Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    "Ich weiss von keinem." sagte Balbus. "Aber ich bin sicher, dass es eine ausreichende Zahl Möchtegernpotentaten gibt."
    Sein Blick wanderte quer durch den Raum und stoppte in jener Richtung, in der die Castra Praetoria lag. "Ich bete jeden Tag zu den Göttern, dass es nicht so bald zum schlimmsten kommen wird."


    Er senkte seine Stimme dann noch ein wenig weiter. "Die Männer des Vesculariers. Sie sind vermutlich überall in der Villa des Kaisers und ich befürchte wie ihr Herr, führen auch sie nichts Gutes im Schilde."

    "Ich weiss auch nur das, was mir die kaiserlichen Leibmedici mitteilen und das ist nicht sonderlich viel. Aber wenn du sagst, dass es schwer fiel den schlechten Gesundheitszustand zu übersehen, dann befürchte ich, dass die Berichte vieles beschönigen." sagte er.
    "Ich glaube nicht, dass sein Leben in Gefahr ist, zumindest nicht wenn ich den Medici glauben schenken kann, aber wer kann sich da schon wirklich sicher sein? Vor allem wenn man bedenkt, dass er in Misenum nicht nur von freundlichen Geistern umgeben ist."

    Was Livianus beschrieb kannte Balbus bereits und war genau der Grund dafür, dass der Kaiser in Rom fast nie Audienzen gegeben hatte. Die Arbeit, die in der Vrobereitung eines einzelnen Auftritts des Kaisers steckte war einfach zu groß, als dass sie alltäglich durchführbar war.
    Er nickte leicht.
    "Ich verstehe." sagte er nur. "Du wirst verstehen, wenn ich dich in dieser Angelegenheit erneut um Stillschweigen bitten muss." Er erwähnte es mehr aus einem Gefühl der Pflicht heraus, als aus dem Gefühl heraus dass es bei seinem Gegenüber notwendig war.


    "Dein Bericht klingt leider weniger ermutigend als ich gehofft hatte. Aber auch nicht so schlimm, wie ich befürchtet habe."

    Vor der Tür befanden sich, wie üblich, sowieso nur zwei Praetorianer, die Balbus persönlich für diese Tür ausgewählt hatte und denen er weitestgehend vertraute. Aber auch er senkte seine Stimme ein wenig.


    "Dann bin ich mal gespannt. Vor allem interessiert mich eine Frage: Wie geht es dem Kaiser? Also wie ist dein Eindruck von ihm?" Natürlich wusste er, was der Kaiser selbst über seinen Zustand schrieb und auch was die Medici sagten, aber ein objektiver Eindruck fehlte ihm, ganz zu schweigen von einem persönlichen.

    "Salve Praetor." erwiderte Balbus und erhob sich kurz.
    "Für wichtige Männer nehme ich mir immer die Zeit."
    Er deutete auf den freien Stuhl vor seinem Tisch. "Bitte, nimm doch Platz."
    Dann nahm er selbst ebenfalls wieder Platz.
    "Was kann ich heute für dich tun?"

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Mit großer Sicherheit entschied Salinator über die anstehenden Fragen, von denen die meisten von eher minderer Wichtigkeit waren. Bis sie zum Thema Aegyptus kamen. Salinator nahm die Liste entgegen. Die Namen waren ihm bekannt. "Wann wurde der Ermittler losgeschickt? Wann ist mit entsprechenden Berichten zu rechnen?"


    Balbus sagte nichts weiter zu der Angelegenheit, denn er hatte nicht vor seine bisherige Arbeitsweise zu ändern. Abgesehen davon hatte er dem Vescularier bereits mitgeteilt, dass dieser seinen Rücktritt fordern sollte, wenn er mit seiner Arbeit nicht zufrieden war. Die Entscheidung Valerians würde Balbus nicht beeinflussen können.


