Beiträge von Mago

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    Original von Narrator Aegypti

    Als der Longiner bemerkte, dass Mago allein herumstand, kam er zielstrebig auf ihn zu. Kurz blickte er sich um und entdeckte einen kleinen, schmächtigen Kerl, der sich hinter einer anderen Paarung versteckte (gerade eben war es ja auch aufgegangen, sodass logischerweise ein weiterer Rekrut überzählig war). "Na, die halbe Portion ist nichts für so einen Riesen wie dich, Magus!" stellte der Centurio unzufrieden fest. Kurz überlegte er, dann griff er nach einem muskelbepackten Typen, den er bei den vorherigen Kämpfen als erfahreneren Ringer identifiziert hatte.
    "Ihr geht zusammen!" befahl er und schob den großen Germanen zu dem Ringer hinüber. Dann deutete er auf den Hänfling. "Du nimmst den Gegner von unserem Milon hier!" Damit war alles zugeteilt und es konnte weitergehen: "Und los!"


    Mago hatte nicht einmal Zeit, in eine Verteidigungsposition zu gehen, da stürzte sich sein Gegner auch schon auf ihn. Mago konnte den Schlägen und Tritten nur mit Mühe ausweichen, und erst nach einer Weile gelang es ihm, selbst ein, zwei Treffer zu landen. Der Kampf schien sich ewig hinzuziehen und Mago überlegt verzweifelt, wie er gegen die Muskelberge seines Gegners gewinnen sollte. Da fiel ihm ein, was der Centurio zu Bacchides gesagt hatte, als dieser wahllos auf Magos Rücken eingeprügelt hatte: "Denk' an die empfindlichen Punkte!" Er tat so, als würde er stolpern, wobei er die Arme hochriss und gezielt in die Achseln seines Gegner boxte. Sofort rappelte Mago sich auf und gab dem Muskelpaket noch einen Schlag in die Magengrube, worauf dieser sich stöhnend auf dem Boden wälzte.

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    Original von Narrator Aegypti

    Nachdem der letzte (der schwächliche Hänfling, der bereits mehrmals negativ aufgefallen war) zitternd seine 50. Liegestütze geschafft hatte, ließ Fabullus die Männer wieder in Linie antreten: "In aciem venite! State!"


    Dann ließ er sich von seinem Optio ein Holzschwert reichen, das ziemlich wuchtig wirkte. "Heute kommen wir zur Königsdisziplin des Miles Classicus: dem Schwertkampf." Er hielt die Übungswaffe in die Höhe. "Das hier ist ein Holzschwert, das aber ungefähr die Maße eines römischen Gladius hat. Der Gladius ist nämlich nicht nur die Waffe des Legionärs, sondern auch des Miles Classicus. Kann mir jemand sagen, was diese Waffe so besonders macht?" Er blickte fragend in die Reihe.


    Das wusste Mago, denn er hatte sich über Kriegstechniken der Römer schon als Kind informiert, da sie ihn sehr interessiert hatten. So trat er einen Schritt vor und sagte: "Das Gladius ist in der Schlacht für den Zweikampf in enger Formation ausgelegt, wo der Feind seine langen Schwerter und Lanzen nicht mehr einsetzen kann. Es ist außerdem viel handlicher als ein langes Schwert. Die Übungswaffe aus Holz ist deutlich schwerer als das Gladius selbst, das hat den Grund, dass man dann in jedem Fall mit einem richtigen Gladiuskämpfen kann." Jetzt wollte er den Centurio wirklich "verzaubern".

