Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    Für manche mochte der Höhepunkt einer Hochzeit erreicht sein, wenn die Brautleute durch die Brautführerin verbunden wurden und sie ihre Einverständniserklärung abgaben, doch für die meisten, und so auch für Balbus, gab es noch einen anderen Höhepunkt bei einer solchen Zeremonie: das Festmahl.
    Und da auch bei einer bikulturellen Hochzeit ein ebensolches nicht fehlen durfte, wurden die Gäste nach den Glückwünschen hinaus in den, aufwendig dekorierten, Garten des Hauses gebeten. Hier war, entgegen der römischen Tischsitten, ein großer Tisch aufgestellt worden, an dem man das Mahl sitzend zu sich nehmen würde, statt auf Clinen zu liegen.



    Nachdem die Gäste in den Garten geführt worden waren und dort Platz genommen hatten, wurde dann auch der erste Gang serviert. Hierbei schlug die römische Tradition dann wieder voll zu, denn der überwiegende Bestandteil waren Eier. Wobei die verschiedensten Tiere hierbei ihre Eier lassen mussten. So gab es einerseits Eier von einheimischen Singvögeln, Hühnern, Schwänen und Gänsen, aber auch weiter gereiste Eier, wie die von Flamingos und Straussen, die aus einer Zucht an der gallisch-hispanischen Grenze stammten. Doch das aussergewöhnlichste waren die Eier von Schildkröten, die sicherlich nicht jedermanns Geschmack trafen, aber in manchen Teiles des Reiches als ausserordentliche Delikatesse galten.
    Die meisten Eier waren in einem hartgekochten Zustand und wurden auf zwei großen Silberplatten serviert, auf denen sie in ordentlichen Reihen aufgestellt waren.
    Ein Teil der Eier war geöffnet worden und zu, zum Teil winzigen, Spiegeleiern gebraten worden, die auf einer weiteren Silberplatte serviert wurden.
    Das ganze wurde abgerundet durch zwei Körbe voller Brot und einer Unzahl kleiner Schüsselchen, in denen sich die verschiedensten Soßen befanden.


    Balbus hatte lange überlegt, ob er dem Brautpaar, wie es Quarto gemacht hatte, besondere Eier servieren sollte, doch hatte er sich dagegen entschieden und sich dies für einen der später folgenden Gänge aufgespart, so dass ersteinmal alle das gleiche vorgesetzt bekamen.

    Sim-Off:

    Kurz was zum weiteren Ablauf.
    Wenn Marsus den Schleier gelüftet hat, stehen als nächstes die Glückwünsche an. Also möge dann bitte jeder dem glücklichen Paar gratulieren.
    Danach kommt das Festmahl.
    Benutzer der Baumstruktur werden klar im Vorteil sein, weil ich mir gedacht habe, dass wir das Festmahl jetzt auch direkt starten, dementsprechend bitte darauf achten den ANTWORTEN-Button oder den ZITIEREN-Button zu benutzen, damit es nicht allzusehr durcheinander läuft.
    Nach dem Gastmahl folgt dann der Brautzug, der in einem anderen Thread auch gleich schon langsam beginnen wird.


    Balbus hatte die weiteren Opfer mit einer gewissen Erleichterung verfolgt, da ihm diesmal keine Fehler aufgefallen waren und so atmete er gleich etwas freier, nachdem Callista das Getreide geopfert hatte und Vespa die beiden dann für den Consensus zusammenführte.
    Das Verbinden der beiden zu Vermählenden lief ganz römisch ab und war wie immer ein nur mittelmäßig ergreifender Moment. Das damit verbundene germanische Element des Treueschwurs, der die römische Einverständniserklärung erweiterte, war hingegen ein wirklich schöner Moment und Balbus fragte sich, warum soetwas nicht Teil des normalen römischen Hochzeitsbrauches war.


    Dann kam endlich der große Moment, in dem Marsus endlich Callistas Schleier lüften konnte und alle Anwesenden die volle Pracht des jungen prudentischen Sterns zu sehen bekamen. Balbus' an diesem Tag allgegenwärtiges Lächeln wurde vor Stolz noch ein kleines Bisschen breiter, auch wenn er ein wenig traurig war, seine Nichte hergeben zu müssen.
    Er trat an Vespas Seite, denn er wollte mit ihr gemeinsam als erster dem Brautpaar gratulieren. So nahm er Vespas Hand und ging, nachdem Callista und Witjon einige wenige Augenblicke der öffentlichen Zweisamkeit geniessen konnten, zu seiner Nichte und seinem neuen Neffen.


    "Callista, Witjon..." Es war das erste Mal, dass er den germanischen Namen des jungen Mannes verwendete "... ich möchte euch meine herzlichsten Glückwünsche aussprechen. Ich freue mich sehr für euch beide..." vor allem freute er sich darüber, dass sie sich gut verstanden, auch wenn es eine arrangierte und hochgradig politische Hochzeit war "... und wünsche euch für euer gemeinsames Leben alles Gute. Möge Iuno eure Ehe segnen und stets ihre schützenden Hände über euch halten."
    Er umarmte seine Nichte und drückte sie fest an sich, so als wollte er möglichst viel von ihr für sich behalten, auch wenn er sie hergeben musste. Auch den jungen Bräutigam umarmte er freundschaftlich und sagte dabei relativ leise: "Willkommen in der Familie, mein Junge."
    Dann trat er einen halben Schritt zurück, um auch Vespa gratulieren zu lassen.

