Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    Er ignorierte Celeste und ging einen Schritt näher auf Luciana zu.


    "Du bist dir also keiner Schuld bewusst? Willst du womöglich deine Beteiligung verleugnen? Nun, ich habe die Aussagen von angesehenen römischen Bürgern und du kannst mir glauben, dass das reichen würde um dich eine ganze Weile hier einzusperren. Dass ich dir nur den Zutritt nach Rom verwähre ist schon ein entgegenkommen meinerseits." sagte er.


    "Du hast 7 Tage. Wenn du danach in Rom gesehen werden solltest, wirst du verhaftet und unter Arrest gestellt."

    Und nach dem Mitglied der Equites Singulares kam noch ein einfacher Praetorianer aus der Castra Praetoria in das Officium. Er reichte dem Scriba ein Schreiben.


    Officium Scriba Personalis des Praetor Peregrinus


    Salve,


    im Bezug auf die Anfrage vom ANTE DIEM XV KAL APR DCCCLVII A.U.C. teile ich dem Praetor Peregrinus mit, dass es zum aktuellen Zeitpunkt in der Obhut der Cohortes Praetoriae weder Peregrini noch Civis gibt, die in nächster Zeit dem Gericht vorgeführt werden sollen.




    Dann verliess der Miles das Officium und die Basilica wieder.

    "Ich kann dich aus der Stadt werfen, das kannst du mir glauben. Was das ganze rechtferigen würde sind deine Beteiligung in eine Intrige gegen den Proconsul Spaniens, sowie deine Beteiligung in eine Intrige gegen einen gewählten Magistraten. Allein diese Dinge würden schon reichen dich hier für längere Zeit einzusperren." sagte er. "Deiner Schwester steht es frei in Rom zu bleiben."

    "Nun ja, es gibt eine kleine Bedingung, dafür, dass du auch weiterhin auf freiem Fuss bleiben kannst." sagte er. "Du hast sieben Tage Zeit deine Angelegenheiten hier in Rom zu erledigen, danach wirst du die Stadt verlassen und sie bis auf weiteres nicht mehr betreten."

    Sie hatte eine interessante Art, dass musste Balbus zugeben, aber trotzdem empfand er sie hauptsächlich als frech. Doch um des lieben Friedens Willen, und weil er nicht riskieren konnte, dass sie zu ihrem Onkel rannte und diesem Athena weiss was erzählte, nickte er ganz leicht lächelnd.


    "Nun Vespa von den Aeliern, du kannst deinen Weg natürlich fortsetzen. Aber auch du solltest deinen eigenen Rat beherzigen, denn der nächste den du über den Haufen rennst, könnte unser Kaiser sein, und der ist sicherlich nicht ganz so verständnisvoll wie ich." sagte er und musterte sie noch einen kurzen Moment lang.

    Er nickte leicht. "Ich bin Tiberius Prudentius Balbus, Princeps Praetorii der Cohortes Praetoriae und habe durch meinen Posten und meine Zugehörigkeit zur kaiserlichen Garde jeden Grund und jedes Recht hier zu sein." sagte er und schaute sich um, ob die beiden von irgendwem beobachtet wurden, schliesslich ginge es ja nicht an, wenn seine Männer ihn dabei beobachteten wie er sich mit einer hübschen jungen Dame stritt.

    Quarto's Nichte also. Sie wirkte auf Balbus ein wenig wie diese unsägliche Paulina, die bei dem Essen seines Vaters dieses grässliche Verhalten an den Tag gelegt hatte.


    "Nun, wenn du wirklich Quarto's Nichte bist, so bist du natürlich durchaus berechtigt dich hier aufzuhalten. Allerdings solltest du nicht so rennen und ein wenig auf das achten, was sich in deinem Weg befindet." sagte er.


    Als sie ihn so wütend anfunkelte, wirkten ihre Augen noch um einiges schöner.


    "Und ich sollte diesen Rat selbst auch ein wenig besser befolgen." sagte er und empfand dies als ausreichende Entschuldigung an dieser Stelle.

    Das war doch wohl die Höhe. Da rannte dieses Kücken unschuldige Praetorianer über den Haufen und erwartete auch noch, dass man sich entschuldigte. Das war ja genau das richtige für Balbus. Balbus straffte sich und seine Kleidung und war bereit sie in schärfsten Kasernenton zusammenzufalten, wie er es sonst nur mit besonders hartnäckigen Milites tat. Doch dann kamen ihm Zweifel, schliesslich musste sie doch einen gewissen Status haben, wenn sie hier einfach so frei rumlaufen konnte. Er musterte sie und versuchte sich zu erinnern, ob er sie irgendwoher kannte, doch fiel ihm nichts ein. Das einzige was ihm auffiel waren ihre wunderschönen Augen. Doch diese Gedanken schüttelte er schnell wieder ab und fragte, diesmal in etwas weniger scharfem Ton: "Wieso soll ich mich entschuldigen? Immerhin hast du mich umgerannt. Und wer bist du überhaupt? Darfst du hier überhaupt sein?"

    Das Objekt, ein nicht sonderlich erfreuter Princeps Praetorii, der durch den Zusammenstoss leicht aus dem Gleichgewicht geraten war und sich gerade wieder ausbalancierte, musterte die junge Frau. Während er seine Uniform zurechtzupfte, fragte er sie in recht unfreundlichem Tonfall: "Hast du keine Augen im Kopf?"

    Balbus lief, vom Palasteingang aus in Richtung Domus Aeliana, da er dort auf seinen Patron zu treffen hoffte. Auf dem Weg dorthin passierte er diverse Wachposten, die, sobald sie seiner ansichtig wurden, zu einem wahren Vorbild an Disziplin wurden und nicht schnell genug salutieren konnten. Auch die Patrouille, an der er vorbei kam, stoppte kurzzeitig um den Offizier zu grüssen und Balbus fand dies auch nach all der Zeit noch immer sehr amüsant und erfrischend.


    Er schritt nun also gemächlich durch die Korridore und über den Hof, der das Domus Aeliana vom Rest des Palastes trennte.