Beiträge von Gaius Iulius Pacuvius

    Sim-Off:

    Entschuldigt die Verspätung, die Uni hatte mich etwas eingenommen.


    "Für mich bitte auch einen verdünnten Wein." während er diese Worte sprach setzte er sich neben Dives. Er lauschte den Worten der beiden Freunde, wusste er doch um die angespannte Situation.


    "Auch von meiner Seite aus sei dir zu diesem Amt gratuliert." warf er kurz ein um die Beiden nicht zu unterbrechen.


    Als sein Cousin das Tirocinium Fori zur Sprache brach, wuchs die Anspannung in Pacuvius. Durch die Geste des Germanicus etwas beruhigt, aber dennoch über das Tempo der Ereignisse verwundert, ergriff der großgewachsene Iulier das Wort.


    "Die letzten Monate habe ich in Griechenland auf einer Studienreise verbracht. Dort habe ich mich vor allem von Aristoteles und Platon inspirieren lassen. Generell galt meine Reise dem Ziel mich rhetorisch zu bilden und auf meine politische Karriere vorzubereiten." Erzählte er geübt von der hinter ihm liegenden Studienreise.


    "Um noch ein paar Worte zu meinem Charakter zu verlieren, so kann ich dir versichern, dass ich die mir aufgetragenen Aufgaben stets gewissenhaft und zielstrebig abarbeite. Aber dies sollte für ein Tirocinium Fori selbstverständlich sein." gab er dem Germanicus nicht nur ein Bild über seine Einstellung über diese wichtige Zeit auf dem Weg zum Senator.

    Sim-Off:

    Verzeiht die lange Abwesenheit, die Uni hat etwas gestresst ;)


    Pacuvius musste einige Sekunden geschwiegen haben, so dass Dives sich zu Wort gemeldet hatte. "Vielen Dank für die treffliche Zusammenfassung Dives." bedankte er sich bei seinem Cousin für die Aufmerksamkeit.


    "In Bezug auf die Sprachen denke ich das wir in Punkto Potenzial der griechischen Sprache in nichts nachstehen, auch wenn die nötige Zeit der Reife noch nicht vorüber ist. Mit Sprachen Verhält es sich so wie mit dem weiblichen Geschlecht. Jede ist auf ihre Weise mit Schönheit gesegnet." legte der Iulier seine Sicht der Dinge dar.


    "Gerade weil die unsrige Sprache jünger ist, ist sie auch nicht in die Fesseln der Vergangenheit gelegt. Dies bietet den nötigen Raum sich frei zu entfalten. Sowohl für die Sprache als auch für die römische Kultur, die unter anderem durch die Sprache geprägt ist." erörterte Pacuvius weiter. Gespannt wartete er auf die Kommentare seiner Gesprächspartner, schien sich doch ein interessantes Gespräch zu entwickeln.

    Pacuivius hatte in den letzten Tagen keine Zeit gehabt einmal durch zu schnaufen. Waren die Treffen denen er wahrlich entgegenfieberte doch von so wichtiger Natur. Das Kompliment seines Verwandten gab ihm einen Motivationsschub, auch wenn er nicht gedacht hätte, dass diese hätte noch gesteigert werden können.


    Stumm folgte er seinem Cousin ins Büro des Germanicus. Zu viele ungeordnete Gedanken schwirrten durch seinen Kopf, was ein Gespräch verhinderte. Erst nach dem Dives sich und seinen Begleiter vorgestellt hatte konnte Pacuvius aus seinem gedanklichen Gefängnis entfliehen.


    "Salve Curator, es freut mich deine Bekanntschaft zu machen." grüßte er besonders freundlich, wusste er doch um die Vorgeschichte der beiden Anwesenden.

    "Ich hielt mich für einige Monate in Griechenland auf um an meinen rhetorischen Fähigkeiten zu arbeiten." beantwortete er wahrheitsgemäß die Frage seines Gegenübers.


    "Sie diente der Vorbereitung meiner politischen Karriere. Du siehst ich bin zu mindestens aus Sicht meiner Bildung bestens vorbereitet." versuchte der Iulier seine Vorzüge hervorzuheben.

    Um nicht in ein Fettnäpfchen zu treten machte Pacuvius es seinem Cousin nach und setzte sich neben Dives. Etwas befremdlich wirkte diese Situation auf ihn, war sie doch für ihn gänzlich neu. Nachdem Dives bereits ihr anliegen vorgetragen hatte ergriff der groß gewachsene Iulier das Wort.


