Beiträge von Servius Matinius Ocella

    Ocella wartete an einem Tisch, der etwas Abseits stand auf seinen Bruder. Glücklicherweise gab es eine freie Kammer für kleines Geld. Eine Sklavin wurde beauftragt den Zuber zu füllen und alles für ein besonders intensives Bad bereit zu halten.
    Ocella wartete jetzt schon etwas länger als ein Schäferstündchen so zu dauern hatte. Also musste Sabaco entweder sehr schmutzig oder sehr ausdauernd sein.
    Er kippte den Met herunter und bestellte sich noch einen Humpen.

    Oha, dachte sich Ocella. ...er kann lesen,...nun wenigstens etwas. Wahrscheinlich hatte er das von einem griechischem Hauslehrer der im als Belohnung dann den Hintern gepudert hatte. Wie wichtig er in der Rolle nachgesehen hatte, geheimniskrämerisch fast. Und dann diese diese Stimmlage nachdem er sich schlau gemacht hatte. Hallo! Ich weiß was! Zweifellos durfte er dem Griechen nachher auch noch...
    Na egal. Ocella setzte sich weniger aufreizend hin und verschleierte seinen Blick. Er verfiel in eine Hab´Acht Starre fixierte ein abstehendes Härchen an der gezupften Augenbraue links.
    Sollte Varro den Kleinen handhaben.

    Ocella musste sich zusammennehmen um nicht zur Porta zu rennen. Es war lange her, daß sich Sabaco zur Legion verdrückt hatte. Es gab einige Differnzen mit einigen Leuten in den Umgebung. Dann, kurz vor der Porta hielt er an, atmete tief durch fand zu sich und trat hinter Tubero. Salve Decurio, nun, wer gibt sich hier als Matinius Sabaco aus? Sein Blick fiel auf den wartenden Mann. Die Hackfresse kam ihm bekannt vor, hatte er eigentlich damals schon diesen Augenpelz?
    Betont ruhig nickte er und meinte, Schon gut Decurio, das ist Matinius Sabaco...zumindest eine abgerissene und deutlich verlebtere Ausgabe davon.Er zwinkerte seinem Bruder zu.

    Es amüsierte ihn fast schon als der Lati seine gläserne Kanne zurücholte. Noch mehr amüsierte ihn, daß er diese Eselspisse jetzt auch noch in einen Holzbecher kippte. Hola! Seht her! Ich bin ein Mann des Volkes, ich saufe aus einem Holzbecher.
    Und was der von sich gab. Seine Hochwohlgeboren mit dem goldenen Löffel im Arsch versorgte sie mit Informationen die sie schon hatten. Was wollte der? Sie aushorchen? Ein kleiner Funke des Zorns entzündete sich in seinem Schädel.
    Ein Blick zu Varro ließ ihn jedoch nicht weitereskalieren. Er begnügte sich damit den Kerl auf der andren Seite des fetten Schreibtischs mit seinen Blicken zu fixieren. Das konnte er gut und bei manchen Menschen löste das mit der Zeit Unbehagen aus.

    Der Vinum war schlecht,Viel zuviel Wasser. Der Lati kam ihm irgendwie bekannt vor und Ocella dachte angestrengt nach woher? Wo hatte er das Bürschchen schon einmal gesehen.
    So ein Gesicht vergisst man schnell, typischer Stadtrömer.
    Wahrschenlich so ein Sohn fünfter Position. So ein weicher Lüstling, der Katzen quälte und sich mit Knaben vergnügte.
    Ocella mochte ihn nicht. Die CH-Tribune mit ihren prächtigen Uniformen spielten ein paar Monate Soldat verursachten manches Chaos, flanierten mit dem Armeestab und ließen den Macker raushängen. Grimmig lauschte er Varro. So wie die Dinge lagen durften sie wieder mal die Drecksarbeit machen.

    Nach dem Sport mit Gewichtheben und Ringen kam die Prozedur des Einölens und mit Sand bestäubens. Ocella hasste diese schmierige Prozedur. Der Sklave zog ihm dann mittels Strigilis sämtlich Haare vom Körper. Dann erst ging es ins Bad und anschließend das tepidarium. Danach leistete sich Ocella eine Ganzkörperpflege inklusive Massage.
    Natürlich ließ er es sich nicht anmerken, aber es fiel ihm immer schwerer morgens aus dem lectus cubicularis zu kommen. Als Duplicarius hatte er sich ein besonders edles Stück in sein Cubiculum gestellt. Er hatte immer schon wert auf solche Dinge gelegt und vermisste die Zeit auf den Pritschen der Mannschaftsränge keineswegs.
    Nach der Massage saß er auf einem Scherenstuhl und sah den Kameraden beim Sport zu. Er war äußerlich runderneuert, wenn man von den juckenden Schnittwunden an Gesicht und Armen absah. Er knurrte unzufrieden als er sich durch das Gesicht fuhr. Man hatte ihm heilende Salben auf die Wunden gegeben und dazu gemahnt sie nicht zu berühren, sondern einwirken zu lassen. Naja, er sah auf seine Hände, inspizierte die Fingernägel und dachte sich, daß die Hände zumindest sauber wären.

