Beiträge von Servius Matinius Ocella

    Was für ein Pfosten, dachte Ocellus. Vielleicht sollte er ihn hier und jetzt...?! Doch offenbar hatte Fortuna wieder einen ihrer fiesen Schliche vor. Du möchtest hier eintreten? ...für die nächsten 25 Jahre, falls du sie überlebst?
    Er machte eine kurze Geste und Thoralf baute sich neben ihm auf.
    Na schön,...dann übergib´diesem Eques deine Waffen,... Er lächelte gefährlich. Alle Waffen,...wir wollen doch nicht daß du eine vergisst und im Castellum dann dafür erschlagen wirst?!
    Ocellus trat ein wenig zur Seite und schloß Das sind Regeln, Tisander,...und ein Duplicarius ist jemand der dafür Sorgt, daß sie eingehalten werden. Thoralf trat vor und hielt eine Hand auf.Im Gegensatz zu Ocellus war seine Miene die einer Sphinx.

    Ocella starrte den Kerl an als hätte ihn auf seinem Mädel gefunden. Er richtete sich ein wenig auf, was ihm gleich wieder ein fieses Ziehen in der Leistengegend verschaffte.
    Ein Scherzkeks,...sieh an. Wenngleich Ocella ebenfalls zuweilen der Schalk im Nacken saß, fand er es doch eher seltsam wenn ein Blauer in ihm den Eindruck erweckte er würde sich über ihn...oder nimmst du mich gerade auf den Arm? Duplicarius?! ertönte hinter ihm Thoralfs bassige Stimme.
    Doch Ocella brauchte jetzt keinen Sidekick und ignorierte ihn. Jedoch dürfte dem Derisor nun klar sein, daß er sich gerade mit dem falschen anlegte, falls das seine Intuition war.

    Ocella, ziemlich übellaunig und angepisst betrachtete den Neuankömmling mit einer Mischung aus abgundtiefem Hass und der so typischem Überheblichkeit eines römischen Berufsoldaten gegenüber der indigenen Bevölkerung.
    Er baute sich vor dem Ankömmling auf und entgegnete,
    Salve, peregrinus, du stehst hier vor einem Castellum...
    Sein Blick glitt über Mann und Pferd. ...hast du dich verlaufen? Seit dieser Sache mit dem Sattel bestand sein Unterleib nur aus einem unangenehmen Druckschmerz. Wahrscheinlich,...ach was! Seine Hand ruhte auf dem Griff seiner Spatha.
    ...nun? fragte er.

    Ocella grinste wölfisch und ritt in leichtem Trab nach vorn in Richtung Waldrand. Die beiden Equites neben ihm folgten. Mit ein leichten Schrecken erkannte er aus dem Augenwinkel, daß einer der beiden Hilko war. Innerlich verfluchte er Fortuna und gab ihr wenig schmeichelhafte Zusatznamen, während er hoffe Hilko würde diesmal keinen Ausfall bekommen und irgendeinen haarsträubenden Unsinn veranstalten.
    Ocella ließ sein Pferd in Schritt fallen und nahm gespannt den betreffenden Abschnitt des Waldrands in Augenschein. Um ihn herum einem atemberaubende Stille. Nicht einmal Tierlaute waren zu hören. Das machte ihn noch misstrauischer und er griff sich einen der kurzen Speere, die Spatha machte jetzt keinen Sinn. Thoralf,Hilko,...Bogen aufnehmen und spannen.
    Es knackte im Gebüsch.

    Ocella, im Gegensatz zu Varro bemerkte sehr wohl was Hilko trieb und bekam Stielaugen. Der Bursche war offensichtlich mit dem Kopf zuerst aufgestanden. Doch bevor er den Eques fragen konnte, was ihn dazu bewog irgendwelche Äste zu ermorden, erfolgte schon wieder ein neues Manöver. Varro trieb sein Pferd in die direkte Position neben Varro, denn dort war im Gefecht sein Platz. Sollte die Turma aus taktischen Gründen geteilt werden, ging es so nachweislich am Besten mit der Befehlsweitergabe. Die Turma raste auf den Waldrand zu. Varro blickte nach rechts und erkannte, daß selbst Hilko sich ihnen angeschlossen hatte. das würde ihn keinesfalls vor einem Arschtritt retten. Ocella war sicher, der Gaul war eher dafür verantwortlich als der Torfkopf Hilko. Sein Blick fiel auf den Waldrand. Da blitzte etwas Metallisches auf...in Kopfhöhe. Sein Instikt ließ ihn die Spatha ziehen und wenn er sich nicht täuschte würde Varro gerade das gleiche tun.