    "Wir hatten noch nicht das Vergnügen Consular. Auch war ich auf erwähnter Hochzeit nicht anwesend, ihr müsst wissen ich bin erst kürzlich von einer Studienreise nach Rom zurückgekehrt." erwiderte er auf die Fragen des Purgitius Macer.


    "Mein Cousin hat recht ich befinde mich auf der Suche nach einem Patron und um ehrlich zu sein. Dives hat mir unter anderem deinen Namen als möglichen Patron genannt, wobei mich seine Ausführungen überzeugt haben. Die eigentliche Entscheidung dich aufzusuchen lag jedoch bei mir." erläuterte er kurz den Auswahlprozess. Vieles ging ihm während dieser Worte durch den Kopf, war er doch sichtlich nervös.


    "Um meinem Ziel, dem Senat, näher zu kommen bedarf es neben dem persönlichen Geschick, auch eines geschätzten und einflussreichen Patrons. Ich hoffe du kannst mir mit diesem Anliegen helfen. Sollte es soweit kommen, kannst du dir meiner Treue gewiss sein. Doch hast du sicherlich einige Fragen an mich, die ich dir gerne beantworten werde." verdeutlichte der Iulier seine Absichten und lies dem Senator die Möglichkeit das Wort zu erheben.

    Es hatte eine Weile gedauert bis sie die Thermae Agrippae erreicht hatten. Bereits bei ihrem Aufbruch in der Casa Iulia war Pacuvius angespannt gewesen. Mit jeder Minute, die das Aufeinandertreffen näher rücken lies, wuchs auch seine Nervosität.


    Unter normalen Umständen wäre er wohl äußerst Beeindruckt gewesen. Heute jedoch war er mit sich und seiner Zukunft beschäftigt. Tief in Gedanken hörte er die Stimme seines Cousins, doch dauerte es einen Moment bis er Aufnahmefähig war so, dass er nur ein "..., deinen zukünftigen Patron." mitbekam. Dies führt aber dazu, dass er zurück ins Geschehen katapultiert wurde.


    Ein wenig Mühe bereitete es Pacuvius seinem Cousin zu folgen. Etwas überrascht haschte er die Worte "Dort drüber, das ist er." auf.


    Jetzt oder nie dachte er und antwortete Dives mit überzeugter Stimme, als wolle er sich selbst Mut zu sprechen. "Ich war noch nie so bereit gewesen, wie in diesem Moment."


    Den Ratschlag des Cousins befolgend, atmete Pacuvius auf dem Weg zu dem Gesuchten einige male tief durch. Nachdem Dives die ersten Worte gesprochen hatte, grüßte auch Pacuvius. "Salve, Consular Purgitius."

    Pacuvius war mit der Hoffnung nach Rom gekommen hier Unterstützung für seine ambitionierten Pläne zu bekommen. Doch das was gerade passierte, übertraf seine kühnsten Erwartungen. Mit einem Zimmer und einigen Adressen hatte er gerechnet. Doch jetzt würde ihn sein Cousin zu den durchaus wichtigen Terminen begleiten und ihm auch hier unter die Arme greifen.


    Natürlich wusste der Iulier trotz aller Vorfreude, dass noch nichts in sicheren Händen war. Es würde wahrscheinlich schon eine kleine Hürde sein die entsprechenden Termine zu bekommen. Welch ein glücklicher Umstand, dass sich Dives hierum kümmern würde. Er hatte seine Chancen eher als gering eingeschätzt, doch dies änderte alles.


    Nach diesem ersten Teilerfolg hing er förmlich an den Lippen des Tribuns, wollte er doch jeden möglichen Ratschlag aufsaugen. Auf einer Liste in seinem Kopf notierte er die Schlagwörter die ihm für die nächsten Schritte genannt wurden.


    "Dir sei gesagt, dass ich deine Hinweise zu schätzen weiß." wurde den Befürchtungen seines Gegenüber entgegengesetzt. "Wenn es dir Recht ist, würde ich mich zu nächst in mein Cubiculum zurückziehen und mich etwas von den Strapazen der Reise erholen. Bevor ich mich auf den Weg zu den Märkten mache. Es wäre eine Schande, wenn sich mir die Möglichkeit nur wegen falscher Kleidung verschließen würde." ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus.