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    Original von Narrator Aegypti

    Eines weiteren Morgens - inzwischen war den Rekruten das Exerzieren, das Marschieren und auch der Ringkampf eingetrichtert worden - stand Longinus Fabullus auf dem Exerzierplatz bereit, um seine Schützlinge endlich in die Kunst des Schwertkampfes einzuweisen...
    "Tirones in aciem venite! State!" schallte es wieder um den Campus, nachdem die Rekrutenkolonne unter Führung des Optio vom Frühstück aus anmarschiert war.
    Natürlich gab es aber zuerst einmal Frühsport: "Zum Wachwerden vier Runden um den Campus! Danach vierzig Liegestütze. Der Letzte macht fünfzig! Pergite cursim!"


    Mago hatte bereits gelernt, dass er beim Laufen seine Kräfte einteilen musste. Also ließ er anfangs ohne Sorgen viele andere Rekruten an ihm vorbeilaufen, denn er wusste, dass er diese später wieder überholen würde. So kam er auch im guten Mittelfeld ins Ziel und begann sofort mit seinen 40 Liegestützen, die ihn sehr ins Schwitzen brachten.

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    Original von Narrator Aegypti

    Keine Fragen - keine Antworten! Also marschierten sie weiter und der Centurio wies auf die linke Seite. "Hier stehen die Horrea, die vor allem Vorräte beherbergen. Denn die Besatzungen brauchen natürlich zu fressen - und das nicht zu knapp! Waffen findet ihr im Armamentarium. Aber da habt ihr ja eure Ausrüstung schon bekommen."


    Immer weiter gingen sie den Pier entlang, bis sie zu einer Galeere kamen, die an Land gezogen und von Handwerkern bearbeitet wurde. "Hier sind die Marinewerften, wo Schiffe ausbessert und repariert werden. Wir haben dafür Fachleute... wie für alles!"


    Mago blieb mit offenem Mund stehen und bemerkte gar nicht, dass die anderen weitergingen. Er war so gebannt von dem geordneten Chaos, dass er "seine" Rekruten gar nicht mehr beachtete...

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    Original von Narrator Aegypti

    Wieder ging Fabullus umher und gab hier und dort Anweisungen. Als er Bacchides und Mago beobachtete, grinste er seltsam, sagte aber nur "Denk' an die empfindlichen Punkte!" als der Grieche auf Magos Rücken einhämmerte. Als der Germane seinen Gegner dann unter sich begrub, bemerkte er schließlich: "Masse gewinnt."


    Dann aber war er beim nächsten Paar und ging immer weiter, bis alle ihren Kampf beendet hatten. "Das war schon besser, aber manche von euch fassen sich an, als wollten sie mit ihrem Mädel herumschnullen und nicht einen Gegner besiegen! Schnelle Angriffe, gute Verteidigung ist die Devise!
    Für die nächste Runde sucht jeder sich einen anderen Gegner, der ihm von Größe und Gewicht her ungefähr ebenbürtig ist!"


    Jetzt ging für Mago ein richtiges Chaos los, da er mit der Größte war und so kam es, dass er am Ende ohne halbwegs ebenbürtigen Gegner dastand...

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    Original von Narrator Aegypti

    Enttäuscht schüttelte Fabullus den Kopf. "Da sind wir also schon am Ende der Weisheit..." bemerkte er und unternahm es dann selbst, das Wesentliche zu erklären: "Eine Liburne hat wie gesagt eine oder zwei Ruderreihen! Vorn, wo der Rammsporn ist, ist der Bug, hinten beim Ruder das Heck! In der Mitte gibt es einen Mast mit einem Großsegel, den man umlegen kann. Wenn kein Wind geht, sind die Ruderer - Rojer genannt - an der Reihe. Sie ziehen immer zugleich im Takt, damit das Schiff maximale Geschwindigkeit erreicht! Im Gefecht wird das Schiff außerdem immer von Ruderern gesteuert! Normalerweise ungefähr 10 Perticae* lang, eine gute Pertica** breit mit 70 Rojern und einer Besatzung von maximal 90 Milites classici." Sie marschierten weiter an den nächsten Schiffen vorbei. "Der Boss auf dem Schiff ist im Zweifelsfall der Trierarchus - auch für euch! Sonst solltet ihr aber mit der Besatzung selbst wenig zu tun haben: Die Rojer rudern, die anderen Nautae stellen den Mast auf und fällen ihn oder setzen das Segel." Sie kamen zu einem Pier, an dem eine Skorpion stand. Fabullus deutete darauf. "Dort steht ein Scorpio. Auf unseren Schiffen können Scorpiones und Catapultae befestigt werden, normalerweise am Bug. Die Bedienung ist dann auch unsere Aufgabe. Außerdem kann es vorkommen, dass ein Turm aufgestellt wird, von wo aus wir den Feind beschießen können. Deshalb solltet ihr beim Bogenschießen gut aufpassen!" Sie hatten nun das letzte Schiff erreicht und bogen ab.
    "Noch Fragen zu den Schiffen?" fragte der Longiner in die Runde.

