Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    Die Sklavin kehrte zurück und trug ein Tablett bei sich, auf dem zwei gläserne Becher und eine Kanne mit Wein standen. Hinter ihr folgte ein junger Sklave, der ihr zwei weitere Kannen, eine mit Wasser und eine mit Kirschsaft, hinterher trug. Die beiden bezogen vor den sitzenden Herren Stellung und warteten ab, was die beiden ordern würden.


    "Es ist nicht notwendig ein Amt zu bekleiden, um einer Vielzahl von Verpflichtungen ausgesetzt zu sein." sagte Balbus. "Ich habe diese leidige Erfahrung auch schon machen dürfen."


    "Mein Vater war derjenige, der diese Verbindung ermöglichte, ein Umstand über den ich tatsächlich sogar sehr glücklich bin." Ob er dies auf seine Frau bezog, oder auf die entstandene Nähe zum Kaiser liess er offen.


    Das Thema, das Furianus dann so ganz nebenher ansprach, war natürlich ein heikles, denn auch wenn Balbus über den exakten Gesundheitszustand nicht genau informiert war, wusste er doch, dass es nicht so gut um den Kaiser stand wie er es gerne hätte. Doch konnte er dies natürlich nicht so offen zugeben, denn ein falsches Wort im falschen Moment konnte zu Chaos führen. So beschönigte er seine Antwort wie gewohnt ein wenig.
    "Es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Er erholt sich gut und die Ärzte sind zuversichtlich." sagte er.

    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus


    "Senator Germanicus, bitte bedenke an welchem Ort du dich hier befindest." kommentierte Balbus die Wortwahl, die der Germanicus für sein Beispiel getroffen hatte.


    "Nun..." sagte er dann nach einem kurzen Moment des Schweigens. "... ich denke ich habe für den Moment genug gehört und habe mir ein Bild gemacht, dass es mir erlauben wird den Kaiser über die Angelegenheit zu informieren."
    Natürlich wäre es ihm lieber gewesen, wenn das nicht notwendig wäre, aber er sah sich nicht wirklich in der Lage die Fronten zwischen den beiden zu klären.
    "Senator Tiberius, ich werde dein Schreiben an den Kaiser weiterleiten und ihm alle Informationen, die ich über die Angelegenheit sammeln konnte, hinzufügen. Ich denke es wird nicht allzulange dauern, bis er eine Entscheidung getroffen hat. Ihr werdet dann beide entsprechend informiert." sagte er.

    Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus
    "Ich nehme an, dass die Senatsprotokolle den genauen Hergang widergeben. Dennoch kann ich die Situation kurz zusammenfassen:


    Die Debatte drehte sich um das Vereinseigentum, genauer um den bürokratischen Aufwand einer Steuergesetzgebung für Vereine. Daraufhin machte der hier Anwesende einen plumpen Scherz über meine Buchführung - ein Verhalten, das an sich bereits dem Senat nicht angemessen ist. Als ich ihn daraufhin zu mehr Ernsthaftigkeit mahnte, begann er, mich auf herablassende Art und Weise als Verschwender und Nichtsnutz zu diffamieren und dazu meine Familie auf erwähnte Weise herabzuwürdigen."


    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus
    Und, nanntest du mich nicht einen Komödianten? Mache ich deshalb so ein Aufheben darum? Ihr Patrizier glaubt doch immer noch mit Samthandschuhen angefaßt werden zu müssen wärend ihr alle anderen erniedrigen könnt wie ihr wollt.


    Es wirkte auf Balbus ein wenig wie ein hortus puerorum, was sich hier in seinem Officium abspielte und was sich nach Aussage der meisten Senatoren auch schon oft genug im Senat abgespielt hatte. Innerlich seufzte Balbus als die beiden loslegten. Hatte er nicht gesagt, dass er gerne eine rein sachliche Auskunft haben wollte? Er schaute die beiden abwechselnd an.
    Natürlich hatte er auch die Senatsprotokolle gelesen und sich mit den Protokollführenden Senatsscribae unterhalten, doch waren die Protokolle natürlich nur Wiedergaben der gesprochenen Worte und verzichteten darauf etwaige Gefühlsregungen zu beschreiben und waren daher auch nur ein Beweis für die gefallenen Worte, nicht aber für die dahinterstehenden Intentionen.
    Er hatte früher oft genug mit seinem Vater über die Senatssitzungen gesprochen um zu wissen, dass dort mitunter sehr heftige Dinge gesagt wurden, aber das die meisten Sachen aus rein rhetorischen Gründen und ohne tiefergehende Bösartigkeit ausgesprochen wurden. Doch was die Senatsschreiber über diese beiden Senatoren zu erzählen hatten war recht aufschlussreich gewesen, denn scheinbar handelte es sich hier um echten Hass, der schon so manche Senatssitzung gesprengt hatte.