    Aufmerksam folgte Pacuvius den Ausführungen seines Cousins. Waren es doch die Worte auf, die er so lange hatte gewartet. Auch seine Anspannung verflog als die ersten Sätze gesprochen waren. Als sein Gegenüber anfing zu schmunzeln, war ihm nicht ganz klar ob er einen Scherz überhört hatte. Um nicht unfreundlich zu sein schmunzelte auch der angehende Politiker.


    Nachdem es doch eine ganze Weile gedauert hatte bis Dives seine Ausführungen vollendet hatte nippte Pacuvius kurz an seinem Wein.


    "Eine wahre Flut von Möglichkeiten die du anführst. Soweit ich das Beurteilen kann, empfinde ich deinen Vorschlag den Consular Purgitius um sein Patronat zu bitten als die beste Option." einen Moment lang ließ er seine Stimme verstummen um dieser Entscheidung die Zeit zu geben, bei seinem Gegenüber anzukommen. "Auch teile ich deine Meinung über das Tirocinium Fori bei Germanicus Sedulus. Eventuell ist dies auch eine Möglichkeit die Bande wieder zu verstärken."


    Er brauchte einen Moment um zu einer Entscheidung bezüglich der Begleitung des Cousins zu kommen. Sorgfältig wägte er die Optionen ab, stand doch viel für ihn auf dem Spiel.


    "Ich würde mich freuen, wenn du mich auf beiden Wegen begleiten könntest. Ich denke es ist durchaus sinnvoll, wenn ich als unbeschriebenes Blatt, nicht alleine vorstellig werde."


    Nun war ein Moment gekommen in dem Pacuvius vollends entspannt war. Waren doch die wichtigsten Entscheidungen erstmal getroffen und lag alles weitere zunächst nicht in seiner Hand. Jedoch holte ihn die Wirklichkeit ein und er musste feststellen, dass er die Vereine bisher komplett vernachlässigt hatte.


    "Die Vereine habe ich bisher nicht bedacht. Jedoch kann es nur von Vorteil sein Kontakte zu knüpfen. Ein Verein scheint mir hierfür ein durchaus passender Ort. Die Facto Veneta besticht durch die Dichte an Iuliern, wodurch ich mich sicherlich wohlfühlen werde. Ich denke auch hier hast du mir mit dem Rat einen großen Dienst erwiesen. Wenn du mich auch hier begleiten und bekannt machen würdest, wäre ich dir sehr zu Dank verpflichtet."


    Für den Anfang wollte der Iulier sich auch nicht zuviel aufhäufen, musste er sich nicht auch an die neuen Aufgaben gewöhnen.

    Sim-Off:

    Entschuldige die Wartezeit, wollte aber nicht ganz unvorbereitet den Post schreiben ;)


    Der groß gewachsene Iulier gönnte sich einen kräftigen Schluck des Landweins. Erst nach einem kurzen Moment entfaltete sich die Vielfalt des Geschmackes in seinem Mund. Es war ein fruchtiger Geschmack der sich in seinem Mund breit machte. Pacuvius glaubte das Aroma von Himbeeren auszumachen. Jedoch konnte er sich in solchen Angelegenheiten nie sicher sein, da er sich, gerade bei Wein, oftmals Geschmäcker einbildete. Weshalb er nicht dazu überging über solch belangloses zu philosophieren. Auch war die Frage nach potentiellen Patronen, welche er gestellt hatte viel spannender.


    "Hab Dank für diesen vorzüglichen Tropfen unseres Onkels." bedankte er sich höflich.


    Die Anspannung stieg wieder als er einen Moment lang glaubte im Gesicht seines Gegenübers etwas nachdenkliches zu sehen. Umso tiefer war das gefühlte Loch, in das er vor lauter Spannung fiel, als sein Cousin nichts dazu sagte.


    "Meine Reise hatte den Sinn mich auf meine politische Karriere vorzubereiten. Auf Grund dessen, waren meine Ziele meist die Wirkstätten der großen Rhetoriker. Besonders wurde ich hierbei von Aristoteles inspiriert. Sein Einfluss prägte meinen Aufenthalt in Chalkis.


