Beiträge von Marcus Octavius Maro

    Zitat

    "Nun, ich wäre dann jetzt soweit. Wir sollten keine Zeit verlieren nicht wahr?" fragte der Aedil rhetorisch und war bereit, sich in Bewegung zu setzen um nach seiner Verlobten zu sehen.


    Maro nickte und sah sich um, ob auch Flora in der Lage war mitzuhalten.


    "Dann wollen wir mal. Abmarsch zur Villa Flavia Felix."
    Bei dem Glück, das Rom heute hatte, würden sie wahrscheinlich gerade ein paar Meter vor der Villa abgefangen. Eskorten waren immer kritisch. Vor allem wenn so wichtige Persönlickeiten wir der Ädil zu begleiten waren.

    "Jawohl Tribun." bestätigte Maro den Befehl seines Vorgesetzten.


    "Milites: Bildet einen Kordon um den Magistrat. Wir eskortieren den Ädil zum flavischen Anwesen. Haltet Ausschau nach aufständischen Kräften und geht wenn es hart kommt keine Kompromisse ein.
    Ädil, nach deinem Gutdünken."


    Eine überaus ehrenvolle Aufgabe und der Optio gab sich alle Mühe in Scato keinen Waschlappen zu sehen. Nichtsdestotrotz war bei diesem Auftrag Perfektion das Gebot der Stunde.
    Im Übrigen war er dankbar, dass er nicht bei dem zwangsläufig heraufziehenden Kompetenzgerangen zwischen Crispus und dem Prätorianer zugegen sein musste. In der Nähe von so etwas zu sein, war nie angenehm.


    Während sich die Soldaten formierten wurde Maro auch gewahr, wen der Tiro Cerretanus da eigentlich aufgesammelt hatte. Seine Cousine Octavia Flora.


    "Flora. Gut, dass du es irgendwie da raus geschafft hast. Gute Arbeit Cerretanus.


    Hör mal, Flora, wir bringen den Ädil in Sicherheit. Du solltest dich uns vielleicht anschließen. Bei uns wärest du so sicher als nur irgendwo in dieser Stadt. Ich bin sicher der ehrenwerte Ädil hat nichts dagegen."

    Auf die Bitte des Ädils sah Optio Maro fragend zu Tribun Crispus herüber, der sich mit einem beinharten Prätorianertribun, mit dem Maro noch nie etwas zu tun gehabt hatte, zu ihnen gesellt hatte. Die haute volee dieser bizarrsten aller Spiele. Jedenfalls hatte nun Crispus das Kommando übernommen und es war nun an diesem über seine Truppen zu verfügen. Jedoch konnte Maro sich nicht vorstellen, dass man dem Magistraten seine Bitte abschlagen würde und der Optio überlegte sich bereits welche Männer zu dieser spontanen Leibwache abkommandieren würde. "Tribun?"


    Im Geheimen war er etwas enttäuscht von der Reaktion des Ädils. Ein echter Römer, noch dazu einer aus einer derart noblen Familie, würde doch nun erst recht den Gladius in die Hand nehmen und selbst die Männer in den Kampf führen, besonders da sie gerade seine Spiele ruiniert hatten. Aber das war ja nicht Maros Problem. Die Soldaten würde die Stadt wieder unter Kontrolle kriegen und das zählte. Vielleicht brachte der Ädil hernach sogar weitere Spiele zustande. Die würden alle gut gebrauchen können nach dieser Aktion.

    Das Eintreffen der Verstärkung wirkte wie ein kühler Regenschauer an einem Schwühlen Sommernachmittag. Maro nickte. Immerhin liefen sie nun nicht mehr Gefahr von einer wütenden Sklavenhorde überrannt zu werden. Von allen Seiten strömten nun die Urbaner auf das "Schlachtfeld", begannen mit dem Ausräuchern und sicherten die Gegend ab.


    Sie versuchten so gut es ging die panischen Bürger, die immer noch in hoher Zahl umeinander rannten, aus der Schusslinie herauszudirigieren. Das war gar nicht so einfach.


    Jedefalls war auch Cerretanus wieder bei der Einheit. Und bat nun darum die Formation verlassen zu dürfen. Es schien, dass die Mannschaften heute irgendwie zu ungewöhnlicher Selbstständigkeit motiviert wurden. Erst wollte Scaeva mit ihm die Befehle ausdiskutieren und jetzt wollte sich Cerretanus auf Alleingänge begeben. Ein wahrlich wahnsinniger Tag. Aber Cerretanus hatte erfolgreich die Cohortes alarmiert. Wahrscheinlich waren ihm die Götter heute besonders gut gesonnen. Der Optio atmete hörbar ein und aus.