    "Also in der Regel empfängt er seine Klienten täglich." sagte er. "Ich denke, wir werden es einfach in zwei Tagen versuchen, denn ich habe morgen recht früh einen Termin mit mehreren Senatoren, den ich leider nicht verschieben kann."

    "Das wird, denke ich, nicht notwendig sein. Wir werden zur Salutatio hingehen und ich werde ihn dann um ein Gespräch bitten." sagte Balbus und lächelte etwas aufmunternd. "In der Regel ist das kein Problem und meist scheint sich der Senator sogar zu freuen, wenn ich ihn aus den Fängen seiner anderen Klienten befreie." Ein kleines Schmunzeln konnte er nicht unterdrücken. "Ausserdem gehören wir ja quasi zur Familie."

    "Du dachtest über meinen Werdegang nach?" fragte er. "Ein interessanter Zeitvertreib."
    Dann nickte er leicht. "Um ehrlich zu sein, wählte ich mir keinen Patron, sondern mein Vater sorgte dafür, dass ich, wie er, ein Klient des Aelius Quarto werden konnte." sagte er.


    "Wenn du in die Klientenschar des Senators aufgenommen werden möchtest, so lässt sich das sicherlich arrangieren. Aber es steht dir natürlich frei dir auch einen anderen Patron zu suchen."

    "Ich muss zugeben, genau weiss ich das im Moment nicht auswendig." sagte er. "Aber ich werde mich darum kümmern und versuchen etwas passendes zu finden." Er hoffte, dass er einigermassen zuversichtlich klang, auch wenn er es nicht unbedingt war.

    Balbus krazte sich am Kinn und brummte leicht.
    "Das wird vermutlich etwas schwieriger. Im Palast sind wir derzeit recht gut besetzt, es sei denn du willst als Notarius anfangen, was ich allerdings nicht so unbedingt gutheissen würde." sagte er und überlegte dann noch einen Moment weiter.

    "Auf dem Weg in den Senat würdest du so oder so Erfahrungen im Militär sammeln müssen." sagte er. "Immerhin wärst du als Plebejer dazu verpflichtet ein senatorisches Tribunat zu absolvieren."
    Aber er lächelte.
    "An sich stünde dir der Weg in den Senat natürlich weitestgehend frei, aber wenn du zuerst die ritterliche Laufbahn anstreben möchtest, so werde ich dir dabei natürlich helfen, soweit es mir möglich ist."

    "Hmm.." war Balbus erste Reaktion. "Und warum möchtest du nicht versuchen in den Senat zu gelangen?" fragte er dann, wobei ihm im Prinzip natürlich egal war, auf welchem Weg sein Sohn sein Glück suchen würde, denn er würde ihn auf jeden Fall unterstützen.

    Balbus hörte erstmal schweigend zu und brummte dann ein wenig.


    "Du möchtest schnellstmöglich in die Reihen der Equites aufgenommen werden? Warum das?" fragte er dann etwas verwundert und stellte so die Frage nach einem Posten erstmal kurzfristig zurück.

    An den
    Princeps Factionis der Factio Veneta
    Lucius Aelius Quarto


    Salve Lucius Aelius Quarto!


    Für die Einladung zum Wagenrennen anläßlich der Ludi Apollinares danke ich Dir. Die Factio Praesina freut sich bereits sehr auf eine Teilnahme an diesem Rennen.
    Wir möchten lediglich ein Gespann, gelenkt von Alexandros aus Serdica, anmelden.



    Im Auftrag des Princeps Factionis Caecilius Crassus,
    [Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazylx2000/ImperiumRomanum/Signatures/sigbalb.png]

    "Du bist uns hier natürlich immer willkommen." versicherte Balbus schnell und hatte schon vor Augen, wie das erste Kennenlernen mit Vespa ablaufen würde.
    "Eine freie Stelle in der Verwaltung?" fragte er dann und ignorierte dabei die Schamesröte. "Welcher Teil der Verwaltung schwebt dir denn vor? Die Stadtverwaltung? Oder die Regioverwaltung? Oder meinst du im Palast?"

    Als die Umarmung wieder gelöst wurde, deutete Balbus auf einene freien Stuhl vor dem Tisch und ging selbst wieder dahinter um dort Platz zu nehmen.


    "Ach weisst du, das Eheleben ist wunderbar. Zumindest die meiste Zeit über, aber das wirst du ja beizeiten dann selbst erleben." sagte er. "Aber generell kann ich mich wirklich nicht beklagen, denn ich habe es wirklich gut getroffen mit meiner Frau."
    Er musste etwas schmunzeln, als er kurz an einige seiner Freunde dachte, die sich immer über ihre aufmüpfigen oder starrsinnigen Frauen meckerte.

    Der Grund, warum Balbus kaum zu erkennen war, war vor allem der, dass sein Kopf auf dem Tisch lag und er sich der altbekannten Kunst des Officiumschlafes hingab, etwas dass er in Confluentes gelernt und im Palast noch verfeinert hatte. Es war ein leises Schnarchen zu hören, dass aber sofort verstummte, als Scipios Stimme in den Geist des Adoptivvaters drang.
    Sofort richtete dieser sich auf und lächelte den Eingetretenen an.


    "Publius." sagte er, ebenso erfreut, während er sich erhob und hinter dem Tisch hervorkam um seinen Sohn zu begrüßen.


    "Schön dich wiederzusehen."