Deine strahlende Erscheinung sagt mir, dass es Dir ähnlich gehen müsste."
Nickt dem Soldaten noch einmal zu.
"Salve Magister. Ich habe wichtige Nachrichten für den Kaiser und bitte um Audienz.