"Evridiki.. heißt es richtig", musste umgehend klargestellt werden - das ganze zu allem Überfluss mit einem ziemlich indiskreten Räuspern. Ja, in der Hinsicht war das Mädchen pingelig, immerhin ging es hier um das bisschen Stolz, das ihre Position noch zuließ. Was das für ein Name war? Das wollte sie diesem so ungeniert Fragenden schön erklären, ihm ordentlich die Meinung geigen!
Doch jemandem "die Meinung zu geigen" widersprach so ziemlich Allem, was ihr bisheriges Leben ausgemacht und aus ihr gemacht hatte. Dazu kam noch, und das nicht unbedingt zuletzt, dass der ungeniert Fragende sie nun schon eine Weile anstarrte. Die Griechin hatte keinen Platz mehr in ihrem Gehirn für irgendeine Form der Beschwerde, denn solchen Augen konnte sie einfach keinen Vorwurf machen...
Wahrscheinlich war er einfach nur interessiert. Ja, das musste es sein! Der schöne Angus, interessiert an der zierlichen Griechin! Was auch sonst? Da war es ihm sogar zu verzeihen, dass er ihren Namen nicht zuordnen konnte. Und wie sie es ihm verzieh: Freundlich, und doch gleichzeitig ehrfürchtig lächelnd, erhobenen Hauptes und so gar nicht mehr böse, nervös oder sonstwas, setzte sie zu einer ausschweifenden Erklärung an: "Ich komme aus Athen. Evridiki, das ist dementsprechend Griechisch und.. es stammt sozusagen aus der Welt der Sagen. Und ja, es ist ungewöhnlich, aber es gefällt mir... irgendwie", was sie mit einer leichten Schiefneigung ihres weiterhin erröteten Köpfchens noch hinzufügte, einfach der Form halber.
Und falls Angus es hören wollte, würde sie ihm dutzende von Sagen runterbeten. Am Besten, wenn die beiden ungestört wären, auf einer Waldlichtung im Sommer. Und auch wenn es - realistischerweise - nie zu etwas Vergleichbarem kommen würde, waren es doch solch trunkene Gedanken, denen die Sklavin eine gewisse Faszination abgewinnen konnte.
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Als hinter ihr eine Stimme ertönte, dazu noch eine unbekannte, denn viel gehört hatte sie ja an der Tür der Domitilla nicht, erschrak die Griechin zunächst. Blitzartig fuhr sie herum, die Hände in einer seltsamen Abwehrhaltung ungefähr auf Brusthöhe. Unsicher oder gar ängstlich starrte sie den an, den sie nun vor sich hatte. Selbst, als sie ihn als den Sklaven erkannte, nach dem sie doch eigentlich suchte, fiel diese Unsicherheit nicht von ihr ab; Eher steigerte sich die Nervosität um ein beträchtliches Maß, und es schoss ihr doch wieder eine gesunde Röte in's kindliche Gesicht.
"S..Salve. Was.. ich hier mache? Ich schätze, verlaufen ist nicht das richtige Wort, aber...", eifrig schüttelte sie den Kopf, "Sagen wir einfach, ich sehe mich um. Ist das.. ein Problem?" Dazu hob sie eine ihrer sanft geschwungenen und ordentlich gezupften Augenbrauen an, was sie unter'm Strich eher skeptisch aussehen ließ.Nichts wäre der Sklavin unangenehmer gewesen als diese Situation. Nicht nur, dass Angus sie dabei ertappt hatte, wie sie sich in einem Bereich aufhielt, der ganz bestimmt nicht der ihr zugeteilte war; Auch wenn er das mit diesem debilen Grinsen zu überspielen versuchte, er empfand sie offensichtlich zu allem Überfluss gar als Störfaktor. Und ein Störfaktor wollte sie bestimmt nicht sein, egal für wen. Sie spielte mit dem Gedanken, ein "Ich geh dann mal" einzuschieben und schnell zu flüchten, verwarf den Gedanken doch erst einmal wieder. Sollte dieser auf einmal doch so saubere Angus doch sagen, was immer er zu sagen hatte. Die Haarsträhne zwischen seinen Fingern fand keine Beachtung. Fraglich, für wen von beiden das besser war...
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Der Staub hatte sich gelegt, wenigstens so weit, dass Evridiki wieder atmen konnte. Nachdem ihre Domina den für die Griechin ersten richtigen Wutanfall gehabt hatte, blieb kaum etwas zu tun. Sicher, ein Schock war es gewesen - aber vermutlich auch nur, weil die Sklavin so neu im Hause war. Aber bei allem Gekeife blieb am Ende eine einfache Erkenntnis hängen: Domitilla hatte ihre Sklavinnen weggeschickt, und das überdeutlich. Sie wollte nichts, nicht einmal deren Gegenwart. Das bedeutete, solange Evridiki in Reichweite und arbeitsfähig blieb, gab es kein absehbares Problem. Soweit die Rechtfertigung der Sklavin für ein wenig "Freizeit".