    Auch Athen war Station meiner Reise und genauso wie in Chalkis hielt ich mich hier einige Monate auf. Nachdem ich die Lehren Aristoteles aufgesogen hatte, musste ich einfach mehr über Platon erfahren. Dieser war bekanntlich der Lehrer des Aristoteles. Im Besonderen interessierte ich mich die Politeia und das damit verbundene Gerechtigkeitsprinzip." begann Pacuvius seine Ausführungen zu seiner Reise. Während er ausschweifend von seinen Erlebnissen erzählte drängte sich, in seinem Geiste, eine Frage auf sehr penetrante Art und Weise in den gedanklichen Vordergrund. Auch wenn er gerade erst in Rom angekommen war, wollte er am liebsten sofort loslegen und seine politische Karriere beginnen.


    Er war voller Neugier auf das was auf ihn warten würde, so dass er nach einer gefühlten Ewigkeit den Monolog unterbrach.


    "Du siehst ich habe versucht mir ein Fundament für die mir bevorstehende Aufgabe zu schaffen. Auch wenn ich in Anbetracht der Ereignisse früher nach Rom kommen musste, fühle ich mich bereit und bin gespannt auf das, was mich erwartet." Natürlich versuchte er damit seinem Cousin die ein oder andere Antwort auf seine Bitte zu entlocken. Auch wenn er diesem Versuch keinen großen Erfolg einräumte.

    Es hatte einige Zeit in Anspruch genommen um vom Markt, auf dem Gaius seine Sklavin Iotape frisch erworben hatte, zur Casa zu kommen. Die meiste Zeit auf ihrem Weg hatten sie kein Wort gewechselt. Der Iulier hatte sich mehr von den Fähigkeiten seiner Sklavin erhofft und musste diesen Rückschlag zunächst verdauen.


    Auch wenn er es sich nicht nehmen lassen konnte, ihr auf ihrem Weg zu mindestens einige der bedeutendsten Orte Roms zu zeigen, so kam kein erneutes Gespräch auf. Erst als sie an der ihm mittlerweile vertrauten Casa Iulia zum stehen kamen, begann er mit seiner freundlichen Stimme der Germanin zu erklären wo sie nun seien.


    "So Iotape, dies ist die Casa Iulia. Das Anwesen meiner Familie, hier lebe ich und auch du wirst von nun an hier ein zu Hause finden." einen Moment lang überlegte er ob er sie direkt an einen der Haussklaven übergab damit dieser ihr die Casa zeigen konnte oder ob sie nicht zunächst in sein Cubiculum gehen sollten um das Nötigste zu besprechen. Pacuvius entschied sich für letztere Option.


    "Folge mir, wir werden zu nächst in mein Cubiculum gehen. Dort werde ich dir erklären, was deine Aufgaben sein werden."


    Die beiden gingen durch die Casa bis sie zu seinem Privatgemach kamen.

    Innerlich war der Iulier überglücklich, dass sich die Sklavin beruhigt hatte. Konnte er doch nichts weniger gebrauchen, als eine Furie, die ihn mehr bei seiner Arbeit störte. Schließlich hatte er sie ja zur Unterstützung erworben und nicht um ihm das Leben zur Hölle zu machen.


    Als die Sklavin auf seine Frage antwortete machte sich eine verwunderte Miene auf seinem Gesicht breit. Hatte der Händler sie nicht als Talentierte Scriba angepriesen, welche zudem der lateinischen Sprache mächtig ist?


    Hatte die Welt ihm vor einigen Minuten nur ihre schönsten Seiten gezeigt, so wurde dieser Zustand durch das Gefühl einen Fehlkauf getätigt zu haben, deutlich gedämpft. Alles wirkte viel farbloser


    Nun es nützte nichts, er hatte sie nun ersteigert und musste mit ihren Fertigkeiten vorerst fertig werden.


    "Nun wenn deine Schreibfähigkeiten nicht ausreichend sind, müssen wir eine Lösung finden diese zu perfektionieren." brachte er schwer enttäuscht über die Lippen.


    Zur not muss er in der ersten Zeit seine Briefe selbst schreiben, anstatt sie ihr einfach zu diktieren. Er würde es überleben.


    "Wir werden uns jetzt auf den Weg in die Casa Iulia machen, deinem neuen zu Hause. Wenn wir dort angekommen sind werde ich veranlassen, dass man dir die wichtigsten Räume für die Sklaven zeigt." Das er seine Enttäuschung noch nicht ganz überwunden hatte, konnte man immer noch in seiner Stimme hören.


