Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    "Ich werde bei nächster Gelegenheit versuchen etwas herauszufinden." sagte er.
    Als Furianus dann begann in Erinnerungen zu schwelgen, musste Balbus kurz an seinen Vater denken, der dies auch oft getan hatte.
    "Ich glaube, dass war tatsächlich auch die erste Durchsuchung, die ich bei euch durchgeführt hab." sagte er. "Bei der du dich strikt weigertest zuzugeben, dass du wusstest, wer Messalina war."

    "Verstehe." sagte er und überlegte einen Moment.
    "Und wie sieht es mit der Auslastung des Cursus Publicus aus? Transportieren deine Boten im Großteil offizielle oder eher private Post? Sofern das irgendwie nachzuhalten ist."

    "Der Händler sagte, dass der Karawanenführer ihm gesagt hat, dass es wohl ein Männchen und ein Weibchen ist." sagte er und begann den Bär auf seinem Arm vorsichtig nach etwaigen Merkmalen abzusuchen.


    "Aber so wirklich sicher zu sein schien er nicht. Aber ich befürchte, dass werden wir erst rausfinden, wenn hier irgendwann viele kleine Bärchen rumkrabbeln."
    Vorsichtig strich er über den Bauch den Bärchens und pustete das Fell ein Wenig zur Seite um zu sehen, was er bisher noch nicht sehen konnte.

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    Original von Decimus Annaeus Varus


    Balbus schüttelte den Kopf. "Salinator weiss, dass ein Ermittler dort unterwegs ist. Allerdings wäre glaube ich sein Wunsch, dass er so schnell wie möglich zurückkehrt. Aber ein Vorzug der römischen Bürokratie ist ja, dass nicht alles so schnell geht wie man es will." sagte er mit leichten Grinsen.


    "Falls Salinator der Beförderung zustimmt, wirst du zwar einen guten Untergebenen verlieren, aber dafür einen guten Mitarbeiter dazugewinnen."

    "Hmm.." machte er, während er zuhörte und nickte dabei noch leicht.
    "Das klingt durchaus praktikabel und vor allem auch sehr unkompliziert." bemerkte er.


    "Wie steht es um die Schreiben der Statthalter und Kommandanten? Werden die mit der normalen Post transportiert oder werden sie bevorzugt behandelt?" fragte er dann.

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    Original von Decimus Annaeus Varus


    Er überlegte einen Moment. "Du solltest versuchen übermässigen Kontakt mit Plennius Flamininus, dem Procurator a rationibus, zu vermeiden. Glaube mir, er kann einen in den Wahnsinn treiben mit seiner Art." war der erste gut gemeinte Rat, der ihm einfiel.


    Das nächste wurde dann schon konkreter. "Ein Mitarbeiter der Kanzlei, der Primicerius ab epistulis, befindet sich noch auf einer Mission in Alexandria. Er ist zwar kein Mitarbeiter deiner Abteilung, aber er ist auf gemeinsamen Beschluss von mir und Antonius Hortalus dort um die letzten Vorfälle dort zu untersuchen. Salinator wird dich vermutlich bei jedem eurer Gespräche darauf ansprechen, denn er scheint der Meinung zu sein, dass die ganze Angelegenheit zu lange dauert."


    Wieder überlegte er einen Moment. "Flavius Piso, dein Primicerius. Du solltest ihn im Auge behalten. Er ist ein guter Mitarbeiter, sehr engagiert. Vielleicht solltest du ihn bei Gelegenheit für einen höheren Posten, wie den des Procurator a memoria ins Gespräch bringen."

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    Original von Decimus Atius Romanus


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    Original von Quintus Duccius Eburnus


    Balbus hatte schon erwartungsfroh zur Tür geblickt, als die beiden eintraten. Er hatte den Atier schon lange nicht mehr gesehen und war gespannt, wie er sich gemacht hatte. Und auch über die Rückkehr des Ducciers freute er sich, denn jeder vertrauenswürdige Mann war wichtig.


    "Ah, Optio Duccius, wir hatten dich schon vermisst und waren kurz davor die Speculatores auf dich anzusetzen." sagte er scherzhaft.


    Dann blickte er Romanus an. "Decurio Atius, willkommen in Rom. Es freut mich zu sehen, dass aus dir offenbar ein herausragender Offizier geworden ist."


    Sein Blick wechselte wieder zu dem Duccier. "Gab es auf deiner Mission irgendwelche Probleme, die deine späte Rückkehr rechtfertigen?"

