Beiträge von Pythodoris

    Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    Er atmete tief durch, als sich die Tür geschlossen hatte. Dann kam das Lächeln in sein Gesicht zurück. Der Senator versuchte die Störung so schnell wie möglich aus den Gedanken zu vertreiben.


    "Wo waren wir stehen geblieben?"


    Ein klein wenig verwirrt antwortete Sie:


    "Du hast von Deiner Reise berichtet und im Ergebnis Dich bereit erklärt mich bei Dir im Haushalt aufzunehmen."

    Sie wurde ihm vorgestellt, er aber nicht Ihr. Aus gutem Grund? Egal wenn sie jetzt länger hier wohnen würde, dann käme Pythodoris bald dahinter wer im Haus wohnte, welchen Gewohnheiten nach ging und so weiter. Sie verhielt sich still und wartete bis der Senator Germanicus sich erneut an sie wenden würde.

    Also doch nicht der einfache Weg. Wie hatte ich das nur denken können. So naiv und unerfahren zu sein. Vielleicht aber konnte sich der Senator doch noch an meine Familie erinnern. Immerhin war er gut besohlt weiter gezogen.


    "Pythodoris haben mich meine Eltern benannt. Meine Mutter lernte ich nie kennen. Sie verstarb bei der Geburt meines zwei Jahre jüngeren Bruder. Neben diesem habe ich noch sechs weitere Geschwister. Drei Schwestern, der Rest Brüder. Die meisten davon leben bereits in eigenen Familien und außerhalb unserer Heimatstadt Patara."


    Ich vergaß meinen Vater zu benennen, das war aber auch soviel an Wissen, das einfach so aus mir heraus sprudelte. Ganz so als wollte ich es endlich los werden.:


    "Wir leben seit vielen Generationen in Patara. Ich würde meine Familie als mittelständig betrachten. Wir sind von jeher Schuster. Jeder Sohn führt das Geschäft des Vaters fort. Nun mein Bruder wird die Werkzeuge und Mitarbeiter irgendwann vom Vater erben. Noch ist der alte Herr im Hause tätig, denn nach seinem Abstecher in ein römisches Amt, dem des Stationarius, hat es ihn zurück an seine Schusterbank gezogen. Dort ist er kreativ und all die große Politik muss ihn nicht intressieren. Damals als Du mit Deiner Frau bei ihm sowas wie eine Kontrolle gemacht hast, seid ihr auch auf Schuhe zu sprechen gekommen und wie er es als Schuster zum Stationarius gebracht hatte. Du warst damals begeistert und Dir gefielen auch meine Entwürfe für eine neue Kollektion. Deine Frau ging sogar noch weiter und kaufte unser ganzes Angebot im Geschäft auf. Ihr habt bei uns genächtigt und unseren Tisch geteilt. Als fest stand ihr müsstet weiter ziehen, sprachst Du mit meinem Vater. Er hat mir einen Teil davon Jahre später als ich bereit war es zu verstehen erzählt und nun wo die Tage näher rücken an denen mein Bruder das Geschäft übernehmen wird, habe ich mich aufgemacht, um nach Rom zu kommen. Mein Geschick mit den Materialien ist deutlich gewachsen. Ich möchte Dir es gern zeigen. So Du mich aufnimmst wie damals besprochen."


    Es war an der Zeit den Brief ihres Vaters zu überreichen. Ich holte ihn hervor und übergab ihn an den Senator. Wenigstens darin stand der Name. Noch immer fiel mir dieses Detail nicht ein, es zu benennen.

    Wie trat man ein... der Weg hierher verschlug mir schon die Stimme. Der Hausherr musste ein enormes Vermögen in das Gemäuer gesteckt haben. Irgendwie kam ich mir unendlich klein vor in dem Moment und dennoch baute ich darauf, das der Mann hinter dem schweren Holztisch mich oder zumindest meinen Vater nicht vergessen hatte...


    "Jam aste Senator Germanicus, es ist so viele Jahre her, aber mein Vater hat sich an Deine Worte erinnert und mich zu Dir nach Rom gesandt. Du hast ihn damals sehr beindruckt. Kein Legatus Augusti cursu publico hat es je für nötig gehalten in die Provinz Lycia zu kommen, aber Du hast es getan."