Freizeit hieß in diesem Fall, am frühen Abend noch vor der nächsten Speisung durch die Gänge des Bediensteten- oder Sklaventraktes zu wandeln, sich so gut wie möglich die Lage und Funktion der einzelnen Räume einzuprägen und ansonsten einfach mal an Nichts zu denken. Doch dieses "An-Nichts-Denken" wollte dem Mädchen nicht so recht gelingen; Zu markant war die Erinnerung an diesen Boten - oder wenigstens an die Situation zuvor im Cubiculum der Flavia. Angus. So kam es, dass sich Evridiki, natürlich rein zufällig, auch ganz genau einprägte, wo der Schlafsaal der männlichen Sklaven zu finden war. Und ebenso zufällig ging sie "ein wenig" langsamer, wann immer sie auf ihrem Rundgang dort vorbeikam. Wenn dieser Angus Sklave des Hauses war, so musste er sich doch irgendwann mal in der Nähe blicken lassen. Doch ihr Verhalten war natürlich völlig unabhängig von solchen Überlegungen...
Der Bote war die eine, positive, Richtung, die ihre Gedanken einschlugen. Die andere betraf das Verhalten ihrer Domina: Sollte die Griechin selbst dafür verantwortlich sein, dass sie von ihrer Herrin angekeift wurde? War es wirklich nur die Laune der Flavia, an der alles lag? Wie viel von dem, was Candace erzählt hatte, entsprach der Wahrheit? War es im Nachhinein betrachtet wirklich richtig, alles so einfach auf Andere zu schieben? Oder musste sich die Griechin selbst Vorwürfe machen, wenn man genau hinschaute? Hier ging es nicht mehr um einen Schock; Es ging vielmehr um die ernsthafte Überlegung, was von dem Gebotenen wem wirklich zuzuschreiben war.
Und wie die Kurze so zerrissen war zwischen zwei so unterschiedlichen Themen - auf der einen Seite die Suche nach dem mysteriösen Boten, und die Frage, was man dem dann überhaupt sagen wollte; auf der anderen Seite Zweifel an ihrer eigenen Situation, und ob es denn doch noch so ein Segen sein konnte, bei Flavia Domitilla gelandet zu sein - ergab es sich, dass sie letzten Endes allzu routiniert und fast wie in Trance durch die ungeschmückten Gänge streifte... -
Der Wutausbruch ihrer Domina verstörte Evridiki zusehends. Ja, etwas irritiert war sie schon, als ihr einfach die Tafel aus der Hand gerissen wurde, doch dem schenkte sie keine sonderliche Beachtung. Aber als Domitillas Kopf eine solch tomatige Röte annahm und diese obendrein noch begann, zu fluchen und mit Sachen zu werfen, traf es die Sklavin unvorbereitet: Auch wenn das Verhalten der Flavia in Anbetracht der Umstände nur menschlich war, Evridiki kam es nicht so vor. Und so war Flavia Domitilla für einen Moment die Dämonin, die die beiden armen Seelen aus ihrem Höllenreich verbannte - und damit irgendwie auch erlöste.
Hilflose Blicke waren letztendlich alles, was die Griechin noch koordinieren konnte, und solche warf sie in erster Linie Candace zu. Die war wenigstens geistesgegenwärtig genug, sich selbst und den Neuzugang so schnell wie möglich aus dem direkten Umfeld Domitillas zu entfernen; Zärtlichkeit war in diesem Fall nicht gefragt, und so ließ sich Evridiki fast begeistert mitzerren. Auch nachdem der Sklave, dem Candace zuvor öffnen musste, das Wort an die Flavia richtete, ließ sich zumindest der Lockenkopf nicht von der semi-panischen Flucht abhalten. Zitternd befand sich die Kurze letztendlich außerhalb des Gemachs - und in relativer Sicherheit.
Nun war hoffentlich etwas Ruhe angesagt. Und dass ihre Domina nichts mehr wollte, hatte diese auch unmissverständlich klargemacht. Was könnte also daran falsch sein, sich nun ein wenig mit den Räumlichkeiten vertraut zu machen? -
"Aber ja doch, Domina", gab der Wuschelkopf von sich; die Art der Aussprache lag hierbei irgendwo zwischen Rufen und unterwürfigem Gestammel. In Windeseile drehte sich die Kurze um und flitzte zur Flavia, so schnell sie ihre dünnen Beinchen tragen konnten - ohne dabei zu rennen oder gar mit den Armen zu rudern, natürlich. Auf keinen Fall wollte sie faul oder auch abgelenkt wirken. Und dass es an der Tür etwas länger gedauert hatte, das war Zufall. Ja genau, was denn auch sonst?
