Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    Balbus hatte es sich im Peristylium gemütlich gemacht. Mit einem grossen Korbsessel sass er in der Sonne und genoss ein wenig den Tag, schliesslich gab es derzeit in der Castra kaum etwas zu tun und so hatte er Zeit für sowas.
    Er hatte die Augen geschlossen und hielt einen kleinen Wasserbecher in der Hand. Im Hintergrund drückten sich mehrere Sklaven rum, die damit beschäftigt waren, die Blumen zu pflegen.



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    Schraubzieris, der Ianitor kam in das Peristyl gelaufen und näherte sich vorsichtig seinem jungen Herren. Herr, eine gewisse Germanica Aelia wünscht dich zu sprechen. sagte er leise.



    Balbus öffnete die Augen und als er des Namens gewahr wurde begann er zu strahlen. "Bitte, sie soll herein kommen." sagte er und setzte sich auf.



    Schraubzieris nickte und eilte zurück zur Porta.

    Balbus wollte gerade etwas auf Quarto's Bemerkung erwidern, als dessen Nichte das Atrium betrat und die beiden unterbrach. Sie schien eine Begabung zu haben im unpassendsten Moment aufzutauchen.


    Als Quarto sie vorstellte, sagte er: "Ich freue mich dich kennenzulernen, Aelia Vespa."


    Als sie mehr oder weniger versuchte sich davonzustehlen und auszuweichen sagte er ermutigend: "Bitte, nenne mir den Namen des Praetorianers."

    "Eine die zu ergreifen ich zwar durchaus bereit und auch autorisiert wäre, aber die sicherlich auch eine gewisse Zündkraft besitzt." sagte er.


    "Die Arretierung Tiberius Durus' in Verbindung mit einer intensiveren Befragung." Obwohl ihm diese Vorstellung gefiel, war er sich nicht wirklich sicher, inwiefern ihm dies schaden würde.

    Balbus betrat sein Cubiculum und atmete tief durch, während er die Tür hinter sich schloss. Es war ein langer und anstrengender Tag gewesen und Balbus freute sich auf nichts mehr, als darauf, die Rüstung und die Tunika abzulegen und sich in sein Bett zu legen. Er durchquerte den grösseren Raum und ging auf das Fenster zu, dass der Tür gegenüber lag. Während er durch das Fenster hinaus auf die Strasse blickte, die bereits begann in der aufziehenden Nacht zu verschwinden, löste er langsam die Befestigungen seiner Rüstung, bis diese nur noch von den beiden Riemen auf seinen Schultern gehalten wurde. Dann löste er erst den Riemen auf seiner rechten Schulter und während er mit der linken hand den Brustpanzer hielt, löste er den Riemen auf der linken Schulter.
    Er legte den Panzer auf einen, unter neben dem Fenster stehenden, Tisch legte danach den Rest der Rüstung ab und verteilte sie unter dem Fenster auf dem Boden.
    Nur in seine Soldatentunika gekleidet ging er nun in Richtung seines Schlafzimmers, hielt jedoch bei einer Waschschüssel, die kurz vor dem Durchgang bereitstand, an um sein Gesicht ein wenig abzuwaschen. Dann setzte er den Weg in das Schlafzimmer fort und streifte, kurz bevor er sich auf sein Bett legte, noch die Tunika ab. Er bedeckte sich mit einer Decke und schlief einige Minuten später ein.

    Balbus trat, mit Miles Bestia im Schlepptau, aus dem Treppenhaus heraus in den Korridor, der alle Räumlichkeiten des Obergeschosses verband. Er steuerte direkt links herum auf sein Cubiculum zu und erst dort stoppte er um dem Miles Anweisungen zu geben.
    "Miles, ich wünsche, dass du diesen Korridor bewachst und verteidigst. Allerdings wünsche ich nicht, dass mein Vater, meine Cousine oder ich von unnötigem Lärm gestört oder in der Nacht geweckt werden." befahl er.


    Der Miles nickte und Balbus erklärte ihm kurz die Zimmerverteilung und den Aufbau des Obergeschosses, so dass der Miles sich nicht verlaufen konnte oder Ähnliches. Als der Miles bestätigte, dass er alles verstanden hatte, war Balbus endlich zufrieden und betrat sein Officium.



    Währenddessen begann der Miles sich in dem Wirrwarr aus Korridoren im Obergeschoss umzusehen.

