"Das liegt durchaus im Bereich des Möglichen." sagte er. "Dieser Mann, Vinicius Lucianus ist gefährlich. Deine Familie sollte gut aufpassen, wenn sie seinen Zorn auf sich gezogen haben."
Auch wenn er bald über weite Familienbande mit dem Vinicier verwandtschaftlich verbunden sein würde, so hatte seine Meinung von ihm in der letzten Zeit doch sehr gelitten.
Beiträge von Tiberius Prudentius Balbus
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"Ein Legionär arbeitet nicht immer im Dienste seiner Legio." kommentierte er das ganze. Wenn es tatsächlich ein Legionär war, die Legio selbst allerdings keinen Grund hatte gegen die Duccier vorzugehen, so konnte es sich dabei eigentlich nur um einen jener Aufträge handeln, die ein Kommandant niemals offiziell geben würde.
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"Man könnte ja fast das Gefühl bekommen, dass ich mittlerweile ein sehr gefragter Mann in Germania geworden bin." sagte Balbus scherzend. "Vielleicht hätte ich die Provinz viel früher verlassen sollen, wenn soetwas meiner Berühmtheit zuträglich ist."
"Falls dir dies möglich ist, so frage doch deine Kontakte, ob sie in dieser Angelegenheit weiteres herausfinden können, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Ich bin durchaus gewillt hilfreiche Informationen nicht unbelohnt zu lassen."
Er machte sich nur wenige Sorgen um sich selbst, denn er fühlte sich durch die Verbindungen die er selbst geschaffen und jene, die er von seinem Vater geerbt hatte, recht gut geschützt. Lediglich um seine junge Verwandte Aquilia, die sich seinen Informationen nach irgendwo in Germania rumtrieb, machte er sich geringe Sorgen.
Doch dass scheinbar jemand den Mitgliedern der Gens Duccia nachstellte liess ihn ein wenig aufhören. Er wusste von seinem Vater und auch aus seiner eigenen Erfahrung um die herausragende Stellung, die jene Familie, obgleich germanischer Abstammung, in der nördlichen Provinz einnahm. Sicherlich hatten sie viele Neider und sowohl unter den Römern als auch unter den Germanen dürfte es genügend Menschen geben, die nicht gerade freundschaftliche Gefühle für sie bereithielten."Hast du eine Ahnung, wer dahinter stecken könnte?"
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Sim-Off: Macht nichts, das Forum hatte gerade eh wieder seine allnächtlichen zehn Minuten Pause *g*
Balbus hörte sich an, was sein Klient ihm mitzuteilen hatte und war im ersten Moment tatsächlich etwas schockiert. Doch als er sagte, um was genau es dabei ging konnte er aufatmen. Er lächelte leicht.
"Ich danke dir für diese Informationen und ich denke auch, worum es bei der Sache geht. Allerdings glaube ich nicht, dass der Legat und sein Quaestor grosse Erfolgserlebnisse haben werden, wenn sie das gegen mich verwenden wollen." sagte er. "Aber es ist gut zu wissen, dass man scheinbar an mir ein gewisses Interesse hegt, denn das bestätigt nur gewisse Vermutungen die sich schon lange regten."
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Balbus beobachtete die beiden und legte das Papyruskätzchen wieder ab, als der junge Duccier sich wieder an ihn wandte.
Er nickte."Natürlich. Schliesse die Tür und sprich." Sein Tonfall wurde weniger dienstlich und wechselte zu einem fast freundschaftlichem.
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"Gut, ihr könnt wegtreten." sagte Balbus und war schon wieder dabei nach seinem Papyrustiger zu greifen.
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"Ihr werdet euch nach diesem Gespräch ins Magazin begeben und dort eure neue Ausrüstung erhalten. Danach werdet ihr euch bei Centurio Caecilius Decius von der Centuria I der V. Cohorte, die eure neue Heimat sein wird." sagte er.
"Vorerst werdet ihr einer regulären Infanteriecohorte zugeteilt sein. Mögliche Wechsel in andere Abteilungen werden gegebenenfalls nach eurer Probezeit erfolgen können."
Über die Speculatores sprach Balbus nicht, denn auch wenn die Existenz dieser Abteilung sicherlich den meisten Bewohnern des Reiches als Gerücht bekannt war, so sorgte man hier meist dafür, dass besonders Neulinge ersteinmal weiterhin ein wenig an der tatsächlichen Existenz zweifelten. Etwas von dem man nur eine vage Vorstellung hatte war schliesslich meistens viel bedrohlicher und furchteinflössender als etwas über das man alles wusste.
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"Natürlich sind andere Politiker auch so. Es scheint so, als ob dieses Verhalten von den Patriziern auf andere abfärbt, sobald sie in der Politik mit Patriziern in engeren Kontakt kommen." sagte er. Auch wenn er selbst vermutlich irgendwann selbst ein Politiker werden würde, hatte er bisher nie viel für diese Menschengruppe übrig gehabt.
"Ich habe öfters mit ihnen zu tun. Auch früher schon, bedingt durch die Verbindungen meines Vaters zu einigen von ihnen. Tiberius Durus kenne ich ebenfalls. Er war einer der Männer, die die Bahre meines Vaters vor die Stadt getragen haben."
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"Du kannst es hier in den Ställen der Equites Singulares unterbringen lassen, dort wird man sich um ihn kümmern. Oder wenn es dir lieber ist, dann kannst du ihn auch ausserhalb der Castra unterbringen. Ich denke, du wirst ausreichend dienstfreie Zeit haben um dich draussen um das Tier zu kümmern." sagte er.
