• Entsprechend ihrer erhaltenen Informationen erreichte Dives etwa zur Mitte der siebten Stunde - denn da man wichtige Termine oftmals auf die achte Stunde legte und er ein Gespräch unter Zeitdruck vermeiden wollte, erschien ihm dies als die beste Lösung - in Begleitung seines Cousins Pacuvius in den Thermae Agrippae. Das Apodyterium war schnell hinter ihnen gelassen, das eigentliche Bad kurz darauf mit aufmerksam nach dem purgitischen Consular Ausschau haltenden Augen betreten.
    "Dann wollen wir ihn mal finden, deinen zukünftigen Patron.", versuchte der Iulier an seinen Verwandten gewandt jenem ein wenig seiner sehr wahrscheinlich vorhandenen Anspannung zu nehmen. Dann setzte er sich in der Gewissheit, dass sein Cousin ihm schon folgen würde, in Bewegung. Es dauerte selbstredend so einige Momente, ehedem sich in einem derart imposanten Bau eine einzelne Person gefunden hatte. Doch die Zahl der Becken war begrenzt, die Zahl der Möglichkeiten endlich und früher oder später wurden die beiden Iulier in einem der Räume * fündig.


    Sim-Off:

    * Du darfst gerne wählen, wo du bist. ^^


    "Dort drüben, das ist er.", erklärte Dives seinem Cousin mit einem möglichst unauffällig zeigenden Blick. "Du bist bereit?", fragte er anschließend rhetorisch. "Dann noch einmal tief durchgeatmet und auf gehts!" Obgleich nur zu Pacuvius gesprochen, befolgte der Iulier seinen eigenen Ratschlag auch selbst und atmete einmal tief durch, bevor er das letzte Wegstück in Angriff nahm. Ob sein Verwandter wohl ahnte, dass Dives ihm seine Begleitung nicht ausschließlich zur Hilfe und Unterstützung bei der Findung eines Patrons angeboten hatte?
    "Salve, Consular Purgitius!", grüßte der Iulier letztlich den gesuchten Gefundenen mit einem Lächeln auf den Lippen. "Ich bin Iulius Dives. Wir haben uns auf meiner Hochzeit mit Sergia Fausta kennengelernt.", stellte er sich anschließend vor. Denn kennengelernt mochte wohl in der Tat ein wenig übertrieben sein. "Das hier ist mein Cousin Iulius Pacuvius.", machte er hernach dem Consular bekannt. "Erlaubst du, dass wir dir ein wenig Gesellschaft leisten?"

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Es hatte eine Weile gedauert bis sie die Thermae Agrippae erreicht hatten. Bereits bei ihrem Aufbruch in der Casa Iulia war Pacuvius angespannt gewesen. Mit jeder Minute, die das Aufeinandertreffen näher rücken lies, wuchs auch seine Nervosität.


    Unter normalen Umständen wäre er wohl äußerst Beeindruckt gewesen. Heute jedoch war er mit sich und seiner Zukunft beschäftigt. Tief in Gedanken hörte er die Stimme seines Cousins, doch dauerte es einen Moment bis er Aufnahmefähig war so, dass er nur ein "..., deinen zukünftigen Patron." mitbekam. Dies führt aber dazu, dass er zurück ins Geschehen katapultiert wurde.


    Ein wenig Mühe bereitete es Pacuvius seinem Cousin zu folgen. Etwas überrascht haschte er die Worte "Dort drüber, das ist er." auf.


    Jetzt oder nie dachte er und antwortete Dives mit überzeugter Stimme, als wolle er sich selbst Mut zu sprechen. "Ich war noch nie so bereit gewesen, wie in diesem Moment."


    Den Ratschlag des Cousins befolgend, atmete Pacuvius auf dem Weg zu dem Gesuchten einige male tief durch. Nachdem Dives die ersten Worte gesprochen hatte, grüßte auch Pacuvius. "Salve, Consular Purgitius."

  • Macer war auch erst wenig vor seinen kommenden Gesprächspartnern in Bad gekommen, so dass er kaum Vorsprung hatte und sie ihn bereits im Tepidarium antrafen. "Salve, Iulius Dives. Sale Iulius Pacuvius. Es freut mich, dass ihr mich gefunden habt. Man sagte mir, dass ihr euch heute zu mir gesellen wollt", begrüßte er sie und gab damit zu erkennen, dass die Hauspost in der Casa Purgitia bestens funktionierte. Tatsächlich war Macer recht stolz auf seine guten Hausangestellten und vor allem seinen tüchtigen Laufburschen, durch den er sich sicher sein konnte, über alle wichtigen Geschehnisse umgehend informiert zu werden, selbst wenn er nicht zu Hause war.