    "In der Tat geben die Protokolle des Senats den genauen Wortlaut der Sitzung wieder." begann er dann. "Allerdings fehlt es ihnen an den entsprechenden Hintergründen, zumal jeder dort Anwesende natürlich einen ganz persönlichen Eindruck vom Geschehen hat." Er blickte zu Sedulus. "Wie Senator Tiberius die Geschehnisse wahrgenommen hat weiss ich nun. Möchtest du auch noch etwas zum Ablauf eurer 'Auseinandersetzung' sagen?"
    Er ersparte es sich nocheinmal daraufhinzuweisen, dass er sich einen sachlichen Ablauf dieses ganzen Gesprächs wünschte, denn irgendwie hatte er das Gefühl, dass er dabei nur wertvolle Worte vergeuden würde.

    "Ein Politiker, dessen Zunge noch immer dort ist, wo sie hingehört, ist niemals unbewaffnet." entgegenete Balbus mit einem leichten Schmunzeln und winkte eine Sklavin zu sich, der er die Anweisung gab 'etwas Erfrischendes' zu holen, was diese mit einem Nicken quittierte bevor sie davontrabte.


    Auch Balbus nahm nun auf der Bank Platz und sagte: "Natürlich braucht es keine speziellen Gründe dafür, allerdings hätte ich nicht damit gerechnet, dass ein vielbeschäftigter Mann wie du einer bist, Zeit für spontane Freundschaftsbesuche findet." Das er auch nicht glaubte, dass Furianus Kommen völlig grundlos war, sprach er nicht aus, denn er war sich ziemlich sicher, dass sein Gegenüber dies auch so wusste.


    "Es geht mir in dieser Situation bisher noch sehr gut. Ich habe keinen Grund über mein Leben mit meiner Frau zu klagen und die wenigen Vorteile, die daraus entspringen, dass sie verwandt ist, mit wem sie verwandt ist, verschönern das ganze noch ein wenig mehr." Er sprach ganz offen, denn ganz Rom ging sowieso davon aus, dass die Hochzeit vor allem politische Gründe hatte, schliesslich passierte es in diesen gesellschaftlichen Schichten eher selten, dass es zu Liebeshochzeiten kam. Und ein Stück weit war es ja auch in diesem Fall so, das konnte und würde Balbus niemals abstreiten.

    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus wartete die Aufforderung gar nicht ab und setzte sich bereits, als Balbus die Aufforderung gerade aussprach. "Mir ist aufgefallen, daß in letzter Zeit viele Besucher beim Kaiser in Misenum auftauchen. Und mir ist zugetragen worden, daß Du diese Besucher hingeschickt hast." Ein abschätzender Blick traf Balbus. "Der Kaiser ging nicht nur wegen der guten Seeluft nach Misenum. Sondern auch, um seine Ruhe zu haben. Er hat auch so noch reichlich Arbeit jeden Tag, das allein ist eigentlich schon zuviel. Er braucht Erholung. Nur die absolut unumgänglichen Besuche sollten zugelassen sein. Halte Dich ab sofort daran. Sollte einem Besucher das nicht passen, dann schickst Du ihn zu mir."


    Damit war eine Frage, über die Balbus schon geraume Zeit grübelte dann auch geklärt. Die Spione des Praefectus Urbi waren also offensichtlich überall in der Nähe des Kaisers. Balbus liess sich von den wirsch vorgebrachten Worten des Praefectus genauso wenig aus dem Konzept bringen wie von dessen herablassenden Blick. So sagte er ruhig: "Der einzige, den ich direkt nach Misenum geschickt habe, war der Senator Decimus Livianus, da ich der Überzeugung war und noch immer bin, dass der Kaiser einen persönlichen Bericht von ihm erhalten sollte."

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Lucianus

    Sim-Off:

    übersehen?