    Also? Was erwartest du? Schreib doch mal der SL oder bewerbe dich für einen Klientenstatus. Oder nimmt der Kaiser nur einen Klienten? Du bist Tribunus Praetorio und willst... was? Wieder Praefectus werden? Spiel doch aus daß du Klient werden willst. Vielleicht nimmt der Kaiser dich unter seine Klientel. Boah, das ist doch einfach?! Oder hast du Angst vor Zurückweisung? Fegefeuer der Eitelkeiten. Wen interessiert dieser SimOn SimOff Diskussion? Ich bin hier um zu spielen, wer macht mit?

    Es allen Recht getan ist eine Kunst die niemand kann. Hier die alte SL zu glorifizieren und der neuen SL skeptisch zu begegnen ist wie immer und überall im Leben.
    Wenn sich die Spieler mit elend langer Erfahrung doch ebenfalls konstruktiv beteiligen würden, die SL in gewissen Aspekten und Bereichen unterstützten, würden die sich bestimmt freuen. Ihr wisst doch wie man sie anschreibt!
    Das IR war fast tot Leute! Warum? Nun, weil ständig genaseweist, empört und hochnervös reagiert wurde. Warum hat denn die alte SL geschmissen?
    Was ist falsch daran, wenn die neue SL vakante Stellen besetzt, dann um Spielfluss zu erzeugen. Die Powerfiguren ziehen Proteges an, diese rücken vor und auf. Die Figur der SL kann sich zurückziehen und dem aufgerückten Spiegel das Feld überlassen. Das kommt nah an die gecasteten Spieler ran.
    Was denken sich manche? Ihr tretet der SL dauernd vor den Bauch und erwartet dann ...was? Lasst die SL doch erstmal ihren Job machen und reagiert auf Posts. Bei Interesse und Dialog mit den Moderatoren werdet ihr integriert und die SL geht in den Hintergrund.
    Dafür muss sie aber zuerst einen Plot schaffen.
    Also, ich für meinen Teil als alter Spieler habe damit keine Probleme, die Alternative wäre der Weg der alten SL gewesen und das IR wäre bald nicht mehr.
    Oder wie soll ich die Frage nach den 17 Jahren und ob die genug sind verstehen?

    Das ganze Brimborium zog sich nun schon etwas in die Länge. Auf einen Blick von Varro hin
    befahl Ocella Formatio honoris,...abite! Woraufhin er sein Pferd nach links zog und salutierend an Varro vorbeiritt, wie auch alle anderen Equites der Prima.

    Wie rührend. Varro schmierte dem Hilko Honig ums Maul. Ja, in Ordnung, das Bein war ab. Aber Ocella war sich sicher, HeyHey hatte selber schuld daran.Den Spitznamen hatte Hilko bei den Kameraden bekommen weil er immer erst nach dem zweiten Hey! reagierte oder schlimmer noch, agierte.
    Er war kein schlechter Kerl, hatte das Herz am rechten Fleck, aber Ocella war froh, daß er sein Leben nun nicht mehr in die Hände eines Teres Hilko legen musste. Trotz allem musste er grinsen, als er daran dachte wie Hilko vor seiner verwundung bei einem Manöver seinen Speer in einen Ast am Boden schleuderte. Es war so widersinnig, daß es unfreiwillig komisch war. Und solcherlei brachte HeyHey am laufenden Band. Mit HeyHey war es nie langweilig. Er nahm es den Kameraden auch nicht übel wenn sie über ihn lachten oder ins Boxhorn schickten. Wohl auch weil er es nicht wirklich mitbekam oder verstand.
    Manchmal hatte sich Ocella gefragt ob HeyHey sich nur dumm stellte um in Ruhe gelassen zu werden. Es kam Bewegung in den Stab hinter Varro. Da kam der Pfau Calenus mit den beiden Urkunden. Einer Entlassung und einer Ernennung zum Civis Imperium Romanum.
    Naja, das Ziel aller Auxilliarkräfte. Nach 25 Jahren war man römischer Bürger...HeyHey hatte es deutlich schneller geschafft zu einem hohen Preis.

