Beiträge von Varia

    Wenn nicht schon früher, aber spätestens jetzt war sich Varia sicher, dass der Helvetier wirklich nicht alle Becher auf dem Regal hatte. Hatte er tatsächlich gerade gefaselt, dass er sie liebte?
    Eine ganze Litanei von Schlägen prasselt nun auf den armen Kerl nieder. Schluss endlich packte Varia ihn an der Gurgel. Ihre Augen glühten förmlich, dennoch war ihre Stimme fast ohne jegliche Emotion kalt und gefühllos „Du weißt nicht was du redest Helvetier!“


    Abrupt lies sie ihn los und nahm wieder Aufstellung. Nun fragte sie fast schon spöttisch „Na hast du genug?“

    Was er darin erkennen konnte wahr wohl Verwirrtheit, denn Varia konnte sich keinen Reim auf seine Reaktion machen. Er genoss die Schmerzen? Ja dies verwirrte sie so sehr, dass es dem Helvetier tatsächlich gelang einen Treffer zu landen, ja der war nicht von schlechten Eltern und so war es nun Varia, die erst mal tief durchatmen musste.


    Doch spätestens nach diesem Treffer änderte sich ihr Blick, kühl undurchsichtig war er nun, sie ging in eine Angriffsposition.
    „Deckung hoch!“ forderte sie den Helvetier noch auf, bevor ihre Faust in Richtung seines Gesichtes unterwegs war.

    Konnte sie nicht? Konnte sie wohl und sie tat es auch, geschickt wich sie dem Schlag aus, in dem sie einen Schritt seitlich und nach vorn machte, so dass sie nun genau neben Agrippa zum stehen kam, ihre Faust landete ihrer seits in der nun ungedeckten Seite des jungen Mann, kurz unterhalb der Rippen würde sie ihn wohl empfindlich treffen.


    Varia hatte den Helvetier nicht aus den Augen gelassen, denn sie traute nur wenigen Menschen und bis ein Mann ihr Vertrauen hatte, dauerte es ewig, bisher hatte nur Irvin es geschafft, dass sie ihm bedingunglos vertraut hatte.


    „Lektion 1, behalte deinen Gegner im Augen, beobachte seine Augen, denn in jene kannst du viel lesen.“

    In den Augen des Agrippa hatte Varia gesehen, dass er was vorhatte, den kurz bevor er zum Schlag ausgeholt hatte, hatte der junge Mann seine Augen für einen Moment geschlossen gehabt.

    Varia betrachtet ihren vermeintlichen Trainingspartner recht genau, aber nicht um dann sabbernd in der Gegend zu stehen, sondern allein aus dem Grund um abschätzen zu können, wie seine Konstitution ist. Er schien zumindest nicht ganz unsportlich zu sein. Ein wenig Training und die im Ansatz schon vorhanden Muskeln würde in aller Deutlichkeit hervortreten.
    Sie selber war ja mehr als athletisch gebaut, ihre Muskeln waren sogar eher überdurchschnittlich ausgeprägt.
    „Mach einfach nach, was ich dir zeige.“ Lautet die knappe Anweisung.
    Sie zeigte ihm nun einige Bewegungsabläufe die eigens dazu gedacht waren, die Muskeln auf Betriebstemperatur zu bringen.
    Dabei konnte wohl auch der junge Helvetier deutlich das Spiel der Muskeln der Amazone erkennen.
    Nach einer Weile, befand Varia, dass dies nun ausreichen müsse und so fragte sie den jungen Mann.
    „Was genau möchtest du jetzt? Einen Faustkampf, den Kampf mit Waffen?“ Sicher hier gab es keine Waffen, aber man konnte mit ein paar Haushaltsgegenständen hervorragen improvisieren. Aber zunächst schaute die junge Amazonen ihr Gegenüber fragend an.


    Sim-Off:

    Na da bin ich mal ganz gespannt :D

    Hier angekommen, streifte Varia ihre Tunika ab, darunter trug sie wie meist den [URL=http://www.bilder-hochladen.net/files/big/hlfb-3t-0252.jpg,]Harnisch [/URL] auch wenn sie das teil nicht mochte, so war sie aber schnell „einsatzbereit“, wenn Commodus doch mal wieder einfiel, dass er noch mal eben schnell wohin musste und Varia sollte dann zumeist mit um sein Image aufzupolieren.


