Als Livianus die Truppe wegtreten liess gingen Balbus und Subaquatus auf Livianus zu.
"Verzeih mir, mein Centurio. Nachdem der Bau jetzt abgeschlossen ist, wüssten wir gerne, wie die neuen Befehle für uns lauten."
Als Livianus die Truppe wegtreten liess gingen Balbus und Subaquatus auf Livianus zu.
"Verzeih mir, mein Centurio. Nachdem der Bau jetzt abgeschlossen ist, wüssten wir gerne, wie die neuen Befehle für uns lauten."
Während alle Soldaten schworen, leistete auch Balbus seinen Schwur:
"IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."
Als verkündet wurde, dass die Senatorin, die ihn noch vor kurzer Zeit zusammengestaucht hatte, der neue Legatus Augusti Pro Praetore sein sollte, war er sich nicht sicher, wie er darauf reagieren sollte, schliesslich hatte er keine wirklich positive Erinnerung an sein letztes Zusammentreffen mit ihr.
Balbus ging mit Subaquatus zusammen zurück zum Lager. Er war glücklich, dass die Arbeiten beendet waren und hoffte, dass er sich jetzt vielleicht erst einmal einen Tag lang ausruhen konnte, bevor er eine neue Aufgabe bekam.
"Glaubst du, man wird uns einen Tag Pause gönnen?" fragte er an Subaquatus gewandt.
Balbus stand vor dem Zelt des Legaten, in dem sich laut Aussage eines Legionäres auch die Senatorin aufhalten sollte. Er hatte keine wirkliche Lust sich mit ihr auseinander zu setzen und da er gesehen hatte, dass das Lager aus irgendeinem Grund in heller Aufregung war, beschloss er die Listen einfach einer der Wachen zu geben, damit diese sie dann an die Senatorin weitergeben konnte.
Er drückte der Wache die Listen in die Hand, wandte sich ab und kehrte dann zum Bauplatz zurück.
Ich will das jetzt endlich beenden, also kommen wir zum Ende.
Es war endlich soweit, die Gräben waren vollendet und auch der Wall war aufgeschüttet. Es mussten nur noch die letzten Teile der Palisaden beendet werden.
Balbus hatte seine Männer angewiesen beim Bau der Palisaden zu helfen und dadurch ging es recht schnell voran. Es fehlten nur noch einige Meter und Balbus freute sich darauf, dass der Bau bald vollendet war.
Er stand mit Subaquatus vor dem Kommandoposten und die beiden beobachteten, wie die Männer damit beschäftigt waren die Baumstämme zu präparieren und dann in den Wall zu rammen.
"Schaffst du das hier eine Zeit lang allein? Dann werde ich die Listen zur Senatorin bringen und hoffen, dass sie mich nicht auffrisst, weil ich es nicht schon längst gemacht habe."
Subaquatus nickte und Balbus liess ihn allein.
"Mach dir mal keine Sorgen mein Freund. Ich versteh dich schon." Balbus reichte Subaquatus einen Becher des heissen Weines und nahm sich selbst auch einen. Beide tranken.
Einige Zeit später traten beide aus dem Zelt heraus und machten sich auf um den Fortschritt der Arbeiten zu inspizieren.
"Die Arbeit hier geht recht gut voran. Und jetzt wird es auch noch schneller gehen. Die Ablösungen und die Sache mit der Verpflegung hat perfekt geklappt. Und ich habe erst vor einigen Minuten neuen heissen Wein bekommen. Er steht im Zelt und es würde mich freuen ihn mit dir zu geniessen."
Balbus sah aus dem Zelt heraus, dass Subaquatus eingetroffen war und sich nun mit einigen Legionären unterhielt. Freudig ging er auf ihn zu.
"Willkommen zurück mein Freund. Ich danke dir dafür, dass du mir so viele Pflüge gebracht hast. Es klappt damit viel besser. Aber ich habe eine dringende Frage an dich. Hast du dir notiert, bei wem du die Pflüge geholt hast? Die Senatorin Flavia Messalina Oryxa war hier und hat mich quasi zur Schnecke gemacht, weil ich nicht dafür gesorgt habe, dass du dich darum kümmerst und ich konnte sie nur beschwichtigen, indem ich ihr sagte, dass ich dir völlig vertraue und glaube, dass du es von alleine tun wirst."
Als die Senatorin wieder gegangen war atmete Balbus tief durch.
Er überlegte einen Moment lang, ob er nicht doch versuchen sollte einen Reiter loszuschicken, verwarf diese Idee jedoch sofort wieder, da die Senatorin dann glauben könnte, dass er sie angelogen hatte.
Nach einigen Minuten verliess Balbus das Kommandozelt um sich auf der Baustelle umzusehen. Er ging bei allen Gruppen vorbei und packte bei einer der Gruppen sogar mit an.
Nachdem er fast zwei Stunden lang bei den Männern gewesen war kehrte er, verschwitzt von der Mitarbeit am Graben, in das Zelt zurück.
Balbus atmete durch.
"Jawohl, Senatorin."
Balbus bekam etwas Angst.
