Als die Fischplatten, ebenso wie zuvor die Eierplatten, etwa zur Hälfte geleert waren, erschienen erneut fleissige Sklavenscharen, die sie den Gästen vor der Nase wegrissen und abräumten, schliesslich sollten auch die Armen Mogontiacum's etwas von dem guten Fisch abbekommen. Doch auch die Gäste brauchten nicht allzulange auf den Anblick und den Genuss von Speisen verzichten. denn fast sofort wurde der nächste Gang aufgetragen.
Nach den wenig nahrhaften Eiern und dem Fisch, der ja bekanntlich nicht jedermanns Sache war, gab es nun Fleisch. Man hätte auch von Fleischbergen sprechen können, denn ebensolche türmten sich auf den Platten, die hineingetragen wurden.
In Rom hätte man auf diesen Platten nun sicherlich das Fleisch weiterer exotischer Tiere, wie das des Pfaus oder aus den nördlichsten Ecken Europas herbeigeschafften Elch bekommen, doch in diesem Fall war die Fleischauswahl etwas bodenständiger.
So gab es das allseitsbeliebte Schwein als Braten, Schinken, Speck und Würste, alles fein säuberlich um ein kleines, gebratenes Ferkel (in dessen Seite ein großes Messer zur Selbstbedienung steckte) drapiert. Auf einer weiteren Platte lag in seiner Gänze der wilde Verwandte des Hausschweins. Dem, nach gallischer Art zubereiteten, Wildschwein, waren gebratene Frischlinge an die Seite gelegt.
Auf einer dritten Platte sass ein großer gebratener, und zum Teil wieder in sein Fell gesteckter, Hase, der von mehreren gebratenen Kaninchen umgeben war.
Neben den Fleischplatten wurde natürlich auch wieder frisches Brot aufgetragen, ergänzt durch Schüsseln in denen sich eine Vielzahl verschiedener Gemüsesorten befanden. Komplettiert wurde das Ganze durch Unmengen von kleinen Töpchen mit Soßen in allen möglichen Farben und der verschiedensten Geschmacksrichtungen.
Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus
-
-
Zitat
Original von Titus Duccius Vala
"Wenn ich stören darf. Bei all der Arbeit, die du dir hier gemacht hast, darfst auch du nicht zu kurz kommen. Einen Becher Wein vielleicht? Entschuldige, ich habe mich garnicht vorgestellt.""Mein Name ist Titus Duccius Vala, mein Vater war Flavius Duccius Germanicus, soweit ich weiß waren er und du euch bekannt. Eine beeindruckende Hochzeitsfeier, wenn ich das so sagen darf."Balbus genoss gerade einen ruhigen Moment, als der junge Duccier an ihn herantrat. Da er ihm einen Becher Wein in die Hand drückte, war er ihm auch nicht sonderlich böse über die Störung, denn ohne es zu merken hatte er den ganzen Tag über nur sehr wenig getrunken und konnte den Wein gut vertragen. So nahm er den Wein natürlich gerne an.
"Glaube mir, soviel Arbeit hatte ich gar nicht, das meiste liess sich gut delegieren." sagte er und verfuhr mit der dargebotenen Hand dann ebenso wie zuvor mit dem Wein. "Es ist mir eine Freude dich kennenzulernen." Der Name des Vaters kam ihm in der Tat bekannt vor, aber sicher war er sich nicht. Aber dennoch liess er es nicht unkommentiert. "Wenn ich mich nicht ganz irre, war dein Vater einer der Tribune der Legio Secunda, die uns damals in Hispania gegen Sertorius den Arsch gerettet haben." sagte er."Ich kann froh sein, dass du offenbar noch keine Hochzeitsfeier in Rom erlebt hast, denn sonst würde dich das hier nicht wirklich beeindrucken."
-
Der zweite Gang gefiel Balbus an und für sich recht gut und im Gegensatz zu den Eiern des ersten Ganges, bediente er sich an den Fischen doch recht reichlich, auch wenn er natürlich um das wusste, was noch folgen würde.
Doch der Geruch der Fische war einfach zu gut und der Geschmack hielt hinterher auch, was der Geruch versprochen hatte.
Er probierte von allem etwas und bediente sich sogar an den, hier scheinbar nicht sonderlich geliebten, Meeresfrüchten. Selbst eine Auster fand den Weg in seinen Magen, während er aufmerksam den Gesprächen folgte und interessiert zuhörte, als Rufus von Alexandria erzählte. Unweigerlich musste er an Scipio denken, der dort verweilte und war kurz davor nachzufragen, ob der Duccier ihn vielleicht getroffen hatte. Aber dies verflog schnell, denn er hatte nicht vor dem ungeliebten Vetter mehr Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, als es notwendig war.Die kleine Geschichte über die Begegnung mit dem Krokodil brachte Balbus zum Schmunzeln. "Mein Vater hat immer von seiner Zeit in Alexandria erzählt und sagte, dass der Fisch aus dem Nil das Risiko mehr als nur aufwiegt. Er sagte immer, dass er noch nie besseren Fisch gegessen hatte."