    Sie stellte sich also im Garten auf und machte ein paar Übungen um ihre Muskeln zu erwärmen, zu dem Römer sagte sie nur knapp. „Du solltest deine Muskeln auch etwas aufwärmen, sonst könntest du dich ernstlich verletzen.“

    Noch ehe Varia auf Shanis empörten Einwurf reagieren konnte, sprang der Helvetier auch schon auf. Er wollte jetzt gleich? Ohne vorher die Familie zu begrüßen? Immerhin hatte Man doch Varus und Commodus Bescheid gegeben, wo blieben die überhaupt? Varus war immerhin der Hausherr und Commodus nun ja das Familienoberhaupt. Aber beide schienen es nicht für nötig zu erachten...
    „Im Garten.“ lautete also Varia's nüchterne Antwort und sie ging voraus in eben jenen.

    „Ja!“ war Varias spontane Antwort auf die Frage ob sie mitwollte. Nicht da sie gern einkaufen ging, nein das war es nicht, aber alles war besser, als hier rumzuhängen und nichts zu tun. Also auch wenn es Einkaufen war, war Varia froh hier mal herauszukönnen und was anderes als Eingänge von Villen zu sehen.


    Ob sie noch was brauchte. Varia schaute sich in ihrem Cubiculum um. „Nun, eigentlich dachte ich das Commodus mir zuteil was ich zu bekommen habe.“
    Schließlich hatte er ihr ja inzwischen auch eine beachtliche Ausstattung an Kostümchen, so nannte Varia zumindest die Teile, zukommen lassen. Scheinbar fand Commodus es toll, nach seinen Vorstellungen von einer Amazonen auszustaffieren.
    „Vielleicht noch eine Truhe?“ sagte sie mehr fragend, denn wie man augenscheinlich erkennen konnte, war die hier stehende inzwischen doch zu klein für die ganzen Sachen, die Commodus hatte anfertigen lassen.

    Varia war noch ganz in ihre Gedanken versunken, so dass es erst nach und nach zu ihr vordrang, was der Römer von ihr wollte.
    Er wollte was? Sie sollte ihm zeigen wie man kämpft?
    Und da sie ja mitunter rein impulsiv entschied, tat sie dies auch dieses Mal, ohne zu überlegen, ob Commodus vielleicht was dagegen haben könnte.
    „Warum nicht? Hast denn überhaupt irgendwelche Erfahrungen?“ fragte sie aber dennoch erst mal nach.
    Für Varia wäre das tatsächlich eine willkommene Abwechselung von der Langweile hier. Ja das Leben hier in Rom bot für eine wie sie es war nicht wirklich eine Herausforderung. Sie war es nun mal gewohnt zu kämpfen oder zu trainieren. Da sie hier aber seit Irvins Weglaufen keinen adäquaten Partner hatte, blieb ihr nichts weiter übrig, als sich an dem Baum, welcher im Garten stand, zu messen. Aber so ein echter Gegner, ja das wäre mal was.


    Sim-Off:

    Na dann schauen wir mal wieviele blaue Flecke er verträgt :D

    Varia verstand gerade gar nichts mehr, sprach da tatsächliche Bewunderung aus seinen Worten? Nun natürlich fühlte sich Varia geschmeichelt, denn selbstverständlich kannte sie jene Geschichte, die die Griechen über ihr Volk verbreiteten.
    „Ja ich kann kämpfen, ich bin das was man in unserem Volk Beschützerin nennt, eine Kriegerin die für ihr Volk kämpft. Schon in frühester Kindheit werden die stärksten von uns auserwählt und dann zu Kriegerinnen gemacht. Seit ich denken kann hat man mir beigebracht, wie man sich im Kampf bewegt, wie man eine Waffe führt, sicher mit dem Bogen trifft, auch wenn man auf dem Rücken eines Pferdes sitzt und von dort schießen muss. Ich habe viele Kämpfe geschlagen, einige Narben sind davon zurück geblieben. Mein Geschichte ist in die Haut geschrieben, sie ist schwer zu lesen, aber verblassen wird sie nie. Sie erzählen die Geschichte von der die ich einst war.“
    Varias Blick ging ins Leere, man konnte wohl nur erahnen, wie schwer es ihr fiel über ihr vergangenes Leben zu reden, ja sie war hier gebunden, gebunden an ihren Schwur und dennoch brannte die Sehnsucht nach der Freiheit, nach der Heimat nach wie vor in ihrem Herzen.

