Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    Balbus verfolgte den Wortwechsel zwischen seiner Frau und seiner Nichte aufmerksam und natürlich entging ihm nicht die leichte Sehnsucht und Verliebtheit, die in Vespas Stimme mitklang, als sie über Germania sprach. Er war da ganz ihrer Meinung, denn auch wenn seine Zeit dort recht kurz war, hatte auch er das Land in einer sehr positiven Erinnerung.


    Dann schaltete er sich wieder in das Gespräch ein. "Ich habe übrigens gestern mit dem Septemvir Aurelius gesprochen und ihm meine Zustimmung für deine Ausbildung in Germania gegeben. Duccius Verus erwartet dich im Frühling in Mogontiacum." sagte er an seine Nichte gerichtet, weil ihm durch ihre Worte einfiel, dass er das noch gar nicht erwähnt hatte.
    "Und was das Kennenlernen der Germanen angeht, so werde ich nacher Duccius Eburnus, eben jenem Miles, eine Nachricht zukommen lassen."

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    Hmmm... Das sind dann wohl Domina Callista und Domina Thalna. sagte sie und überlegte einen Moment.
    Domina Callista ist die Nichte des Dominus und Domina Thalna seine Cousine. Die beiden sind recht nett, auch wenn Domina Thalna manchmal sehr launisch ist.
    Sie lehnte sich etwas näher an Calvina heran.
    Sie zwingt ihre Leibsklavin, so ein komisches Ding namens Candace, sogar dazu die ganze Nacht auf dem Boden vor ihrem Bett zu sitzen, falls sie mal nachts Lust bekommt auf irgendetwas.
    Das stimmte so zwar nicht ganz, denn Candace hatte sogar ein eigenes Bett, aber Ruculla nahm es in solchen Dingen nicht unbedingt immer ganz genau.

    Der grosse Vorteil des Procurator a libellis lag darin, dass der Weg zwischen seinem Officium und dem des Kaisers nicht allzu weit war. Und so kam er, kurz nachdem er über den Ruf informiert worden war, zu eben jenem Officium.
    Die Praetorianer vor der Tür ignorierte er so, wie er es immer tat und wie es nur einer der ihren tun konnte, und trat dann, nach einem kurzen Anklopfen, durch die Tür.


    "Mein Kaiser, du liessest mich rufen?"

    So gern Balbus im Haus der Aelier zu Gast war, so unwohl fühlte er sich in diesem Moment, da er das einzige Kaninchen unter Schlangen - oder der einzige einfache Bürger unter Senatoren - war. Nicht das alle Anwesenden ihm unangenehme Zeitgenossen waren, aber doch fühlte er sich etwas deplaziert.
    Nach der Begrüßung Quartos hatte er sich etwas von den übrigen distanziert, da sie alle mehr oder weniger mit sich selbst oder miteinander beschäftigt waren. Er beobachtete die Senatoren aufmerksam und das eine oder andere Mal blieb sein Blick an den Germanicern hängen, die er immer schon mit einem gewissen Argwohn betrachtet hatte, auch wenn seine Frau mit einer der ihren so eng befreundet war.
    Als dann Durus an ihn heran schlich, löste er seine Aufmerksamkeit von den anderen und widmete sich dem Tiberier.
    "Salve, Senator Tiberius. Ich finde keinen Grund zu klagen, ich hoffe bei dir steht es ähnlich?"

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    Natürlich weiss ich das. sagte sie mit grosser Selbstsicherheit, schliesslich wusste sie alles was in diesem Haus vor sich ging.
    Er arbeitet als Beamter im Palast. Ist da irgendso ein hohes Tier. Früher war er mal Soldat. sagte sie. Aber die Domina hat ihn ziemlich an die Kette gelegt. Er war früher ein hoher Offizier der kaiserlichen Garde, aber um sie heiraten zu dürfen musste er Zivilist werden. Ruculla schien das nicht so unbedingt gut zu finden, denn sie sprach den letzten Satz ein klein wenig verächtlich aus.

