Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    In Aussicht auf ide Gespräche, die er in dieser Angelegenheit würde führen dürfen, erfasste ihn eine Mischung aus Mißmut und Tatendrang und so gern er auch noch geblieben wäre, so schade fand er es, dass er nun auch leider schon wieder gehen musste.


    "Dann danke ich dir für deine Hilfe und möchte dich jetzt auch nicht weiter mit dieser Angelegenheit belästigen." sagte er. "Und ich bitte dich auch zu entschuldigen, dass mein Besuch bei dir dieses Mal leider so kurzer und formeller Natur sein musste, aber diese Angelegenhiet erscheint mir einfach recht wichtig und soll nicht unnötig verschleppt werden."
    Er setzte dazu an sich zu erheben um sich dann zu verabschieden.

    Balbus nickte leicht. "Ja, die Berichte, die wir zuletzt von dort erhalten haben waren in der Tat ein wenig beunruhigend." bestätigte er, wobei er nicht erwähnte, dass die Berichte vor allem etwas spärlich gesäht waren, denn das war ein ganz anderes Thema.


    "Aber bitte, was möchtest du in diesem Zusammenhang besprechen?"

    Witjon fand Balbus im Atrium, wo dieser sich im Gespräch mit dem Auguren befand, der nur wenige Minuten zuvor eingetroffen war. Es handelte sich um jenen Augur, der auch bei Balbus eigener Hochzeit anwesend gewesen war und den er mit einer Menge Überredungskunst davon überzeugen konnte, dass er ihn nach Germania begleitete (die Tatsache, dass Vespa die Nichte des Pontifex Maximus war, der den Augur durchaus einfach entaugurieren konnte, war hier besonders hilfreich gewesen).
    Als Balbus der Anwesenheit des Ducciers gewahr wurde, liess er den Auguren allein, damit dieser sich auf das Einholen der Auspicien vorbereiten konnte, und wandte sich dem Bräutigam zu.


    "Willkommen Marsus." begrüßte er seinen baldigen neuen (angeheirateten) Neffen. "Ich hoffe du bist bereit für deinen großen Tag."

    Der junge Sklave schaute den älteren Sklaven mit großen Augen an und brauchte einen Moment um seine Stimme zu finden. Dann sagte er:
    "Salve, mein Herr, Prudentius Balbus, schickt mich mit einer Nachricht für den Statthalter."


    Er holte eine Tabula hervor.


    Salve Vinicius Hungaricus,


    ich hoffe, du hast dich auf deinem neuen Posten bereits eingearbeitet und kannst zwischen deinen vielfältigen Aufgaben etwas Zeit für einige kleine soziale Aktivitäten finden.
    Falls dem so ist, würde ich dich und deine Gemahlin gerne zur Hochzeit meiner Nichte am [sim-off: letzten Wochenden einladen. Es wird sicherlich keine großartige Feierlichkeit, wie du sie aus Rom gewohnt bist, aber es wäre mir eine große Freude euch dennoch begrüßen zu dürfen.


    Vale
    Tib Prudentius Balbus

    Die letzten Tage seit der duccischen Hochzeit hatten die fleissigen Hände in der Casa Prudentia damit verbracht, das Haus auf Hochglanz zu polieren. So war auch das Atrium von Grund auf gereinigt worden und war nun ein Ausbund an Sauberkeit. Ein Umstand, den Balbus sehr begrüßte, als er am Morgen des Hochzeitstages das Atrium betrat um hier auf den Auguren zu warten.
    Er hatte sich, dem Anlass entsprechend, einigermaßen festlich angekleidet und trug über einer hellblauen Tunika, deren Brust ein breiter blasspurpurner Streifen zierte, eine helle Toga, an der er nun ein wenig zupfte, da einige der Falten nicht ganz seinen Wünschen entsprachen.
    Seine Frau und seine Nichte waren sicherlich noch mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt, so dass er selbst noch ein wenig die Ruhe geniessen konnte, bevor der Augur und hoffentlich auch der Bräutigam eintreffen würden. An etwaige Gäste wollte er noch gar nicht denken, denn ohne die Ankunft und die Arbeit des Auguren würde es sowieso nicht viel zu feiern geben.

    [Blockierte Grafik: http://img203.imageshack.us/img203/3643/prudducc.png]


    Hier beginnt die Vermählung von Prudentia Callista und Duccius Marsus.


    Nach römischem Brauch beginnt der Hochzeitstag im Haus des Brautvaters
    (in diesem Fall des Brautonkels) um sich später mit dem Brautzug
    zum Haus des Bräutigams fortzusetzen.


    Sim-Off:

    Für die Gäste: Man gehe bitte davon aus, dass die Tür des Hauses weit offen steht und jeder willkommene Mensch auch unverzüglich Zugang zum Ort es Geschehens erhält.

    Auch wenn Balbus durch seinen Dienst in Confluentes recht lange in Germania weilte, hatte er es nie geschafft die Zeit zu finden die Sprache der Germanen zu lernen, wenn man mal von den üblichen Begrüßungsfloskeln und einigen kleinen Beschimpfungen für faule Soldaten absah. Daher hielt er sich bei seinen Glückwünschen an die Sprache, die er beherrschte, auch wenn er für einen kurzen Moment darüber nachgedacht hatte einfach ins Attische zu wechseln um ein wenig Verwirrung zu stiften.


