Beiträge von Gaius Prudentius Commodus

"Ach, ich weiss nicht. Ich wurde hier geboren, meine Kinder wurden hier geboren. Meine Frau wurde hier geboren. Und wieviele von uns sind auf Dauer hier? Nur einer meiner Söhne. Also ich glaube schon, dass man auch als gebürtiger Römer wo anders leben kann."

Commodus nickte und wurde etwas nachdenklich. Er selbst hatte Rom nie vermisst. Alexandria und Athenae hingegen vermisste er immer sehr. Auch Tarraco hatte eine Zeit lang sein Herz erobert, aber die stinkende Stadt Rom war ihm zuwider.

"Es wird dir sicherlich gefallen."

Ob des Appetitts seiner Begleiterin war Commodus immer wieder erstaunt. Als der Kellner die Obstbestellung aufgenommen hatte, bestellt Commodus noch etwas Wein für beide. Während er dem Kellner hinterher sah, als dieser davon trabte, fragte er: "Bereuhst du es eigentlich, dass du Rom verlassen wirst?"

Commodus schmunzelte während der Verhandlungen zwischen Meridius und Aemilius innerlich, hielt jedoch jeden Kommentar zurück.

"Vale Decimus." sagte er, als Meridius ging und wandte sich dann Aemilius zu. Sein Plan den Laden erst einmal unerkannt ein wenig zu inspizieren war ja zunichte gemacht worden, daher entschied er sich für einen offensiveren Kurs.

"Mein Anliegen? Nun, dass ist ganz einfach. Ich bin hier um zu überprüfen, ob in deinem Laden alles mit rechten Dingen zu geht."

"Natürlich, tu dir keinen Zwang an, schliesslich bist du sicherlich auf dem Weg zurück zu deiner Legion und da möchte ich dich nicht unnötig aufhalten." sagte er und schaute sich weiter um.

Als Meridius die Siegel vorgelegt werden, lugt Commodus neugierig hinüber. Er verstand nicht wirklich, was Meridius an dem zweiten Siegel störte, doch erhielt er darauf recht bald die Antwort.

Als Meridius seine Frage nach dem Profil stellte konnte Commodus sich das Grinsen gerade noch verkneifen.

"Das kann es sein." sagte er grinsend.

"Ach, das ist alles halb so wild. Solang du dich vom freien Germanien fernhälst, gibt es genug römische Zivilisation. Wobei ich sagen muss, dass mir die freien Germanen manchmal zivilisierter vorkommen als die Menschen hier in dieser Stadt."

Commodus hob ebenfalls den Becher und stiess mit ihr an.

"Ich bin mir sicher Germania wird dir gefallen."

"Genau! Roma Victor! Nieder mit den Alpen." sagte er lachend.

"Wenn Hannibal mit Elefanten darüber kam, schaffen wir zwei das dochwohl auch." sagte er lachend und versuchte ihr eine der Oliven zu entwenden, bevor sie alle allein gefuttert hatte.

Commodus war schon etwas verwundert über ihre Reaktion, konnte es jedoch verstehen. Er war auch immer lieber über Land gereist, vor allem damals, als er noch im Fernhandel tätig war, Schiffe konnten schliesslich untergehen.

"Nun, dann wird die Reise auf gar keinen Fall langweilig." sagte er lächelnd.

"Die Alpen sind zu dieser Jahreszeit sehr schön."

Wie langweilig die Reise ist, hängt natürlich vom Transportmittel ab. Mit dem Schiff rüber nach Gallia und von da aus über Land weter ist natürlich weniger aufregend als eine Reise durch die verschneiten winterlichen Alpen." sagte er mit einem Augenzwinkern.

"Ja, so machen wir das."

"Falls du bis dahin noch nicht alles hier geregelt hast, werde ich meinen Aufenthalt hier in Roma auch gerne noch ein kleines Bisschen verlängern."

"Sobald ich mein Amt an meinen Nachfolger übergeben und mich und meine Amtsführung auf der Rostra gerechtfertigt habe."

"Naja, was heisst es gibt dort oben mehr. In ganz Germania leben zur Zeit drei von uns. Meine Frau, mein Vater und ich. Alle anderen sind in alle Winde zerstreut."

Er trank den letzten Rest aus seinem Becher.

"Je nachdem, wann du die Reise antrittst, bestände ja vielleicht die Möglichkeit, dass wir sie gemeinsam antreten."

"Ganz besonders über deinen. Freunde sind in meinem Haus gern gesehen. Ausserdem kannst du dann och mehr von uns verschrobenen Prudentiern kennenlernen." sagte er grinsend.

Oh welch schreckliche Vorstellung :D.

"Ja, ich werde zurück nach Germania gehen. Irgendwie fühle ich mich da wohl. Ich freue mich immer über Besuch."

Commodus musste unweigerlich ebenfalls lachen, auch wenn er es eigentlich nicht zum lachen fand, dass seine sechs Kinder sich von ihm abwanden.

"Natürlich, ich versteh schon."

"Werde ich tun, wenn ich ihn sehen sollte. Aber ehrlich gesagt habe ich irgedwie das Gefühl, dass alle meine Kinder mir aus dem Weg gehen." er grübelte etwas.

"Vorerst werde ich dann wohl erstmal eine Pause machen. Mich der Familie widmen. Meine Frau ist schon lange schwer krank, meine Söhne habe ich ewig nicht mehr gesehen. Ausserdem hat mein Haus einen grossen Garten."

Er trank etwas Wein und ass ein Stück Brot.