Balbus schüttelte leicht den Kopf und überlegte kurz, ob er sich versprochen hatte.
"Es geht erstmal nur um die Verlobung." sagte er.
Balbus schüttelte leicht den Kopf und überlegte kurz, ob er sich versprochen hatte.
"Es geht erstmal nur um die Verlobung." sagte er.
"Salve Augur." sagte Balbus, als er endlich an der Reihe war und angesprochen wurde.
"Ich bin Prudentius Balbus und möchte überprüfen, ob der Hochzeitstermin meiner Nichte auf die Zustimmung Iupiters trifft."
Balbus nickte und nahm Platz.
"Es geht um eine unangenehme Angelegenheit. Ich habe einen Brief von Senator Tiberius Durus erhalten. Er ist an den Imperator adressiert und fordert ein Eingreifen des Kaisers in seiner Funktion als Censor."
Er reichte den Brief an Quarto.
Ad
Imperator Caesar Augustus
C Ulpius Divi Iuliani F Aelianus Valerianus
Palatium Augusti
Pontifex pro Magistro M' Tiberius Durus Imperatori Caesari Augusto C Ulpio Divi Iuliani F Aeliano Valeriano Censoriae potestate s. p. d.
Ich schreibe Dir aufgrund einer unerhörten Handlung, die sich während der Sitzung des Senates ANTE DIEM VIII ID APR DCCCLIX A.U.C. (6.4.2009/106 n.Chr.) zugetragen hat. Möglicherweise hat der ehrenwerte Consular Aelius Dir bereits davon berichtet, doch da ich nicht nur in meiner persönlichen Ehre, sondern auch der meiner Familie stark gekränkt wurde und die Ehre und Würde des Senates in Gefahr sehe, wende ich mich dennoch an Dich in Deiner Funktion als Wächter über sie Mores Maiorum.
Im Laufe jener Sitzung hat jener Quintus Germanicus Sedulus, der ANTE DIEM IV NON SEP DCCCLVIII A.U.C. (2.9.2008/105 n.Chr.) von Dir mit der Würde eines Senators geehrt wurde, nachdem er seine Quaestur absolviert hatte, nachdem er sich, anstatt der Sitzung zu folgen, ständig ungerechtfertigte Einwürfe gegeben hatte, sich plötzlich von der diskutierten Sache abgewandt und ist in wüste Beleidigungen verfallen. Insbesondere bezeichnete er mich als verschwenderischen Faulenzer und die gesamte Gens Tiberia, die Dein göttlicher Vater einst aufgrund ihrer zahlreichen Verdienste um die Res Publica unter die Patrizier adlegierte, als ein Geschlecht von "Erbsenzählern". Abgesehen davon, dass er damit indirekt Deine Entscheidungen und die Deines Vaters, meiner Gens und mir derartige Ehren zuteil werden zu lassen, wie es getan wurde, als falsch und ungerechtfertigt abtut, verletzt er damit die Sitten unserer Vorväter aufs Schärfste, indem er einen deutlich ranghöheren Senator in aller Öffentlichkeit beleidigt.
Besonders schwer wiegt dieser Frevel jedoch, weil er nicht etwa in einer Gasse der Subura oder in einer Taverne, sondern in einer Versammlung des Senates, jener heiligen und ehrwürdigsten Institution der gesamten Res Publica, in der die besten und weisesten Männer des Reiches versammelt sind, getätigt wurde. In Deiner Funktion als Träger der censorischen Gewalt und als Wächter über die Mores Maiorum bitte ich Dich daher, gegen eine derartige Beleidigung des Staates vorzugehen.
Mögen die Götter Dich behüten und Dir ein langes Leben schenken!
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"Da du in dem Brief als Zeuge des Vorgangs genannt bist, wollte ich dich zuerst dazu befragen, bevor ich entscheide, ob ich den Praefectus Urbi oder lieber den Kaiser direkt damit belaste."
Balbus hob beschwichtigend die Hände.
"Mitnichten. Meine Ehe ist harmonischer als ich sie mir hätte erträumen können und nur der Wahnsinn könnte mich dazu bringen sie aufzulösen." sagte er.
