Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    Balbus lächelte. "Als ich in Rom aufgebrochen bin, ging es ihm gut. Man konnte sehen, dass er ein wenig traurig war, weil ich ja nicht alleine das Haus verlassen habe, sondern von einer jungen Verwandten begleitet wurde, die ihm sehr am Herzen liegt."


    Er musste an Aquilia denken und fragte sich, wo sie sich gerade genau befand, hatte er doch schon länger nichts von ihr gehört.


    "Ich warte auch jeden Tag auf eine Nachricht aus Rom, doch mein Vater ist vermutlich zu beschäftigt um schnell auf Briefe antworten zu können. Naja, als Consul hat man nicht sonderlich viel Zeit."

    Balbus musste leicht lachen. "Ausschliesslich gutes. Er hat dich aufs höchste gelobt und mir gesagt, dass du eine der fähigsten Verwaltungsbeamtinnen bist, die er je kennengelernt hat." sagte er.


    "Ja, ich fand es sehr interessant. Sie sind mal anders als das, was man in Rom geboten bekommt. Nicht so kommerziell und das Publikum hier schafft eine ganz andere Atmosphäre als das in Rom."


    "Naja, ich habe nur wenig für die Gestaltung getan. Der Grossteil war bereits geplant und eingeübt, als ich das Kommando übernommen habe."

    "Ja, das fand ich ebenfalls sehr schade. Mein Vater hat mir viel über dich erzählt." sagte er. Ein kurzer Blick wanderte zu den Wagen, die für den Rennstall fuhren, dem sein Vater angehörte und fast sofort richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Sitznachbarin.


    "Die Spiele waren bisher wirklich interessant."

    "Danke." sagte er freundlich und nahm, nachdem er etwas Staub von der Sitzfläche gefegt hatte, auf dem Sitz Platz.


    Er schaute seine neue Sitznachbarin kurz an und fragte: "Entschuldigung, aber du bist doch die Frau von Decimus Magnus?" Um sich möglichst schnell zu erklären sprach er auch direkt weiter: "Wir wurden uns beim Bankett eher flüchtig vorgestellt, deshalb bin ich mir nicht ganz sicher." Er verfiel ganz leicht ins Plappern. "Ich bin übrigens Prudentius Balbus." War natürlich relativ unnötig zu erwähnen, weil die beiden sich ja eigentlich vorgestellt worden waren.

    Auch Balbus war an diesem Tag wieder mit von der Partie. Allerdings war er etwas verwundert, denn auf dem Platz, den er an den letzten beiden Tagen eingenommen hatte, sass nun ein extrem fülliges Mitglied des Ordo Decurionem von Mogontiacum. So musste er sich einen anderen Platz suchen und fand diesen, neben der Frau seines Vorgängers, die er bei dem Bankett nur sehr flüchtig und namentlich kennengelernt hatte.


    "Salve, ist dieser Platz noch frei?" fragte er mit einem sehr freundlichen Lächeln und deutete auf den leeren Platz.

    "Spurius Volteius Lucanus, in Absprache mit dem Kaiser wirst du hiermit zum Decurio befördert. Meinen Glückwunsch." sagte er mit einem leichten Lächeln.


    "Dir wird hiermit nun auch offiziell die Leitung der Turma II übertragen, zu deren Decurio hiermit ernannt wirst."


    Er wandte sich an die Männer: "Männer, begrüsst euren neuen Decurio!"

    Balbus trat an den vorderen Rand des Podestes und erwiderte den Salut der Männer. Dann begann er zu sprechen: "Männer, seit einiger Zeit seid ihr ohne einen Decurio. Ich selbst habe ihn euch weggenommen, da die Turma I ohne Germanicus Honorius führungslos war und einen neuen Decurio brauchte. Ich weiss, dass ihr ebenso einen benötigt, doch weiss ich auch, dass euer Duplicarius die vorrübergehende Führung der Turma gut gemeistert hat."


    Er wartete einen Moment, dann fuhr er fort: "Heute möchte ich Volteius Lucanus für die Erfüllung der zusätzlichen Pflichten danken und ihn auch dafür belohnen." Er blickte zu den Duplicarius. "Duplicarius Volteius Lucanus, tritt vor!"