    Sim-Off:

    * 30 m
    ** 3,5 m


    Mago fiel keine Frage mehr ein und in Erwartung einer anderen Frage schaute er sich um, doch auch die anderen Rekruten stellten keine Fragen...

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    Original von Narrator Aegypti

    Der Centurio beobachtete die Teams abwechselnd und gab hier und da einen Kommentar: "Nicht so viel tänzeln!" - "Pass auf deine Füße auf!" - "Arme nach vorn!" und so weiter. Als er eine Weile Mago und Bacchides beobachtet hatte, meinte er nur: "Weniger schwätzen, mehr kämpfen!"


    Nach einer Weile hob er allerdings seinen Vitis und rief: "Tirones, consistite!" und wartete, bis alle ihre Kämpfe eingestellt hatten. Dann war es Zeit für eine kleine Manöverkritik: "Manches, was ich gesehen hab', war schon ganz ordentlich. Das meiste war aber absoluter BlödsinN! Ihr seid hier nicht im Gymnasion, wo ihr euren Liebling beeindrucken müsst! Hier wird nicht herumgetänzelt und nicht gezögert! Wenn ihr ein Schiff entert und den Feind umkreist, steht garantiert ein anderen Feind hinter euch! Also nochmal!"


    Noch einmal wollte Mago nicht verlieren, und da sie weniger schwätzen sollten, ging er direkt wieder auf Bacchides los, achtete diesmal aber darauf, seinen Freund nicht zu unterschätzen und seine eigene Größe und die Wut seines Gegners für sich zu nutzen. Bacchides wartete nicht, bis Mago ihn erreicht hatte, sondern ging selber auch auf Mago los. Doch dieser war auf den Angriff vorbereitet und sprang im letzten Moment nach rechts auf die Seite, ließ aber dabei seinen linken Fuß etwas länger stehen und prompt stolperte Bacchides mit einem überraschten Aufschrei über Magos Fuß und fiel in den Staub. Doch bevor Mago ihn dort festnageln konnte, war er schon wieder auf den Beinen und stürzte sich erneut auf Mago. Diesmal reagierte Mago zu langsam und kam erst in aller letzter Sekunde aus der Bahn des wütenden Bacchides, hatte allerdings auch keine Zeit, wieder seinen Fuß stehen zu lassen. Allerdings stürzte er sich diesmal von hinten auf Bacchides, ehe dieser sich umdrehen konnte und nahm diesmal seinen Freund in den Schwitzkasten. Dieser stöhnte erschreckt auf und jetzt war es an Bacchides, seine letzten Kräfte zu sammeln. "Du Hund!", knurrte er und versuchte, seinen Kopf aus Magos kräftigen Armen zu ziehen. Doch dessen Griff war unnachgiebig. Also versuchte Bacchides, dafür zu sorgen, dass Mago seinen Griff lockern musste, und begann auf den Rücken des Germanen zu schlagen. Als er merkte, dass das keine Wirkung zeigte, versuchte er, auf den Arm, der ihn umklammerte, einzuschlagen. Mit einem Glückstreffer traf er einen Nerv in Magos Oberarm und Magos Griff lockerte sich kurzzeitig ein wenig. Gleichzeitig jedoch war Mago hochgesprungen und landete direkt auf Bacchides, welchen der Germane unter seiner großen Gestalt begrub.