"Ich komme um eine Verlobung eintragen zu lassen. Es geht um meine Nichte, Prudentia Callista, Tochter des Prudentius Felix."
Er holte die beiden Schriftstücke hervor, die er nun brauchen würde und reichte sie an den Archivar.
Ich, Prudentia Callista, bestätigte hiermit meine Einwilligung in die Schließung einer Verlobung mit Numerius Duccius Marsus. Ich befähige meinen Onkel Tiberius Prudentius Balbus dazu, die Verlobung in meinem Namen eintragen zu lassen.
Prudentia Callista
Urkunde
Ich, Numerius Duccius Marsus, bestätigte hiermit meine Einwilligung in die Schließung einer Verlobung von Prudentia Callista mit meiner Person.
Ich befähige zudem Tiberius Prudentius Balbus dazu, die Verlobung in meinem Namen eintragen zu lassen.
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Numerius Duccius Marsus
Casa Duccia - Mogontiacum - Germania Sup.
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Balbus war im Windschatten des Sklaven zum Tablinum gekommen und dann jedoch am Eingang stehen geblieben, wo er wartete bis Quarto zustimmte ihn zu empfangen.
Als er dies aus dem Inneren des Raumes vernahm, trat er dann auch ein.
"Salve, Senator Aelius." begrüßte er seinen Patron förmlich, um von vornherein den unerfreulichen, offiziellen Grund seines Besuches zu betonen.
"Ich danke dir, dass du mich empfängst, auch wenn ich unangemeldet an deiner Tür erschien."
In seinen Händen hielt er noch immer den Brief des Tiberiers.
"Natürlich, Liebes." sagte er. "Gutes Gelingen und lass dich von dem Künstler nicht über den Tisch ziehen."
Kaum hatte sie den Raum verlassen, widmete er sich dann auch wieder seinen weniger angenehmen Pflichten.
"Ich bin sicher, dass sich da etwas machen lässt." sagte Balbus und nickte. "Im Zweifelsfall wirst du einige wichtige Dokumente für die Kanzlei zum germanischen Statthalter transportieren."
Und Balbus folgte natürlich brav.
Balbus kam zur Eheregistratur und klopfte an die Tür dort.
ZitatOriginal von Nakhti
"Ich muss mit deinem Herren sprechen, sofern er etwas Zeit für mich hat." sagte Balbus. "Sag ihm, dass der Procurator a libellis Prudentius Balbus ihn zu sprechen wünscht."
Normalerweise hätte er nur seinen Namen genannt, doch diesmal war er, zu seinem eigenen Leidwesen, in offizieller Mission hier und so musste das Amt herhalten.
"Wenn er sich aus köreerlichen Auseinandersetzungen heraushält, ist dies nicht unbedingt etwas Negatives." sagte Balbus. "Mein Bruder Marcus, Callistas Vater, starb in der Legion. Sie wird froh sein, einen Ehemann zu bekommen, bei dem das nicht unbedingt eine wahrscheinliche Todesart ist."
"Sofern ich es schaffe, hatte ich geplant bereits zu Landos Hochzeit nach Germania zu reisen. Allerdings hängt das von sehr vielen verschiedenen Faktoren ab."
Ein namenloser Notarius betrat das Officium und übergab eine Tabula, bevor er wieder verschwand und in der Masse der namenlosen Gesichter aufging.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
BESVCHERANMELDVNG LIBELLIS
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Name: Spurius Purgitius Macer
Ordo: Senatorius
Institution: Senat, Consilium Principes, Cura Aquarum, Academia Militaris, Factio Russata
Rang: Senator, Mitglied, Curator, Kommandeur, Princeps (in Reihenfolge wie unter Institution angegeben)
Dringlichkeit: [strike]normal[/strike] hoch
Anliegen: Lage in Aegyptus; Empfehlung für Tiberius Prudentius Scipio; Beschwerde über die Palastwache
Wünscht Gespräch mit
Name: Tiberius Prudentius Balbus
Termin: baldmöglichst
Weitere Terminoptionen: später
Der Termin sollte zur fruehestmoeglichen Zeit eingeplant werden. Da die Anliegen jedoch Themen behandeln, welche moeglicherweise nicht in kurzer Zeit abgehandelt werden koennen, sollte das fruehstestmoegliche lange Zeitfenster eingeplant werden. Die Laenge des Zeitfensters hat Prioritaet ueber die Baelde, jedoch sollte nicht allzuviel Zeit bis zum Termin verstreichen. AFP
Termin in den nächsten Tagen. Falls nötig andere Termine verschieben. Lage in Aegyptus ist als dringend einzustufen.