    Sim-Off:

    Ich mach jetzt mal weiter, auch wenn da noch ein Eques fehlt


    Balbus beobachtete wie die Equites der Turma auf den Appellplatz kamen und dort Aufstellung bezogen. Als alle da waren, blickte er in Richtung des Duplicarius und gab diesem durch ein kurzes Nicken zu verstehen, dass er die Turma als angetreten melden sollte.

    Balbus holte zwei Briefe hervor. "Diese beiden müssen nach Rom. Per Eilbrief." sagte er und legte die Briefe auf den Tisch.


    Gaius Caecilius Crassus
    Casa Caecilia
    Roma
    Italia



    Salve Caecilius Crassus,


    Ich entsende dir meine Grüsse und hoffe, dass es dir und Rom gut geht.
    Mir selbst geht es sehr gut und auch die Reise nach Germania habe ich gut überstanden.
    Meine Versetzung kam in der Tat sehr überraschend für mich, war sie doch im Voraus nicht abzusehen. Dennoch freue ich mich ein Stück weit darüber, auch wenn ich bereits nach dieser kurzen Zeit, die ich jetzt hier bin, beginne Rom und die Garde zu vermissen.
    Ich danke dir für dein Lob und habe dir dafür zu danken, dass du mir nicht nur einmal die Möglichkeit gegeben hast wenigstens zeitweilig während deiner Abwesenheit das Kommando über die Garde zu übernehmen. Das war eine gute Vorbereitung auf das, was mich hier in dieser Einheit erwarten würde. Ich kann dir sagen, dass du froh sein kannst, dass du auf einen Stab zurückgreifen kannst, der dir bei der Verwaltung der Garde zur Seite steht. Ich bin hier auf mich selbst gestellt und bin mein eigener Stab. Eine interessante Erfahrung, wenn es plötzlich niemanden gibt, der einem die Arbeit abnimmt.
    Zum Glück sind die Aufgaben, die ich hier habe nicht viel anders als die, die ich schon in Rom zu erledigen hatte. Das einzig störende an dieser Einheit sind die Pferde. Die Menge der Pferde, die sich hier in den Ställen tummeln übersteigt die der Equites um ein vielfaches und du ahnst nicht, welchen Lärm diese Tiere machen können.


    Da sich auf meinem Schreibtisch derzeit noch viele weitere Briefe, Berichte und weiteres türmen, die alle meine Aufmerksamkeit verlangen, wird dieser Brief an dich hiermit ersteinmal enden müssen.
    Ich verbleibe daher mit einem Gruss an dich und an die Milites unter deinem Kommando, deren Disziplin mir hier in Germania schon ein Stück weit fehlt.
    Mögen die Götter dir beistehen und dir in den kommenden Kriegszeiten helfen die Ordnung in Rom aufrecht zu halten.


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    ANTE DIEM XVII KAL IUL DCCCLVII A.U.C.
    (15.6.2007/104 n.Chr.)
    Castellum Ala II Numidia, Confluentes, Germania Superior



    Germanica Aelia
    Casa Germanica
    Roma
    Italia



    Salve Aelia,


    sei mir gegrüsst. Ich freue mich darüber, dass du mich über deine Hochzeit informierst, auch wenn sie sicherlich schon vorbei ist, wenn dich dieser Brief erreicht. Doch dass soll mich nicht davon abhalten dir und natürlich auch deinem frisch gebackenen Ehemann von ganzem Herzen zu gratulieren. Ich finde es sehr traurig, dass ich nicht dabei sein konnte, als ihr euch das Eheversprechen gegeben habt. Ich hoffe, dass der Tag für euch trotzdem der schönste in eurem bisherigen Leben war.
    Ich möchte übrigens jegliche Behauptung, dass ich angeblich irgendwelche Reiter ärgere oder quäle ganz weit von mir abweisen. Das ist eine Unterstellung und falls ich diese noch einmal vernehme, werde ich mir wohl oder übel einen Advocatus suchen müssen. ;)