    In den nächsten Minuten brachte Pacuvius keine Worte über seine Lippen. Zum einen musste er erstmal über seinen schockartigen Zustand hinwegkommen, zum anderen war da noch die Schönheit der Sklavin. Man konnte nicht behaupten das der junge Römer ein Schürzenjäger gewesen wäre, auch wenn sein äußeres dies sicherlich nicht verhindert hätte. Er tat sich einfach nur schwer mit Frauen ins Gespräch zu kommen, andere würden sagen er war schüchtern.

    Als der Römer das erste Mal die Stimme der Germanin hörte vergaß er erneut die Welt um sich herum. Jedoch dauerte es diesmal bei weitem nicht so lange bis er seine Fassung wieder gewonnen hatte.


    "Iotape also, ein schöner Name für eine schöne Frau" ein wenig versuchte er die Sklavin zu beruhigen. Sie schien, auf Grund der Tatsache, dass er ihren Namen nicht mitbekommen hatte, doch etwas verärgert. Er hatte darüber hinaus das Gefühl das sie etwas ängstlich war. Welch ein bizarres Bild musste ihr der Markt und die Situation bieten.


    "Du wirst ein gutes Leben in der Casa Iulia haben. Ich war auf der Suche nach einem Sklaven der mir zur Hilfe gehen kann, jedoch erschienst du mir aus einem sonderbaren Grund die Ideale Sklavin zu sein. Hauptsächlich wirst du kleinere Aufgaben für mich erledigen müssen. Hoffentlich nichts das dich überfordern wird, aber der Weg zum Senator ist lang und so kann ich eine helfende Hand gut gebrauchen. Ich hege hohe Erwartungen an dich Iotape!" während er diese Worte mit möglichst beruhigender Stimme sprach musterte er seinen Neuerwerb nochmals. Eine fesselnde Anziehungskraft ging von der jungen Germanin aus, sie mochte vielleicht Anfang bis Mitte zwanzig sein. Aber er durfte über all die umwerfenden Argumente seine Karriere nicht vergessen.


    "So sag mir Iotape, welche Fähigkeiten bringst du tatsächlich mit die mir von Nutzen sein können. Der Sklavenhändler hat durchaus viel versprochen, ihn soll der Pluto holen, wenn seine Worte nicht der Wahrheit entsprochen haben!"

    Aufmerksam lauschte Pacuvius den Worten des Dives. Mit einem "Danke für deine Bemühungen Dives." verlieh er seiner Dankbarkeit Ausdruck.


    Auch wenn Pacuvius die letzten Monate eine gewisse Freiheit erlebte und er die Ansprache bezüglich der Entscheidungen als verbale Fesseln empfand, beugte er sich dem Wunsch. Zudem war er ein junger Civis, welcher sich im verworrenen Machtgeflecht des Staates nur bedingt zurecht fand. Auch war es gerade die Unterstützung und die Hilfe der Familie weswegen er die Casa zunächst aufgesucht hatte.


    "Die Entscheidungsfindung ist eine oftmals sehr schwierige, es wäre töricht nicht die Meinung der Familie, beziehungsweise die Meinung Vertrauter und Freunde zu hören. Selbst das wachsamste paar Augen vermag in einer müden Minute nachlässig zu werden. Ich habe weder einen Patron noch einen Platz als Tiro Fori. Um ehrlich zu sein, war dies einer der Gründe die Familie um Hilfe zu bitten. Ich war einige Zeit außerhalb der Staatsgrenzen. Wie du dir sicherlich vorstellen kannst habe ich dort einen anderen Fokus gehabt, als die Einflüsse verschiedener Personen in Rom. Vielleicht kannst du mir hier mit Kontakten behilflich sein.


    All seine Hoffnung lag, was diese Punkte anbelangte, auf der Familie. Hatte er doch sonst, nach dem Tod seines Vaters keine Anlaufstellen auf die er hoffen und bauen konnte.


    Als der Sklave ein Tablett anreichte nahm Pacuvius nach dem Hausherren den übrig gebliebenen Becher und wartete ab. Verblüffender Weise hielt Dives seinen Becher nur in den Händen ohne eine weitere Reaktion. Um nicht zu verdursten erhob letztlich der Gast den Becher mit den Worten: "Auf die Familie und die Zukunft." Nach dem der Iulier diese Worte gesprochen hatte nahm er einen kräftigen Schluck, der seine Kehle von einer trockenen Wüste in ein farbenfrohes Paradies zu verwandeln schien.