+---+---+---+----+---+
|Not|Prm|PaL|PaM|PaE|
|GNU|AFP|TPB|----|----|
Balbus nahm die Tabula an sich und schaute darauf. Das klang alles recht interessant, vor allem die Tatsache, dass Macer über Aegyptus reden wollte. Die Erwähnung von Scipios Namen verwunderte ihn ein Bisschen, aber das würde sich ja dann aufklären.
Er nahm einen Stylus und bearbeitete die Tabula.
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BESVCHERANMELDVNG LIBELLIS
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Name: Spurius Purgitius Macer
Ordo: Senatorius
Institution: Senat, Consilium Principes, Cura Aquarum, Academia Militaris, Factio Russata
Rang: Senator, Mitglied, Curator, Kommandeur, Princeps (in Reihenfolge wie unter Institution angegeben)
Dringlichkeit: [strike]normal[/strike] hoch
Anliegen: Lage in Aegyptus; Empfehlung für Tiberius Prudentius Scipio; Beschwerde über die Palastwache
Wünscht Gespräch mit
Name: Tiberius Prudentius Balbus
Termin: baldmöglichst
Weitere Terminoptionen: später
Der Termin sollte zur fruehestmoeglichen Zeit eingeplant werden. Da die Anliegen jedoch Themen behandeln, welche moeglicherweise nicht in kurzer Zeit abgehandelt werden koennen, sollte das fruehstestmoegliche lange Zeitfenster eingeplant werden. Die Laenge des Zeitfensters hat Prioritaet ueber die Baelde, jedoch sollte nicht allzuviel Zeit bis zum Termin verstreichen. AFP
Termin in den nächsten Tagen. Falls nötig andere Termine verschieben. Lage in Aegyptus ist als dringend einzustufen.
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|Not|Prm|PaL|PaM|PaE|
|GNU|AFP|TPB|----|----|
Er pfiff sich einen Notarius zu sich und schickte diesen los um die Tabula wieder zum Primicerius zu schicken.
ZitatOriginal von Marcus Decimus Mattiacus
"Das glaube ich. Zusätzliche Arbeit wird nie gerne gemacht. Dafür werde ich ihn mal auf eine Amphore Falerner einladen. Du kannst gerne auch kommen, wenn du magst."
Mattiacus schaute kurz nach draußen, um den Stand der Sonne zu sehen.
"So, ich werde dich dann mal wieder deiner Arbeit überlassen und mal schauen, was Durus in meinem Officium alles durcheinander gebracht hat. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag, Vale."
"Das werde ich gerne tun." sagte er auf das Angebot hin und lächelte leicht.
"Vale Mattiacus, und lass es ruhig angehen. Die Arbeit wird schon nicht davon laufen."
Balbus, der so brav gefolgt war, und sein Gefolge, dass noch viel braver folgte, warteten nun vor dem Vorzimmer und harrten der Dinge die da kommen sollten.
Balbus fand es interessant, dass seine offensichtlich sehr wehrlosen und völlig kampfunerfahrenen Scribae nach Waffen durchsucht wurden, während er selbst nicht durchsucht wurde, wo er als alter Soldat doch eigentlich viel gefährlicher war. Aber so waren sie die Urbanen. Mit einem leichten Schulterzucken folgten er und sein Gefolge dann dem Wächter.
"Ich habe bisher noch nichts gehört, dass du nicht wieder in dein Officium einziehen dürftest." sagte er. "Ich denke, du kannst deine Arbeit jederzeit wieder aufnehmen."
Ob der Decimer das überhaupt wollte, wusste Balbus natürlich gar nicht, aber er ging einfach mal davon aus.
"Während deiner Abwesenheit wurdest du übrigens von Tiberius Durus vertreten. Er wird sich sicherlich freuen, wenn er diese zusätliche Aufgabe wieder an dich abtreten darf."