    Es ist äusserst tragisch, dass es scheinbar keine Neuigkeiten aus Rom gibt. Die Stadt muss in letzter Zeit tatsächlich abgebaut haben. Aber wie konnte ich so beschäftigt sein, dass ich das nicht gemerkt habe, als ich noch dort wohnte? Eine wirklich traurige Sache.
    Meine Reise war im Übrigen sehr angenehm, hatte ich doch in meiner jungen Verwandten Aquilia eine äusserst interessante und angenehme Reisebegleitung. Bisher habe ich mich hier schon recht gut eingelebt, auch wenn ich sagen muss, dass die Betten hier nicht die bequemsten sind. Ich habe schon ernsthaft darüber nachgedacht, mir eines aus Italia oder Gallia zu ordern.


    Naja, ich hoffe drauf, dass du mich bald über neue Skandale aus Rom informieren kannst. Bis dahin verbleibe ich in freudiger Erwartung deines nächsten Briefes. Mögen die Götter dich schützen und möge Iuno ihre Hand über eure Ehe halten.


    [Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazylx5/Signatures/sigbalb.png]
    ANTE DIEM XVII KAL IUL DCCCLVII A.U.C.
    (15.6.2007/104 n.Chr.)
    Castellum Ala II Numidia, Confluentes, Germania Superior


    P.S.: Natürlich gehe ich davon aus, dass du euer erstes Kind nach mir benennen wirst.

    Balbus betrat an diesem Morgen schon sehr früh den Appellplatz. Er hatte die Turma II angewiesen sich bei Sonnenaufgang hier einzufinden, denn er hatte einige Neuigkeiten für diese Turma.
    In Begleitung der beiden Equites, die an diesem Tag als seine Leibwache abgestellt waren, kam er also auf den Appellplatz und ging auf die dortige Tribüne zu. Jetzt musste er nur noch warten, bis die Turma angetreten war.

    Zitat

    Hier sind die Unterkünfte der Ala II Numidia
    Ausbildungsturma


    Eine Turma von 32 Mann zerfällt in der Unterkunft in 4 Contubernia (Zimmergemeinschaften), in der sie untergebracht sind.
    Jeweils 2 Turmae bewohnen eine Baracke, wobei sich an den beiden Kopfenden die Unterbringungen für die Decuriones befanden.
    Diese hatten ungefähr diesselbe Wohnfläche zur Verfügung, wie 2,5 Contubernia, also das 20-fache eines einfachen Reiters.

    Zitat

    Hier sind die Unterkünfte der Ala II Numidia
    Turma II


    Eine Turma von 32 Mann zerfällt in der Unterkunft in 4 Contubernia (Zimmergemeinschaften), in der sie untergebracht sind.
    Jeweils 2 Turmae bewohnen eine Baracke, wobei sich an den beiden Kopfenden die Unterbringungen für die Decuriones befanden.
    Diese hatten ungefähr diesselbe Wohnfläche zur Verfügung, wie 2,5 Contubernia, also das 20-fache eines einfachen Reiters.

    Zitat

    Hier sind die Unterkünfte der Ala II Numidia
    Turma I


    Eine Turma von 32 Mann zerfällt in der Unterkunft in 4 Contubernia (Zimmergemeinschaften), in der sie untergebracht sind.
    Jeweils 2 Turmae bewohnen eine Baracke, wobei sich an den beiden Kopfenden die Unterbringungen für die Decuriones befanden.
    Diese hatten ungefähr diesselbe Wohnfläche zur Verfügung, wie 2,5 Contubernia, also das 20-fache eines einfachen Reiters.

    Balbus war erfreut, dass die Reiter bis jetzt ihre Sache gut machten und konnte einen gewissen Stolz nicht verbergen.
    Er sah, wie der Legat den Salut erwiderte und wie der Decurio daraufhin den nächsten Schritt der Vorführung einleitete. Er beobachtete auch, wie die Probati sich an der vorher bestimmten Stelle von der Gruppe absetzten um die Arena zu verlassen.


    Dann war er wieder dran. "DIE TURMAE I UND II WERDEN NUN EINEN ANGRIFF AUS DEM GALOPP HERAUS SIMULIEREN!"