    Er lachte? Lachen war nicht die Reaktion, die sie erwartet hatte und sie hatte auch nicht erwartet eine Antwort zu erhalten, aber dieser Helvetier schien für Überraschungen gut zu sein und das in allen Richtungen, an der Tür hatte er sich noch wie eine Furie aufgeführt und hier und jetzt... ja da plauderte er fröhlich mit ihr und Shani, so als wäre es das normalste der Welt.


    Varia ihrerseits konnte sich ein Grinsen aber auch nicht verkneifen.. schön? Nun Schönheit lag zwar im Auge des Betrachters, aber als schön würde sie sich selbst wohl nicht bezeichnen.


    „Distel würde es eher treffen.“ War wohl deshalb auch ihre erste Reaktion. „Und als klein würde ich mich nicht gerade bezeichnen.“ Ja Varia war nun wirklich nicht klein, also zumindest nicht so klein, sie war nochmal, sie hatte ja eher eine Durchschnittsgröße. „Ja man nennt mein Volk so Amazonen – Töchter des Ares - Walküren, je nach dem aus welcher Ecke man stammt.“


    Inzwischen war Varia zu dem Schluss gekommen, das von dem Neuen nun wirklich keine Gefahr ausging, sie war nun also völlig entspannt und lehnte eher lässig an der Wand, mit vor der Brust verschränkten Armen betrachtete sie den Mann der dort saß und versuchte sich ein Bild zu machen. Aber es passte einfach nicht Zusammen, sein Verhalten an der Tür und nun dieses hier, es war fast so, als wären es zwei völlig unterschiedliche Personen.

    Varia langweilte sich mal wieder förmlich zu Tode, und schon gerade mal wieder ihre paar Möbelstücke von der einen in die andere Ecke beschaute sich das ganze, befand es für nicht gut und schon wurden die Teile wieder verschoben und anders arrangiert. Wie lange sie das Spiel nun schon trieb wusste sie nicht genau, aber just in dem Moment, wo Shani das Zimmer betrat, stand alles genau so wie vor Varia's Umräumversuch. „Ähm was.... nein also... nee eigentlich habe ich gar nichts zu tun.“ sagte sie also Auf dem Boden konnte man deutlich die Spuren der Möbelstücke sehen, welche diese beim Hin und Herschieben eben dort hinterlassen haben. „Was gibt es denn?“ fragte Varia, während sie versuchte die Spuren zu beseitigen, in dem sie mit einem Fuß immer wieder drüberfuhr.

    Da Varia es nicht gewohnt war, dass man sich mit ihr unterhielt, also der gemeine Römer an sich tat das nicht, so Gespräche unter Sklaven gab es schon die ein oder anderen, brauchte sie eine ganze Weile, bis sie registrierte hatte, das sie gemeint war. Zum Glück kam Shani ihr zu vor, denn sie hätte wohl keine bessere Antwort auf eben jene Frage finden können.
    Sah sie wirklich so aus, als würde sie dies hier freiwillig tun? Sie wäre bestimmt nicht hier, wenn man sie nicht überwältigt und auf den Sklavenmärkten verhökert hätte.
    Mit dem Kompliment konnte sie noch weniger anfangen, sie war es weder gewohnt, dass man ihr welche machte, noch legte sie sonderlichen Wert auf ihr Äußeres, einzig und Allein Shani war es zu verdanken, das sie einigermaßen vorzeigbar war, wie oft hatte sie schon an Varia rumgezuppelt, biss alles saß und passte und sie war es auch die ihr auch schon die ein oder andere Frisur verpasst hatte. Wenn Varia das selber tat, wurde die Haare ehe nur mit einem Lederband zusammengehalten, so wie heute auch.
    Shani schien auch nicht so recht zu wissen, was sie mit dem Gast reden sollte, ihr ging es wohl ähnlich wie der Amazone, sie war verwirrt, das sich ein Gast mit ihnen unterhalten wollte. Aber wenn er es denn So wollte...
    „Wo kommst du her?“ Das sie damit sicher nicht meinte wo er aktuell herkommt, sondern seine Herkunft ansprach, sollte dem so eben Befragtem wohl klar sein.