    "Willst dir wohl ne Corona Quaercea verdienen, Tiro, was? Dann vorwärts, sieh nach. Aber beschwer dich nicht bei mir, wenn dein Arsch niedergetrampelt wird. Der Rest: Reihe schließen."


    Kopfschüttelnd drehte sich der Optio zum restlichen Geschehen, nur um sich Angesicht zu Angesicht mit niemand anderem als dem Curulischen Ädilen Flavius Scato selbst, der ihn Frage was eigentlich los war, zu finden. "Und ich dachte, ich hätte einen scheiß Tag", dachte der Optio bei sich. Der Tag wurde von Moment zu Moment bizarrer.


    Zackig grüßte Maro den Magistrat und begann so gut es ihm möglich war zu erläutern, was er mitbekommen hatte und was sich zur Zeit entwickelte.


    "Ave Aedile, ich bin Optio Marcus Octavius Maro. Die Feindlage stellt sich folgendermaßen dar: Es scheint, der Aufruhr bei deinen Spielen war nur das initiale Moment eines Sklavenaufstandes von erheblichem Ausmaß. Vieles deutet darauf hin, dass die heutigen Vorkommnisse mit generalstabsmäßiger Gründlichkeit vorbereitet und durchgeführt wurden. Indiz dafür ist, dass sich Sklaven bewaffnet und an strategisch günstigen Stellen aufgestellt haben und mit Fernkampfwaffen auf die Bürger eingewirkt haben und bereits Momente später Brandstiftungen und wahrscheinlich weiteres Verbrechen in der ganzen Stadt begangen wurden."


    Die Rauchsäulen waren nicht zu übersehen. Jemand würde für dieeses Chaos blechen müssen.


    "Was die eigenen Kräfte und Maßnahmen angeht: Tribun Petronius Crispus eilt mit einer Kohorte der Cohortes Urbanae gerade zum Entsatz und hat soweit wir dies hier erkennen können bereits Maßnahmen zur Bekämpfung der feindlichen Kräfte, sowie zur Sicherung des gefährdeten Bereichs um die Stätte der Spiele angeordnet.


    Zur Stunde ist es noch nicht möglich das ganze Ausmaß des Aufstandes und seiner Folgen zu ermessen. Es werden womöglich langwierige Kampfeinsätze in vielen Teilen der Stadt notwendig werden. Meine Einheit sichert zur Zeit diesen Bereich und wartet auf weitere Befehle."


    Damit endete der Optio seinen kurzen Bericht, gespannt, wie der Ädil reagieren würde.

    Hoffentlich hatte Cerretanus mit seiner Mission Erfolg gehabt. Das hier würde noch eine ganz heiße Nacht nach einem wahnsinnigen Tag geben. Anhand der Rauchsäulen, die jetzt überall auftauchten und die sein Herz weiter sinken ließen, versuchte Maro auszumachen, wohin ungefähr der Aufstand sich bewegte um wenigstens die Chance zu haben, ein paar von dem revoltierenden Mob zu stellen. Gefangene wäre außerordentlich nützlich.


    Maro hatte gerade den Befehl zum Abmarsch gegeben, als ihn Scaeva anrief. Verwirrt sah er den Miles an und war einen kurzen Moment versucht dem Miles für das Infragestellen seiner Befehle einfach unbürokratisch eins mit der flachen Seite überzuziehen und abzumarschieren. Aber das hätte der Moral der kleinen Truppe wohl den letzten Todesstoß versetzt. Also:


    "Sehen, dass nicht noch mehr Menschen zu Schaden kommen, korrekt Miles. Das können wir aber nicht, wenn wir hier herum stehen wie eine beschissene Statue. Hier ist also was wir tun können und vielleicht muss ich mich genauer ausdrücken:
    Wir verlegen an einen Ort, der folgende taktische Parameter aufweist: Der möglichst viele Zugänge zu diesem Ort abdeckt. So verhindern wir außerdem, dass noch mehr Bürger dem Mob in den Weg rennen. Außerdem haben wir dort die Möglichkeit eventuelle Aufrührer, die es genau wissen wollen auf uns zu ziehen und zu binden, so wie es unsere Aufgabe hier ist, Miles. Verzeih mir, Miles, wenn ich dir das jetzt nicht dialektisch auseinandersetze. Wir können nicht alles abdecken, aber wenigstens ein bisschen was. Damit müssen wir uns einstweilen zufrieden geben."