-
Balbus nicke. "Da hast du natürlich Recht." sagte er. "Die Alternative für dich wäre eine Reise zur Landvilla des Kaisers."
Ob der Praefectus Urbi sich tatsächlich nicht näher für ein solches Gespräch interessieren würde, war Balbus eigentlich egal, denn wenn es nach ihm ginge, würde er ihn sowieso immer aussen vor lassen. -
Balbus musste schmunzeln. "Aber ich denke nicht, dass dir hier in Roma irgendetwas passieren wird. Schliesslich ist ja bekannt, wer dein Mann ist und die meisten Meuchelmörder dürften sich noch immer vor der Familie der Decimer fürchten." sagte er.
"Nun ja, wann es dann endgültig vollendet wird, werden wir sehen. Aber ich bin zuversichtlich." kommentierte er noch das Thema Ulpianum.
-
Balbus nickte. "Wenn du die Gerüchte meinst, die besagen, dass Valerian den Sommer nicht in der Urbs verbringt, dann ja. Zumindest derzeit, denn es besteht natürlich jederzeit die Möglichkeit einer kurzfristigen Rückkehr, wenn seine Anwesenheit hier notwendig ist. Seine Gesundheit ist nicht die beste, aber es geht ihm gut genug um sicher an der Spitze des Reiches zu stehen."
Das hatte er zwar nie so gesagt, aber Balbus würde sicherlich nicht sagen, dass sich die Stadt derzeit auf Gedeih und Verderb in der Hand des Praefectus Urbi befand."Eigentlich müsste ich dich an den Praefectus Urbi verweisen."
-
"Gern." erwiderte Balbus auf die Einladung und während sie sich niederliessen, sprach er schon weiter.
"Scipio hat jetzt ein Alter erreicht, in dem das Leben mit einer alten Dame auf einem abgelegenen Landgut nicht mehr allzuviel zu bieten hat. Daher hat es ihn zurück in die Heimat verschlagen, damit er die ersten Schritte in der römischen Gesellschaft wagen kann." sagte er.
-
"Salve Senator." erwiderte Balbus den Gruß. "Für einen Mann wie dich habe ich doch immer Zeit." sagte er noch und deutete auf einen der freien Stühle vor seinem Tisch. "Bitte, nimm doch Platz."
Die Bitte des Viniciers war an und für sich eine recht einfache, aber dennoch war es nicht so einfach sie heute zu erfüllen.
"Nun, es wird vermutlich etwas schwierig dir eine Audienz zu gewähren." sagte er. "Denn der Kaiser befindet sich derzeit nicht in Rom."
-
Da man einen gewesenen Statthalter nicht einfach an der Tür abfertigen lassen konnte, wurde Lucianus natürlich in das Officium gebeten, wo Balbus ihn begrüßte.
-
Balbus lächelte. "Vespa spricht häufig von dir, daher glaube ich nicht, dass sie dich so bald vergessen wird." kommentierte er noch.
Zu Scipio sagte er nichts, denn dieser war direkt angesprochen worden und sollte ruhig erst einmal antworten. -
"Nun dann bin ich ja beruhigt." erwiderte Balbus. "Ich weiss, ich sollte mir angewöhnen mich anzumelden." Er setzte für einen sehr kurzen Moment eine reumütige Miene auf, die bei Vespas Erwähnung jedoch sofort wieder verschwand.
"Vespa ging es, als wir vorhin das Haus verliessen, noch sehr gut und ich gehe davon aus, dass es auch jetzt noch so ist." sagte er. "Sie lässt dich herzlichst grüßen und verspricht, dass sie dich bald besuchen kommt."
Dann holte er Scipio mit einem leichten Handstreich etwas vor. "Dieser junge Mann." begann er. "Ist Publius Prudentius Scipio, mein Adoptivsohn." sagte er. "Er ist erst vor wenigen Tagen wieder in Rom eingetroffen. Bisher lebte er auf einem Landgut meiner Familie unter der Obhut einer meiner Großtanten."
-
[Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazylx2000/ImperiumRomanum/Schraubzieris.png]
Schraubzieris öffnete nach wenigen Augenblicken die Tür und blickte den davorstehenden Sklaven an.
Ja? fragte er. -
"Sofern sich im Keller deiner Casa nicht irgendwelche Leichen finden, denke ich nicht, dass etwas dagegenspricht dich auf diesem Posten einzusetzen." bestätigte Balbus und blickte dabei die beiden Kinder interessiert an.
"Ansonsten sieht es in Roma eigentlich so aus wie immer." sagte er. "Hat man die Urbs einmal kennengelernt, so kennt man sie immer. Es ist zu voll, es riecht unangenehm und es gibt überall Kriminelle." Das es von denen auf den Strassen sicherlich weniger gab als in den diversen Officien und in der Curia liess Balbus unerwähnt.
Er lachte ebenfalls.