    Seit einigen Tagen war der Iulier nun in Rom, ein geeigneter Zeitpunkt wie er fand um standesgemäß für einen persönlichen Sklaven zu sorgen. Es konnte nicht Schaden, bei seinen Ambitionen, eine helfende Hand zu haben, die die ein oder andere Arbeit für ihn erledigen konnte.


    Während er an den Sklavenhändlern vorbei lief dachte er sich, dass die Auswahl heute nicht besonders sein müsse. Die erste halbe Stunde lief er auf und ab und auf und ab ohne ein geeignetes Exemplar zu erspähen. Er konnte einfach nichts finden, dass ihn auf den ersten Blick ansprach.


    Er war kurz davor den Markt zu verlassen als er eine Sklavin erblickte. Blondes, engelsgleiches Haar und eine durchaus elegante Gestalt. Das zarte Gesicht mit den grünen Augen erschien ihm für eine Germanin, wie es der Händler angepriesen hatte, als interessante und zugleich etwas exotische Mischung. Auch wenn die meisten Römer dies vielleicht anders gesehen hatten, so hatte Pacuvius einen sehr eigenen Geschmack was das weibliche Geschlecht anging. Diese Sklavin hatte genau das gewisse Etwas, dass ihm an Frauen gefiel und auch wenn er sie für andere Aufgaben erwerben wollte, konnte er nicht anders als stehen zu bleiben und sie anzusehen.


    Während er sie betrachtete merkte er nicht, wie er in Trance anfing für sie zu bieten. Als er sich mit dem entsprechenden Händler einig war, erwachte er aus seiner Traumwelt, aber obwohl er einen doch recht hohen Preis bezahlt hatte, konnte er sich selbst nicht böse sein. War doch ein Blick der sie streifte genug um die Waage ins Gleichgewicht zu bringen.


    "Ich b-b-bin Gaius Iul-ius Pacuvius, dein neu-euer Herr, entschuldige das ich vorhin nicht wirklich zugehört hatte, aber wie war dein Name?" fragte er die Schönheit.


    Nachdem er die ersten Worte gesprochen hatte verflog die Nervosität, so dass die nervige Stotterei nicht mehr seinen Redefluss störte. "Eigentlich war ich auf der Suche nach einem Sklaven der mich bei meinen Ambitionen Senator zu werden unterstützen kann, ich erwarte, dass du diese Aufgaben genau so gut erfüllst wie jeder andere Sklave auch."


    Diese Klarstellung war ein Versuch der Sklavin zu signalisieren, dass sie keine Möglichkeit hat ihn um den Finger zu wickeln. Durch sein vorheriges Stottern hatte er die Angst seine neue Untergebene könnte das Gefühl entwickeln ein leichtes Leben zu haben, was er unter allen Umständen zu vermeiden versuchte. Auch wenn sie eine gewisse Wirkung auf ihn hatte, so war sie nur eine Sklavin. Als solche hatte sie in erster Linie seine Befehle zu erfüllen. Er würde sich nicht auf der Nase herum tanzen lassen, sagte er in Gedanken zu sich selbst.

    Ein leicht zerknirschter Gesichtsausdruck machte sich bei dem Ankommenden breit, als er merkte welchen Fauxpas er sich geleistet hatte. Pacuvius war kein Mann, der behaupten konnte immer den gebührenden Abstand zu Fettnäpfchen zu halten, jedoch hatte er sich keineswegs an diese Eigenschaft gewöhnt, sodass er ein verlegenes "Entschuldige meine Unachtsamkeit Dives."über die Lippen presste. Bewusst wiederholte er hierbei den Namen seines Cousins.


    Der Themenwechsel war ihm absurder Weise nicht ganz unangenehm, auch wenn die Umstände dies nicht vermuten ließen. "Der Tod von Iulia Vera war ein Schlag für die Familie doch all dies wird überschattet von dem Wissen, dass all das Erbe alleinig auf meinen Schultern liegt. Eine schwere Last, welche ich gewillt bin zu tragen. Auch wenn auf ewig ein Loch in mein Herz gerissen wurde, so ist der Lauf der Zeit nicht aufzuhalten. Allein der Gedanke, dass mein Vater vereint mit meiner Mutter und Schwester auf der Insel der Glückseligen weilt, lässt eine gute Seite an diesem tragischem Schicksalsschlag erkennen."