    Balbus beobachtete wie sein Vater auf das Peristylium zuging und war kurzzeitig versucht ihm hinterher zu gehen um auf ihn aufzupassen, doch verwarf er diese Idee. Er bewegte sich stattdessen auf den Treppenaufgang zu und rief nach den beiden Milites: "Bestia! Brutus!"
    Die beiden kamen wenige Augenblicke später angetrabt, als Balbus bereits die Tür, welche den Treppenaufgang verbarg, erreicht und geöffnet hatte. Er schaute die beiden an und sagte: "Miles Brutus, du wirst hier unten bleiben und Wache halten, lass dir von den Sklaven eine Lampe geben. Miles Bestia, du kommst mit mir in das Obergeschoss und wirst dort wachen."
    Die Milites nickten und während Brutus sich auf die Suche nach einem Sklaven machte, erklomm Balbus, gefolgt von Bestia die Treppe zum Obergeschoss.

    Die Zeit, die sein Vater nutzte um schweigend auf das Wasser zu blicken, nutzte Balbus um den Weinbecher zu leeren und seinen eigenen Gedanken nachzujagen. Auf Commodus Frage hin sagte er: "Es gibt dort draussen in den Strassen das eine oder andere Subjekt, dass mir in diesen Zeiten nicht sehr freundlich gesonnen ist." Dass er dabei vor allem an eine gewisse Dame dachte verschwieg er.


    Er erhob sich. "Verzeih mir Vater, aber der Tag war lang und anstrengend und ich würde mich gerne zurückziehen, wenn du nichts dagegen hast."

    Balbus setzte sich zu seinem Vater und nahm kurze Zeit später von dem Sklaven einen Weinbecher entgegen. Während er seinem Vater zuhörte, nippte er an dem Wein und befand ihn für gut.


    "Das sind wirklich unerfreuliche Nachrichten. Aber ich glaube, dass dein Maiordomus das schon hinbekommen wird. Die Sklaven auf dem Gut wissen auch sicherlich selbst, was sie zu tun haben." sagte er. "Da werden ein paar Tage ohne einen Aufpasser nicht weiter ins Gewicht fallen."


    Er schaute seinen Vater an und musste sich erneut eingestehen, wie alt er geworden war.

    Die Milites rührten sich nicht, bis Balbus ihnen einen kurzen Wink gab. Dann folgten sie dem kleinen Jungen. Balbus hatte mittlerweile seinen Schwertgurt gelöst und gab diesen, mit dem daran befestigten Gladius, dem Sklaven, der zuvor auch seinen Umhang entgegengenommen hatte.


    "Beunruhigendes aus Germania? Ich dachte schlechte Nachrichten kommen derzeit nur aus Hispania." sagte er.


    Er wandte sich einem anderen Sklaven zu und gab diesem die Anweisung Wein zu holen. Der Sklave eilte davon.

    Balbus schaute zu den beiden Milites.


    "Das sind die Milites Digitius Bestia und Dillius Brutus. Sie sind vorübergehend für meinen Schutz und den Schutz dieses Hauses abkommandiert." erklärte er die Anwesenheit der Soldaten.


    "Du brauchst dir aber keine Sorgen machen, Vater. Du wirst von ihrer Anwesenheit kaum etwas mitbekommen. Sie werden sich ruhig und still verhalten, nicht wahr Milites?"


    "Jawohl, Princeps!""Jawohl, Princeps!" erklang es, wie aus einer Kehle.


    "Siehst du, kein Grund zur Beunruhigung." sagte er leicht lächelnd zu seinem Vater, während er einen Sklaven hinzu winkte und diesem seinen Umhang übergab, dessen Schliesse er bereits zuvor gelöst hatte.

    Balbus und seine beiden Begleiter waren durch ihre Schritte bereits zu hören gewesen, als sie zur Porta hereingekommen waren und so vermutete Balbus, dass jeder, der sich im Atrium befand seine Ankunft mitbekommen hatte. Als er seinen Vater auf der Bank am Impluvium sitzen sah, grüsste er ihn daher auch direkt mit kräftiger Stimme: "Salve, Vater. Ich bin erfreut dich hier anzutreffen."


    Die beiden Milites Bestia und Brutus stoppten kurz nach dem Einmarsch in das Atrium und standen still dort.

    Nur kurze Zeit nach seinem Vater erreichte auch Balbus, in Begleitung der Milites Bestia und Brutus, die Casa. Auch diese drei Herren betraten das Vestibulum und Balbus klopfte an die Tür.