    Kopfschütteld drehte er sich in die Richtung, wo er die meisten Rauchsäulen ausmachte und sah sich nach einem geeigneten Ort für eine Stellung um. Vor dem Theater befand sich ein kleiner Platz wo mehrere Straßen zusammenkamen, die in das Innere des Infernos führten. Hoffentlich waren die Vigiles auf Zack.


    Die Menschenmassen waren hier nicht ganz so dicht wie unmittelbar am und im Theater Außerdem hatte er den Vorteil, dass von dort aus die Straße, auf der die Verstärkung aus der Castra kommen sollte, halbwegs ordentlich einsehbar war, sie sich also mit den Kräften, die die Sache hoffentlich unter Kontrolle kriegen würden.
    "Dort hinten eine lineare Formation errichten so gut es geht, und die Straßen in das Gebiet dort hinten bewachen. Wir brauchen nicht noch mehr Cives in der Richtung. Seid auf eine Attacke gefasst, Milites. Die Verstärkung wird hier bald auftauchen."


    Äußerlich versuchte er die größtmögliche Ruhe auszustrahlen. Das war das beste für seine Mannschaft und die Bürger um sie herum. Doch innerlich kochte er vor Wut. Er würde jeden einzelnen Sklaven mit einem Küchenmesser abstechen, der in seine Reichweite kam. Maro hatte keinen Zweifel, dass darauf auf diesen Aufstand eine größere Ausräucherungsaktion folgen würde. Senat und Administration konnten einen solchen Frevel nicht auf sich sitzen lassen. Dessen mussten sich auch die Angreifer klar sein. Die Gegenmaßnahmen würden brutal und blutig sein. Dieser Aufstand war ledigleich das Ergebnis von blankem, sinnlosen, wahllosem, wiewohl eigentümlich planvollem Hass.


    Mit diesen Gedanken machte Maro sich daran seine Leute in die Stellung zu dirigieren. Eine lineare Formation, so lang, dass sie so viel wie möglich abdecken und lenken konnte aber nicht so schwach, dass sie sofort von Bürgern umgerannt wurde. Auch etwaigen Aufständischen würde er der kleine Cordon eine ordentliche Zeit standhalten. Dann sah Maro sich nach der Verstärkung um. Bald ging es hoffentlich auf die Jagd.

    Es war eine wahrhaft beschissene Situation, in die Maro und seine Leute da hinein geraten waren.
    Und es war nicht nur aus dem Grund beschissen, dass sie angegriffen wurden wurden. Nein, damit mussten Urbaner im Grunde jeden Tag rechenen. Das größte Problem war das allgegenwärtige Chaos um sie herum. Wie eine wogende und panische Urmasse konnte man den gewaltigen Menschenhaufen in keinster Weise mehr einschätzen, lenken oder gar beruhigen. Schon gar nicht mit den paar Mann, die Maro mitgebracht hatte.


    Selbst als der Beschuss aufgehört hatte rannten natürlich trotzdem immer noch alle durcheinander, Leute kreischten, stürzten, wurden niedergetrampelt.


    Die militärische Disziplin hatte verhindert, dass seine Einheit auseinander brach. Mit einem Blick auf die Dächer erkannte er, dass die Angreifer ihre Stellung aufgegeben hatten.


    "Die Schweine haben die Dächer verlassen, das bedeutet Pfeilbeschuss ist kurzfristig nicht mehr zu erwarten. Schilde runter, Milites. Passt auf, vielleicht kommen sie jetzt frontal. Wenn Cerretanus sich nicht wie ein Idiot anstellt, kriegen wir bald zumindest etwas Verstärkung."


    Er wandte sich den Verwundeten zu.


    "Rufinus ist hinüber.Turinus, verbinde die, die was abbekommen haben so gut es geht. Verflucht. Drei bleiben bei ihm und beschützen die Verwundeten


    Der Optio schaute sich um. Eigentlich müssten bei so einem Großereignis auch Urbaner als Sicherheit - so viel dazu - anwesend sein. Und tatsächlich tauchten innerhalb von ein paar Momenten einige versprengte Milites bei ihnen auf. Aber einen Zenturio höherrangigen Befehlshaber konnte er nicht ausmachen. Im Grunde konnten sie nur ausharren und auf die Verstärkung warten. Hoffentlich brachte die Verstärkung mindestens eine Kohorte mit. Damit konnten sie die Sklaven vielleicht ausräuchern. Aber im Moment...


    "Der Rest kommt mit. Wir begeben uns in die Richtung aus der der Beschuss kam und und blockieren die entsprechenden Straßen so gut es geht. Die sollen wenigstens nicht in die ganzen Bürger reinrennen. Vorwärts."