Aber genau dieses "auch sonst" machte sich im Gesicht der Sklavin bemerkbar: Noch immer leicht gerötet waren ihre Wangen, auch wenn jede wohlige Ruhe verschwunden war. Und das war.. die Hitze! Ja genau, deswegen war sie auch so geschwitzt und alles! Ach, wie kalt es doch in Griechenland gewesen war. Aber sicher doch...
In jedem Fall stand Evridiki letztendlich wieder stocksteif da, wie immer, und mit einem - hoffentlich - charmanten Lächeln in Richtung Domina. Diese hingegen schien alles andere als gut gelaunt zu sein; das mochte wohl an dem Brief liegen, den Candace vorgelesen hatte. Nicht, dass die Griechin zugehört hätte - denn ihre volle Aufmerksamkeit galt ja bis eben diesem Boten. Angus. Und während sie wie ein liebes kleines Schulmädchen auf die nächste Anordnung der Domitilla wartete, war ihr Kopf mit nichts als dem Fremden von der Tür beschäftigt - und das entgegen ihres eigenen Willens, denn, so ermahnte sie sich selbst gedanklich, jetzt war Arbeit angesagt. Oder was auch immer ihre Domina vorgesehen hatte. -
Zunächst zuckte sie nur mit den Schultern, starrte weiter die leere Schale an. Ein wenig klarer wurde ihre Miene, als sie wohl noch zu formulieren hatte. Da der Griechin nichts Besseres einfiel, begann sie mit einem doch sehr vorsichtigen "Was.. soll denn schon sein?". Einige Sekunden war es still, ehe sie schulterzuckend weiterredete, langsam, als müsste sie selbst noch begreifen, was sie da von sich gab: "Aber ich meine... Also, warum sollte ich denn nicht sauber und ordentlich arbeiten? Das.. Das würde ja heißen, die ganze Ausbildung war umsonst gewesen.. und so."
Das war hoffentlich noch vorsichtig genug, denn auf diese ganze Identitäts-Schiene wollte Evridiki das Gespräch sicher nicht hinauslaufen lassen; immerhin war Candace bis vor Kurzem noch eine völlig Fremde gewesen, und wie eine Fremde verhielt sie sich auch. Aber aus dem richtigen Blickwinkel betrachtet, konnte man doch wohl annehmen, dass alles gesagt war - egal, ob angemessen oder nicht. Denn beleidigen lassen musste man sich wohl von einer Gleichgesinnten ganz sicher nicht! Oder so ähnlich... -
Angus. Ein Name, mehr also, als man von einem Wildfremden bei einer derartig unpässlichen Begegnung erwarten konnte. Und was nun? Eine Antwort wäre - um es vorsichtig auszudrücken - riskant gewesen, speziell jetzt, wo sie doch so lange still gewesen war. Und zum Flüstern hatte 'Evridiki' irgendwie zu viele Silben; das fand jedenfalls die Trägerin dieses Namens.
Doch schade war es schon, irgendwie. Dieser Angus, dieser Gleichgesinnte wirkte eigentlich äußerst zugänglich. Und ein paar neue Kontakte konnten ja nie falsch sein, vor allem nicht mit einer solchen Erscheinung. Genau diese Art von Gedanken war es, bei denen sich die Sklavin selbst ertappte. Es war für sie nicht vorgesehen, persönliche Interessen zu verfolgen. Nichts, was keinem direkten Befehl entsprang, war überhaupt vorgesehen. Und solchen Überlegungen - oder schlimmer: Taten - wie vorhin nachzugehen, war keine gute Idee als Neuling.
Die Folge daraus war: Nichts tun, Brief nehmen, Tür wieder schließen. Eigentlich. Aber eigentlich war das doch ziemlich unhöflich. Wenigstens anerkennend nicken konnte sie doch. Und das tat sie, langsam und bedächtig. Zaghaft, so wie jede ihrer Bewegungen. Dass sie dabei, obgleich der Kopf noch immer gesenkt blieb, ihrem Gegenüber in die Augen zu schauen suchte, war eher unkontrolliert: Hin und wieder nur fand ihre Iris den Weg nach oben, interessiert und scheu zugleich, um sich allzu bald wieder dem Fußboden zuzuwenden. Nahezu unmerklich zuckte ihr Mundwinkel und umso mehr errötete sie.
Und dabei blieb es. Nicken, und dieses allzu unauffällige Zeichen der Zuneigung - wenn es denn Zuneigung war. Die Tür wurde geschlossen, viel eiliger als man sie zuvor geöffnet hatte, und bevor sie sich mit dem Brief zur Domitilla umdrehen konnte, atmete Evridiki tief durch.