    "Ich gratuliere euch beiden natürlich auch von Herzen und danke euch sehr für die Einladung. Ich muss zugeben, dass es wirklich eine interessante Erfahrung war zu sehen, wie eine Vermählung bei eurem Volk abläuft. Dagegen wirken römische Ehezeremonien gleichsam langweilig." sagte er, wobei er letzteres mit einem kleinen Lachen unterstrich.


    "Callista war schon hier, als wir hier ankamen und bei unserer Ankunft lauerte sie uns gemeinsam mit ihrem Verlobten auf. Also ja, ein kurzes Kennenlernen gab es schon."

    "Salve Senator." erwiderte Balbus den Gruss und stand dabei, als kleines Zeichen des Respekts, sogar auf.


    "Deine Anliegen, die mir mitgeteilt wurden, vermittelten eine gewisse Dringlichkeit. Bitte nimm doch Platz." Er deutete auf einen freien Stuhl vor seinem Tisch und nahm selbst ebenfalls wieder Platz.

    Balbus erkannte die rufende Stimme, auch wenn er es als eher unangenehm und auch ein wenig unangebracht empfand, dass man ihm auf der Strasse hinterherrief. Doch er wandte sich dem Decimer mit einem fast natürlich wirkenden Lächeln zu und antwortete: "Salve Decimus Verus, ich suche niemand spezielles, sondern eher generell einen Vertreter deiner Familie. Es gibt wichtige Nachrichten für euch."
    Er machte erstmal keine Anstalten sie direkt zu verkünden.

    "Acht Tage vor den Iden des Mai 08.05.." sagte Balbus und fügte noch hinzu: "Der Termin wurde vom Bräutigam ausgewählt und es ist möglich, dass der Augur des germanischen Provinzkollegiums ihn bereits überprüfte, allerdings wurde mir das nicht mitgeteilt, weswegen ich den Tag hier auf jeden Fall noch einmal überprüfen lassen wollte."

    Da ihm diese ganze Sache mehr als unangenehm war, seufzte Balbus leise, als Quarto offenbarte, dass er sich nicht erinnern konnte, ob die Anschuldigungen tatsächlich gerechtfertigt waren. In seinem Geist sah er sich schon mit den Senatssklaven um das Sitzungsprotokoll streiten um hinterher alle bei der Sitzung anwesenden Senatoren zu befragen. Kurz kam ihm der Gedanke die ganze Sache einfach unter den Tisch fallen zu lassen oder sie tatsächlich einfach an den Stadtpraefecten weiterzuleiten, damit dieser sich der Angelegenheit annehmen konnte.
    Doch da er weder den Zorn des Tiberiers auf sich ziehen wollte, noch den Praefectus Urbi genug respektierte um ihm eine angemessene Entscheidung zuzutrauen, wischte er diese Gedanken schnell beiseite.


    "Tiberius Durus ist, ebenso wie Germanicus Avarus, ein recht einflussreicher Mann, wobei ersterer ein wenig mehr von Valerians Vertrauen zu haben scheint. Ich kann diese Sache also schwerlich auf sich beruhen lassen, aber andererseits scheint auch mir der Praefectus Urbi nur bedingt der geeignete Mann zu sein, diese Angelegenheit zu klären." sagte er und rollte eher unbewusst den Brief wieder zusammen.


    "Ich möchte allerdings auch deinen Bruder nicht damit belasten, bevor ich ihm nicht auch mitteilen kann, ob die Anschuldigungen berechtigt sind."
    Letzteres sagte er weniger förmlich als er den Rest des Gespräches geführt hatte, fast so als suche er eher einen Rat, als dass es um eine offizielle Angelegenheit ging.

    "Ja bitte?" rief Balbus zur Tür und schob einmal mehr seine Schreibarbeit zur Seite um sich einem anderen Teil seiner Berufung zu widmen. Ein kurzer Blick auf seinen Kalender verriet ihm, dass für diesen Tag der Termin mit Senator Purgitius Macer anberaumt war. Er schaute also gespannt zur Tür, um zu sehen ob es sich um eben jenen Senator handelte.

    Die Reise von Rom war recht anstrengend gewesen, da sie erst auf den letzten Drücker aufbrechen konnten und daher alles unter einem gewissen Zeitdruck vonstatten ging. Doch nun waren sie da.
    Sie hatten zuvor einen kurzen Abstecher zur Casa Prudentia gemacht um sich etwas frisch zu machen und vor allem frisch einzukleiden und kamen nun an der Casa Duccia an.
    Sie, das waren Balbus, Vespa und ihre ständigen gallischen, schwerbewaffneten Schatten, wobei letztere vor dem Duccischen Anwesen geparkt wurden, denn Balbus ging nicht davon aus, dass die Hochzeitsfeierlichkeiten in irgendeiner Art gefährlich sein würden. Und falls doch, so wusste er mit Eburnus zumindest eine Praetorianer in seiner Nähe, was ja durchaus etwas wert war.


    Vor dem Gartentor des Anwesens lächelte Balbus seiner Frau aufmunternd zu und zupfte leicht seine Kleidung, eine etwas wärmere wollene Tunika und eine elegant-schlichte Toga (man musste als kaiserlicher Beamter ja schliesslich auch in Germania etwas darstellen), zurecht.
    Dann traten die beiden ein und Balbus schaute sich aufmerksam um, auf der Suche nach dem, sicherlich überaus glücklichen, Bräutigam oder anderen bekannten Gesichtern.