    Ocella kam mit seinen Kameraden der Turma Prima in langsamen Schritt auf dem Platz vor der Principia wo Varro und Hilko standen. Ohne großartige Befehle bauten sie sich hinter den beiden in einer Linie auf und salutierten. Alle trugen Hilko zu Ehren ihre Paraderüstungen und diese funkelten in der Sonne.
    Die Pferde standen still und schnaupten vereinzelt.
    Decurio Germanicus?! Turma Prima angetreten! donnerte Ocellas Stimme hinter der silbernen Gesichtsmaske. Üblicherweise wurde bei so einem Anlass das verlassene Pferd mit ins Spalier gestellt. Doch Hilkos Pferd hat den Anngriff nicht überlebt, so daß ein anderes Pferd diese Aufgabe versah.
    26 Reiter und ein reiterloses Pferd bildeten genug Attraktion um auch andere Equites und Calones herbei zu locken. So bildete sich bald ein Ring aus Menschen um die Gruppe.

    Ocellus staunte nicht schlecht als Varro mit den Männern und einer Frau aus dem Wald kam. Er war nicht untätig gewesen. Er hatte die Barbaren durchgezählt, durchsuchen lassen und sogar Hilkos Beim gefunden. Sie hatten einen zweiten Karren requiriert und den Fahrer überredet seine Zeit für den Rest des Tages der Ala II zu widmen.


    Mit seinem typischen Auftritt, wenn er eine hübsche Frau sah kam er auf Varro und Eila zu und meinte, Gelände gesichtet und gesichert. 18 getötete Barbaren. Bewaffnung lässt keine Rückschlüsse auf Stamm oder Herkunft zu.
    Sein Kennerblick glitt über Eila.
    ...und ihr habt auch was Schönes im Wald gefunden?
    Sein Lächeln ließ sonst reihenweise Frauen dahinschmelzen und er bemühe hier sogar seine DeLuxe Version.

    Während der Wagen davon rollte starrte Ocella auf seine blutigen Hände und die Stelle an der Hilko gelegen hatte. Kopfschüttelnd hob er den ersten Verband, der schwer von Blut war an und gestand sich ein, daß die Wahrscheinlichkeit Hilkos ´Überlebens an einem Faden fing. Und wenn er überlebte wäre es des Ende seiner Dienstzeit bei der Ala.
    Mit einem Ächzen drückte er sein Kreutz durch und warf einen Blick auf Hilko´s Pferd. Ein seltsam beklemmendes Gefühl kam in seiner Mitte auf als er es dort wie schlafend liegen sah. Es traf ihn immer hart wenn es eines erwischte. Sein Verhältnis zu den vierbeinigen Kameraden war innig, wie das zu einem kleinen Bruder. Er trat an den Kadaver heran und sah die klaffende Wunde und fragte sich wo wohl Hilko´s abgetrenntes Bein liegen würde. Nach kurzer Zeit besann er sich und mit einem Wink holte er die beiden Equites heran, die die Pferde bewachten und sie begannen Sattel und Zaumzeug zu lösen.
    Es war wohl Hilko´s Wunsch gewesen den Kadaver zu bergen, was jedoch illusorisch war. Es würde schon ein Problem werden den Sattel mitzuführen.
    Am Waldrand, dem Ort des Gefechts trat Varro gerade mit seinen Equites in das Dickicht ein. Seltsamerweise hatte Ocellus dabei kein mulmiges Gefühl, wie er es oft hatte wenn er Anzeichen von Gefahr ahnte. So machten er sich daran die übrigen Pferde auf Verletzungen zu untersuchen und diese zu versorgen. Doch bis auf Hiko´s Tier waren alle wohlauf und wiesen keine Verletzungen auf.
    Alles in Allem hatten sie heute Forunas Beistand gehabt.

    Ocella starrte auf den säuberlich abgetrennten Beinstumpf. Ja, Junge,...wir sehen nach deinem Pferd! Murmelte er während er eine dicke Ader betrachtete aus der rythmisch Blut quoll. Sein Blick fiel auf den alten Verband. Er hatte keine Ahnung wieviel Blut man so in sich hatte, aber der Lappen war ziemlich schwer von Blut und hier kam dauernd neues heraus. In Gedanken versunken drückte er mit dem Daumen auf die pulsierende Ader. Sofort hörte das Bluten auf. Wenn er den Daumen wegnahm spritze es wieder heraus. Thoralf, schnitz mir mal ein Stück Holz, so groß und lang wie ein Daumen...und die Herulf,...ich brauche Stoffstreifen!
    Kurz darauf reichte ihm Thoralf das Stück Holz, glatt geschnitzt, ohne Fuseln und Splitter. Heruf brachte die Stoffstreifen und zusammen brachten sie die Blutung zu erliegen.
    Inzwischen kam der requirierte Wagen mit zwei kräftigen Zugpferden. Der Händler bestand darauf den Wagen selbst zu lenken, was Ocella recht war.
    Sie polsterten den Wagen etwas aus und legten Hilko hinein. Unter dem Stumpf ein Stoffballen, damit er hoch lag. Mehr konnten sie im Moment nicht tun.
    Herulf, zum Castellum!...du fährst mit! Wir bringen dein Pferd mit,...abite!Herulf nickte und sprang neben Hilko auf die Ladefläche. Der Händler grüßte verhalten und wendete das Fuhrwerk zurück zu Strasse.