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    Original von Narrator Aegypti

    Eine Weile dauerte es, bis jeder Rekrut einen Gegner gefunden hatte - immerhin kannten die meisten sich ja bisher kaum. Aber mit ein paar dummen Kommentaren und "Entscheidungshilfe" des Longiners schafften sie es endlich, sich in Zweiergrüppchen zu sortieren.


    Kurz prüfte der Centurio, ob die Paare einigermaßen ausgeglichen waren. Hier und da wurde ein Gegner ausgetauscht, dann aber hieß es "Dann sehen wir mal, wer der Mann in euren Pärchen ist! Los!" Die Tirones begannen mit dem Ringkampf: Manche umkreisten sich lauernd, andere stürzten direkt aufeinander...

    Sim-Off:

    Du darfst den Kampf mit Bacchides frei beschreiben, wie du ihn dir vorstellst (ihn also als "NSC" mitschreiben). Zeit für ein ausgeschmückteres Posting ;)


    Sim-Off:

    Alles klar, dann leg ich mal los:)


    Mago sah, dass Bacchides keine Anstalten machte, ihn sofort anzugreifen. Also begann Mago, seinen Freund zu umkreisen... Allerdings machte das Bacchides nervös und so fuhr er Mago an: "Was soll das denn? Wir sollen kämpfen, nicht tanzen!" Überrascht über die heftige Reaktion seines Freundes, begann Mago eine Taktik, die er bei Kriegern seines germanischen Stammes bereits gesehen hatte: Er begann, Scheinangriffe zu führen um die Reflexe seines Gegenübers zu testen. Zu seiner Überraschung blieben die Reflexe von Bacchides aus. "Wieso zuckst du nicht einmal?", fragte Mago erstaunt. Scheinbar kam jetzt aber der Krieger in Bacchides zum Vorschein. Mit den Worten: "Du redest zu viel!!" stürzte er sich auf Mago. Überrascht wich der groß gewachsene Germane zuerst zurück, dann jedoch ging auch er in die Offensive über. Er sprang vor und versuchte, seinen Freund von den Beinen zu reißen, doch mit einer plötzlichen fließenden Bewegung zog dieser sich zurück, aber nur um im nächsten Moment selbst wieder zum Angriff überzugehen. Mit einem animalischen Knurren ging er auf Mago los, und dieser war im ersten Moment zu erschrocken, um reagieren zu können. Als er endlich versuchte, von dem angreifenden Bacchides wegzukommen, war es bereits zu spät, und Mago wurde in den Schwitzkasten genommen. Verzweifelt versuchte er sich zu befreien und flüsterte Bacchides zu: "Bitte lass mich raus! Gib mir noch eine Chance." Doch Bacchides kräftige Oberarme lagen eisenfest um seinen Hals und Mago befürchtete, dass Bacchides ihn umbringen könnte. Doch mit einer letzten Anstrengung konnte Mago seinen Kopf aus der Umklammerung befreien und wich schnell zurück. "Wie hast du dass denn geschafft?", fragte Bacchides seinen Freund, aber er wartete keine Antwort ab. Erneut warf er sich auf Mago. Diesmal wusste Mago, dass wenn er noch einmal unterlag, würde er endgültig verloren haben. Da ihm keine Rückzugsmöglichkeit blieb, blieb Mago nur eine verzweifelte Attacke, die zu seiner eigenen Überraschung sogar noch Erfolg hatte und er traf Bacchides einmal mit der Faust, doch das machte diesen nur noch wütender und durch den kurzen Triumphmoment vernachlässigte Mago seine Deckung, und den Bruchteil einer Sekunde später lag er unter dem schwitzenden Bacchides begraben.