    Ocella biss die Zähne zusammen. Beim Zerstreuen war er im Sattel ein wenig verrutsch und hatte sich die Hoden lädiert. Es kotzte ihn an, daß er mit einem Reservesattel reiten musste, weil sein eigener einen neuen Lederbezug bekam. Dieser Reservesattel war wohl für einen Zwerg gebaut. Was anfangs auf ebenem Gelände noch gut ging, war hier im Gelände ein echtes Problem. Es fogten sicher noch weitere Formationen bis Varro genug haben würde, doch bis dahin waren seine Nüsse sicher Mus und aus der Traum von der Großfamilie.
    Doch plötzlich musste er grinsen. Lag da nicht ein Ala-eigener Bogen samt Pfeilköcher. Der Tag war gerettet. Es würde mindestens einen Arschtritt geben,...allerdings wußte Ocella nicht ob er sein Bein so hoch bekam. Er zog einen seiner Kurzspeere heraus und rammte ihn zur Kennzeichnung in den Boden, dann folgte er der Turma, die gerade einen Bogen auf ihn zu ritt.

    Natürlich kam es bei Zuschauern gut an wenn die Befehle so laut gegeben wurden, daß nicht nur der letzte des Trupps sondern auch jeder im Umkreis von 200 Schritt wusste, daß hier irgendetwas vor sich ging und dementsprechend aufmerksam und aus dem Trott seiner Reise gerissen wurde. Ocella lies sich bis ans Ende der Linie zurückfallen und galoppierte als letzter auf das Grasland.Mit Argusaugen beobachtete er ob die Männer im Galopp irgendetwas verloren. Nicht daß er Lust hätte in ein paar Ärsche zu treten.

    Ocella nickte beipflichtend. Das ewige herumgetrabe ging ihm allmählich auf den Sack. Gute Idee,...bei der Gelegenheit sehen wir dann auch ob die Kerle ihr Zeug vernünftig an den Gaul geschnallt haben. Mit diebischer Freude zog er den Kopf seines Pferdes herum und ritt entlang der folgender Equites.
    In zwei Meilen verlassen wir den Weg und gehen ins Gelände. Dort geben wir den Pferden die Sporen. Wer etwas von seinem Gepäck oder Waffen verliert, dem trete ich persönlich in den Hintern!
    Die Blicke der Männer ließen keinen Zweifel daran aufkommen, daß Ocella es ernst meinte. Doch hatten sie alles ordentlich verschnürt, wie sie es hundert und tausendfach geübt hatten.
    Natürlich wusste Ocella das auch, aber es gehörte nun einmal zu seinen Aufgaben die Herrschaften auf diese Möglichkeit hinzuweisen.

    Die Patrouille verlief ruhig. Ocella ritt neben Varro an der Spitze des Zuges. Er langweilte sich. Hier nur dröge auf der Via herumzureiten machte genauso viel Spaß wie im Castellum herum zu hängen. Insgeheim hoffte er sie würden ein paar von diesen Finstermännern erwischen. Immer nur Patrouillen und Übungskämpfe. Es musste mal wieder irgendein Kampf her.
    Sie passierten einen Tross mit Sklaven. Ocella grinste als es die unglücklichen Gestalten betrachtete. Da waren unter den Frauen auch ein oder zwei seiner Kragenweite.
    Besonders die Blonde hatte es ihm angetan.


    Hey, ...du da! rief er dem vierschrötigem Bewacher zu. Dieser sah mit einer Mischung aus Furcht und Trotz zu ihm hoch.
    ...wo bringt ihr die Sklaven hin?


    Nach Mogo! Die sind aber schon verkauft!


    Ocella nickte und dachte sich, daß die Blonde wohl in einem der besseren Lupanare aufzufinden sei. Grinsend gab er seinem Pferd die Fersen um wieder zu Varro aufzuschließen.
    Höchstwahrscheinlich würde er jetzt wieder etwas von Vorbild, Marschdisziplin und sonstigem moralischen Firlefanz ablassen. Doch das war ihm egal. er fragte sich was die Blonde wohl kosten würde...

    16? Ocellas Skepsis war greifbar. Niemals war der Typ 16...doch in diesem Fall musste der Capsarius entscheiden, vor allem dann nicht wenn der Antragsteller römischer Bürger war.In seinem Schädel summte es, wie immer wenn er eine Falle witterte. Vielleicht war das hier ja ein Test?
    Wie beiläufig sah er über den Iunier hinweg, was nicht schwer war und warf einen Blick auf die Ausfallstrasse. Es könnte doch sein, daß sich irgendwo im Sichtfeld jemand verbarg und die Szene belauschte.
    Soso...16 Lenze bist du. Er stemmte die Hände in die Hüften. ...und reiten willst du... Er zog eine Grimasse und meinte schließlich Na schön, das sollen andere entscheiden, du begibst dich zum Rekrutierungsbüro und meldest dich dann beim Diensthabenden.
    Dann machte er ihm den Weg frei.

    Zitat

    Original von Gaius Iulius Caesoninus
    Ich hatte eben viele IDs (außer Octavia Flora, die gehört mir nicht), weshalb es durchaus etwas aufsehenserregend wirken mag, wenn die alle gleichzeitig aus dem Spiel genommen werden, nicht weiter schlimm. Es geht immerhin öfters mal jemand hier, das ist jetzt nicht anders.