    Optio Maro war gerade im Begriff die geschmacklose Schmiererei über die Verdammten der Erde zu untersuchen, als es mit einem Mal anfing Pfeile zu hageln und in Sekundenbruchteilen hatte es mehrere Kameraden erwischt.


    "Schilde hoch! Schwerter! Wo sind die Schweine?!"


    Hektisch sah er sich um. Pfeile. Müssten von oben kommen. Dächer. Unter seinem Schild hindurch suchte er die umliegenden Dächer ab. Wer konnte so wahnsinnig sein und mitten in der Stadt ein Gefecht anfangen? Dann machte er sie aus. Ein ganzes Stück entfernt auf den Dächern der Häuser, die die Arena umgaben waren undeutlich Gestalten mit Bögen in der Hand zu erkennen.


    Die Panik um sie herum potenzierte sich natürlich, das Gedränge wurde zu einem wüsten Gewühl. Die Urbaner hatten nicht den Hauch einer Gelegenheit auch nur in die Nähe der Feinde zu gelangen.


    "Verdammt."


    Wenn man einmal eine Ballista brauchte...


    "Du, Cerretanus! Du schaffst dich jetzt zurück zur Castra und forderst Verstärkung an. Sofort. Verpass jedem eins, der dir im Weg steht. Und halt den Schild oben."


    Der Tiro war für den Botengang sehr geeignet. Die Milites behielt er bei sich, falls ein weiterer Angriff erfolgte.

    Die Rennerei war in vollem Gange, als Optio Maro mit einem Trupp Urbaner im Schlepptau am Ort der Aedilischen Spiele auftauchte. Er hatte mit Scaeva auf die Schnelle die Milites der Bereitschaft eingesammelt und sich im Laufschritt zum Ort des Geschehens begeben. Der Tribun wurde informiert. Dieser konnte falls nötig auch ein paar Zenturien hier rein schicken um Ordnung durchzusetzen. Falls jedoch tatsächlich ein Sklavenaufstand immanent war, mussten die Urbaner so schnell wie möglich Präsenz zeigen. Außerdem musste der Platz, wo die Morde stattgefunden haben wahrscheinlich zusätzlich abgesichert werden.


    Scaeva hatte von drei Ermordeten gesprochen. Das sah dem Fall in der Subura, mit dem sie gegenwärtig zu tun hatten verdächtig ähnlich. Vielleicht würde dieses Chaos hier auch ein paar Antworten geben.


    "Gleichschritt Marsch, Milites. Schwerter bleiben drin. Wir wollen Sicherheit ausstrahlen."

    Optio Maro war gerade beim Papierkram. Die Qualität der Übungsschwerter war in der letzten Zeit deutlich zurückgegangen und ständig musste er neue beschaffen. Lange ging das nicht mehr so weiter. Er hatte jedoch kaum die erste Anforderung ausgefüllt, als plötzlich Scaeva in den Raum stürmte. Ein unerhörter Vorgang, den der Optio mit einer gesalzenen Tirade quittieren wollte, bis er hörte, was der Miles ihm zu sagen hatte.


    "Tumult bei den Spielen, drei Morde, potentieller Sklavenaufstand." rekapitulierte Maro während er sich schon seinen Gladius umschnallte und sich den Helm vom Schreibtisch schnappte.


    Mit einer knappen Geste bedeutete Maro dem Miles ihm zu folgen und begab sich dann im Laufschritt aus dem Büro.
    "Wir nehmen einen Trupp von der Wache mit. Volle Ausrüstung, Scuta und Schilde, und sichern die unmittelbare Umgebung des Ortes des Geschehens ab."


    Unterwegs hielt er einen anderen Urbaner an, unterichtete diesen von der Situation und bat ihn, die Lage dem diensthabendenTribun zu schildern, damit diese weitere Vorkehrungen treffen konnte, sollte er solche für nötig erachten.

    "Konzentration Männer, das ist ein Wurfspieß. Kein Stock.. Vor dem Schmeißen nachdenken."


    Der Umgang mit dem Wurfspieß erforderte weitaus mehr technische Finesse, als es von außen den Anschein hatte.


    "Ordentlich Cerretanus. Ziel ist es, dass ein Soldat schon in der ersten Vorwärtsbewegung direkt das Geschoss werfen kann und dabei akkurat trifft."


    Der Optio ging weiter die Reihe entlang.


    "Wie die cleveren unter euch sicher bemerkt haben werden, verbiegt sich die Spitze eines Pilums nach dem Aufprall in ein Objekt. Das gehört so. Auf diese Weise werden feindliche Schilde unbrauchbar gemacht. Macht für uns vieles leichter hinterher. Deswegen kann eine gute Salve Wurfspieße das Gefecht schon nach ein paar Augenblicken entscheiden. Deshalb üben wir das hier ein."


