Maro hatte die ganze Geschichte mit zunehmend finsterer Miene verfolgt. Als Opferhelfer waren ihm die Hände gebunden, doch es juckte ihn immer noch in den Fingern, den Dieb mit bewährter Technik zu disziplinieren. Beutelschneider in Menschenansammlungen waren nun wirklich nichts Unerhörtes. Aber die hatten meistens genug Hirn nicht in einen Haufen Soldaten rein zu rennen. Der da anscheinend nicht. Maro hätte nur zu gern gewusst, was genau ihn dazu getrieben hatte, hier heraus zu rennen. Naja, das würden sie ja sehen.
Das Ganze wäre wahrscheinlich nicht passiert, wenn nicht irgendein Zivilist wie ein kranker Elephant in die Zeremonie geblökt hätte. Das hätte schon das Ritual ruinieren können. Der Optio schüttelte den Kopf. Kein Sinn fürs Sakrale. Die Gunst der Götter fand Maro erheblich wichtiger als irgendeinen Geldbeutel.
Aber nun konnte es endlich weiter gehen.
"Ihr habt den Tribun gehört. Scaeva und ihr da, ihr seid mir für das da," er deutete auf den Dieb,"verantwortlich bis die Geschicht hier durch ist. Hau ihn wenn nötig bewusstlos, wenn er Stress macht.
Quintilius und Cerretanus, falls noch jemand hier reinzurennen versucht, sammelt ihr den umgehend ein, damit er nicht das Opfer stören kann.
Und jetzt auch kein Gezappel mehr. Wir ziehen das mit Würde durch, egal was sonst passiert. Die Götter müssen besänftigt werden, alle anderen sind zweitrangig. Konzentration, silentium und state!"
Der Klauer konnte von Glück sagen, dass man sich in Rom Menschenopfer abgewöhnt hatte.