    Erleichterung machte sich breit als Dives seine Unterstützung zusicherte. All die Anspannung, die während seiner Worte und der Reise nach Rom auf Pacuvius gelastet hatte, löste sich von einem auf den anderen Augenblick auf. Er hatte das Gefühl in sich selbst zusammen zu sacken und versuchte mit aller nötigen Gewalt zu verhindern, dass sein Körper genau dies auch tat.


    "Aus wem eine stattliche Eiche werden soll, aus dem kann nur ein noch vollzüglicherer apollinischer Lorbeerbaum werden. Ich bin überaus froh und erleichtert in der Familie die Unterstützung zu finden, welche ich mir nur erhoffen konnte. Wenn ich dir einen Gefallen tun kann, habe keine Scheu mir bescheid zu geben."


    Darauf bedacht nicht wieder in ein Fettnäpfchen zu treten schlug Pacuvius mit einem Lächeln auf den Lippen vor: "Auch wenn der eigentliche Grund für meine Reise nach Rom kein erfreulicher ist, so würde ich vorschlagen auf meine Ankunft und auf die Iulier anzustoßen. Ich möchte nicht unhöflich wirken, aber die Reise war lang und meine Kehle ist trocken."

    Nachdenklich folgte der Ankömmling dem Jungen durch die Casa Iulia. Sicherlich war seine Entscheidung seine Studienreise abzubrechen überstürzt. Doch nach dem Tod seines Vaters war es nun an ihm diesen Ast der Familie hoch zu halten.


    Immer wieder fragte er sich ob es nicht sinnvoller gewesen wäre sein Ankommen in einem Brief anzukündigen. Doch hätte er den Grund nennen sollen? Pacuvius war jemand der die Ansicht vertrat, dass gewisse Nachrichten nicht durch einen Brief übermittelt werden sollten. Zu dieser Art von Nachricht gehörte auch der Tod des Titus Iulius Iunianus.


    Doch blieb keine Zeit eine Antwort zu erörtern den just in diesem Moment erreichte er mit seinem Führer den Hortus. Als dieser auf einen Mann neben dem Schrein des Apollon deutete bedankte sich der Iulier und ging die letzten Schritte allein.


    "Salve, ich bin Gaius Iulius Pacuvius." stellte er sich zunächst vor "Du must Marcus Iulius Divas sein." stellte er fragend fest und zögerte einen Moment um eine Reaktion abzuwarten. Nicht das er mit dem Falschen sprach.


    "Ich suche dich und die römische Heimat unserer Familie aus verschiedenen Gründen auf. Der wohl wichtigste ist ein nicht sehr erfreulicher." einen Moment musste er um Fassung ringen, da ihn die Nachricht immer noch mitnahm. "Ich muss euch leider von dem Tod meines Vaters, Titus Iulius Iunianus kund tun. Ich selbst habe während meiner Studienreise in Griechenland davon erfahren und mich schnellst möglich auf den Weg nach Rom gemacht."


    Pacuvius der von seinem Vater viel gelernt hatte, vor allem aber die Rhetorik, hielt inne um seinem Cousin die Möglichkeit zu geben diese Information zu verarbeiten.


    "Die andere Angelegenheit in der ich in das Zentrum unseres Reiches gekommen bin ist meine Zukunft. Die Zeit der Studien ist vorbei. Nun ist es an der Reihe der Familie und dem Kaiser zu dienen." führte er mit ausladenden Handbewegungen aus um seinen Worten Ausdruck zu verleihen.
    "Mein Vater hatte sich immer gewünscht, dass ich den Weg eines Senators einschlage. Auch mir erscheint dieser als der Richtige. Wir Iulier waren immer eine einflussreiche Familie. Aus diesem Schatten soll nun der nächste Sohn seinen Weg in die Elite Roms finden. Noch bin ich ein Samenkorn aus dem eine mächtige Eiche werden kann. So sei du die Erde die mir halt, gibt in der ich Wurzeln schlagen und mir ein Fundament bauen kann." Theatralisch ließ er seine Worte wirken.