    Er schaute zu den Übungspuppen und überlegte, ob es sich bei den Rüstungen die sie trugen tatsächlich um dakische handelte. Sicher war er sich nicht, immerhin hatte er noch keine dakischen Soldaten gesehen. Er hoffte einfach mal, dass die Recherche des Decurios korrekt waren.

    Es war spät am Abend, als die Principia schon still da lag und ausser Balbus nur noch ein paar Sklaven zum Saubermachen hier waren. Balbus hatte sich vorgenommen die Briefe, die in den letzten Tagen eingetroffen waren abzuarbeiten. So lagen sie nun in zwei sauberen Stapeln vor ihm, getrennt in private und offizielle Post.
    Er trank einen Schluck aus dem Weinbecher, der ebenfalls auf dem Tisch stand und griff dann zum ersten Brief. Er las die Worte seines früheren Praefecten und war ein wenig unschlüssig ob der Nachricht, die der Brief enthielt. Klar konnte man daraus lesen, dass Crassus sich für ihn freute, aber andererseits war auch klar ersichtlich, dass ihm die Versetzung missfiel. Doch konnte man daran nicht viel ändern, denn die Entscheidung hatte der Kaiser getroffen und dessen Entscheidungen waren meist mehr als bindend.
    Er legte den Brief auf die Seite und holte einen leeren Bogen Papyrus hervor und begann eine Antwort zu schreiben.


    Es dauerte nicht wirklich lange bis die Antwort fertig war und auf dem Stapel landete, der in den nächsten Tagen abgeschickt werden sollte.


    Der zweite Brief war schon interessanter und so widmete Balbus sich ihm intensiver.
    Aelia, seine kleine Aelia, würde also nun doch heiraten. Er konnte es ihr kaum verübeln, immerhin war Corvus ein äusserst attraktiver und auch erfolgreicher Mann. Er würde ihr ein Geschenk schicken, auch wenn er sich nicht sicher war, ob es rechtzeitig ankommen würde. Auch hier nahm er einen leeren Papyrusbogen hervor um eine Antwort zu verfassen. Er begann und grübelte einen Moment, wie genau er seine Gedanken in Worte fassen sollte.


    Es dauerte diesmal eine ganze Weile, bis der Brief fertig war und so war Balbus recht froh, dass er es schaffte ihn zu vollenden. Auch dieser Brief wanderte auf den Stapel mit den abzuschickenden Briefen.


    So arbeitete sich Balbus durch die restlichen Briefe und erreichte dann auch das Schreiben der kaiserlichen Kanzlei. Er las es und war froh, dass sein Beförderungsvorschlag akzeptiert wurde. Über den Rest des Briefes wunderte er sich allerdings, waren laut seinen Informationen doch alle Equites anwesend, abgesehen von denen die in Raetia waren. Er nahm sich vor dieser Sache nachzugehen. Doch zuerst musste er sich um etwas anderes kümmern. So nahm er einen der Papyrusbögen, die für Aushänge vorgesehen waren, und schrieb etwas darauf. Er würde es später auf dem Weg zum Praetorium aufhängen.


    Er arbeitete noch den Rest der Post durch und verliess dann sein Officium in Richtung Praetorium.

    Zitat

    Original von Lucius Albius Decius
    "Wir simulieren Kampfeslärm sobald die Männer soweit sind, das sie die Puppen einigermaßen gut treffen ohne die Waffe zu verlieren oder zu stürzen." erläuterte er dann Balbus. "Zehn Eques nehmen sich ein paar Waffen und Schilde und machen dann so viel Lärm wie möglich. Den Tieren macht das nichts aus, sie sind dafür ausgebildet, aber die Probati werden eventuell Konzentrationsprobleme haben." Er verkniff sich ein Grinsen.


    Balbus nickte. Ähnliches kannte er auch von der Infanterieausbildung, denn auch ein Legionarius durfte sich nicht vom Lärm der um ihn herum tobenden Schlacht ablenken lassen.


    "Gut. Ich hoffe, es wird sich zeigen, dass sie keine Probleme bekommen werden."