    Der Schreiberling vernahm den Namen und die Behauptung, dass es sich um einen neuen Kameraden handelte völlig gelassen und blickte auf eine Liste, die auf seinem Tisch lag.
    "Ihr habt Glück. Der Praefect erwartet euch bereits. Einen Moment." sagte er und schob sich an den beiden vorbei zur Tür, die er öffnete und dahinter verschwand.
    Einige Minuten später kehrte er zurück. "Bitte, ihr könnt eintreten." sagte er dann, gab die Tür frei und setzte sich wieder an seinen Tisch. Jedoch nicht ohne ein Kopfschütteln über das Verhalten der beiden.

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    Original von Decimus Atius Romanus


    "Und du bist wer?" fragte der Schreiber, als der fremde Offizier ihm ein wenig zu überheblich antwortete. Den Optio kannte er und er wusste auch, dass dessen Name auf einer gewissen Liste zu finden war. Aber wer der andere Mann war, wusste er nicht.

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    Original von Decimus Annaeus Varus


    "Und daran tust du gut." sagte er. "Denn nur Valerian ist der legitime Machthaber. Er allein wurde durch den vergöttlichten Iulian als Nachfolger auserkoren und durch den Senat mit allen nötigen Befugnissen ausgestattet. Ein jeder Mann, der versucht an dieser göttlichen Ordnung etwas zu ändern ist ein Feind Roms, agiert gegen den Willen der Götter und gehört vom tarpeiischen Felsen gestoßen."
    Etwas, dass er dem Praefectus Urbi in letzter Zeit häufiger gewünscht hatte.

    "Ich bevorzuge den Wein bei der Arbeit grundsätzlich sehr stark verdünnt." sagte er, auch wenn das nicht ganz stimmte, da er bei der Arbeit in der Regel nur Wasser trank.
    Er nahm eine der Karaffen und füllte zwei bereitstehende Becher, von denen er einen an Avarus weiterreichte. Mit dem anderen in der Hand nahm er dann ebenfalls Platz.


    "Ich muss gestehen, dass ich nur wenig Einblick in die Arbeitsweisen des Cursus Publicus habe und daher nicht weiss, was genau mich bei dieser Zusammenarbeit erwartet."

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    Original von Quintus Duccius Eburnus
    Schon bald standen Romanus und Quintus vor dem Officium des Praefekten. Der Optio klopfte an...


    *Tock Tock*


    Der arme, unschuldige Schreiberling, der im Vorzimmer (das de facto ein Stück des Korridors war) sass, schaute nicht schlecht, als die beiden Männer an ihm vorbei direkt an die Tür des Praefecten rauschten und sich erdreisteten dort eigenhändig anzuklopfen.
    Als er seine kurzzeitige Perplextheit überwunden hatte, sprang er auf.
    "Was denkt ihr, tut ihr da?" fragte er in recht harschem Ton, denn auch wenn er einen Optio und scheinbar auch einen Offizier vor sich hatte, war er sich trotz seines eigenen Milesranges durchaus der Autorität seiner Aufgabe bewusst.

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    Original von Decimus Annaeus Varus


    Die Reaktion des Annaers blieb nicht aus und wenn er nicht ein unglaublicher Schauspieler war, so schien er offensichtlich ehrlich bestürzt über diese Unterstellung.


    "Ich habe nicht behauptet, dass du ihn bestochen hast. Ich habe lediglich in den Raum gestellt, dass ich davon ausgehe, dass du es nicht getan hast. Allerdings ist eine so plötzliche Ernennung natürlich ein Grund für gewisse Spekulationen, das dürfte dir klar sein." sagte er.


    Als Varus dann vertraulicher wurde überlegte er einen Moment, was genau er sagen sollte. Eigentlich konnte er völlig offen sein, denn sollte sich der Annaer durch seine Reaktion doch als Spion enttarnen, wäre es ein leichtes dafür zu sorgen, dass er Varus die Castra nicht mehr verlassen würde.
    "Um ganz offen zu sein, gehe ich davon aus, dass er die Absicht hat bei der ersten Gelegenheit die Macht an sich zu reissen. Ich denke, dass er nicht einmal dafür zurückschrecken wird den Kaiser töten zu lassen, wenn er der Meinung ist, dass der Zeitpunkt richtig ist um die Macht zu übernehmen."
    So war es gesagt und Balbus war bereit unverzüglich nach den Wachen zu rufen, die den Annaer abführen würden, wenn es notwendig war.