"Nun in Wirklichkeit ist es so, dass es in manchen Teilen der Stadt derzeit etwas unruhig ist. Du solltest also nach Möglichkeit nicht unbedingt ohne Begleitung vor die Tür gehen. Ein großer, starker Mann kann in dieser Stadt durch seine bloße Anwesenheit einiges an Unheil abwenden." sagte er. "Aber es gibt auch positives zu berichten. Wenn du dich schon ein wenig in der Stadt umgesehen hast, könntest du es schon gesehen haben. Die Bauarbeiten für das Ulpianum nehmen endlich Formen an und es könnte sein, dass wir die Vollendung doch noch erleben werden." -
In die unbetrübte Stille des Beamtenmikados drang dann jedoch ein sehr bewegter kleiner Schreiber ein, der die Bewegungslosen nach dem Eintreten vorsichtig musterte und sich dann beeilte dem Primicerius eine Tabula vorzulegen um schnellstmöglich wieder das Officium zu verlassen.
Piso,
lade bitte die beiden Senatoren Tiberius Durus und Germanicus Sedulus zu einem gemeinsamen Gespräch mit mir ein.
Der Termin sollte in den nächsten Tagen sein.Balbus
-
Während Nakhti sie im Atrium anmeldete, schaute Balbus seinen Sohn aufmunternd an. Als Nakhti sie dann informierte, dass sie erwartet wurden, dankte Balbus ihm mit einem leichten Lächeln und trat dann ins Atrium, wo er auf Quarto zusteuerte.
"Salve, Aelius Quarto." sagte Balbus und widerstand der kurzzeitigen Versuchung sein Gegenüber als Onkel Lucius anzusprechen, da er dies ein wenig sehr unangebracht fand.
"Ich hoffe, wir halten dich durch unser unangekündigtes Auftauchen in deinem Haus nicht von wichtigen Dingen ab."
Die Vorstellung von Scipio sparte er erstmal für den nächsten Satz auf, denn er wollte ja nicht gleich mit der Porta ins Domus fallen. -
Und da Prudentier in der Regel recht folgsam waren, folgten sie der netten Aufforderung des freundlichen Sklaven und folgten dem Sklaven ins Innere.
-
Nach dem ersten Gang, folgte der zweite. Wobei 'nach' ein sehr variabler Begriff war, denn als sie vom Tisch getragen wurden, waren die meisten Platten noch fast zur Hälfte gefüllt. Doch ein untrübliches Zeichen von Luxus war die Tatsache, dass ein Essen große Mengen an Resten produzierte, die allerdings nicht weggeschmissen wurden, sondern am Seiteneingang des Hauses an die Armen der Stadt verteilt wurden.
Der zweite Gang bestand zum Großteil aus Fisch und wurde wiederum von Brot ergänzt. Als erstes wurde eine Platte aufgetragen, auf der mehrere junge Thunfische angeordnet waren, die von eher mäßiger Größe waren. Sie waren mit einer Salzkruste gebacken und zur Dekoration waren Austern, Seeigel und Kalmare um die Fische herum drappiert.
Um es nicht notwendig zu machen, die Dekoration zu essen, folgte dann als zweites eine große Meeresfrüchteplatte, die neben den Meeresfrüchten, die auf der anderen Platte nur als Dekoration dienten (von dieser zweiten aber durchaus gegessen werden sollten), noch zusätzlich Garnelen und Krebse enthielt.
Die dritte Platte enthielt Flussfische, wie Lachse aus dem Rhein, Aale und Karpfen, die um einen großen Wels angeordnet waren.Sim-Off: edit: hab gerade durch Rufus' Posting gemerkt, dass eine meiner Formulierungen etwas total merkwürdig war... hab das mal ausgebessert, ohne Rufus' Posting total aus dem Konzept zu bringen.
-
Balbus mochte Eier nicht unbedingt, aber man war ja Römer und der Tradition verpflichtet und so verspeiste er natürlich auch das eine oder andere Ei, wobei er sich besonders an die ungewöhnlichen Varianten hielt, da er selbst sie auch noch nicht alle kannte.
Auch etwas Brot fand den Weg in seinen Magen, während er interessiert den Tischgesprächen lauschte. -
"Ach, das Reich ist auch nicht schwieriger zu verwalten als eine kleine Regio. Man muss nur in größeren Rahmen denken." sagte er lachend und blickte ebenfalls zu den Kindern.
Ohne seinen Blick wieder von den kleinen zu lösen sagte er dann: "Ich habe das Gefühl, dass der Praefectus in Quarto eine große Konkurrenz sieht. Vermutlich hat er Angst davor, dass Quarto dem Kaiser klar machen könnte, dass er den Rat des Praefectus nicht braucht. Er ist ein wirklich schwieriger und missgünstiger Mann." Er schüttelte leicht den Kopf, als ob er etwas negatives abschütteln wollte. Dann blickte er wieder zu Venusia.
"Ich denke schon, dass der Kaiser dir sein Vertrauen schenken wird. Ich bin da wirklich zuversichtlich." -
Irgendwann hatte Balbus es mal geschafft den Namen des Sklaven zu erfragen und ihn sich dann sogar zu merken und so sagte er, mit einem freundlichen Gesichtsausdruck: "Salve, Nakhti. Sofern dein Herr im Haus ist, würden wir ihn gerne sprechen."
Dann deutete er auf Scipio und sagte: "Dies ist Prudentius Scipio, den ich dem Senator gern vorstellen würde."