    Nun melde sich der Antonier doch noch zu Wort: "Er hat Rom vor etwas über zwei Wochen verlassen und er hat mich bereits informiert, dass er in Alexandria eingetroffen ist und die Ermittlungen aufgenommen hat. Ich denke, dass wir in den nächsten Tagen einen ersten Bericht erhalten werden. Zumindest ist er angewiesen seine Erkenntnisse schnellstmöglich zu berichten."
    Hortalus war sich sogar relativ sicher, dass es bald Nachricht geben würde, denn er sah in dem Pompeier einen kompetenten Mitarbeiter von dem er effektive Arbeit gewohnt war.

    Doch es war eigentlich gar nicht notwendig, dass der Praetor darauf wartete angemeldet zu werden, denn als dieser vor der Tür des Procurators ankam, kam ein junge Notarius gerade aus dem Officium heraus. Er blickte den Praetor mit großen Augen an und sein Mund klappte leicht auf. Fast sofort drehte er sich um und verschwand wieder im Officium, aus dessen halboffener Tür dann die Worte Praetor und großer Held drangen und davon zeugten, dass der junge Notarius offensichtlich soetwas wie ein Fan des Decimers war.
    Kurz darauf trat der Notarius wieder in den Korridor und teilte dem Praetor, mit einem großen Anflug von Heldenverehrung in der Stimme, mit, dass der Procurator ihn sofort empfangen würde und er eintreten könne.
    Dann eilte der Notarius davon und schaute dabei noch ein paar Mal zu dem Senator hin. Sicherlich würde er später all seinen Mitnotarii davon erzählen, dass er einen großen Kriegshelden getroffen hatte.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    [...]Der Grundgedanke ist sicher trotzdem interessant (und wie oben schon erwähnt auch alles andere als neu), müsste dann aber konsequenterweise auch bedeuten, dass Land alleine keine Erträge mehr abwirft, weil es dann eben nicht bewirtschaftet ist.[...]


    Was ja so aber auch nicht stimmt, es sei denn du willst die Grundstücke dann noch in gewerbliche und residential-areas einteilen, denn man kann ja auch Grundstücke besitzen, auf denen man eine Insula baut um Miete zu kassieren, was dann ja Erträge ohne Bewirtschaftung bedeuten würde. (Es sei denn, man sieht Mieter als Humankapital, das geerntet wird)

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    Sorry, hatte ich letzte Woche nicht mehr gesehen. Sehen das die anderen Imker genauso? Ich habe den Eindruck, dass es allgemein eine gewisse Überproduktion bei den Imkereien gibt und auf dem Markt im Moment sohgar mehr Honig angeboten wird als Wachs.


    Wenn noch jemand Honig braucht, ich hätte da noch etwa 1500 Töpfe.. Allerdings bräuchte ich mehr Wachs, denn der geht mir immer irgendwie viel zu schnell aus...
    Daher sage ich als fleissiger Imker: Nö, seh ich nicht genauso..

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    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Nachdem der Bericht abgeschlossen war, lehnte sich Salinator etwas zurück. "Da Du anscheinend Verständnisprobleme hast, Prudentius: Du hast mich von allem zu informieren. Und den Kaiser nur von den wichtigsten Angelegenheiten, denjenigen, die unumgänglich von ihm zur Kenntnis genommen oder entschieden werden müssen. Dir ist offenbar immer noch nicht klar, wie schädlich die viele Arbeit für ihn ist! Er braucht jetzt die Schonung, um später endlich mit voller Kraft die Regierung in die Hand nehmen zu können."


    "Ich verstehe viel mehr, als du zu glauben scheinst." war Balbus Kommentar. "Der Kaiser ordnete an, dass ich ihn über alles informieren soll, was hier passiert und das tue ich in dem Maße, in dem ich der Meinung bin, dass es für seine Gesundheit gut ist. Bisher hat er sich dazu nicht negativ geäussert und da meine Anweisungen direkt von ihm kommen, stehen sie eindeutig über jenen, die du als sein Stellvertreter innerhalb Roms gibst, oder siehst du das anders? Falls dem so ist, hoffe ich dass du den Kaiser selbst informierst, dass ich seine Anweisungen ignorieren und nur noch deinen folgen soll."
    Balbus war lange genug Soldat und Folterer gewesen um sich von seinem Gegenüber nicht einschüchtern zu lassen, auch wenn er wusste, dass dieses Subjekt gefährlich sein konnte.