    Sim-Off:

    In der Tat.. Mea maxima culpa


    Balbus nickte. "Ein Schreiben wäre sicherlich eine gute Alternative." sagte er. "Wenn du möchtest, kannst du das Schreiben hier bei mir abgeben, dann wird es mit dem offiziellen Briefverkehr in die Hände des Kaisers gelangen."
    Und ausserdem konnte Balbus dann auch noch nachsehen, was der Vinicier dem Kaiser mitteilte, bevor der Kaiser es erfuhr.

    Ein Bote aus Rom brachte einen Schreiben aus Rom.


    IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS
    G ULPIUS AELIANUS VALERIAN



    AVE MEIN KAISER!


    Ich sende dir Grüße aus der Hauptstadt deines Reiches.
    Als erstes möchte ich dir mitteilen, dass hier, sowohl im Palast als auch in der Stadt, alles seinen gewohnten Gang läuft. Bisher kam es hier weder zu Aufständen noch zu größeren Problemen. Der Praefectus Urbi hat die Stadt unter Kontrolle und sorgt mit den Cohortes Urbanae wie gewohnt für Recht und Ordnung.
    Der Senat zeichnet sich derzeit auch nicht unbedingt durch übermäßig kontroverse Diskussionen oder ähnliches aus, so dass auch in dieser Hinsicht alles ruhig ist.
    Leider ist es aber auch meine traurige Pficht dich über den Verlust eines wichtigen Mannes zu informieren. Der Praefectus Praetorio Lucius Artorius Avitus wurde vor wenigen Tagen von den zuständigen Stelle für tot erklärt, nachdem er bereits eine Weile ungeklärt, vermutlich auf einer geheimen Mission unterwegs, abwesend war. Wenn du es wünschst, werden der Procurator ab epistulis und ich eine Liste mit geeigneten Kandidaten für die Nachfolge zusammenstellen.
    Eine weitere, wenig erfreuliche Angelegenheit, betrifft den Praefectus Aegypti Decius Germanicus Corvus. In Anbetracht der letzten Berichte und Nachrichten aus Alexandria wurden Stimmen laut, die eine mögliche Ablösung des Praefecten ins Gespräch brachten. Derzeit befindet sich ein Ermittler im Auftrag des Procurator ab epistulis in Alexandria um weitere Einzelheiten über die Vorfälle in Erfahrung zu bringen. Unabhängig vom Ergebnis dieser Untersuchung wäre es, meiner Ansicht nach, sinnvoll tatsächlich über eine Ablösung des Praefecten nachzudenken.
    In einem Gespräch mit dem Senator Purgitius Macer, der wie du sicherlich weisst große Erfahrung als Statthalter in Germania und als Legatus Legionis der Legio I besitzt und der aufgrund seines militärischen Sachverstandes von deinem Vater als Kommandant der Militärakademie eingesetzt wurde, sprach sich dieser ebenfalls dafür aus, eine Ablösung des Praefecten ins Auge zu fassen. Senator Purgitius brachte dabei auch einen Namen ins Spiel. Er sprach sich dafür aus, den ehemaligen Praefectus Praetorio Caecilius Crassus als möglichen Nachfolger in Betracht zu ziehen. Sofern es deinem Wunsch entspricht, könnte ich entsprechendes unverzüglich in die Wege leiten.
    Ein letzter Punkt den ich dir gerne noch antragen möchte, betrifft eine Personalentscheidung am Kaiserhof. Ich möchte hierbei natürlich nicht den Praefectus Urbi übergehen, aber da es um den Posten des Procurator a rationibus geht, der ja auch die Aufsicht über dein privates Vermögen hat, fand ich, dass diese Entscheidung durch dich getroffen werden sollte.
    Der amtierende Procurator erwies sich in letzter Zeit als wenig kompetent in der Erfüllung seiner Pflichten, daher möchte ich dir eine Ablösung des Procuratos nahelegen. Es gäbe auch bereits eine passende Kandidatin als Nachfolger. Es handelt sich dabei um Duccia Venusia. Sie diente unter drei Statthaltern auf verschiedenen Posten in der germanischen Verwaltung und tat sich auch als Princeps Curiae sehr positiv hervor. Bereits vor längerer Zeit wurde ihre Arbeit dadurch gewürdigt, dass sie durch deinen Vater in die Reihe der Equites aufgenommen wurde. Ich halte sie für äusserst kompetent und denke, dass sie als Procurator a rationibus gute Arbeit leisten würde, sofern du ihr dein Vertrauen schenken würdest.