    Nun ist es ja gut. Du willst nicht mehr, hast Alles und Jeden der mit dir in Bezug steht ins Elysium geschickt, dann bleib auch da und troll hier nicht weiter herum.
    De mortuis nil nisi bene

    Ocella, der den Kerl um Haupteslänge überragte musste ein Grinsen verkneifen. Natürlich du Floh,...aber du reitest ja nicht nackt,...und ich glaube ernsthaft, daß du unter der Ausrüstung zusammensacken wirst. Er klopfte ihm auf die Schulter. Wie alt bist du eigentlich? Er baute ihm eine goldene Brücke. Schließlich galt als Mindesteintrittsalter 16 Jahre. ...du siehst so aus als wärst du noch nicht trocken hinter den Ohren.
    Ernst sah er den anderen Wachposten an, einen vierschrötigen Alemannen, der bestätigend nickte.

    Ocella hörte sich an was die Maus piepte. Innerlich musste er lachen, doch zeigte er das nicht und grimmig entgegnete er, Aus Mantua also?...soso.
    Er suchte den Blick des Bürschchen und grollte, Du bist ein Iunier...warum meldest du dich nicht bei der Legio?...sind nur ein paar Strassen weiter?!
    Es war eher unüblich, daß sich Bürger des Imperiums zu den Auxilliartruppen meldeten. Sie hatten einen zwar unberechtigten, aber zweifelhaften Ruf. Ruhm und Ehre fiel eher auf die Legio als auf die Auxilliartruppen. Und darauf waren die meisten eben aus...

    Kopfschüttelnd entgegnete Ocella Irgendwann werden sie dir die Zunge herausreissen und grillen... Andriscus laxe Vorgehensweise, würde ihn irgendwann Kopf und Kragen kosten. ...ich hoffe du klopfst nicht solche Sprüche in Gegenwart dieses Laticlavius.
    Nachdem er wieder alleine war packte er ein paar Dokumente zusammen und machte sich auf den Weg zu Varro. Sicher hatte erein paar haarsträubende Geschichten auf Lager.

    Das beruhigte Ocella. Die Sache war gegessen und es wurde sich darum gekümmert. Er lehnte sich nach hinten und grinste Andriscus an. Na prima Andriscus,...für einen Italiker bist du zwar nicht besonders schreibgewandt, aber dafür scheint es dir scheissegal zu sein was man von dir oder der Ala hält.
    Er verschränkte die Arme hinter seinem Nacken. ...und das ist ja das was eh alle denken, in der Ala dienen eh nur die letzten Heuler.
    Er stand auf und klopfte Andriscus jovial auf die Schulter,
    Na klar, hau schon ab...wir sehen uns nachher, denk dran du hast noch ein paar Würfelschulden bei mir die du zurückgewinnen musst. Dabei rieb er Daumen und Zeigefinger aneinander.

    Ocella sah von seinen Rollen auf und starrte Andriscus nur kurz an. Mochte er selbst auch nicht in der feinsten Gegend von Matua aufgewachsen sein, so schien es bei Andriscus wohl ein Ziegenstall oder eine Waldhöhle als Heimstatt gewesen sein. Konnte der Kerl nicht anklopfen? Entnervt hielt er dem Kameraden das Schreiben hin und meinte lakonisch...
    Was soll ich miesem SchreibenAndriscus? Er suchte den Augenkontakt. ...komm schon, das ist was für Decuriones oder noch eine Stufe höher. Er machte eine wegwischende Handbewegung über die Rolle.
    Also eher was für die Principia,...und was ist überhaupt mit diesem Kerl? Sein rechter Zeigefinger stieß auf die betreffende Zeile.

    Octavius Frugi wurde während eines gemeinsamen Manövers der ALA Numidia II und der Legio II Germanica

    Was? ...gevierteilt? Enthauptet? ...über den Haufen geritten?...defloriert? Varro war wieder von seiner Missio nach Ostia zurück.
    Ocella hatte ihn vorhin gesehen und in weiser Voraussicht erst einmal in Ruhe gelassen.
    Komm schon Andriscus,...du weißt was die höhere Chargen mit uns machen wenn wir solche Formfehler zu Papyros bringen.
    Er machte eine auffordernde Geste. Jetzt war er mal gespannt. Denn das Manöver lief ohne die Turma Prima ab, die nach dem Gefecht noch in Auszeit war. Wie also konnte er was von diesem Optio wissen?

    Ocella brauchte eine Weile um die Nachricht zu lesen. Nicht daß er nicht lesen konnte, aber er fragte sich ernsthaft, was er mit dieser ganzen Sache zu tun hatte.
    Kopfschüttelnd klopfte er auf die Nachricht und rief den Eques vom Dienst zu sich.
    " Ah, Vala, hol mir mal den Duplicarius Andriscus hierher, und zwar stante pede!" Andriscus konnte ihm vielleicht mehr dazu sagen.