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    Original von Narrator Aegypti

    "Ein Philosoph, unser Magus?" fragte Fabullus spöttisch und erklärte dann doch: "Du sollst uns sagen, aus welchen Teilen so eine Liburne besteht! Und wie man sie fährt! Warst du nicht Matrose?" Die Auswahl des Befragten war ja kein Zufall gewesen...

    Sim-Off:

    Sry, hatte Besuch die Tage ;)


    "Doch, ich war Matrose, aber ich hatte eigentlich nie mit Liburnen zu tun... Ich war ja auf einem Handelsschiff. Aber wie man sie fährt, ist eigentlich klar. Zum Steuern gibt es das Ruder, zum Fortbewegen gibt es entweder Ruder oder Segel. Über den Aufbau weiß ich leider nicht Bescheid..." Jetzt bereute Mago bereits, dass er sich vor seinem Eintritt nicht ausführlich informiert hatte.

    Sim-Off:

    Kein Problem, hoffe du hattest trotzdem schöne Tage :D ;)

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    Original von Narrator Aegypti

    "Brilliant, Magus, brilliant! Du hättest lieber beim Museion anheuern sollen als bei uns!" spottete Fabullus sarkastisch, ehe er sich der versammelten Truppe zuwandte. "Merkt euch das: Auf eine Rüstung zu schlagen macht nur Sinn, wenn ihr sie durchstoßen könnt! Gute Würfel habt ihr auf jeden Fall mit dem Gesicht, den Achseln, dem Hals - da ist kaum jemand gerüstet!" Er blickte in die Augen seiner Männer. "Abwehren ist auch ein gutes Thema. Aber genug der Theorie - das üben wir gleich in der Praxis! Bildet Zweiergruppen und fangt an. Die erste Aufgabe: den anderen zu Boden bringen. Es ist alles erlaubt, was keine dauerhaften Schäden erzeugt - wir wollen euch schließlich nicht zu euren Mamis heimschicken, bevor ihr überhaupt ein Schiff betreten habt!"
    Die Zuteilung der Übungsgruppen überließ er den Rekruten. Wenn es nicht schnell genug gehen würde, würde er ihnen Beine machen!


    Schnell suchte Mago den Rekruten, den er bereits in den Unterkünften kennen gelernt hatte: Bacchides. Durch seine eigene Größe hatte er ihn schnell ausgemacht und eilte zu ihm, ehe noch jemand anderes seinen "Freund" erreichen konnte. Außerdem hoffte er, dadurch einer Strafe des Centurio wegen zu langsamen Einteilens zu entgehen.

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    Original von Narrator Aegypti

    "Na also, da hat dich deine Weisheit ja doch nicht im Stich gelassen!" rief der Centurio, während sie langsam auf die Navalia und dann direkt auf den Pier zukamen. Dort bot sich den Rekruten ein imposantes Bild: Im Hintergrund war das Heptastadion zu sehen, davor erstreckte sich das Hafenbecken des Portus Eunostos bis zum Pharos. Direkt am Kai lagen nebeneinander zahlreiche Liburnen, teils mit einer, teils mit zwei Ruderreihen, die Masten umgeklappt und mit den Segeln umwickelt. Unter der Wasserlinie spitzten die Rammsporne hervor, darüber erhob sich der mit jeweils einem Augenpaar bemalte Bug und eine hochgezogene Reling. Hier und da werkelten Seeleute, oft mit entblößtem Oberkörper in der Sonne - Soldaten in voller Montur waren nirgends zu sehen.
    "Ah, Magus, da haben wir doch was für dich! Nachdem du uns jetzt schon mit deinem letzten Kunststück begeistert hast, kannst du gleich weitermachen!" Er deutete mit dem Vitis auf die aneinandergereihten Schiffe. "Kannst du uns was zu diesen Schiffen erzählen? Zum Aufbau? Zum Funktionieren?"