    Nachdem ich dir diese recht dringenden und wichtigen Angelegenheiten angetragen habe, möchte ich dieses Schreiben nun beenden.
    Ich verbleibe dein treuer Diener und warte auf deine Anweisungen und Entscheidungen.



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    ~~Procurator a libellis~~


    Mal wieder kam einer der Notarii angeschlichen. In seiner Hand hielt er eine Tabula und ein Stück Papyrus. Er übergab beides an den Primicerius und sagte dabei: "Der Procurator bittet dich, dich darum zu kümmern."



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    An die Kaiserliche Kanzlei

    Procurator a libellis Tiberius Prudentius Balbus
    ~~~~~
    Roma

    ~~~~~
    Palatium Augusti
    ____________________________________________



    Verehrter Prudentius Balbus,



    ich schreibe, um einen privaten Wunsch an den Kaiser auszurichten, was mein senatorisches Tribunat in der Legio II Germanica Fidelis Constans anbelangt. Im Rahmen meiner Amtszeit als Tribunus Laticlavius in dieser Truppe habe ich die Umstände kennenlernen dürfen, welche das Leben im Militärstab bietet.


    Gerade jetzt, in meiner besten Phase, möchte ich doch ausnutzen, was mir zuteil wurde und weiter an meinem militärischen Wissen feilen, um das Militär näher, tiefer einzustudieren. Ich kann das jedoch nur tun, wenn der Kaiser in seiner Weisheit meine Amtszeit verlängert, so dass ich, anstatt eine eilige Rückreise nach Rom anzutreten, eine weitere Amtszeit in dieser Truppe verweilen darf. Ich möchte herzlich darum bitten, dies dem weisen Urteil meines Kaisers offenzulegen und diesen über meinen Vorschlag nachdenken zu lassen.


    Egal, wie die Entscheidung ausfällt: Ich erwarte Antwort.


    Mögen die Götter Dich und den Kaiser behüten, Prudentius.



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    Salve Piso.
    Auch wenn das Schreiben falsch adressiert war, bearbeiten wir das natürlich trotzdem.
    Antonius Hortalus hat entschieden, dass dem Wunsch des Aurelius Avianus entsprochen wird. Sein Tribunat wird um ein weiteres Jahr verlängert und er bleibt auch weiterhin der Legio II zugeteilt.
    Erwähne bitte, zumindest am Rande, auch, dass solche Anliegen eigentlich an die Abteilung des Procurator ab epistulis gerichtet werden sollten.


    Balbus

    Auch Balbus lächelte, als Furianus auf ihn zukam und ihm die Hand zum Gruss reichte.


    "Salve Flavius Furianus, mein Freund." erwiderte er den Gruß und liess sich dann bereitwillig mustern.


    "Ich hoffe, du kommst nicht aus den gleichen Gründen in mein Haus, aus denen ich immer gezwungen war das deine aufzusuchen." sagte er scherzhaft und für einen sehr kurzen Moment dachte er wehmütig an seine schwarze Rüstung, die er hatte einmotten müssen.


    "Es freut mich auf jeden Fall sehr dich auch einmal in meinem Haus begrüßen zu dürfen." sagte er dann. "Darf ich dir etwas anbieten, bevor du mir verrätst, was dich hierher führt?"

    Na das konnte ja heiter werden. Balbus hörte beiden zu und bereute es schon fast sie eingeladen zu haben. Er hätte sie einfach nach Misenum schicken sollen, dann hätte Valerian sich darum kümmern können. Aber er hatte sich ja dummerweise dazu entschieden, einen Schlichtungsversuch zu wagen.


    Er blickte auf das Schreiben und las dann, leicht gekürzt, vor: "Im Laufe jener Sitzung hat Quintus Germanicus Sedulus sich plötzlich von der diskutierten Sache abgewandt und ist in wüste Beleidigungen verfallen. Insbesondere bezeichnete er mich als verschwenderischen Faulenzer und die gesamte Gens Tiberia, die Dein göttlicher Vater einst aufgrund ihrer zahlreichen Verdienste um die Res Publica unter die Patrizier adlegierte, als ein Geschlecht von 'Erbsenzählern'."


