"Ich bin mir sicher, dass Quarto sich der Gefahr, die von jenem Subjekt ausgeht sehr wohl genauestens bewusst ist." sagte er. "Aber du wirst sicherlich verstehen, dass er selbst mich nicht in all seine Gedanken einweiht, daher werde ich mir nicht anmaßen sagen zu können, was genau er denkt oder möglicherweise plant."
Dann überlegte er kurz, ob er sich an etwas erinnerte, dass die Frage des Flaviers beantworten würde. Doch musste er leicht den Kopf schütteln.
"Tut mir leid, ich habe bisher noch nie mit ihm über die Gens Flavia im allgemeinen oder dich im besonderen gesprochen. Aber ich könnte bei nächster Gelegenheit dieses Thema einmal anschneiden."
Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus
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Original von Decimus Annaeus Varus
"Ich erinnere mich an die Empfehlung von Senator Vinicius Hungaricus, in der er dich als Procurator a memoria vorschlug." sagte Balbus nickend. "Als ich dann die entsprechende Anweisung bekam, dass du mir als Procurator a libellis nachfolgen sollst, war ich auch ein Wenig überrascht. Allerdings scheint ja alles so abgelaufen zu sein, wie es geplant war."Balbus ging davon aus, dass Salinator sich dabei irgendetwas gedacht hatte und hinter allem sicherlich ein hochgradig bösartiger Plan zur Zerstörung des Gemeinwesens steckte.
Auch Balbus trank einen Schluck, bevor er etwas zum nächsten angesprochenen Thema sagte. "Ich empfehle dir, dass du zu den Besprechungen mit dem Praefectus Urbi, zumindest am Anfang, nicht allein gehst. Nimm dir einen deiner Procuratorenkollegen mit. Am besten Antonius Hortalus, solange er noch im Amt ist. Er hat bereits Erfahrungen mit dem Praefecten gesammelt und wird dir sicherlich gern zur Seite stehen."
Er sagte nichts darüber, welche Art der Erfahrungen die Procuratoren geteilt hatten und auch nichts darüber, was seine früheren Kollegen und er über den Vescularier dachten, denn vor ihm sass schliesslich ein potentieller Spion."Viel kann ich dir über den Praefecten nicht sagen, denn ich weiss vermutlich nicht viel mehr, als ganz Rom über diesen recht geheimnisvollen Mann weiss. Ich habe meine Erfahrungen mit ihm gemacht, die nicht immer die positivsten waren, aber das liegt sicherlich einfach daran, dass er und ich recht konträre Persönlichkeiten zu sein scheinen. Aber du hast ja bereits das Vergnügen gehabt ihn kennenzulernen und weisst sicherlich was ich meine."
Normalerweise beantwortete Balbus Fragen über die Gesundheit des Kaisers nur sehr zögerlich und zurückhalten, aber da der Annaer ja nun die rechte Hand des Imperators war, musste er natürlich auch etwas tiefgreifender eingeweiht werden.
"Die Krankheit des Kaisers wird, entgegen der früheren Prognosen der Medici, durch den Aufenthalt in Misenum nicht so stark positiv beeinflusst wie erhofft. Er ist sehr krank und wird auch nach dem Sommer vermutlich nicht nach Rom zurückkehren." sagte er. "Der Praefectus Urbi übernimmt alle Aufgaben des Kaisers hier in Rom und wacht sehr penibel darüber, dass der Kaiser nicht mit zu viel Arbeit belastet wird. Er wird dich da sicherlich noch instruieren."
Er war sich nicht sicher, was er dazu noch groß sagen sollte, da er einem Spion des Vesculariers ja nicht alles auf die Nase binden wollten.
"Der Kaiser selbst hat vor seiner Abreise die Anweisung gegeben, dass er durch den Procurator a libellis weiterhin auf dem Laufenden gehalten werden soll. Ich empfehle dir, dass du regelmässig Schreiben mit kurzen Berichten nach Misenum schickst. Und vor allem solltest du dich möglichst bald mit im in Verbindung setzen und ihn darüber informieren, dass du dein Amt übernommen hast und die Arbeit der Kanzlei wie gewohnt weitergeht."Er überlegte kurz, ob er ihn noch darauf hinweisen sollte, dass er sich nicht vom Vescularier einschüchtern lassen sollte, verwarf diesen Gedanken dann aber erstmal und fügte noch etwas anderes hinzu.
"Und du musst auf jeden Fall Senator Aelius Quarto aufsuchen, denn auch er soll auf Anweisung des Kaisers über alles informiert werden."Das letzte war recht einfach.
"Ja, bezüglich dieser Sachen ist der Praefectus Urbi zu konsultieren." -
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Original von Lucius Quintilius Valerian
Ein privates Anliegen war natürlich nicht unbedingt etwas, für das er so kurz nach der Kommandoübernahme Zeit hatte, doch war ihm das in diesem Moment egal und er würde sich die Zeit dafür nehmen. So nickte er.
