Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus

    "Mit dem neuen Praefectus Urbanae würde ich allerdings nicht riskieren, dass soetwas passiert. Ich glaube nicht, dass er da Spass versteht."
    Wobei Balbus daran zweifelte, dass er generell Spass verstand. Aber das war wieder ein anderes Thema.


    "Natürlich, das Tuch kannst du mitnehmen. Wir wollen ja niemanden provozieren."

    Truppenstärke


    ANTE DIEM III ID IUL DCCCLVIII A.U.C.
    (13.7.2008/105 n.Chr.)



    Praefectus Praetorio
    Gaius Caecilius Crassus


    Princeps Praetorii
    Tiberius Prudentius Balbus



    1. Kohorte - Speculatores



    3. Kohorte - Equites Singulares



    4. Kohorte - Palastwache



    5. Kohorte - Palastwache


    Tribunus Cohortis Praetoriae
    Lucius Artorius Avitus


    Centurio
    Marcus Caecilius Decius


    Miles
    Lucius Quintilius Valerian
    Quintus Duccius Eburnus




    "Ich habe nichts anderes von dir erwartet." sagte Balbus mit einem leichte Lächeln.
    "Sei aber vorsichtig, wenn du später mit der Waffe durch die Stadt läufst. Nicht dass die Urbanen dich aufgreifen und wegsperren." scherzte er.

    "Es ist mir Dank genug, wenn du dich loyal und ehrenvoll verhälst. So, dass ich stolz auf dich sein kann." sagte Balbus.


    Er trank wieder etwas. "Ich bin mir sicher, dass du dich dieser Waffe als würdig erweisen wirst."

    Balbus nickte gerade eine Antwort, als ein junger Sklave zur Tür hineinkam. In seinen Händen trug er ein, in ein Tuch eingewickeltes Objekt, das er Balbus brachte.
    Dieser nahm es entgegen und schickte den Sklaven dann weg.
    Balbus schlug das Tuch zurück und es kam ein Gladius zum Vorschein. Das Schwert war offensichtlich erst vor kurzem geschmiedet worden und zeigte noch keine Gebrauchsspuren. Der Griff bestand nicht wie üblich aus Holz, sondern aus Elfenbein gefertigt und schlicht verziert. Am oberen Ende der Schneide waren die Worte LOYALITÄT, PFLICHT und EHRE in das Metal eingraviert.
    Balbus schaute es sich kurz an und reichte es dann an Valerian weiter.


    "Bitte."

    Und da die Entfernung zwischen den Officien des Praefecten und des Princeps nicht allzugross war, dauerte es auch nicht allzulange, bis der Princeps ankam. Er trat, nach einem kurzen Höflichkeitsklopfen durch die Tür und salutierte kurz.


    "Du wünschtest mich zu sprechen." sagte er zu Crassus gewandt. Den Tribun ignorierte er ersteinmal.

    "Ich danke dir." sagte er und widmete sich erneut einem Becher Wein. Ein wenig schwieg er und hing kurz seinen Gedanken nach.


    Dann schien ihm plötzlich etwas einzufallen.
    "Ich habe etwas für dich." sagte er, erhob sich und ging zur Tür des Raumes. Ein kurzer Ruf folgte und dann kehrte er wieder zurück um erneut Platz zu nehmen.


    "Es dauert einen Moment."

    Balbus hörte sich die Ausführungen seines Patrons mit mehr oder minder grossem Interesse an und konnte sogar bezüglich der Olivenzucht ein kleines Bisschen mitreden, da sein Vater vor langer Zeit ebenfalls versuchte diesen Wirtschaftszweig für sich zu gewinnen. Doch hatte sich das ganze als wenig lukrativ erwiesen und er war zu anderen Dingen übergegangen.


    Doch mit der Zeit schwand seine Aufmerksamkeit dahin und er war froh, als Quarto ihm eine Gelegenheit zur 'Flucht' bot.


    Freundlich verabschiedete er sich und versprach nocheinmal Quarto bezüglich Germanias auf dem Laufenden zu halten und sich auch bald wegen weiterer Details der Eheschliessung zu melden. Dann verliess er seinen Patron.