    Er blickte wieder beide an. "Ich habe den Kaiser in dieser Angelegenheit noch nicht informiert, da ich mir zuerst ein Bild davon machte, was an dieser Sache dran ist. Die Gespräche mit verschiedenen Senatoren waren allerdings nicht sehr ergiebig, daher habe ich euch beide eingeladen, da ihr sicherlich am besten etwas genaueres dazu sagen könnt." Er senkte den Brief und auch wenn er hier zwei Senatoren gegenüber sass, die ihn in Rang und Würde sehr eindeutig überragten, zeigte seine Stimme nun eine eindeutige Spur von Schärfe: "Ich würde gerne von euch beiden hören, was da genau abgelaufen ist und zwar nach Möglichkeit ohne dass ihr eure Auseinandersetzung hier fortführt."

    Ein Bote des Palastes kam, sah den Briefkasten und deponierte den Brief, bevor er wieder ging.



    An
    Titus Aurelius Ursus
    Villa Aurelia



    K. ANTONIUS HORTALUS PROCURATOR AB EPISTULIS
    T AURELIO URSO SALUTEM DICIT


    Hiermit informiere ich dich, dass deinem Wunsch auf ein weiteres Tribunat entsprochen wird.
    Du wirst als Tribunus Laticlavus der Legio Prima Traiana in Mantua zugewiesen. Melde dich baldigst bei deiner Einheit um dort deinen Dienst aufzunehmen.



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    ~~Procurator ab epistulis~~


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    TITUS AURELIUS URSUS


    MIT WIRKUNG VOM
    NON IUL DCCCLIX A.U.C.
    (7.7.2009/106 n.Chr.)


    ZUM
    TRIBUNUS LATICLAVIUS
    der LEGIO I TRAIANA


    Zitat

    Original von Potitus Vescularius Salinator
    Potitus betrat das Officium des Procurator a libellis, ohne sich um andere zu scheren. "Salve, Prudentius. Ich habe mit Dir zu reden." Salinator ging davon aus, daß der Procurator Zeit für ihn hatte. Oder sie sich nahm.


    Balbus war gerade damit beschäftigt die Post, die an diesem Tag angekommen war, durchzusehen, als der Wirbelwind in sein Officium stürmte. Etwas skeptisch blickte er den Stadtpraefecten an und legte den Brief, den er in der Hand hielt, zur Seite.


    "Salve Praefectus." sagte er und deutete auf einen leeren Stuhl vor seinem Tisch. "Bitte nimm doch Platz und fühle dich frei zu reden."

    Zitat

    Original von Manius Tiberius Durus


    Zitat

    Original von Quintus Germanicus Sedulus


    Sowohl dem einen, wie auch dem anderen Senator schwabbte nach dem Klopfen ein freundliches "Herein!" durch die Tür entgegen.


    Der erste der beiden Senatoren war nach dem Eintreten gerade begrüsst worden, als auch der zweite schon ankam und nach dem Eintritt ebenfalls eine freundliche Begrüssung erhielt. Da beide damit vollzählig waren, wurden sie von Balbus freundlich auf zwei Sitzmöbeln vor seinem Tisch geparkt, während er die für diese Unterredung relevanten Notizen und Papyri hervorholte.


    Nun war es dann soweit, dass der Beweis für das langsame Mahlen der römischen Bürokratiemühlen endgültig erbracht wurde. Balbus räusperte sich und begann dann: "Ersteinmal danke ich euch beiden für euer Erscheinen, ich weiss ihr seid beide recht beschäftigte Männer, aber ich denke, dass diese Zusammenkunft auch in euer beider Interesse sein wird."


    Er nahm das SCHREIBEN DER TIBERIERS zur Hand. "Kommen wir zum Grund für meine Einladung. Es liegt zwar jetzt schon ein paar Wochen zurück, aber da wir hier zur Zeit recht ausgelastet sind, kümmern wir uns jetzt darum. Es geht um dieses Schreiben von dir, Senator Tiberius. Du nimmst darin Bezug auf eine Senatssitzung acht Tage vor den Iden des Aprils und erhebst schwere Vorwürfe gegen Senator Germanicus."
    Er blickte die beiden an und wartete erstmal auf eine Reaktion.

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    Schraubzieris' Blick wanderte kurz von dem Sklaven zu jener Sänfte und wieder zurück.
    Einen Moment, ich werde sehen, ob mein Dominus gewillt ist den deinigen zu empfangen. sagte er und verschwand dann wieder hinter der schweren Tür, die er vorsorglich auch wieder zuzog.


    Es dauerte einige Minuten, bis sich die Porta wieder öffnete und der Ägypter wieder dem flavischen Sklaven entgegentrat.