Jetzt nicht von der Arbeit ablenken lassen. Nicht hier. Aber später im Gesindetrakt mal ein wenig Ausschau halten und hoffen, das war schon noch drin... -
Dem Boten musste es so vorkommen, als habe man nur unmittelbar hinter der Tür auf ihn gewartet; denn sowie er zu klopfen begann, öffnete sich besagte Tür auch schon einen Spalt breit. Ein zartes Mondgesicht lugte hervor, mit sehr kindlichen Zügen und unsicher vor sich hin lächelnd, umgeben von wilden schwarzen Locken, die nur mühsam durch Reifen und Bänder gemäßigt worden waren.
Evridiki blinzelte hinein in das Halbdunkel des Korridors und erspähte erst die Wachstafel, ehe sie Zeit hatte, den Träger zu beachten. Langsam öffnete sie die Tür ein wenig weiter, tastete mit der freien Hand vorsichtig nach der Tafel, um sie dem Boten abzunehmen.
Der Bote selbst wurde schließlich doch betrachtet - und was für ein stattlicher Bote er doch war. Selbst ein Sklave, das sah man ihm an, doch er hatte eine gewisse Erhabenheit an sich - jedenfalls wenn man Evridiki fragte. Und diese Haarfarbe... Nicht, dass die Griechin kein blondes Haar kennen würde, aber besonders war es ja doch noch. Ihr Lächeln verbreiterte sich, die Augen wurden weiter. Ihre Wangen erröteten ein wenig - hauptsächlich vor Scham; denn eine eigentlich so routinierte Sklavin sollte sich wohl professioneller verhalten, und schon machte sich das Mädchen selbst allerhand Vorwürfe - im Stillen natürlich.
'Salve', formten ihre Lippen, doch ihre Stimme produzierte keinen Laut. Das alles war viel zu unangenehm, doch warum eigentlich? Sie ermahnte sich, das dämliche Grinsen abzustellen und starrte lieber den Fußboden an. Und nun? Gebot es die Höflichkeit nicht, noch irgendwas zu sagen?
Doch zu mehr als zu fieberhaften Überlegungen war die Griechin nicht im Stande. -
"Das tue ich", kam allzu knapp die Erwiderung. Mit gerunzelter Stirn und gesenktem Blick saß der Lockenkopf nun da, missmutig den leeren Teller anstarrend. Regelrecht eingeschnappt wirkte die Kurze, als hätte man sie soeben in einer furchtbaren und noch nie dagewesene Weise beschimpft, und zog den entsprechenden Schmollmund.
Und tatsächlich hatte Candace einen Nerv getroffen: Der einzige Stolz, den Evridiki noch aufweisen konnte, war ihre Arbeit als Sklavin. Und auch wenn sie dies auszusprechen oder gar zu denken scheute - das war nunmal ihre Existenzberechtigung. Nie hätte sie einen Gedanken an Freiheit und sonstigen Unfug verschwendet, das jetzige Dasein kam ihr wie die von den Göttern gegebene Bestimmung vor. Dass das nur daran lag, dass ihr ebendiese Botschaft von Geburt an eingetrichtert worden war, überblickte die Kurze in ihrer Naivität dann doch nicht.
In jedem Fall kratzte es überdeutlich am Ego und an der Laune des Neuzugangs, derartig in Frage gestellt zu werden; denn ihr Dasein war ja mehr als nur irgendeine Arbeit. Keine saubere Arbeit zu leisten, hieße, wertlos zu sein. Und wertlos wollte sich Evridiki sicher nicht fühlen. Doch genau das tat sie nun, und schwieg. -
"Ja...", einen Moment schien die Sklavin nachdenklich, ehe sie begann, wie wild zu klopfen, "Ja, Domina, natürlich."
Heute stand also dieser kleine Besuch an - eine mit Sicherheit ganz wundervolle Gelegenheit, ein paar interessante Informationen aufzuschnappen. Und was noch wichtiger war: Herauszufinden welches Verhalten im Speziellen überhaupt von dem Neuzugang erwartet wurde. Bis dahin, soweit war Evridiki sicher, war Vorsicht wohl besser als Nachsicht, immerhin will man ja niemandem auf die Füße treten.
Also eifrig klopfen, tun, was immer befohlen wird, und mit Sicherheit keine übertriebene Eigeninitiative zeigen. Freundlich lächeln würde bestimmt für den Anfang genügen.
Trotz allem schielte die Griechin immer mal wieder zu Candace, selbst wenn die gerade beschäftigt war. Die Leibsklavin sollte im besten Fall als Vorbild, mindestens aber als Orientierung im neuen Hause dienen. -
Evridiki ließ sich dazu nicht lange bitten. Geradezu gierig löffelte sie den schon aus der Heimat nicht unbekannten Getreidebrei, spülte nur gelegentlich etwas von dem "Wein" hinterher. Wenn man das Zeug so nennen konnte; denn falls es jemals jemandem gelungen war, Wasser zu Wein zu wandeln, das hier war wohl eher das Produkt einer missglückten oder nur halbherzig durchgeführten "Wandlung". Doch selbstverständlich beschwerte die Neue sich nicht - womit auch, da ihre Mundhöhle praktisch konstant mit Brei gefüllt war?