    Zitat

    Die beiden Procuratoren traf ein scharfer und prüfender Blick. "Und nun zu den anstehenden Entscheidungen."


    "Die anstehenden Entscheidungen..." sagte Balbus und liess sich eine Tabula geben, von denen er einige zwar wichtige, aber nicht ganz so kontroverse Dinge vorlas, ehe er dann zu den beiden wichtigsten Entscheidungen kam, die zwar seiner Meinung nach nicht hier von diesem Mann entschieden werden durften, aber natürlich folgte er den Anweisungen des Kaisers.


    "Dann hätten wir die Frage, was in Aegyptus geschehen sollte. Der Senator Purgitius Macer, der über enge Kontakte nach Nikopolis verfügt, brachte den Vorschlag ein, den dortigen Statthalter, Germanicus Corvus, zu ersetzen. Der Kaiser wünschst, dass du diesen Vorschlag prüfst und eine Entscheidung triffst, wobei diese vertagt werden soll, bis wir weitere Berichte unseres Ermittlers erhalten haben. Eine Liste möglicher Nachfolger wurde ebenfalls bereits ausgearbeitet."


    Ein Schreiber trat vor und übergab dem Praefectus Urbi eine Tabula.


    Mögliche Kandidaten, Praefectus Aegypti



      [*]Gaius Caecilius Crassus
      [*]Primus Decimus Magnus
      [*]Marcus Sepullius Globulcis [NPC]



    Balbus gab dem Praefectus erstmal die Möglichkeit die kurze Liste zu lesen und eventuell nachzuhaken.

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator


    Balbus lehnte die dargebotenen Getränke freundlich ab, schliesslich hatte er das Bedürfnis die Castra wieder auf den eigenen Füssen zu verlassen, statt sich vergiftet hinaustragen zu lassen. Der Antonier war allerdings weniger argwöhnisch und liess sich etwas stark verwässerten Wein reichen während beide Platz nahmen.


    Vorerst würde Balbus das Reden übernehmen und der Antonier würde schweigen, wofür er auch durchaus dankbar war.


    Balbus liess sich dann, auf die Aufforderung des Prafecten hin, von einem der Schreiber eine Papyrusrolle reichen, die er in aller Ruhe entrollte, bevor er mit dem Bericht begann.


    "Der Procurator a rationibus und seine Abteilung war in den letzten Wochen vor allem damit beschäftigt einen Zensus durchzuführen. Zur großen Überraschung des Procurators gab es nur einige wenige Equites, die den notwendigen Grundbesitz nicht mehr vorweisen konnten und daher aus den Reihen der Equites ausgeschlossen werden mussten. Eine Liste der entsprechenden Männer und Frauen haben wir natürlich auch dabei." Auch wenn er nicht davon ausging, dass der Praefect sie sehen wollte. "Darüberhinaus bereitet der Procurator derzeit eine Inventur des kaiserlichen Besitzes vor. Allerdings wird dies vermutlich noch etwas dauern." Er fügte noch einige wenige weitere Punkte hinzu, die bezüglich der Finanzabteilung wichtig waren und wechselte dann das Thema.


    Es folgte ein kurzer Abriss dessen, was Balbus über die Arbeit des Procurator a cognitionibus wusste, was allerdings nicht allzuviel war, da Decimus Mattiacus noch in der Aufarbeitung älterer Vorgänge beschäftigt waren.


    Die spannenden Teile folgten dann, als es um die Abteilungen der beiden Anwesenden ging. Hierzu brauchte Balbus die Papyrusrolle nicht mehr und übergab sie daher zurück an den Schreiber.