    Calvina hatte gar keine Zeit zum antworten, so schnell tauchte Vespa auf. Balbus schaute sie an und lächelte.
    "Ja, so ist es." bestätigte er, auch wenn er sie eher hatte herbitten lassen als dass er sie hatte rufen lassen. Doch das waren ja Kleinigkeiten.
    "Ich habe ein Geschenk für dich, meine Liebste." sagte er und deutete auf die junge Sklavin.
    "Dies ist Calvina, eine junge Sklavin, die ich bei Titus Tranquillus gekauft habe. Sie ist für dich."

    "Sehr gut." sagte er und wandte sich dann an einen Sklaven, der bisher unauffällig in einer Ecke gestanden hatte. Diesem gab er die Anweisung nach Vespa zu suchen und sie hierher zu bitten. Der Sklave eilte davon um seinen Auftrag auszuführen, während Balbus sich wieder Calvina zuwandte.


    "Der Sklavenhändler sagte, du dientest zuvor auf einem Landgut einer älteren Dame, was für Aufgaben hattest du dort?" fragte er, denn es war ja nie falsch ein wenig über die Sklaven im Haus zu wissen.

    Als sie sich zurückfallen liess folgte Balbus ihr langsam und legte sich so neben sie, dass er sie ansehen konnte. Noch immer lächelnd sagte er: "Einen Krieg zu beginnen würde mich von dir wegbringen und das wäre das letzte, was ich wollte."
    Er näherte sich ihr und küsste sie erneut, wobei er sich aber nicht damit zufrieden gab ihren Mund zu küssen, sondern stattdessen von diesem aus über ihre Wange an ihren Hals wanderte und diesen entlang in Richtung Schulter mit seinen Lippen abtastete.

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    Ruculla war sichtlich beeindruckt, denn der Imperiumsweitbekannte Sklavenhändler war natürlich auch ihr ein Begriff und sie wusste, dass er nicht allzuleicht aus der Ruhe zu bringen war.
    Na dann hoffe ich doch mal für dich, dass du den Preis auch wert bist. Nicht dass der Herr von dir enttäuscht ist und seinen Frust über das viele verlorene Geld an dir auslässt. sagte sie mit einem warnenden Unterton und trotzallem freundlichen Blick.

    Balbus war froh, dass sie scheinbar alles verstanden hatte und freute sich darüber, dass er mal endlich wieder eine Sklavin erstanden hatte, die in einer zivilisierten Sprache kommunizieren konnte, ohne ständig nachfragen zu müssen.


    "Gut. Bevor ich dich jetzt deiner Herrin vorstelle, gibt es aber noch eine Kleinigkeit." sagte er und beugte sich auf dem Stuhl leicht vor.
    "Ich will nicht, dass meine Frau oder eine meiner anderen Verwandten erfahren, wieviel Geld ich für dich ausgegeben habe. Verstanden?"

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    Ruculla musste etwas schmunzeln. Ja, ich glaube du erwähntest soetwas. sagte sie und blickte nebenher nochmal durch die Küche.
    Es gibt da gewisse Gerüchte über die neue Sklavin, die ja scheinbar dann du bist. sagte sie dann. Stimmt es, dass der Herr für dich eine riesige Summe ausgegeben hat? fragte sie neugierig und bewies damit einmal mehr, dass die Sklaven eines Haushaltes meist viel besser informiert waren, als die Hausbewohner.

    "Ich bin Prudentius Balbus, Hausherr dieses Hauses und dein Besitzer." sagte er, auch wenn das mehr oder weniger unnötig war.
    "Alexandros hat mir berichtet, dass er dich bereits über die grundsätzlichen Regeln die in diesem Hause herrschen, informiert hat. Dazu möchte ich auch nichts mehr ergänzen, da ich weiss, das er das gut gemacht haben wird."
    Er trank einen Schluck.
    "Nun kommen wir zu deinen Aufgaben." fuhr er fort. "Ich habe dich als Geschenk für meine Frau gekauft. Ihr wirst du als Leibsklavin dienen. Und zu den Zeiten, zu denen sie deiner Dienste nicht bedarf, wirst du dich wie alle anderen Sklaven im Haushalt nützlich machen."