    Ich kam mir unendlich verloren vor ob dieses kulturellen Unterschiedes. Bestimmt war der Senator jetzt mehr verwirrt als ich. So jemand könnte sich bestimmt an solch Kleinigkeiten kaum erinnern. Zumal das Jahre zurück lag... mein Fädchen schwand dahin....

    Sim-Off:

    Tschuldigung...


    "Ich möchte mit dem Senator Germanicus Avarus sprechen. Meine Leute wären froh, wenn sie inzwischen in den Dienerstuben warten könnten. Ah ja ich bin Pythodoris, der Senator und Legatus Augusti cursu publico war eine Zeitlang zu Gast bei meinem Vater in Tarsus. Er wird sich an meinen Namen erinnern..."


    Hoffte ich zumindest. Immerhin war das acht Jahre her und so ein einflussreicher Mann machte bestimmt unheimlich viele Reisen mit unzählig vielen Bekanntschaften. Aber das damals war für Pythodoris ein einfühlsamer Moment. Noch nie hatte es ein Legatus Augusti cursu publico für nötig gehalten in ihre kleine unbedeutende Region zu reisen, um nach dem Rechten zu sehen, aber der Senator Germanicus hatte es getan. Er war gekommen und hatte Ihrem Vater ein wenig Stolz ins Gesicht gekitzelt. Ganze vier Tage war er geblieben und Pythodoris war beeindruckt davon gewesen, das der enorm wichtige römische Beamte so normal war. Ihr Vater hatte damals seinem zehnjährigen Spross erzählt, warum das so war. Der Senator durfte selbst eine ganze Schaar Kinder groß ziehen und somit war es nur zu verständlich, das er ein grroßes Herz für Kinder besaß.


    Nun war sie hier und doch blieb es mulmig im Bauch. Ob das Anraten ihres Vaters nach Rom zu gehen und genau jenen Senator aufzusuchen der damals soviel Freude entwickelte das Kind, also Pythodoris selbst zu bespaßen, richtig war... ?!


    Nun war sie hier...

    Zwei Tage hab ich in Rom zugebracht. Eine wundervolle Stadt hier wird es mir gefallen. Immer wieder erinnerten mich meine Begleiter daran wo mein Ziel war und so kam es dann auch, das ich nach zwei Nächten in einer lausigen Taverne den Weg zum Haus des bekannten Senators antrat. Schon auf den ersten Pflastersteinen vor der Schänkentür klopfte mein Herz höher und die Unsicherheit nahm zu. Aber meine Reise sollte hier nicht enden, so sollte dort enden, wo das Haus des Legatus Augusti cursu publico stand.


    Ich musste meine Begleiter nicht lange suchen lassen. Die Nachbarn waren sehr freundlich und hilfreich und wenn ich ehrlich bin, dieses große Haus kann man ja gar nicht übersehen.


    Auf der ersten Stufe hoch zur Tür, sah ich mich nochmal um, aber was soll es. Sie werden schon nicht gleich beißen. Noch drei Steinstufen später und meine zarte Hand berührte den Klopfring. Dumpf klang es, als er dreimal geschlagen wurde.


    Zeit blieb zu warten und zu lauschen...

    Na endlich...


    Ich hatte bewußt die Möglichkeit des Soldaten ausgeschlagen. Heute gab ich ihm einen Brief mit und Morgen würde er darauf bestehen, das er einen Gefallen bei mir gut hatte. Nein darauf konnte ich verzichten und tat das auch. So wartete ich zwar noch eine geschlagene Woche länger, aber zumindest vorerst blieb mein Wesen rein.


    Als es endlich soweit war, passierten wir das Tor und würden uns recht schnell der bekannten Adresse zuwenden. Zuviel Zeit war schon verloren gegangen.

    ... so langsam wurde die Menge knurriger und auch ich hatte nicht unendlich Geld dabei, um es einem Herbergen Betreiber in den Rachen zu werfen, der gerade sein ganz, ganz großes Geschäft widerte. So ging ich Tag ein und Tag aus nach vorn zum Tor, um irgendwann doch mal rein zu kommen. An diesem Tag wurde es mir zu bunt und ich drängelte mich in die Nähe zu den Soldaten.