    "Und weiter geht es...", dachte Mago sich. Jetzt hatte er wirklich keine Ahnung mehr. "Wie genau meinst du den Aufbau? Und welche Funktionen soll ich erklären?" Er war sich im Klaren, dass ihm das nur kurz Zeit erkaufen könnte, doch er hoffte dass es reichte, um ihm noch etwas einfallen zu lassen. Sonst hätte er ein großes Problem.

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    Original von Narrator Aegypti

    "Ich werde euch jetzt die empfindlichen Stellen zeigen, die ein Mensch hat. Passt gut auf, sonst werde ich euch die Stellen an eurem eigenen Leib demonstrieren!" Mit dem Vitis deutete er nun auf Magos Kopf und benannte sie dazu: "Der Kopf ist allgemein empfindlich. Besonders empfindlich ist er überall dort, wo man in den Schädel reinkommt, also Augen, Mund, Nase. Schläge auf die Ohren sind besonders schmerzhaft, wie ihr bald lernen werdet, wenn ihr euch dumm anstellt." Der Vitis ging flink von Punkt zu Punkt weiter. "Der Hals ist auch empfindlich, besonders vorn der Kehlkopf." Nochmals ging es weiter. "Die Achseln sind empfindlich, dann die Magengrube und hinten die Nieren und dann natürlich die Kronjuwelen vorn. Für Wuchtwaffen - auch einen Knüppel - sind außerdem alle Gelenke lohnende Ziele - mit entsprechenden Fähigkeiten kann man die auch auskugeln."


    Er zog den Vitis zurück, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und beugte sich zu Mago vor. "Und worauf muss man achten, wenn man gegen einen gerüsteten Gegner kämpft, Tiro?"


    "Ich denke mal, dass man bei entsprechender Rüstung nicht jede empfindliche Stelle treffen kann...", kam stotternd aus Magos Mund. Die Frage hatte ihn völlig überrumpelt und er hatte keine Ahnung, was er darauf antworten sollte. Seine größte Sorge war aber, dass er die empfindlichen Stellen gleich spüren müsse. Doch da viel ihm noch ein möglicher Aspekt ein: "Wer eine Rüstung trägt wurde normalerweise auch ausgebildet, und müsste diese Stellen daher auch kennen, weshalb ich diese Stellen auch schützen können muss." "Wahrscheinlich muss ich das jetzt auch gleich versuchen", dachte Mago für sich.

    Zitat

    Original von Narrator Aegypti


    "Sehr weise, Magus!" kommentierte der Centurio spöttisch und gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. "Du da, ein bisschen ausführlicher!" befahl er dann einem anderen Rekruten, der sofort losschoss: "Der Praefectus Classis ist der Oberkommandeur der Classis Alexandrina. Er untersteht dem Praefectus Aegypti und kommandiert die Flotte. Der Subpraefectus ist ein ritterlicher Offizier am Beginn seiner Karriere und unterstützt den Praefectus vor allem bei administrativen Aufgaben. Der Nauarchus-"
    "Halt!" unterbrach ihn Fabullus und deutete wieder auf Mago, der eine Reihe vor dem Schlaumeier marschierte. "Zweiter Versuch, Magus! Verzauber mich! Welche Aufgabe hat der Nauarchus?"


    "Ein Nauarchus befehligt entweder das Flaggschiff einer Flotille, oder er kommandiert einen kleinen Schiffsverband. Er hat sowohl den Befehl über die nautischen als auch über die militärischen Einheiten auf seinem Schiff oder seinen Schiffen." Mago musste sich zusammenreißen, um dem Centurio nicht seine Meinung zu sagen über den ständigen Spott, mit dem er ihn besah.