    "Also, gesellt euch zu mir", lud er die beiden Iulier dann noch einmal explizit ein, ihm bei seinem Badegang Gesellschaft zu leisten. "Was kann ich für euch tun? Wir hatten noch nicht das Vergnügen einer Bekanntschaft, Iulius Pacuvius? Oder habe ich dich auf erwähnter Hochzeit nur übersehen?", griff er dann den angebotenen Gesprächsfaden auf.

  • Mit einem zufriedenen Lächeln nahm Dives zur Kenntnis, dass der Consular ihn und seinen Cousin wohl bereits erwartet hatte und sie folglich nun dazu einlud, ihm gerne etwas Gesellschaft zu leisten. Der Iulier nickte daraufhin einmal und nahm anschließend in einem wohlbedachten Abstand zum Purgitier - denn weder wollte er zu aufdringlich noch zu distanziert wirken - Platz.
    "Nun, in der Tat sind wollten wir dich treffen aus zweierlei Gründen. Mein Cousin Pacuvius hier strebt eine politische Laufbahn an und befindet sich dafür gerade auf der Suche nach einem Patron, der ihn dabei zu unterstützen vermag.", legte er den ersten Grund sogleich dar und hoffte, dass man zwischen den Zeilen respektive spätestens nach einer ausführlicheren Antwort seines Verwandten auch heraushören konnte, wessen Idee dieser Gang zum Purgitier war. "Und der zweite Grund dafür, dass ich meinen Cousin hier begleite, ist der, dass ich voraussichtlich bei den kommenden Wahlen zur Quaestur antrete.", ließ Dives im Anschluss auch diese Katze schon einmal aus ihrem Sack und lächelte dann in Richtung seines Verwandten. "Aber eins nach dem anderen, nicht wahr, Pacuvius?", übergab er das Wort damit an jenen und machte deutlich, dass er diesem ihrem gemeinsamen Anliegen den Vortritt zu geben gedachte.

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  • Um nicht in ein Fettnäpfchen zu treten machte Pacuvius es seinem Cousin nach und setzte sich neben Dives. Etwas befremdlich wirkte diese Situation auf ihn, war sie doch für ihn gänzlich neu. Nachdem Dives bereits ihr anliegen vorgetragen hatte ergriff der groß gewachsene Iulier das Wort.


    "Wir hatten noch nicht das Vergnügen Consular. Auch war ich auf erwähnter Hochzeit nicht anwesend, ihr müsst wissen ich bin erst kürzlich von einer Studienreise nach Rom zurückgekehrt." erwiderte er auf die Fragen des Purgitius Macer.


    "Mein Cousin hat recht ich befinde mich auf der Suche nach einem Patron und um ehrlich zu sein. Dives hat mir unter anderem deinen Namen als möglichen Patron genannt, wobei mich seine Ausführungen überzeugt haben. Die eigentliche Entscheidung dich aufzusuchen lag jedoch bei mir." erläuterte er kurz den Auswahlprozess. Vieles ging ihm während dieser Worte durch den Kopf, war er doch sichtlich nervös.


    "Um meinem Ziel, dem Senat, näher zu kommen bedarf es neben dem persönlichen Geschick, auch eines geschätzten und einflussreichen Patrons. Ich hoffe du kannst mir mit diesem Anliegen helfen. Sollte es soweit kommen, kannst du dir meiner Treue gewiss sein. Doch hast du sicherlich einige Fragen an mich, die ich dir gerne beantworten werde." verdeutlichte der Iulier seine Absichten und lies dem Senator die Möglichkeit das Wort zu erheben.

  • Die beiden Iulier machten offensichtlich keine Umstände und kamen gleich zur Sache, indem sie geradezu eine Agenda für dieses Treffen aufstellten. Macer war das durchaus recht, denn so wusste er, was ihn erwartete. Immerhin war er es gewohnt, dass ein Aufenthalt in den Thermen nicht immer nur Entspannung war, sondern zum Teil auch geschäftlicher Natur.


    "Eine Studienreise? Wo warst du denn und wie lange?" erkundigte er sich erst einmal, bevor er auf das eigentliche Anliegen einging. Neben tatsächlichem Interesse an der Reise gab ihm die Frage auch Zeit, selber darüber nachzudenken, welche Vorteile für sich selber er aus einem Patronat wohl erwarten oder einfordern konnte.

  • "Ich hielt mich für einige Monate in Griechenland auf um an meinen rhetorischen Fähigkeiten zu arbeiten." beantwortete er wahrheitsgemäß die Frage seines Gegenübers.


