Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    Er ging auf sie zu und kniete sich neben ihr nieder. "Du hast nichts 'verraten', du hast Antworten geliefert. Von einem Verrat kann nicht die Rede sein. Aber du warst uns sehr nützlich mit deinen Antworten." Er lächelte sie leicht an.


    Die Zellentür wurde geöffnet und ein Sklave brachte ein Tablett hinein. Er stellte sich vor Balbus und Celeste und wartete. Balbus stand auf und nahm es ihm ab. Dann gab er ihm die Anweisung einen kleinen Tisch und einen Hocker zu bringen, was er auch augenblicklich tat.


    Nur wenige Momente später stellte Balbus das Tablett auf den Tisch und sagte zu Celeste: "Dein Essen ist da. Ich hoffe es wird dir zusagen, den Offizieren hat es heute mittag jedenfalls geschmeckt."

    Wieder ging Balbus zur Tür und klopfte daran. Diesmal gab er den Befehl etwas zu Essen aus der Küche kommen zu lassen.


    Dann wandte er sich wieder Celeste zu: "Ja, du bist seit zwei Wochen hier. Und auch das ist schon fast bewundernswert, denn du hast ziemlich lange durchgehalten ohne etwas zu verraten."


    Der Medicus verband die letzte Wunde und verliess dann die Zelle.

    Während der Medicus sich um ihre Wunden kümmerte, fragte Balbus: "Bist du hungrig? Du hast immerhin in den fast zwei Wochen die du hier bist kaum etwas gegessen."


    Die Zeitspanne die er nannte, war natürlich total übertrieben, war sie doch erst seit drei Tagen hier.

    "Deine Dreistigkeit hat mich beeindruckt und deine Schnelligkeit war auch nicht zu verachten. Auch wenn beides dir am Ende trotzdem nicht geholfen hat. Aber es gehört schon einiges dazu in ein Haus einzudringen, dessen Besitzer dich ohne weiteres für immer aus dem Verkehr ziehen könnte. Ich fand es auch äusserst interessant, wie du reagiert hast, als ich dir gegenüberstand. Wirklich nicht unbedingt dumm die Reaktion." sagte er.


    "Ich glaube nicht, dass das schon alles war. Ich bin mir ziemlich sicher, dass in dir noch viel mehr steckt."


    Die Tür ging auf und der Medicus kam herein. Balbus gab ihm die Anweisung Celeste zu untersuchen und zu behandeln und der Medicus näherte sich ihr.

    "Nun, dass du uninteressant bist hast du eben selbst gesagt. Ich pflichtete dir in der Beziehung nur bedingt bei, denn du wirkst auf manche sicherlich so." sagte er.


    Er ging auf die Tür zu und klopfte. Als sich der Sichtschlitz öffnete, befahl er dem dahinter stehenden Miles nach einem Medicus zu schicken und der Miles eilte davon.


    "Von einem Teil deiner Fähigkeiten konnte ich mich bereits überzeugen und ich muss sagen, dass ich sie durchaus interessant finde."

    "Ja, grosses Potential. Schau dich an, so unbedeutend und uninteressant auf der einen Seite."


    Er ging einen Schritt näher auf sie zu.


    "Aber andererseits von so grossem Wert und mich grossen Fähigkeiten."


    Er streckte seine Hand aus und berührte sie an der Schulter.


    "17 Jahre alt bist du also. Aus was für einer Familie stammst du? Hast du Brüder oder Schwestern?" In seinem Blick lag Interesse an ihr.

    "Sicherlich wären dann alle meine Sorgen hinweggeschwemmt, aber ich würde auch ein grosses Potential beseitigen." sagte er.


    "Vielleicht um zu wissen, wen ich dem Praetor vorführe, oder vielleicht weil ich dich für eine interessante Person halte. Die Möglichkeiten sind vielfältig." Er lächelte leicht.

    "Würde ich machen, was ich in diesem Moment denke, so würde ich jeden Insassen dieses Carcers in den Fluten des Tibers versenken, also solltest du lieber vorsichtig sein mit dem was du dir wünschst." erwiderte er.


    Er ging einige Schritte durch die Zelle und wandte sich dann wieder der jungen Frau zu.


    "Mir ist aufgefallen, dass ich sehr wenig über dich weiss, Celeste. Im Grunde genommen eigentlich gar nichts. Wie wäre es, wenn du mir ein Wenig über dich erzählst?"

    "Du hast meine Frage beantwortet, also habe ich was ich wollte." sagte er.


    "Wir können sie gerne hierher holen, dann fragen wir sie, woher sie dich kennt." erwiderte er, die leichte Panik in ihren Augen registrierend.


    "Aber, aber, wirke ich auf dich so unglaubwürdig? Bisher habe ich dich doch noch nie angelogen, oder?" fragte er sie mit einem entrüsteten Gesichtsausdruck.


    Als plötzlich die Schreie aus der Nebenzelle kamen, schaute er in Richtung der Wand.


    "Unser Neuzugang scheint dich zu kennen." sagte er.

    Natürlich war auch Balbus auf dem Exerzierplatz zugegen als der Praefect aufbrach. Er nickte bei den letzten Anweisungen ebenso wie seine Mit-Offiziere und bevor der Praefect sich aus dem Staub machte, salutierten sie alle noch einmal, schliesslich wusste man ja nicht, ob der Chef überhaupt wieder kommen würde. 8)


    Nachdem die Turmae auf und davon waren, zerstreute sich der Stab und widmete sich wieder den Aufgaben.

    "Wieso sollte ich dich reinlegen wollen? Glaubst du so etwas habe ich nötig?" fragte er.


    "Wir haben ihn auf dem Markt gefasst, genau da wo du uns gesagt hast. Ich würde dich gern zu ihm bringen, doch leider war mein Vorgesetzter nicht davon begeistert, dass der Mann ihm nicht sagen wollte, was er mit der Uniform vorhatte und naja..." sagte er.

    "Na na, wieso sollten wir dich denn loswerden wollen? Du warst doch durchaus nützlich und kooperativ." sagte er. "Durch die Informationen die du uns gegeben hast, haben wir deinen Auftragnehmer schnell festnehmen können." log er und lächelte sie leicht an.


    "Dafür gilt dir unser Dank. Und dafür wirst du belohnt werden."

    Es war irgendwann an einem der folgenden Tage. Die Tür von Celeste's Zelle wurde aufgestossen und Balbus trat ein. Hinter ihm wurde die Tür geschlossen und er ging auf Celeste zu.


    Mit sanfter Stimme sprach er sie an: "Willkommen unter den Lebenden, meine Liebe, wir haben schon befürchtet du würdest es nicht schaffen."

    Balbus stand schon eine Weile vor Sonnenaufgang auf dem Exerzierplatz, der noch in das flackernde Licht von Fackeln gehüllt war. Er liess sich von seinem Assistenten bestätigen, dass alle Centurionen den Befehl zum Anrücken erhalten hatten und wartete nun darauf, dass alle antreten würden und er sie an Seneca übergeben konnte.