"Bitte, sprich." sagte er daher und wartete gespannt ab, auch wenn er eine wage Ahnung hatte, worum es gehen konnte.
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"Nun, er wird sicherlich bald zurückkehren. Falls nicht werde ich dem wohl nachgehen müssen." sagte er und machte sich eine entsprechende geistige Notiz.
Er blickte auf seinen Tisch und sah dabei ein Schreiben, dass er kurz zuvor eingetroffen war.
"Wie du sicherlich weisst, steht das Armilustrium bald an. Das Collegium Pontificium lädt auch eine Abordnung der Garde ein." sagte er dann, wieder an Valerian gewandt. "Wähle aus deiner Centurie zehn Männer aus, die sich besonders hervorgetan haben. Möglichst welche die schon mal ausgezeichnet wurden. Sie werden, wie auch du, unserer Abordnung angehören."
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Original von Lucius Quintilius Valerian
"Ja, ich hörte von dieser Krankheit." bestätigte Balbus. "Der Medicus soll sich weiterhin um den Mann kümmern und sein Bestes geben."
Falls er doch nicht überleben würde, wäre er zumindest bis zu seinem Ende gut versorgt.Dann schaute er etwas verwundert. "Eburnus ist noch nicht zurück? Er ist auf einer Rekrutierungsmission, oder?"
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Original von Decimus Annaeus Varus
Balbus erhob sich, als der Annaer eintrat. "Salve Procurator." erwiderte er. "Und auch dir meine Glückwünsche. Es ist ein großer Vertrauensbeweis, dass dir dieser Posten übertragen wurde."
Allerdings rätselte Balbus noch immer, warum er ihn erhalten hatte, denn empfohlen worden war er eigentlich für einen anderen. War er vielleicht ein Günstling des intriganten Flusspferdes?Er deutete auf einen freien Stuhl vor seinem Tisch und nahm selbst wieder Platz.
"Bitte nimm Platz." sagte er. "Ich muss zugeben, ich hätte dich gerne direkt im Palast empfangen und dich in deinen neuen Arbeitsbereich eingearbeitet, aber leider musste ich mich um meinen eigenen Posten kümmern, der recht arbeitsintensiv ist."Der Scriba kam in jenem Moment noch einmal in das Officium und stellte zwei Becher auf den Tisch, die er mit Wasser aus einer Karaffe füllte, die er dann ebenfalls auf dem Tisch abstellte bevor er wieder verschwand.
"Aber wärst du jetzt nicht hierher gekommen, hätte ich dich spätestens morgen aufgesucht um dir für Fragen zur Verfügung zu stehen."
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Der Scriba nickte leicht, als der Annaer sein Begehren vorbrachte. Er wirkte mittlerweile etwas sicherer in seinem Job und liess sich daher durch den Palastbeamten ersteinmal nicht aus der Ruhe bringen.
"Du hast Glück, der Praefect ist gerade zugegen." sagte er und erhob sich von seinem Tisch. "Einen Moment, ich frage nach ob er etwas Zeit für dich hat."
Mit diesen Worten war er dann auch schon im Officium des Praefecten verschwunden und es waren Stimmen zu vernehmen. Einige Augenblicke später kehrte er zurück. Er hielt die Tür offen und bedeutete den Annaer einzutreten.Im Inneren des Officiums wartete ein recht geschäftig wirkender Prudentier zwischen mehreren Papyristapeln.
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"Hm." machte Balbus und beendete dann das Gespräch über den Noch-Trecenarius um über etwas anderes zu sprechen.
"Wie ist der Zustand deiner Centurie? Sind alle Männer dienstfähig oder gibt es irgendwelche Probleme?"
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"Was für einen Eindruck macht er auf dich?" fragte er. "Kennst du ihn vielleicht näher?"
Unter Gleichrangigen gab es ja oft durchaus Kontakte, die über das rein dienstliche hinaus gingen, etwas das den meisten Offizieren mit ihren Untergebenen fehlte, wie Balbus fand. -
Balbus nickte. "Sehr gut." sagte er und schaute auf eine Liste, die auf seinem Tisch lag. Er suchte nach einem bestimmten Namen und als er ihn gefunden hatte, blickte er wieder zu Valerian. "Ich nehme an, Stallius Paulinus wurde von Artorius Avitus als Trecenarius eingesetzt?"
Er war sich sicher, dass es so war, auch wenn er diese Entscheidung nicht verstehen konnte, denn er kannte den Centurio noch aus der Vergangenheit und fand diese Kombination eher unwirklich. -
Balbus hörte aufmerksam zu und nickte dabei leicht. Es war also offensichtlich so, wie er es befürchtet hatte: Salinator hatte bereits begonnen die Garde zu unterwandern. Aber darum musste er sich später kümmern, vor allem brauchte er dafür erst einmal zwei vertrauenswürdige Männer, die er dem Imperator als Ersatz vorschlagen konnte, bevor er dafür sorgte, dass die beiden Spione versetzt oder *sozial verträglich entsorgt* wurden.