    Ocella betrachtete das Prozedere und reagierte mit Kopfschütteln auf die Sprüche des Kerls. Hör zu Nebulo! Dabei trat er auf Armlänge an den Kerl heran.
    Ich dachte du liebst Regeln?...das ist eine davon, findet sich im Kapitel Verhalten bei der Wache, Absatz Torwache... Er nickte Thoralf zu nachdem dieser seine Visitation beendet hatte und dieser trat zurück.
    Ocella fuhr sich mit der Zunge über die Schneidezähne.
    Du hast ein ziemlich lockeres Mundwerk, aber mir soll es recht sein, das Maul stopfen wir dir schon.
    Er trat auf die Seite und wies mit dem rechten Arm auf die Principia.
    Du gehst!, es wird im Castellum nicht von Zivilisten geritten! zu diesem gebäude, bindest dein Pferd fest und meldest dich imOfficium Dilectuum...dort wird man entscheiden ob du brauchbar für unsere Zwecke sein wirst!..und ab! Eine unmissverständliche Geste forderte den Aspiranten auf die Wache zu passieren.

    Ocella registrierte zwei Dinge, erstens brach da jemand aus dem Wald und brachte seinen Eques um, zweitens, es waren eindeutig zu viele um die Sache allein und vor Ort zu regeln. Ein Pfiff sorgte dafür, daß Thoralf sein Pferd herumriss und sich nach links absetzte, während Ocella nach rechts davonstob. Im Augenwinkel sah er Hilko in sicherer Entfernung vom Pferd fallen. Grimmig sah er die Kameraden hinter Varro heranpreschen. Er ließ sich passieren und schloß sich, genau wie Thoralf der Attacke an. Auch wenn sie gefühlt immer noch halb soviele wie die Barbaren zählten,so waren sie nicht weniger entschlossen diesen Tag zu überleben. Varro stieg ab und ließ die Spatha mit einer unglaublichen Wucht durch einen Barbaren fahren daß dieser verblüfft auf seinen Schwertarm mitsamt Schulter starrte die vor ihm auf dem Boden lag. Wie im Vorbeigehen schlug ihm Varro den Kopf ab um sich dem nächsten Barbaren zu widmen. Ocella staunte immer wieder wie absolut und unaufgeregt Varro kämpfte. Verdammt! Er sollte aufhören Varros Kampfstil zu bewundern und aufpassen. Eine Axt hatte ihn nur knapp verfehlt, und wenn auch Ocellas Kampfstil Aeonen von der Präzision Varros entfernt war, so glich sich doch das Endergebnis.
    Kurze Zeit später war der Kampf beendet. Ocella zählte durch, alle bis auf Hilko standen noch, wenngleich nicht unverletzt. Ocella bestimmte drei Mann die den verwundeten Barbaren den Weg zu den Göttern ebneten und lief nach einem kurzen Blickwechsel mit Varro zu Hilko, der neben seinem toten Pferd lag.
    Ein Blick sagte ihm, daß hier größte Eile geboten war. Alwin! Reite zur Strasse und halte ein Pferdefuhrwerk an! Hilko muss schnell ins Castellum. Hoffentlich gab es eines in Reichweite, denn mit einem Ochsengespann würde Hilko den Tag nicht überstehen. Er betrachtete den Verband und nickte, jedoch zeigte ihm die Berührung des Stumpfes, daß der Verband arg durchgeblutet war. Hilkos Gesichts war blaß und feucht. Ich muss dir jetzt den Verband lösen, Kamerad,...du blutest noch und das nicht mehr lange.
    Neben ihn kam Varro auf die Knie und unterstützte ihn bei seinem Unterfangen.

    Ocella ließ sich den Dolch geben und taxierte ihn. Natürlich reichte ihm die Aussage nicht.
    Lächelnd sagte er, wie Beiläufig. Entschuldige...so gut kennen wir uns ja nun nicht...Thoralf...Filzen!
    Er reichte den Dolch weiter an die dritte Wache. ...nun, um ein Eques zu werden musste du die Eignung schaffen,...dann die Grundausbildung,...viele schöne Stunden warten auf dich in denen Männer wie Thoralf hier von uns zerlegt und nach unserem Gusto wieder zusammengesetzt werden. Er sah den Aspiranten finster an. ...und glaub´mir so etwas wie Liebe wirst du hier vorerst nicht finden. Dann machte er eine Geste die Tisander veranlassen sollte die Arme zu heben um sich einer Leibesvisitation zu unterziehen.