    "An einen zivilen. Oder zumindest einen, der weniger gefährlich ist als der als Praefect einer Reitereinheit an der Germanischen Grenze." sagte er. "Aber was genau es wird, das werden andere entscheiden müssen. Und wenn gar nichts für mich verfügbar ist, dann werde ich in die Fussstapfen meines Vaters treten."

    Balbus schüttelte leicht den Kopf. "Ich bin nicht unglücklich mit meinem Posten, aber es ist für mich nur eine vorrübergehende Sache. Sobald Valerian fest auf dem Thron sitzt, werde ich mich darum kümmern versetzt zu werden. Immerhin hatte ich zuvor ein eigenes Kommando und von diesem Standpunkt gesehen ist mein jetziger Posten ein Rückschritt in meiner Karriere."


    Er trank noch einem Schluck.


    "Was den Posten eines Praefecten angeht, so befürchte ich, dass mir der Weg dorthin verwehrt bleiben wird, denn ein so grosses Vertrauen des Kaisers aufzubauen braucht sicherlich länger als mein Leben noch dauern wird."

    "Ich erinnere mich noch gut an meine Zeit bei der Palastwache. Ich hatte zwar das Glück nicht selbst am Tor stehen zu müssen, aber auch in der Kommandantur erlebt man viele interessante Dinge." sagte er leicht lächelnd.


    Ein Sklave kam in den Raum und brachte eine neue Kanne mit Wein, die er bereit stellte.


    "An manchen Tagen sehne ich mich sogar ein wenig danach, wieder bei der Palastwache zu sein, denn auf meinem jetzigen Posten besteht der größte Teil der Aufgaben aus dem Wälzen von Papyri."

    Balbus musste unweigerlich lachen. "Ja, das klingt sehr nach Durus." sagte er. Natürlich kannte er den Bericht, doch war es immer was anderes, wenn ein Betroffener sich selbst äusserte.


    "Täusche dich da nicht. Vielleicht scheint es auf dich, als ob dich niemand von ihnen wirklich wahrnimmt, doch jene auf die es ankommt, sehen mehr als nur den Praetorianer."

    Er musste etwas lachen, sah er doch ein wenig Unsicherheit im Gesicht seines Gegenübers.


    "Natürlich gibt es Ausnahmen. Ich würde auch den bereits benannten Tiberius Durus als eine Ausnahme bezeichnen, zumindest wenn man bei ihm einen guten Tag erwischt. An schlechten Tagen ist auch er nicht besser als der übrige patrizische Mob."


    "Ansonsten halte dich an Senatoren wie Aelius Quarto oder Purgitius Macer, sie sind noch immer von grosser Integrität und bereits mein Vater schätzte sie sehr."


    Er überlegte einen Moment.
    "Wenn sich demnächst eine entsprechende Gelegenheit ergibt, werden wir dafür sorgen, dass du einige Kontakte zur römischen Oberschicht schmieden kannst. Denn so korrupt die hohen Herren sind, so wichtig kann es dennoch sein einige von ihnen zu kennen."

    "Ich muss gestehen, dass ich die offiziellen Berichte über Borbetomagus, die Rom erreicht haben, nicht eingesehen habe. Daher weiss ich auch nicht genau, was dort passiert ist und inwiefern es dort Fehlentscheidungen gab." Er nahm sich jedoch vor, dies genauer zu untersuchen.
    "Was Loyalität angeht, so kann ich nur sagen, dass jeder Soldat, der seinen Eid auf den Kaiser bricht und gegen ihn die Waffen erhebt, den Tod verdient hat. Und dabei sind Faktoren wie seine Herkunft völlig egal."

    "Der neue Eid auf Valerian war eine allgemeine Aktion die jeder Kommandant im Reich durchgeführt hat. Dies geschah auf Befehl von Iulianus, der diesen in seinen letzten Briefen an die Provinzstatthalter und an Rom ausgab." informierte er den Duccier. Er war sicherlich der letzte, der Lucianus in Schutz nehmen würde, aber soviel Fairness musste sein.


    "Was deine Einschätzung angeht, so muss ich dir allerdings leider zustimmen. Ich denke auch, das die grösste Gefahr für Rom bei einem möglichen Dahinscheiden Valerians von Vinicius Lucianus ausgeht. Er mag militärisch sicherlich kein Genie sein, aber er weiss was er will und er hat gewisse Ambitionen."