"Verzeiht meine Respektlosigkeit, Senatorin, aber so einfach wie ihr euch das vorstellt ist das alles nicht. Ich kann keinen Reiter hinterherschicken, da ich erstens den Bauplatz nicht einfach verlassen kann, da ich zweitens überhaupt nicht weiss, wo sich der Trupp zur Zeit befindet und ich drittens nicht einfach so einen Reiter losschicken kann ohne die Erlaubnis des für die Reiterei verantwortlichen Offiziers einzuholen. Ausserdem kenne ich den Optio, der den Trupp anführt schon sehr lange und vertraue darauf, dass er es von alleine tun wird."
"Ich glaube, das mit den Listen könnte ein Problem werden, da der Trupp bereits unterwegs ist. Aber ich hoffe mal, dass sie sich notieren, bei wem sie was geholt haben."
Er schaute sich etwas unsicher um.
"Ich würde gerne etwas mit euch trinken, aber wie ihr seht, gibt es hier leider überhaupt nichts."
"Verzeiht mir, Senatorin, aber ich bin nur ein einfacher Optio und weiss nicht, wie sich die Centurios, die Tribune und der Legat sich das gedacht haben. Ich habe nur meine Zustimmung dazu gegeben, dass es sich um eine gute Idee handelt und das uns das die Arbeit erleichtern würde. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Bauern entschädigt werden, und das sie die Pflüge auf jeden Fall zurückbekommen, wenn wir sie nicht mehr brauchen."
Balbus begann vor Angst etwas zu zittern.
Balbus versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er etwas verunsichert war.
"Dann freut es mich sehr euch zu diensten sein zu können, Senatorin. Nachdem wir hier eingeschneit sind, wurde beschlossen, dass wir hier ein neues Castellum anlegen, und auf eben dieser Baustelle befindet ihr euch. Zur Zeit befinden sich die I. und die II. Cohorte hier und sind mit dem Bau beschäftigt. Die I. Cohorte hebt zur Zeit die Gräben aus und häuft den Wall an. Die II. Cohorte setzt die Palisaden. Wir haben nur leider das Problem, dass durch die Temperaturen der Boden so gut wie tiefgefroren ist und wir nicht sehr schnell voran kommen. Daher ist eine Truppe unterwegs und sammelt zur Zeit auf den umliegenden Bauernhöfen Pflüge ein um die Arbeit zu erleichtern."
Balbus hoffte, dass die Senatorin mit diesen Informationen zufrieden war.
Balbus wandte sich an die junge Dame:
"Gebt mir bitte einen Moment, damit ich diesem jungen Soldaten seine Instruktionen geben kann. Danach stehe ich euch zur Verfügung."
Er wandte sich an Seneca:
"Du gehst bitte zur Gruppe zwei und meldest dich beim gruppenführenden Legionär, er wird dir deine genauen Aufgaben geben."
Als Seneca das Zelt verliess wandte sich Balbus wieder an die junge Dame:
"Ich stehe euch nun zur Verfügung. Jedoch wüsste ich, bevor ich euch sage, was hier passiert, gerne wer ihr seid."
"Nein, Seneca, ich weiss nicht wo er ist. Habe ihn hier nicht gesehen. Versuch es doch am besten mal im Lager."
Seneca nickte und ging.
Balbus hatte bemerkt, dass eine sehr edel aussehende Dame hinzugetreten war.
"Kann ich etwas für euch tun?"
Balbus erschrak als Subaquatus hinter ihm auftauchte um ihm zu berichten, dass mit dem Essen alles in Ordnung sei und das er nun bald aufbrechen würde.
"Danke. Dann kann ich die Männer ja jetzt beruhigen, die wurden schon mürrisch weil ich ihnen nicht sagen konnte, wann sie etwas zu essen bekommen würden.
Ich wünsche dir viel Erfolg und hoffe, dass du mir wenigstens einen Pflug mitbringen wirst. Viel Glück mein Freund. Ich werde jetzt mal kurz ins Lager gehen, da ich einen jungen Probatus gefunden habe, der für mich einen Brief nach Tarraco mitnehmen wird."
Balbus verliess den Kommandoposten, sagte einem Leginär, dass er ins Lager gehen würde und machte sich dann auf den Weg zu den Mannschaftszelten um Seneca zu suchen und ihm den Bief zu übergeben.
Balbus setzte sich hin und begann einen Brief an seinen Vater zu verfassen.
"Einen Moment. Ich vermute, dass ihr nach Tarraco zurückkehren werdet. Würdest du mir den Gefallen tun einen Brief für mich mitzunehmen?" fragte Balbus.
Als Seneca nickte sagte Balbus: "Dann komm bitte bevor ihr aufbrecht noch einmal hierher."
Du darfst dich dann jetzt einfach hier in diesem Thread über deine Erlebnisse während des Grabenziehens auslassen. Endlich bin ich nicht mehr alleine hier, wenn du auch nciht lange bleibst.
Balbus sah den jungen Probatus an. "Sehr gut, wir können hier jeden Mann gebrauchen. Du wirst dich der ersten Gruppe anschliessen. Frag draussen nach der ersten Gruppe und man wird dir zeigen was du zu tun hast.
Aber warum bist du denn nur vorübergehend hier?"