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"Die meisten Patrizier sind nicht besser als Straßenjungs oder Straßenräuber, abgesehen davon, dass sie aus noblen Familien stammen." sagte er.
"Mir wäre die Gesellschaft von Straßenschlägern an manchen Tagen sogar lieber als die von Patriziern, denn bei einem Straßenschläger weiss man wenigstens vorher worauf man sich einlässt, ein Patrizier zeigt sein wahres Gesicht meist erst wenn es zu spät ist."
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"Die Garde ist noch immer dabei die Verluste, die wir in Parthia zu verkraften hatten, auszugleichen, daher rekrutieren wir zur Zeit wieder etwas verstärkt." sagte er.
"Und ihr beide seid hier, weil ihn Männer seid, denen ich vertrauen kann, etwas was es hier in Rom leider in letzter Zeit immer seltener gibt.""Leider habe ich aber auch eine schlechte Nachricht für euch, denn ich muss euch leider eure Pferde wegnehmen. Ihr werdet hier bei uns zur Infanterie versetzt und als Milites in die Garde aufgenommen werden, da die Equites Singulares derzeit keine neuen Männer benötigen. Aber ich bin sicher, dass ihr damit keine grossen Probleme haben solltet."
Balbus hatte ja nicht ohne Grund darauf bestanden, dass die Männer während seiner Zeit bei der Ala auch im Umgang mit dem Gladius trainiert wurden. -
"Falls du den Wunsch hegst, das Haus deiner Familie wieder bewohnbar zu machen, gib mir Bescheid, da lässt sich sicherlich etwas machen." sagte er.
"Prinzipiell hast du natürlich Recht, dass die Patrizier keine wirkliche Macht haben, wenn man von einzelnen absieht, aber dennoch sollte man sie nicht unterschätzen. Manche von ihnen scheinen vergessen zu haben, dass sie keine tatsächliche Macht haben und geben sich auch weiterhin als die grossen Staatsmänner die ihre Vorfahren waren. Vor allem legen sie eine entsprechende Arroganz an den Tag, die sich auch schon mal in mehr als üblen Verhaltensmustern gegenüber Plebejern ausdrückt."
Er dachte kurz an jene Patrizier mit denen er in seinem Leben schon zwangsweise zusammengetroffen war.
"Sie halten zusammen, wenn es für sie von Vorteil ist. Wenn es ihnen mehr einbringt sich gegenseitig zu bekämpfen, dann tun sie auch das."
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Balbus legte gerade das Schriftstück, mit dem er beschäftigt war, auf die Seite, als die beiden eintraten. Er konnte sich ein kurzes Lächeln nicht verkneifen, denn er freute sich tatsächlich darüber die beiden zu sehen, waren sie ihm in Germania doch treue Milites gewesen.
"Equites, willkommen in Rom." sagte er. Dass sie diesen Rang nicht mehr lange tragen würden war ja jetzt noch egal. "Ich hoffe eure Rekrutierung und die Reise hierher verlief ohne grössere Vorfälle?"
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Aber sicher doch.. wir haben dich schon schmerzlich vermisst Kleines.
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Auch wenn er wusste, dass Quartos Aussage nicht sonderlich ernst oder gar böse gemeint war, traf er damit einen gewissen Nerv. Er wusste genau, dass es langsam Zeit wurde, denn er selbst wurde ja auch nicht jünger und Vespa würde sicherlich nicht ewig wohlwollen warten.
Er nickte leicht.
"Ich hoffe, dass es nicht mehr zu lange dauert. Wenn alles hier ruhig ist und ich nicht mehr gebraucht werde, werde ich bei Crassus um meine Entlassung bitten und mich dann um die Hochzeit kümmern." -
"Eintreten!" war der Befehl, der nur einen Augenblick später durch die Tür drang.
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Balbus nickte.
"Ich werde dafür sorgen, dass er auch in Zukunft mit entsprechenden Aufträgen betraut wird."
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"Du kannst deine Schwester natürlich trotzdem dort unterbringen, eigentlich spricht nicht allzuviel dagegen, sofern du vorsichtig bist und sie gegebenenfalls schnell genug dort hinaus bekommst." sagte er.
Dann überlegte er einen Moment, denn die Frage war natürlich nicht ohne.
"Generell solltest du dich natürlich vor allen Patriziern in Acht nehmen. Natürlich mit Ausnahme der kaiserlichen Familie. Aber wenn du es mit Claudiern, Flaviern, Aureliern oder Tiberiern zu tun bekommst, dann solltest du vorsichtig sein. Man weiss bei ihnen nie."
Er trank einen Schluck.
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"Ob zu Zeiten der Republik oder zu heutigen Zeiten, eine Familie die einmal verräterische Tendenzen gezeigt hat, die ist meiner Meinung nach stets zu verdächtigen. Was die Sergier von heute angeht, so handelt es sich um Nachkommen eben jener patrizischer Sergier."
"Aber sei beruhigt, derzeit scheint es keine akuten Hinweise zu geben."
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"Ich vermute mal, das der Tiberier in dieser Angelegenheit mit einer nicht unbeträchtliche Geldmenge nachgeholfen hat." kommentierte er das. "Wenn du es wünschst, könnte ich etwas arrangieren, das seine Ankunft ein wenig verzögert."
"Ja, Quintilius Valerian ist mit der letzten Lieferung von der Legio II gekommen. Er macht sich gut und hat auch schon in den Ermittlungen bezüglich der Tiberier gute Arbeit geleistet."