    Mist, da war Varia ja mal wieder mit Anlauf in einen Fettnapf gehüpft. Ich war ja nicht gerade sensibel, aber selbst ihr hätte klar sein müssen, das sie mit einer solchen Frage nur alte Wunde aufriss. „Entschuldige... ich wollte nicht...“ Aber Leone sprach schon weiter. Varia schüttelte es innerlich. Eine schwangere Frau? Er wusste also nicht mal wie sein Kind aussah und ob es überhaupt lebte und was es war? Er hatte es nie gesehen? Er tat ihr leid.
    Sie legte ihre Hand auf seinen Unterarm und drückte diesen kurz, bevor sie ihre Hand auch schon wieder entfernte. „Es tut mir leid.“ Und sie meinte das tatsächlich so wie sie es sagte.


    Sie lächelte Leone aufmunternd zu. „Keine Sorge, so schnell kann man mich nicht beleidigen. Nein ich hatte keinen Mann.“ sagte sie mit einem Zwinkern. „Kinder habe ich auch nicht. Und Leone, auch wenn die Geschichten über uns wohl anders lauten, es gibt auch Männer die in unserem Dorf mit uns leben. Sie haben unsere Lebensweise akzeptiert. Es ist eigentlich so wie hier, nur das die Entscheidungen allesamt von Frauen getroffen werden, das unsere Krieger Frauen sind eben alles wie hier nur anderes herum, wenn du verstehst.“

    Varia nicke ob seiner Entschuldigung, sie konnte es sich zwar nicht erklären warum er das tat. Sie brachte ihn selbstverständlich ins Peristylium.
    "Wenn du mir folgen würdest?" sagte sie zu ihm. "Und das an der Tür, vergessen wir es einfach, es war ja auch nicht der Rede wert." fügte sie mit einem Anflug eines Lächelns hinzu.

    Der Typ war Varia mehr als nur suspekt, sie hatte nicht vergessen, wie er sich am Anfang an der Tür aufgeführt hatte. Auch wenn ihr das Androhen der peitsche nicht mehr als ein müdes Lächeln entlockt hatte.
    Das kurze „Ja.“ wurde von einem Nicken in Shanis Richtung begleitet.
    Sie selbst bewegte sich jedoch nicht vom Fleck. Nein den Typen würde sie nicht aus den Augen lassen.

    Nun war es Varia, die dämlich aus der Tunika schaute eben drohte er ihr noch Prügel an, nun bat er sie und nicht nur das er scherzte mit ihr?
    „Ähm...“ Sagte sie erst mal und guckte noch bissel komisch, bevor sie dann doch einen Schritt beiseite machte. „... komm doch herein, dort entlang geht’s ins Atrium.“ Varia zeigte in eben jene Richtung, die man einschlagen musste um ins Atrium zu gelangen. „Ich werde schauen, ob Helvetius Varus oder Dominus Commodus anwesend ist.“ fügte sie noch hinzu.

    Na der hatte doch nicht alle Becher auf dem Regal. Den erhabenen WAS? Ob der sich irgendwo gestoßen hatte? Bestimmt, zumindest schien in seinem Kopf nicht alles dort zu sein wo es hingehörte.
    Varia zog eine Augenbraue hoch und musterte den Mann von oben bis unten. Nichts mit dem sie als Amazone nicht fertig werden würde.
    „Und wen genau willst du sprechen?“ Nachfragen war immer erst mal gut, vielleicht war er mit seiner Verwirrtheit ja glatt bei den falschen Helvetiern gelandet.