    Maro wartete bis alle Spieße geworfen waren. Dann wandte er sich wieder dem Haufen zu.


    "Na schön. Auch das werdet ihr in Eurer Dienstzeit immer wieder Üben. Bis ihr vom Forum Romanum aus eine Taube auf dem Dach des Iupiter Optimus Maximus auf dem Kapitol treffen könnt. Keiner wirft weiter und besser als die Cohortes Urbanae, damit das klar ist.So. Nächster Punkt. Formationen. Cerretanus! Welche Formationen des römischen Heeres sind dir bekannt?"

    Auf das Beste hoffend nickte Maro den Rekruten zu.


    "Dort hinten sind eure Ziele aufgestellt. Eine schleudernde Bewegung mit eurem Wurfarm. Nicht die Balance verlieren. Sieht immer bescheuert aus, wenn einer beim Schmeißen umfällt. Der Trottel, der als letzter sein Ziel trifft, sammelt hinterher die Dinger wieder ein. Ausführen!"

    Lästige Fliegen. Maro schüttelte den Kopf. Er überlegte noch eine sarkastische Erwiderung von sich zu geben. Ließ es aber sein. Immerhin waren jetzt alle dabei die Übung durchzuführen.


    Er schritt die Linie ab, begutachtete, korrigierte.


    "Körperspannung und Konzentration, ihr Lappen. Schöne fließende Bewegungen müssen das sein. Jede einzelne so konzentriert und kraftvoll wie ihr könnt. Je nachdem, wie gut ihr diese Bewegungen im Kampf ausführt, habt ihr hinterher einen toten oder lebendigen Feind vor euch. Und wir brauchen keine lebenden Feinde."


    Der Optio ließ die Männer noch eine ganze Weile hauen und Stechen, bis die Kraft der Tirones sichtlich eingebrochen war.


    "Na schön. Immerhin hat sich keiner von euch umgebracht. Aber wir sind ja auch noch nicht fertig.Nächtste Übung dreht sich um die Wurfspieße. Gleich vor ab. Diese Dinger werden nur und ausschließlich auf meinen persönlichen Befehl geworfen. Wer so ein Ding auf eingene Faust hier durch de Gegend schmeißt, wird von mir umgehend Gesicht nach vorn in der Latrine versenkt.


    Also. Ein paar Momente Pause, schüttelt die Arme aus und dann ran an die Spieße. Auf geht's."

    Dem Optio war das Gequassel der Zivilisten im Hintergrund auch schon aufgefallen. Umso besser, dann mussten sie ncht schon ene aufwändige Suche starten, nur um die Opfer zu identifizieren.


    "Persönlicher Hass und Familienstreitereien stehen ganz oben auf der Liste. Müsste aber schon ein ziemlich derber Ehekrach gewesen sein, wenn dem drei Kerle zum Opfer gefallen sind. Bis wir mehr haben, ist alles offen.Abgesehen davon machen wir genau das was du gesagt und versuchen so gut die Bürger hier zu befragen. Hier."


    Er reichte dem Miles ein paar Wachstafeln und Griffel.


    "Falls du keine zur Hand haben solltest. Muss alles sauber festgehalten werden. Ich übernehm den Haufen hier links und du den Rest, bis wir zumindest ein grobes Bild haben, ja?"


    Damit drehte er sich auchschon zu der Menge um.
    "Na gut, Cives. Das hier ist Miles Helvetius Scaeva und ich bin Optio Octavius Maro. Cohortes Urbanae. Wir untersuchen das hier"
    Er deutete vage auf die Scenerie der Leichen
    "Und sehen zu, dass der der den Frieden des Kaisers in dieser Stadt derartig gestört hat, zur Rechenschaft gezogen wird. Um die Wiederherstellung der Ordnung zu erreichen, bedarf es der Kooperation aller Bürger hier. Das bedeutet: Keiner entfernt sich hier, bis wir euch das sagen. Also."


    Er deutete auf einen Mann, aus dessen Richtung er einen Namen vernommen zu haben glaubte.


    "Du. Wer von den Verblichenen ist Tuscenius Tutor?"

    Bei Tiro Cerretanus schien der Teil "Vorwärts" irgendwie nicht angekommen zu sein.


    "Cerretanus. Wo hapert's denn? Zustechen - hinter den Schld ducken und wieder zustechen. Bis ich das Kommando zum Aufhören gebe. Ausführen. Unverzüglich. Das bedeutet: ohne schuldhaftes Zögern. Das bedeutet in deinem Fall: Sofort.
    Auf geht's"