    "Ich hoffe, dass die unkomplizierte Terminfindung ein gutes Omen für eine ebenso unkomplizierte Zusammenarbeit ist." sagte Balbus und deutete auf eine der Clinen. "Bitte nimm doch Platz. Ich nehme an, gegen etwas verdünnten Wein hast du nichts einzuwenden?"

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    Original von Lucius Quintilius Valerian


    Da sie nicht darüber sprachen, konnte Balbus Valerian natürlich auch nicht erklären, dass der Unterschied zwischen Rom und Germania schlicht und ergreifend darin lag, dass der Legat der Legion in Mogontiacum auch gleichzeitig der kaiserliche Statthalter war und dadurch in dessen Namen solche Entscheidungen selbst treffen konnte, während Balbus nur ein einfacher Kommandant war, der keine solchen Sonderrechte hatte.


    "So ist es und ich denke auch, dass deiner Genehmigung nichts im Weg stehen dürfte. Aber da ja alles seine bürokratische Ordnung haben muss, dauert es halt." sagte er und dachte dabei nicht zum ersten Mal über die Nachteile der Bürokratie nach.


    "Im Moment habe ich keine weiteren besonderen Anweisungen für dich." Das würde erst kommen, wenn er sich mit seinen Tribunen unterhalten hatte.

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    Original von Decimus Annaeus Varus


    "Ich denke, dass du deine Ernennung vor allem dem Wohlwollen des Salinators verdankst. Warum das so ist, kann ich dir aber nicht sagen. Vielleicht hast du ihn durch irgendwas beeindruckt, oder er hat es aus einer Laune heraus entschieden. Ich möchte dir mal nicht unterstellen, dass du irgendwie bestochen hast."
    Letzteres sagte er eher beiläufig, auch wenn das für ihn selbst eigentlich die wichtigste Aussage war, denn an der Reaktion des Annaers würde er sicherlich einen etwas tieferen Einblick in dessen Beziehung zum intriganten Flusspferd erhalten.


    "Ich bete jeden Tag zu den Göttern, dass sich der Zustand des Kaisers bessert. Und in einem muss ich Salinator zustimmen, nämlich dass zu viel Stress und Arbeit für die Gesundheit des Kaisers sicherlich nicht allzugut ist. Wobei der wehrte Stadtpraefect dies meiner Meinung nach ein wenig zu radikal durchzusetzen versucht."

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    Original von Lucius Quintilius Valerian


    Und in der Tat ging es um genau das, was Balbus sich bereits gedacht hatte. Da das Thema ein durchaus erfreuliches war, begann er sogar ein wenig zu lächeln. Mit einem leichten Nicken sagte er: "Ich hatte mich schon gefragt, wie lange du damit warten würdest." Sein Lächeln wurde zu einem kurzen Grinsen, bevor er wieder etwas ernster wurde.
    "Ich werde mich darum kümmern, dass du die entsprechende Sondergenehmigung erhälst. Allerdings wirst du hoffentlich verstehen, dass ich zuvor noch einige andere Dinge erledigen muss, die die Kommandoübergabe so mit sich bringt, daher wirst du noch ein paar Tage darauf warten müssen."
    Immerhin musste er soetwas ja ersteinmal mit dem Palast abklären, immerhin lagen solche Entscheidungen beim Kaiser und nicht bei einfachen Kommandeuren.

    Balbus hatte die Schritte der beiden schon gehört, als sie das große Atrium betreten hatten und hatte sein Schriftstück zur Seite gelegt. Als die beiden dann die Exedra erreichten, erhob sich Balbus gerade und zupfte noch schnell seine Kleidung zurecht.
    Als Alexandros den Senator angekündigt hatte und dieser eintrat, trat Balbus ihm, durchaus freundlich dreinblickend, einen Schritt entgegen um ihn zu begrüßen.


    "Senator Germanicus, es ist mir eine Freude dich in meinem Haus begrüßen zu können." sagte er mit ehrlicher Freundlichkeit. "Es freut mich, dass du meiner Einladung entsprechen konntest."

    Balbus hatte die Exedra für sein Treffen mit dem Senator von der Post herrichten lassen. So stand nun zwischen den vier Clinen ein niedriger Tisch, auf dem auch bereits wartende, mit verwässertem Wein gefüllte, Karaffen und ein Tablett mit diversen Backwaren standen.


    Balbus selbst eiferte den Karaffen nach und sass wartend auf einer der Clinen. In seiner Hand ein unscheinbares Schriftstück, wie sie in ganz Rom häufig anzutreffen waren.