Das bisschen Zeit, das sie brauchte, um ihre Ration zu vertilgen, war ihr wohl auch recht gelegen, ihre Gedanken ein wenig zu sortieren. Was für eine Nummer war das eben gewesen? Wie hatte sie denn bei der Wertung ihrer neuen Herrin abgeschnitten? Wenn doch der Teil, den sie schlussendlich verbalisierte, nur so geordnet gewesen wäre...
Stattdessen sprudelte es geradezu aus ihr heraus: "Hab ich alles richtig gemacht? War die Domina auch ganz sicher zufrieden mit mir? Bestimmt nicht, oder? Ich meine, besonders begeistert wirkte sie nun wirklich nicht. Oder ist das so grundsätzlich ihre Art, liegt das vielleicht an der Hochheit? Und.. und was ist da überhaupt los mit der Hochzeit? Ich.. hoffe, sie lässt das nicht an uns aus? Du doch auch, oder? " Ja, hier merkte man dann doch noch, wie jung die Griechin tatsächlich war - und wie unvorsichtig, wenn man sie einfach plappern ließ. Falls Candace dem nun nicht bald Einhalt gebieten würde, die Neuanschaffung würde weiter und weiter reden... -
Evridiki atmete lediglich erleichtert auf; Sie hätte bestimmt keinen sonderlichen Gefallen daran gefunden, bis nach Ravenna zu pilgern, und dann auch noch ganz allein. Welche unschönen Fantasien damit verbunden gewesen wären, sollte klar sein. Candace wurde weiterhin angelächelt, hierbei war inzwischen jede Berechnung verflogen, die Griechin vertraute ihr und sah in der Leibsklavin soetwas wie eine zukünftige Verbündete - denn jemanden dabei zu haben, der das alles schon kennt, wobei "das alles" vor allem Domitillas Launen meint, war doch ein sehr beruhigender Gedanke.
Noch immer recht aufgeregt tapste sie Candace hinterher, nicht ohne sich mit diversen Blicken über die Schulter zu vergewissern, dass die Domina wirklich nichts mehr von ihr wollte. -
Von der zunächst so negativen Reaktion ließ sich das Mädchen nicht verunsichern, immerhin hatte sie dergleichen fast erwartet, sicherlich aber befürchtet. Es blieb also nichts Anderes, als einfach nur zu tun, was gefordert wurde.
So schnell es nur ging, machte der Lockenkopf sich daran, das Schreiben neu zu verfassen. Candace lächelte sie ob der aufmunternden Worte wohl recht dankbar an, konzentrierte sich aber bald wieder auf die Arbeit.
Gedächtnisschwierigkeiten schien sie keine zu haben, und so produzierte sie letztendlich eine ansehnliche Fassung der von Domitilla "vorgeschlagenen" Änderungen.Vater!
Ich muss dir mitteilen, dass mein Glück von einem äußerst unpässlichen Umstand getrübt wird: Der Ehemann, den du für mich wähltest, weckt in mir allzu große Zweifel, ob diese deine Entscheidung die Richtige sein kann. Diese starken Zweifel sind dadurch bedingt, dass die familiären Bindungen dieses Mannes zur Germanischen Stammesherkunft, und der damit einhergehenden Barbarei und Identität als Homines Novi, keine sind, die ich mir und unserer Gens guten Gewissens zumuten könnte. Eine solche Verbindung entspräche nicht meiner Vorstellung eines schicklichen Eherverhältnisses. Ich möchte also erneut betonen, dass ich dich dringendst ersuche, meine Sache anzuhören und deine Entscheidung bezüglich meines künftigen Ehepartners zu überdenken.
Mögen die Götter dir auch in Zukunft gewogen sein,Domitilla
Sowie sie mit der Schreibarbeit geendet war, schnappte sie sich die Tabula, ließ den Stilus liegen, und tapste in Richtung Candace. So routiniert sie beim Schreiben des Briefes noch gewirkt hatte, so hilflos und unerfahren mutete die Griechin jetzt an.
„Meint sie, ich soll den Brief jetzt persönlich überbringen, oder...?”