    Mein Dominus wird den Senator gerne empfangen und freut sich bereits darauf ihn wiederzusehen. sagte Schraubzieris und öffnete schon mal die Tür soweit, dass der Senator direkt eintreten konnte, sobald er der Sänfte enstiegen war. Sobald dies geschehen war, würde er ihn ins ATRIUM führen.

    Es war warm im Atrium. Das war im Sommer in Rom natürlich nichts ungewöhnliches und so hatten sich die Bewohner des Hauses damit schon vor sehr langer Zeit abgefunden und vermieden es allzulange hier zu verweilen. Da jedoch trotz allem das Atrium für den Empfang von Gästen am geeignetsten und am praktischsten erschien, bezogen just in diesem Moment zwei Sklaven, durch ihre ägyptische Herkunft an die Hitze gewöhnt, Position am Rand des Atriums. In ihren Händen ruhten große Fächer aus einem dünnen Korbgeflecht, die die Form von großen Palmblättern hatten. Mit diesen begannen sie nun die warme Luft, die im Atrium stand, in Bewegung zu versetzen, was den Effekt einer, wenn auch nur geringen, Abkühlung hatte.


    Balbus, der kurz zuvor über die Ankunft Furianus' informiert worden war, betrat das Atrium um hier seinen Gast zu empfangen. Er positionierte sich geschickter Weise direkt vor der Marmorbank am Impluvium, die die Angewohnheit hatte trotz höchster Raumtemperatur noch immer angenehm kühl zu sein. Kurz blickte er zur Statue seines Vaters und dann wieder zum Eingang des Atriums, von wo der Gast nun jeden Moment kommen sollte.

    Balbus wusste was ihn erwartete, als er das Zimmer betrat, denn auch wenn in manchen Punkten, wie dem Brautraub, nicht ausführlich genug, so hatte er doch mit Marsus gemeinsam den Ablauf des Tages besprochen und dabei auch über die germanischen Traditionen gesprochen, die an diesem Tage erfüllt werden sollten. Gut er war nicht mit allem einverstanden gewesen, vor allem mit diesem letzten Punkt konnte er sich nur schwer abfinden, aber dennoch hatte er allem zugestimmt um die Verbindung mit den Ducciern zu sichern.


    Was er allerdings nicht getan hatte, war mit Callista und Vespa über diesen speziellen Teil zu reden. Mit Callista nicht, weil er davon ausgegangen war, dass Marsus sie informieren würde und mit Vespa nicht, weil er einfach nicht den richtigen Zeitpunkt getroffen hatte. So hatte er dies mit sich rumgeschleppt und schon den ganzen Tag ein klein wenig Bammel vor der Reaktion seiner Frau gehabt. Davon, dass ihm sehr unbehaglich dabei war seiner Nichte beim Ehevollzug zuzusehen mal ganz abgesehen.


    Wie erwartet kam es natürlich zu einer Diskussion, als die Wahrheit offenbart wurde und insgeheim schauderte es ihm schon vor dem Heimweg mit Vespa, doch es war nun mal wie es war und viel ändern konnte man an der ganzen Situation nun auch nicht mehr. So konnte er Lando dann auch nur zustimmen und nickte leicht, als dieser seine beschwichtigende Erklärung abgab, auch wenn er noch immer befürchtete, dass all das sowieso nur theoretische Überlegungen waren, weil Callistas Fruchtbarkeit durch die zornige Reaktion der Götter auf den Spott über das fascinum schon beeinträchtigt sein könnte.


    "Ich denke, dass sich das alles viel schlimmer anhört als es im Endeffekt ist." sagte er dann. "Es ist ja nicht so, dass wir hier sind um euch aus irgendwelchen zweifelhaften Gründen zu beobachten. Es ist ja eigentlich nicht viel anders, als wenn die Priesterinnen der Venus zur Ehre der Göttin die körperliche Vereinigung mit Gläubigen vollführen. Etwas völlig legitimes und überhaupt nicht anstößiges." Gut, was er sagte klang in seinen Ohren irgendwie sinnvoll, wenn auch auf eine sehr merkwürdige Art und Weise, aber er befürchtete, dass weder Vespa noch Callista dies wirklich guthiessen.

    Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    Was war das? Ein Penis. Aus Holz. Ein großer Penis aus Holz. Nein, ein VERDAMMT großer Penis aus Holz.
    "Wer jetzt lacht, fliegt raus.", raunte es durch die Menge, und Vala gab sich größte Mühe, sich das Lachen, das sich unaufhaltsam seinen Weg nach oben bahnte, zu verkneifen.[...]
    Dennoch war der Anblick der Braut auf einem Riesendödel schon irgendwie abstrakt.
    "Wir sollen nicht lachen? Nach dieser Nummer muss eher die Braut aufpassen, dass sie nicht lacht wenn sie Witjons Teil sieht.", murmelte Vala in die Menge als auch dieses Ritual vollzogen war, und der zotige Witz entlud die aufgestaute Spannung in einem lauten und kaum verhohlenen Massenlachen.


    Die Rituale am neuen Domizil der Braut liefen, zu Balbus' großer Erleichterung, reibungslos ab. Nicht auszudenken wäre es gewesen, wenn Marsus Callista fallengelassen hätte. Aber alles ging gut und nachdem auch die Münzen im Haus verteilt worden waren, war es Zeit für das fascinum. Nach den Ereignissen bei der deductio hatte Balbus schon so ein dumpfes Gefühl gehabt, dass auch dies nicht ganz so einfach und reibungslos ablaufen könnte, auch wenn er nicht genau wusste, woher dieses Gefühl eigentlich kam. Und dann passierte natürlich auch das Erwartete, allerdings auf eine andere Art und Weise, als er erwartet hatte. Statt weitere harsche Kritik zu äussern, war es offensichtlich nun an der Zeit über römische Rituale zu spotten und zu lachen. Zugegeben war das fascinum ein wirklich merkwürdiger Brauch und auch Balbus hatte bei diversen Hochzeiten schon das ein oder andere Mal darüber geschmunzelt, wobei er dies, wie alle anderen Römer, natürlich niemals offen zeigen würde, schliesslich machte man sich über religiöse Riten nicht lustig.
    Doch was er hier erlebte war einfach die Höhe. Statt sich nur im Stillen ein wnig zu amüsieren, lachten die Germanen lauthals los und machten gar noch anzügliche Bemerkungen. In einem anderen Rahmen wäre Balbus sicherlich der letzte gewesen, der sich über soetwas aufregen würde, doch hier ging es um einen althergebrachten Brauch, der die Fruchtbarkeit der soeben geschlossenen Verbindung ankurbeln sollte und bei soetwas verstand Balbus dann doch keinen Spass.
    Verärgert, nein wütend, sah er zu den Lachenden und wäre sein Leib eine Baliste gewesen, er hätte sein Herz auf sie geschossen. Doch so begnügte er sich damit die Götter still um Vergebung zu bitten und Callista trotz des germanischen Spottes nicht mit Unfruchtbarkeit zu strafen. Seine Blicke suchten derweil die Menge ab und versuchten herauszufinden, wer für das Gelächter verantwortlich war.


    Doch schon wenige Augenblicke später war es vorbei. Das Brautpaar machte sich auf den Weg in das Ehegemach und so taten es dann auch Balbus und Vespa, denn eine unschöne Pflicht gab es da ja noch. Doch noch vor dem Aufbruch zum Zimmer der Frischvermählten schickte Balbus einen letzten bösen Blick über die Horde germanischer Ritual-spotter.

    Balbus hatte die deductio schweigend beobachtet und natürlich auch die Reaktionen der Germanen bemerkt. Ein wenig missbilligend, wie er zugeben musste, denn bei aller Freundschaft und allem Respekt für die Duccier, war er der Meinung, dass sie durchaus eine gewisse Toleranz an den Tag legen sollten. Er hatte sich schliesslich auch dazu bereit erklärt der römischen Hochzeit germanische Elemente hinzuzufügen, auch wenn ihn speziell die Anrufung germanischer Götter im Haus seines Vaters nicht allzusehr behagte, noch davor mitten im Atrium und somit direkt vor dem Hausaltar. So ignorierte er das verhaltene Murren und auch das jammervolle Weinen der Germanen bezüglich dieses wichtigen und integralen Bestandteils der römischen Heiratstraditionen und erfreute sich stattdessen daran, dass er hier mit seiner geliebten Frau zusammen der deductio und dem Brautzug beiwohnen konnte.
    So war er auch recht ausgelassen, als der Brautzug sich durch die Strassen Mogontiacums bewegte und verdrängte sehr erfolgreich alle Gedanken an das, was an diesem Tag noch kommen würde und was er noch würde miterleben müssen.