    "Sie diente der Vorbereitung meiner politischen Karriere. Du siehst ich bin zu mindestens aus Sicht meiner Bildung bestens vorbereitet." versuchte der Iulier seine Vorzüge hervorzuheben.

  • "Das klassiche Programm also", fasste Macer die kurze Antwort mit einem Augenzwinkern noch einmal kürzer zusammen. "Hattest du auch ein wenig Gelegenheit, die griechische Kultur und Geschichte zu studieren?" hakte er dann nach. "Mir war dieses Vergnügen bisher nicht vergönnt, wobei ich natürlich nicht weiß, ob es wirklich ein Vergnügen ist. Aber ich habe schon viele Reisende recht begeistert aus Achaia berichten gehört", begann er dann ein wenig zu plaudern, bevor er weitere Fragen stellte. "Was gefällt dir besser: Die griechische oder die lateinische Sprache? Ist es wirklich so, dass man in Latein bessere Reden und Briefe schreiben kann, in Griechisch dafür bessere Geschichten und Gedichte?" Macer wusste nicht einmal, woher er das aufgeschnappt hatte und ob es wirklich Leute gab, die ernsthaft genau diese These vertraten, aber als Gesprächsthema mit einem potenziellen Klienten taugte es allemal.

  • "In der Tat berichtete mir mein Cousin hier ganz begeistert von seiner Zeit in Chalkis, wo er sich selbstredend sehr hat inspirieren lassen von einem Aristoteles, sowie auch seiner Zeit in Athenae.", mischte sich auch Dives nach einiger Zeit mal wieder etwas ins Gespräch. "Nicht wahr, Pacuvius?", bezog er seinen Cousin jedoch sogleich wieder mit ein. Bevormunden wollte er ihn hier schließlich nicht. "Und wenn mir dieser kleine Kommentar erlaubt ist, so möchte ich sagen, dass ich für meinen Teil durchaus der Meinung bin, dass etwas Wahres dran ist an dem, was du sagst, Purgitius. Meiner Kenntnis nach hängt dies dabei konkret damit zusammen, dass die Sprachen über ein in verschiedenen Bereichen unterschiedlich stark und differenziert ausgeprägtes Vokabular verfügen. Was erwartet man beispielsweise von einer Sprache, die sich erst vergleichsweise jung aktiv auf einem hohen Niveau durch die lyrischen Gefilde bewegt? Ist es da nicht nur verständlich, dass diese Sprache in dieser Hinsicht dann einige Defizite - so man sich derartig ausdrücken mag - gegenüber einer schon um einiges länger lyrisch hochwertig aktiven Sprache besitzt?", provozierte der Iulier damit wohl auch eine neuerliche Gegenfrage. Die Reaktion des Consulars würde zeigen, inwiefern Dives ebendiese vorauszusehen tatsächlich imstande war.

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  • Sim-Off:

    Verzeiht die lange Abwesenheit, die Uni hat etwas gestresst ;)


    Pacuvius musste einige Sekunden geschwiegen haben, so dass Dives sich zu Wort gemeldet hatte. "Vielen Dank für die treffliche Zusammenfassung Dives." bedankte er sich bei seinem Cousin für die Aufmerksamkeit.


    "In Bezug auf die Sprachen denke ich das wir in Punkto Potenzial der griechischen Sprache in nichts nachstehen, auch wenn die nötige Zeit der Reife noch nicht vorüber ist. Mit Sprachen Verhält es sich so wie mit dem weiblichen Geschlecht. Jede ist auf ihre Weise mit Schönheit gesegnet." legte der Iulier seine Sicht der Dinge dar.


    "Gerade weil die unsrige Sprache jünger ist, ist sie auch nicht in die Fesseln der Vergangenheit gelegt. Dies bietet den nötigen Raum sich frei zu entfalten. Sowohl für die Sprache als auch für die römische Kultur, die unter anderem durch die Sprache geprägt ist." erörterte Pacuvius weiter. Gespannt wartete er auf die Kommentare seiner Gesprächspartner, schien sich doch ein interessantes Gespräch zu entwickeln.

  • "Es spricht ein wahrer Poet!", meinte Macer mit einem anerkennenden Lächeln, als der junge Iulier Sprachen und das weibliche Geschlecht miteinander verglich. "Was sagt man denn in der griechischsprachigen Welt über die Schönheit unserer Sprache?" sponn er dann den Faden weiter. "Dort scheint man sich ja an den Fesseln der Vergangenheit nicht zu stören. Und die kaiserliche Kanzlei führt ja auch sicher nicht umsonst eine eigenen Abteilung für die Post in griechischer Sprache, um den Kontakt mit diesem Teil des Reiches nicht zu erschweren", erläuterte er dann seine Beobachtungen, die ihn zu dieser Frage führten.

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