    "Hey Du, wie lange wollt ihr den Riegel eigentlich noch vorhalten? Wir können doch nicht unendlich darauf warten in die Stadt zu kommen. Ich meine es ist ja schlüssig die Tore dicht zu halten, das niemand verschwindet, der drinnen vielleicht was angestellt hat, aber warum soll man nicht hinein gelangen, ja das frage ich Dich!"

    "Hoffe ich das Tor wird heute noch aufgemacht?" Sonst würde sie sich rechtzeitig um einen Herbergen Platz kümmern müssen, wenn das nicht jetzt schon zu spät war. "Möchte Senator Germanicus nicht zu sehr später Stunde stören." Dies sagte sie eher beiläufig, suchte mehr mit ihren Augen das Umfeld ab, da es doch sehr voll war hier am Tor. Doch ihre Begleiter waren in unmittelbarer Nähe. Alles gut also.

    Zitat

    Original von Titus Germanicus Antias
    [...]
    Lange brauchte er nicht abzuwarten. Eine große dunkle Frauengestalt näherte sich ihm anmutigen Schrittes. Dummerweise verstand er nicht, was sie sagte. Jamaste? Entweder war das ein Gruß in einer der unzähligen Sprachen, derer er nicht mächtig war oder schlicht ihr Name.
    „Salve.“ antwortete er neutral. „Kann ich dir helfen?“


    "Namaste" wiederholte sie. Dann war es Zeit sich an die Sprache der Römer zu erinnern. Sie versuchte es... "Möglich, die Tore seien zu, wozu?" Kurz begutachtete sie die Türen, dann fixierte sie ihre Augen wieder auf den Soldaten: "Ich kommen, umm großen Mann zum Besuchen!"


    Sim-Off:

    Tschuldige, ich bin beim Tippen aus versehen auf das 'J' anstatt des "N" gekommen.

    Wenig Hoffnung hatte man ihr gemacht als die Pferde an einer Hütte abgegeben waren. Pythodoris wollte es dennoch probieren. Fragen kostete nichts und vielleicht war ihr kleiner Trumpf ausreichend, um doch irgendwie hinein zu kommen.


    Man hatte ihr gesagt, das die Tore verschlossen waren. Doch warum das wollte man ihr verheimlichen. So wußte sie weder wie lange das schon so war noch wie lange es dauern würde bis alles wieder normal ablief. Am eigentlichen Tor angekommen, war wenig los, das ließ drauf schließen, das das schon eine Weile so war und all die fleißigen Händler es gar nicht mehr probierten in die Stadt zu kommen. Immerhin so dachte sie mussten es jeden Morgen doch tausende sein, die hier rein gingen.


    Sie stellte sich der Wache gegenüber und ließ ein vernehmliches: "Jamaste" verlauten. Mal sehen ob sie dadurch wahrgenommen wurde...

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Antoninus
    Ich glaub das die Urbanii wieder den Türdienst in Ostia machen müssen. Da die Classis Misenennsis deren Job das ja jetzt wäre wohl nicht mehr macht.
    Sonst schlägt die gute Pythodoris da Wurzeln.
    Ich würd es auch machen aber ich bin weder das Eine noch das Andere.
    Im Übrigen sollte das Tabularium dann dahingehend angepasst werden welche Einheit das wirklich macht. Da stehen die Vigil noch drin wie das real war weiß ich nicht sicher. Aber die Vigil waren ja im Prinzip auch ein Wachmannschaft und auch Polizei so weit ich weiß also gut möglich. Kurz um die Frau will rein und keiner ist zuständig.


    Oho, macht euch um mich mal keine Sorgen. Ich habe das Thema nur gewählt, weil ich für die paar Worte kein extra Thema aufmachen wollte. Man sieht aber schon beim lesen, das ich durch das Tor durch bin und mich auf dem Weg nach Rom befinde. ;)

    Sie hatte eine unruhige Nacht gehabt. Die Ankunft gestern im Hafen von Ostia ging Pythodoris auch am Abend noch schwer auf den Magen. Keinen Moment zögerte sie dennoch daran zu glauben auf dem richtigen Weg zu sein. Nur einen Menschen in dieser Stadt Rom zu finden, erschien ihr mehr als schwierig. Sie stellte sich Rom sehr groß vor. All die Geschichten, die es über Rom gab, all die Ereignisse, die den Raum um das Mittelmeer Jahrhunderte lang prägten. Das alles konnte nicht von einer kleinen Kommune getragen werden. All dies forderte eine Metropole. Und dennoch hatte ihr Vater darauf bestanden, das sie nicht mehr brauchte als einen Namen, um in Rom ein gesichertes Dach zu bekommen. Nun gut einen Namen und den Namen ihres Vaters. Sie fand das sehr verwirrend...