Den Rest der Frage konnte sich die Leibsklavin hoffentlich dazudenken, und so verblieb Evridiki mit einem fragenden Blick, die Augenbrauen leicht angehoben, und hoffte, die Antwort, die jetzt käme, wäre irgendwie aufschlussreich. Die Tabula hielt sie dabei mit beiden Händen vor der Brust, als handele es sich um einen besonders wertvollen Edelstein. -
Evridiki nickte nur eifrig vor sich hin, schnappte sich besagte Tabula und lauschte zunächst den Ausführungen ihrer Domina. Als dann die Rede von dem "wilden barbarischen dahergelaufenen germanischen Homo Novus" war, schluckte sie. Doch ob der Signale, die Domitillas Körpersprache aussandte - die Röte, der finstere Blick - musste sie sich einen Kommentar dahingehend wohl verkneifen, auch auf Fragen verzichten und einfach das tun, was ihr befohlen worden war. Genug Taktgefühl, um aus einem Brief kein Hassschreiben werden zu lassen, besaß das nach eigenem Ermessen viel zu lockige Mädchen selbstverständlich trotzdem: Der Kompromiss musste also genug Überzeugungskraft und eben auch Abscheu zulassen, dabei aber jeden Anflug unangemessenen Betragens weit umschiffen; denn, so viel war sicher, auch wenn die Flavia wohl nie in ihrem Leben die Erfahrung wahrer Gefangenschaft gemacht hatte oder je machen würde, war sie doch eine Gefangene des guten Geschmacks - und dazu gehörte Evridikis Ansicht nach auch, seinem Vater keinen Brief voller Hass und Geifer zu schicken.
Keine einfache Aufgabe also, aber eine, die man als Neuerwerb sicherlich ernstnehmen sollte. Dementsprechend eilig schrieb die junge Griechin, aber dementsprechend unsicher - und leise - war sie auch, als sie schließlich begann, das Geschriebene vorzutragen:„Salve Vater! Ich hoffe, du bist wohlauf und erfreust dich bester Gesundheit und bestem Gemüt. Und doch muss ich dir mitteilen, dass mein eigenes Glück von einem äußerst unpässlichen Umstand getrübt wird:”, hier erlaubte sich die hastig Vortragende eine dramatische Pause, ehe sie wieder ansetzte, „So sehr es mir widerstrebt, dich, Pater, und dein Ermessen anzuzweifeln, sehe ich mich in diesem Fall dazu gezwungen. Denn, so lass mich - in der Hoffnung, du mögest mein Anliegen verstehen - erklären, der Ehemann, den du für mich wähltest, weckt in mir allzu große Zweifel, ob diese deine Entscheidung die Richtige sein kann. Diese starken Zweifel sind dadurch bedingt, dass die familiären Bindungen dieses Mannes”, hier kam ein fragender Blick Richtung Domina, denn immerhin kannte man noch keinen Namen, „zur Germanischen Stammesherkunft, und der damit einhergehenden Barbarei und Identität als Homines Novi, keine sind, die ich mir und unserer Gens guten Gewissens zumuten könnte. Eine solche Verbindung entspräche nicht meiner Vorstellung eines schicklichen Eherverhältnisses.”
Hier wurde einmal tief durchgeatmet, denn das war ja mal ein ganz schön heftiger Schachtelsatz gewesen, ehe Evridiki fortfuhr: „Ich möchte also erneut betonen, dass ich dich dringendst ersuche, meine Sache anzuhören und deine Entscheidung bezüglich meines künftigen Ehepartners zu überdenken.
Mögen die Götter dir auch in Zukunft gewogen sein,
Domitilla”Nun sagte das schüchterne Mädchen aus Athen erstmal nichts, starrte die vollgeschriebene Tabula an und schien, als würde sie am Liebsten im Boden versinken. Dass auch sie zunehmend errötete, zeigte noch einmal zusätzlich ihr Unbehagen. Irgendwas musste falsch sein, unpassend. Zu förmlich, zu unförmlich, zu direkt, zu indirekt, aber Zufriedenheit mit dem eigenen Werk war sicher nichts, was sie im Moment verspürte. Zu abhängig war ihr weiteres Schicksal vom Geschmack und vom Urteil der Flavia. Also wagte sie es nicht, noch einen weiteren Mucks zu machen, und blieb, wie zur Salzsäule erstarrt, an Ort und Stelle, auf das Unvermeidliche wartend.
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„Das bekomme ich hin, Domina.”, antwortete die Griechin mit der üblichen Ruhe. „Und auch wenn ich nicht in der Position bin, deine Entscheidungen zu beurteilen, muss ich doch anmerken, dass dieses Aufgabenfeld mir persönlich besser zusagt, als so manch andere mögliche Vorstellung.” Damit meinte sie letzten Endes nur, dass die ihr von Domitilla zugewiesene Stellung in dem der Sklavin eigenen Weltbild ziemlich gut zu dem passte, wofür sie doch ihr Leben lang herangezüchtet worden war. Ob sich diese Einschätzung bewahrheiten würde, würde sich früh genug zeigen. Doch natürlich verschafften ihr die Worte - und das Grinsen - ihrer neuen Domina ein durchweg positives Bauchgefühl, vielleicht sogar ein Stück Sicherheit, das ihr in den letzten Wochen im Pferch des Sklavenhändlers gefehlt hatte. Das Mädchen wurde gar ein wenig entspannter, sah auch mal zu Domitilla auf - freundlich lächelnd natürlich - und fuhr sich mit einer Hand durch das dunkle Lockenhaar. Die Nervosität war noch da, aber da sich im Moment alles in die richtige Richtung zu entwickeln schien, gab es zunächst einmal wohl nichts zu befürchten.