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    Der Ianitor öffnete die Tür und verneigte sich, als er erkannte, wer da vor der Tür stand. Willkommen zuhause, Herr. Er sah die beiden Milites und fragte: Soll ich für deine Gäste etwas vorbereiten lassen?



    Balbus verneinte die Frage. "Die beiden sind zum arbeiten hier." sagte er und der Ianitor nickte und liess die drei Praetorianer passieren und schloss die Tür hinter ihnen. Dann schaute er noch kurz den Praetorianern hinterher, die den Korridor zum Atrium entlang gingen, und setzte sich wieder auf seinen Hocker.

    Balbus hatte die beiden Milites Bestia und Brutus am Tor einige Minuten warten lassen und so wirkten diese leicht ungeduldig, als er endlich zu ihnen stiess. Diese Ungeduld überspielten die beiden aber durch ein gekonntes Salutieren und einen lautstarken Gruss.


    "Meine Herren, machen wir uns auf den Weg." sagte Balbus und durchschritt das Tor. Die beiden Milites direkt hintendran. So marschierte die kleine Gruppe nun durch die Strassen Roms in Richtung Via Flaminia.

    Balbus hatte die letzten Stunden damit verbracht Berichte der verschiedenen Cohorten zu lesen und war alles in allem recht zufrieden, auch wenn einige der Centurien scheinbar auf einem moralischen Tiefpunkt waren. Doch das würde sich auch noch ausbügeln lassen.
    Gerade legte er einen Bericht über die Vorräte der Castra zur Seite, als es an der Tür klopfte. Er schaute auf und rief: "Herein!"


    Die Tür öffnete sich und zwei Milites traten ein, stellten sich vor den Tisch, standen stramm und salutierten.


    "Milites Lucius Digitius Bestia und Quintus Dillius Brutus melden sich wie befohlen." meldete einer der beiden.


    Balbus nickte. "Ich habe einen Auftrag für euch. Einen ganz besonderen Auftrag." sagte er und stand auf. Er schritt um den Tisch herum und stellte sich direkt vor die beiden. "Ihr werdet für die nächste Zeit abkommandiert. Ihr werdet mir als persönliche Eskorte dienen und mich und mein Haus beschützen. Das heisst für euch im Klartext. Wohin ich gehe, dahin geht ihr auch. Und wo ich wohne, da werdet ihr auch wohnen. Verstanden?"


    "Jawohl, Princeps!" "Jawohl, Princeps!" kam es wie aus einer Kehle aus den beiden Milites hervor.


    Balbus nickte. "Gut. Euer neuer Dienst beginnt jetzt. Holt eure Sachen, wir treffen uns in zehn Minuten am Tor. Wegtreten."


    Die beiden salutierten und machten sich dann auf den Weg in ihre Unterkunft.


    Balbus packte einige Sachen ein und nahm dann alles, was er mit nach Hause nehmen würde, und machte sich auch auf den Weg.

    Balbus nahm den Becher dankend entgegen und nippte kurz daran.


    Dann begann er: "Bedauerlicherweise sind unsere Ermittlungen bisher im Sande verlaufen. Wir landen immer wieder an der gleichen Stelle, diesem Tiberier. Über die Person, oder die Personen, die hinter all dem stehen, gibt es keine Informationen. Es gäbe nur noch eine Möglichkeit."

    Balbus betrat die Unterkünfte und hielt auf die Unterkunft des Centurios zu. Die Milites, an denen er vorbeikam salutierten und er erwiderte dies mit einem Nicken. Als er das Zimmer des Centurios erreicht hatte, öffnete er die Tür und trat ein. Der Centurio, der gerade damit beschäftigt war seinem Optio einen Bericht zu diktieren, sprang, ebenso wie sein Optio, auf und salutierte.


    "Centurio, wer sind deine beiden besten Männer?" fragte Balbus, nachdem er den Salut kurz erwidert hatte.


    Der Centurio überlegte einen kurzen Moment und nannte dann zwei Namen.


    Balbus nickte. "Schick die beiden heute abend, kurz vor Dienstschluss in mein Officium." sagte er.


    Der Centurio nickte und wollte den Befehl gerade bestätigen, als Balbus auch schon wieder gegangen war und kurz darauf die Unterkunft verliess.


    Der Centurio instruierte seinen Optio, den beiden Milites die entsprechenden Anweisungen zu geben und machte sich, während der Optio um die Befehlsweitergabe kümmerte, wieder daran sich Gedanken über den Bericht zu machen.