    "Antonius Hortalus..." er deutete auf den Anwesenden "... hat vor kurzen einen Sonderermittler nach Alexandria gesandt. Wir, die Procuratoren, waren der Meinung, dass es notwendig ist, die dortige Situation zu evaluieren, vor allem da seit längerem keine Berichte der Provinzverwaltung eingetroffen sind. Der Kaiser ist ebenfalls der Meinung, dass dies eine gute Idee ist." sagte er und war sich sicher, dass nun ein Donnerwetter folgen würde, da der Kaiser vor dem Praefecten informiert worden war.
    "Ansonsten ist die Abteilung vor allem mit der Auswertung der Berichte aus den Provinzen und von den Truppen beschäftigt, wobei es aber keine besonderen Vorkommnisse gibt."
    Der Antonier nickte brav während dieser Darstellung.


    Und nun war Balbus selbst dran. "Ich bin derzeit vor allem damit beschäftigt den Kaiser über alles zu informieren und alles für dich zusammenzutragen. Und nebenher gibt es natürlich noch die üblichen Anfragen und Hausierer, wobei die meisten nicht weiter erwähnenswert sind."

    Balbus kommentierte Furianus' Aussagen zur Kanzlei nicht weiter, denn dann hätte er eingestehen müssen, dass er es selbst ebenso sah und das wollte er nicht. Daher war er recht glücklich, als sein Freund das Gespräch in eine leicht andere Richtung schubbste.


    "Flavius Piso?" fragte er. "Ja, den kenne ich, er ist mein Primicerius." bestätigte er dann. "Es ist gut, dass du dich seiner annimmst. Er ist..." Er suchte nach den richtigen Worten. "... eigenwillig und ungeschliffen. Aber in der Tat scheint er ein großes Potential zu haben."


    Über mögliche Veränderungen an der Position des Flaviers in der Kanzlei sagte er erstmal nichts, denn er wollte erstmal hören, was Furianus sich überlegt hatte.

    Balbus und Antonius Hortalus betraten das Officium, nachdem sie den Sklaven ausgewichen waren, von denen einer die schmierigen Essensreste trug und dem offensichtlich die Sauberkeit der Procuratoren egal war. Hinter ihnen folgten die Schreiber mit den Papyri und Tabulae.


    "Salve Praefect, ich hoffe wir stören dich nicht." sagte Balbus und hätte sich in der Tat gefreut, wenn dem doch so gewesen wäre.
    "Wir haben wieder mal ein paar kleine Dinge, die du entscheiden sollst."

    Nach dem dritten Gang folgte dann noch ein letzter. Das obligatorische Gebäck und der Käse aus der familieneigenen Schafskäserei in Confluentes sollten das Mahl beenden und die Gäste darauf vorbereiten, dass der Brautzug bald anstand.



    Nach dem Essen hatten allerdings erstmal noch alle etwas Zeit um ein wenig zu verdauen und sich noch etwas zu unterhalten. Dann sollte es losgehen.

    "Sehr schön." sagte Balbus. "Dann denke ich, am besten machst du dich daran deine Kammer zu räumen und umzuziehen."


    Er klopfte Alexandros auf die Schulter.


    "Ich muss dich allerdings jetzt auch schon ein wenig allein lassen, denn ich hab noch einiges zu tun und muss noch in den Palast." sagte er. "Willkommen in der Familie." sagte er noch und verabschiedete sich dann von Alexandros um sich auf den Weg zu machen.

    Balbus musste kurz auflachen, da die Reaktion viel schneller kam, als er erwartet hatte. Doch sofort fasste er sich wieder, auch wenn er danach noch immer recht belustigt aussah und auch klang.


    "Nun, mir ist da gerade irgendwie mein Maiordomus abhandengekommen." antwortete er. "Daher wäre meine Bedingung für das Angebot, dass du einer Anstellung in meinem Haushalt zustimmst. Als mein Vilicus. du würdest hier eine Unterkunft und natürlich auch volle Verpflegung bekommen und darüberhinaus auch eine angemessene Entlohnung."
    Er blickte den Griechen an.
    "Was sagst du?"