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Prompt kam die Erwiderung: „Bitte verzeih mir Domina, ich hätte das eher klarstellen sollen: Mein Dominus starb des Alters wegen, er hat mich nicht veräußert. Jedoch hatte seine Tochter, in deren Besitz ich fallen sollte, keinen weiteren Nutzen für mich, denn ihr Bedarf an Arbeitskräften war bereits gedeckt.” Das sollte wohl als Erklärung ausreichen, und so verfiel die neue Sklavin wieder in Schweigen. Aufrecht stand sie da, zitterte zwar nicht, begann aber der Nervosität wegen, wieder an ihren Handgelenken zu reiben. Immer wieder sah sie auf, doch größtenteils galt ihr Blick noch immer dem Fußboden.
War das jetzt zu direkt, zu indirekt? Hätte es für den Tod nicht eine schönere, vorsichtigere Umschreibung gegeben? Jetzt war es in jedem Fall zu spät und so hoffte Evridiki, sich mit ihrer naiven Plapperei keine Feinde gemacht zu haben. Doch ganz so launisch wirkte die neue Domina doch tatsächlich nicht, Candace mochte gar übertrieben haben. Aber da sich die Griechin ohnehin vorgenommen hatte, über die nächste Zeit hinweg eine perfekte Muster-"Bedienstete" abzugeben - ja, die Nomenklatur war so eine Blockade bei ihr - waren Überlegungen, die in eine widerspenstige Richtung führen würden, oder gar mit dem Gedanken spielten, das Wohlwollen der Oberen auszunutzen, sowieso hinfällig.
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Evridiki folgte der Leibsklavin in ihrer Ansicht nach gebührendem Abstand. Will heißen, einen guten halben Meter ließ sie schon Platz, allein schon deshalb, weil es wohl nicht sonderlich toll wäre, der einzigen Bekannten in dieser neuen Umgebung in die Hacken zu treten oder ähnliche Dummheiten zu produzieren. Ihren Kopf hielt sie gesenkt, scheinbar unglaublich interessiert am Fußboden - oder einfach nur, wie immer, betont unterwürfig. Mit der linken Hand am rechten Handgelenk kämpfte die Griechin nebenbei gegen den Drang an, weiter an der wunden Stelle herumzureiben. Zur Ablenkung konzentrierte sie sich auf eine möglichst flache Atemtechnik, um bloß nicht zu laut zu sein - denn wie empfindlich genau ihre neue Domina sein würde, das hatte Candace nicht verraten.
Während des kleinen Intermezzos zwischen Domitilla und Leibsklavin zuckte die Neue kurz zusammen, behielt ihre Fassung aber größtenteils. Erst als sie direkt angesprochen wurde, gingen ihre nach außen hin erkennbaren Handlungen über das reine folgsame "Hinterher-Gehen" hinaus. So hob sie tatsächlich kurz den Blick, stets darauf achtend, nicht etwa durch ein zu weit vorgeschobenes Kinn zu forsch zu wirken, und schenkte der Domina ein dezentes Lächeln. Das konnte hoffentlich kaum schaden - oder doch?
In jedem Fall kam die geforderte Auskunft bald, relativ leise, aber mit einer sehr sauberen Aussprache, und in einem Ton, der irgendwo zwischen Apathie und zurückhaltender Höflichkeit einzuordnen war: "Ich heiße Evridiki und stamme aus Athen. Dort bin ich geboren, und dort wurde ich für den Dienst als persönliche.. Assistentin...", an dieser Stelle hakte sie kurz - denn aus irgendeinem Grund fiel es ihr trotz allem nicht immer einfach, sich selbst als Sklavin zu bezeichnen - ehe sie wieder ansetzte, "Also als arbeitsfähige Begleitung eines gut situierten Dominus herangezogen. Das beinhaltete meine Funktion als private Sekretärin des besagten Dominus, weshalb ich notwendigerweise lesen und schreiben kann, im Griechischen wie im Römischen, und für den damaligen Dienst ausreichende Kentnisse der Mathematik vorweisen kann. Falls Unterhaltungszwecke von Bedeutung sind, muss ich erwähnen, dass mir Musik und Tanz den griechischen Traditionen gemäß nicht fremd sind, es jedoch anmaßend wäre, dies als eine hervorstechende Qualität meinerseits zu benennen. Welche Arbeitsgebiete und -umstände mir jedoch in diesem Haus zuzuweisen sind, liegt mit Sicherheit nicht in meinem Ermessen und das Gesagte soll lediglich meine bisherige Historie und damit zusammenhängende Gebrauchsweise darstellen."