    Heute durchquerten sie sehr zeitig das Tor von Ostia. Ihr Weg würde lang werden. Doch zu ihrem Vorteil hatten sie Pferde mieten können, die sie am Stadttor von Rom leicht wieder los bekamen. Nur so war es schaff bar die Tore der römischen Großstadt nach am Abend zu erreichen.

    Keine gute Zeit das Meer zu nutzen, um eine weite Reise zu machen. Doch meine Familie hatte sich entschieden. Ihr Ruf und ihr Ansehen gegen mein Leben. Keiner kommt zurück, wenn er einmal Rom gesehen hat, haben sie gesagt. Nutze Deine Chance, wenn Du dort bist, haben sie gesagt. Hier nimm das Geld und reise nach Rom sagten sie. Dort wirst Du das finden, was Du hier schon zu lange suchst.


    Sinope war meine Heimat. Am südlichen Pontus Euxinus gelegen. Eine schöne Stadt, eine lebhafte Kommune doch ich musste sie verlassen. Meine Familie wollte das so... warum? Vielleicht erzähle ich es irgendwann, doch nicht jetzt.


    Die raue See war der schlimmste Feind gewesen. Mein Magen fühlte sich noch immer fahl an. Keine Ahnung, wann ich das letzte Mal etwas gegessen habe, das auch drinnen blieb. Dennoch Hunger verspürte ich nicht. Einzig Müdigkeit plagte mich. Es dauerte vielleicht Wochen bis wir diesen Hafen erreichten. Viele Stationen hatte das Handelsschiff auf seiner Route abgefahren. Doch nie blieb wirklich viel Zeit, um den Boden unter den Füßen zu spüren.


    Jetzt war das anders. Endlich dort angekommen, bis wohin meine Eltern die Passage bezahlt hatten. In Begleitung zweier Diener des Hauses und ein paar Habseligkeiten, wie das Holzpferd zum Beispiel, das mir mein Bruder zum fünfzehnten Geburtstag schnitzte. Gut es sah eher wie eine Kuh aus, aber es war etwas persönliches eben.


    Der feste Boden unter den Füßen fühlte sich gut an. Für eine Weile stand ich da auf den Brettern der Anlegestelle und hielt den Atem an. Die Augen geschlossen zog ich Luft ein, um sie gleich wieder los zu lassen. Irgendwann harschte man mich an nicht im Weg rumzustehen und so suchte ich mir einen besseren Platz. Meine Begleiter hatten noch etwas zu regeln und mein Gepäck vom Schiff zu sammeln. Ohne sie würde ich keinen Schritt in die fremde Welt wagen. Keinen Einzigen!


    Mein Ziel war wie anfangs berichtet Rom. Rom die ewige Stadt Mythen und waghalsige Geschichten existierten dazu in meinem Kopf. Doch neben all dem Phantastischem gab es nicht viel, was ich über diese Stadt wusste. Keiner von uns war mal dort gewesen, außer Leonidas. Oh ja wie liebten wir diese Abende, wenn Leonidas seine Geschichten aus der Stadt Rom auspackte... vorbei! Ich musste mich daran gewöhnen, das ich Mutter, Vater, meine Geschwister, die ganze Rasselbande unserer Straße und Leonidas so schnell nicht wieder sah. Vielleicht nie mehr...


    Eine Träne verließ mein Auge. Schnell wischte ich sie weg. Doch es half nichts, denn eine Zweite, eine Dritte kam hinzu. Ich schluchzte und nahm ein Tuch zur Hand. Endlich rissen mich auch meine Begleiter aus dem Tagtraum, denn sie hatten alles. Wir konnten los.


    Erstmal Quartier beziehen in der Hafenstadt. Morgen dann würden wir schon einen Transfer finden, der uns näher an Rom brachte.