"Gut, dass ich mich schon mal zumindest auf die Centurionen verlassen kann." sagte er und fügte noch an: "Princeps ist noch der Caecilier, oder?"
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Als großer PP steht mir doch ein Beisitz im Senat zu, oder?
Wäre nett, wenn den jemand eintragen tät...Ich bedank mir sogar ganz brav schon mal vorher..
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"Salve Centurio." erwiderte Balbus förmlich, als Valerian ihn grüßte. Er wartete kurz, bis die Tür hinter dem Centurio vom Schreiber geschlossen worden war, bevor er etwas weniger förmlich fortfuhr.
"Bitte steh doch bequem." sagte er mit einem kleinen Wink."Es trifft sich gut, dass du schon hier bist, bevor ich hier den großen Offiziersansturm erleiden muss." sagte er und fragte dann direkt heraus: "Was wird mich erwarten, wenn die hier auftauchen? Wer von den alten Offizieren ist noch hier?"
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Der Scriba, offensichtlich noch neu an diesem Tisch, blickte den Centurio an und nickte langsam, während er überlegte, was er tun sollte. Immerhin war ein einzelner Centurio in einer Einheit in der Sechzig von ihnen vorhanden waren, nichts besonderes. Aber irgendwie kam ihm der Name bekannt vor. Beim Nicken fiel sein Blick auf eine Tabula mit einer Liste, auf der eben jener Name zu finden war. So blickte er den Centurio an und nickte noch mehr.
"Das trifft sich gut Centurio, der Praefect wollte dich sowieso heute noch sprechen." sagte der eifrige Schreiber und sprang auf um sich der Tür des Officiums zuzuwenden.
An dieser klopfte er und verschwand halb darin, ein Zustand der aber nur sehr kurz andauerte, da er schon wenige Augenblicke später wieder vor dem Centurio stand und diesen an die, noch halb offene, Tür verwies, bevor er sich wieder an seinen Tisch setzte um seiner Arbeit nachzugehen.Im Inneren kämpfte derweil ein noch frischer Praefect mit den Tücken seines neuen Officiums, dass ihm noch so ungewohnt groß vorkam.
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OFFICIUM PRAEFECTUS
PRAETORIOTiberius Prudentius Balbus
Kein Lager für Geheimakten
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Es war so weit, der letzte Tag im Palast war gekommen. Balbus hatte sich für diesen Tag nicht viel vorgenommen, sondern wollte vor allem dafür sorgen, dass alles in einem mehr oder minder geordneten Zustand war, wenn sein Nachfolger das Officium übernahm. So hatte er heute einen der Palastsklaven dafür eingespannt seine persönlichen Sachen im Officium zusammenzupacken, während er selbst am Tisch saß und die letzten Dinge regelte, die er noch zu regeln hatte, während er wartete, dass sein Nachfolger eintraf.
In der Zwischenzeit füllte er eine Tabula mit Notizen zu den ausstehenden Aufgaben, die er seinem Nachfolger hinterliess.
[*]Anfrage Calpurnius Piso, LApP Asia -> PU informieren
[*]Anfrage Veturius Cicurinus, LApP Syria -> PU informieren
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"Danke." sagte Balbus. "Es tut gut wieder hier zu sein."
Ein kurzer Wink an seine Begleiter reichte, damit sich der kleine Trupp wieder in Bewegung setzte und durch das Tor im Inneren der Castra verschwand. -
Es war so weit, die Stunde der Kommandoübernahme rückte näher.
Balbus hatte sich an diesem Morgen frohen Mutes nicht in die übliche zivile Beamtentracht gekleidet, sondern seit langem zum ersten Mal wieder eine Militärtunika und seinen Panzer angelegt, denn er war wieder Soldat, so wie er es sein halbes Leben lang gewesen war.
Mit einem kleinen Gefolge, bestehend aus seinem Schreiber, einem Sklaven und zwei Milites, die es sich nicht hatten nehmen lassen ihn abzuholen, erreichte er das Tor der Castra Praetoria und steuerte auf die dortigen pratorianischen Wachen zu, vor denen er stehen blieb."Salvete Milites." grüßte er die Wachen. "Ich bin Prudentius Balbus..." - was unnötig zu erwähnen war, da viele der Milites ihn nur zu gut kannten - "... und begehre Zutritt."
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"Ich hatte gehofft, dass du sie magst." sagte er und streichelte das pfeifende Bärchen auf seinem Arm weiter.
"Jetzt brauchen sie eigentlich nur noch Namen."
Er schaute Vespa fragend an und beobachtete dabei auch das Bärchen, dass auf seiner Frau herumkletterte. -
Die Frage war eigentlich sehr einfach zu beantworten und so tat Balbus dies natürlich auch.
"Der beste Punkt für soetwas ist, denke ich, das Forum Romanum. Es liegt recht zentral in der Stadt und dort läuft alles zusammen. Jeder Römer kommt früher oder später dort vorbei. Und zudem gibt es dort auch die Möglichkeit das öffentliche und politische Leben hautnah zu erleben."