Das alles war hoffentlich gleichzeitig ausführlich und unverfänglich genug und so schloss sie den Vortrag, der dann ja doch noch ziemliche Ausmaße angenommen hatte, und senkte den Kopf wieder. Gleichzeitig schalt sie sich innerlich selbst: "Sklavin", was war daran so schwer zu sagen? Nichts Anderes war sie doch. Und sie wusste es, jeder wusste es, warum also darum herumreden? So starrte sie leicht zerknirscht, was sie natürlich nicht zu zeigen bemühte, den Boden an und wartete auf das Urteil ihrer neuen Domina - inzwischen eher besorgt bis verängstigt als hoffnungsfroh. -
Evridiki hörte aufmerksam zu. "Keine weiteren Fragen.", entgegnete sie ebenso sachlich wie vorsichtig. Sie begann, an ihrer Tunika herumzuzupfen, und rieb sich immer mal wieder die wund gescheuerten Handgelenke, wobei sie nicht etwa wegen der - durchaus vorhandenen - Schmerzen das Gesicht verzog, sondern bis auf das übliche festgemeißelte Lächeln zunächst keine Gefühlsregung zeigte.
Doch Hunger hatte sie. Da es aber höchstwahrscheinlich auch in diesem Fall am zweckdienlichsten war, erst einmal alles über sich ergehen zu lassen, hielt sich die Neue weiterhin bedeckt und hüllte sich in Schweigen - ganz der vorherigen Anweisung entsprechend. -
Selbstverständlich kam auch was das Waschen anging keine Widerrede von der Neuen. Und obwohl sie sich doch zunächst einmal für einen Moment zierte, erwies sich das bisschen an warmem Wasser später als echter Heilsbringer: Hätte die junge Griechin mehr Zeit gehabt, sie hätte Stunden im Wasser planschen können. Doch so - konstant um Gehorsam und Effizienz bemüht - beeilte sie sich zusehends. Selbst das wilde Lockenhaar ließ sich binnen weniger Minuten einigermaßen bändigen, obwohl es mit zunehmender Trockenheit schon wieder problematisch wurde.
Die Fragen der Anderen wurden knapp beantwortet, mit dem üblichen zarten Stimmchen: "Ich.. heiße Evridiki und bin in Athen geboren und aufgewachsen."
Das war es dann aber auch, der Rest wurde lächelnd und nickend quittiert. Spätestens als sie in die frischen Kleider schlüpfte, fühlte sich die Kurze tatsächlich recht wohl in ihrer Haut - zum ersten Mal seit Wochen. Und auch wenn sie äußerst schweigsam und verschüchtert daherkam, wollte sie doch mit ihrem betont freundlichen Blick und ihrer selbst einer Gleichgestellten gegenüber unterwürfigen Körperhaltung so etwas wie eine Beziehung aufbauen. Evridiki wusste selbst nicht, wie viel davon Berechnung war. Doch es konnte ja kaum schaden, jemanden zu haben, der bei der Eingewöhnung hilft. -
Ausgelaugt und mit Sicherheit noch um ein beträchtliches Maß dreckiger und struppiger als noch zu Beginn der Versteigerung, hatte die Neue weder Energie noch irgendeine Veranlassung, sich Candace gegenüber nur im Mindesten aufmüpfig zu präsentieren. Es war wohl das Beste, niemandem auf die Füße zu treten, denn bisher hatte das ja auch ziemlich gut so funktioniert - warum nun nicht auch in der Villa Flavia? Dementsprechend blieb die junge Griechin die ganze Zeit über still und gehorsam, höchstens kamen ihr ein "Ja" oder - für ihre Verhältnisse schon sehr ausgefallen - "Natürlich" über die Lippen, selbst wenn es nicht ganz ihrem hier und da doch noch vorhandenen Ego gerecht wurde, als Packesel "missbraucht" zu werden.
Ihrem Naturell gerecht stand sie letztendlich auch vor Candace, als ihr die Ladung abgenommen wurde: So unauffällig wie möglich, sacht lächelnd und in ihrer Gesamtheit doch äußerst schüchtern, zumindest auf den ersten Blick. Wie auch immer es weitergehen würde, und was auch immer für sie vorgesehen war - etwas Anderes zu tun als einfach abzuwarten, wäre wohl kaum angemessen.
So stand sie also da, blickte sich aus den Augenwinkeln um, und wartete. Worauf auch immer. Dennoch war sie bedacht, den Blondschopf gegenüber immer mal wieder nett anzulächeln. Denn auch wenn es wohl keine allzu große Errungenschaft für einen Sklaven war, an einen neuen Besitzer verkauft zu werden, war die Griechin Candace doch für den Kauf dankbar - unter der Vorraussetzung, dass das von ihr beschriebene Glück, in der Villa Flavia gelandet zu sein, sich wirklich als solches herausstellte.