    Also trat Mago vor, so dass er letztendlich ein Stück vor den anderen Rekruten stand. Er ärgerte sich, dass er als Magus angesprochen wurde, ließ sich seinen Ärger jedoch nicht anmerken.

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    Original von Narrator Aegypti

    Der Centurio horchte, aber er hörte kein Lied. Verärgert wiederholte er seinen Befehl: "Centuria, ein Lied! Wir sind Kameraden auf See!" Die Rekruten sollten schließlich ein paar Marschlieder auf Lager haben, damit sie bei Bedarf eine Hilfe zum Marschieren im Takt hatten!


    Trotzdem setzte sich der Zug in Bewegung und erreichte endlich die Principia, ein eindrucksvolles Gebäude. "Das hier ist die Principia, das Stabsgebäude. Hier sitzt die Flottenverwaltung vom Praefectus bis zur Materialverwaltung. Ihr wart ja alle schonmal drinnen: Innen gibt's einen Innenhof, ganz am Ende ist das Sacellum, rechts daneben das Officium des Praefectus Classis, links das des Subpraefectus und des Nauarchus. Betet, dass ihr mit diesen Leuten nichts zu tun habt - normalerweise werdet ihr diese Zimmer nur betreten, wenn ihr etwas Schlimmes angestellt habt!" erklärte er die wesentlichen Orte des Stabsgebäudes. Dann rief er: "Ad laevum*!" und bog vor dem Gebäude in Richtung Hafen ab. Plötzlich klopfte er mit seinem Vitis Mago auf den Kopf. "Du da, was weißt du über die Aufgaben der genannten Stabsoffiziere?"

    Sim-Off:

    * Nach links!


    "Die Stabsoffiziere sind für die Verwaltung zuständig.", wusste Mago. Das war es aber auch schon

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    Original von Narrator Aegypti

    Am nächsten Tag wurden die Rekruten wieder vom Optio auf den Campus gescheucht. Und wieder erwartete sie Centurio Longinus in scheinbar bester Verfassung.

    Sim-Off:

    Ich starte mal parallel mehrere Ausbildungsschritte, damit es vorangeht ;)
    Am besten immer den Zitieren-Button nutzen (damit klar wird, worauf sich das jeweilige Posting bezieht)...


    Mago tat vom vorherigen Aubildungstag noch alles weh, und er fragte sich, wie andere das harte Armeeleben mehrere Jahre aushalten konnten. Allein Magos Wille, weiter zu kommen, ließ ihn durchhalten.


    Sim-Off:

    Alles klar, dann schauen wir mal dass ich bald aktiv in Dienst treten kann :D

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    Original von Narrator Aegypti

    "Pergite aequatis passibus! Mir nach!" befahl der Centurio, kaum hatten die Rekruten sich formiert.
    Und dann marschierte er los, während er gleichzeitig sein Vorhaben erklärte: "Wir werden diese Marschübung gleich dazu nutzen, einen kleinen Rundgang durch unseren Stützpunkt zu machen! Anders als bei der Infanterie und Reiterei ist es bei der Flotte nämlich nicht ganz so einfach, alles zu finden! Bevor wir den ersten Zielpunkt erreichen, haben wir aber nochmal Zeit, unser neues Lieblingslied zu trällern! Centuria, ein Lied!" So marschierten sie auf die Hauptstraße des Flottenstützpunktes und damit auf die Principia zu...


    Also marschierte die Truppe los...

    So schnell es ging, Stand Mago auf und hastete an seinen Platz. Diesmal achtete er auch auf den Boden vor ihm, so dass er keine Schuld an weiteren Liegestützen haben konnte. Außerdem hoffte er, endlich auf ein Schiff gehen zu können oder den Umgang mit seinen neuen Waffen zu lernen. Allerdings sagte er sich, dass er dabei wohl vor allem hoffte, von Fabullus wegzukommen, obwohl das sehr unwahrscheinlich war.

    Während Mago mit seinen Liegestützen anfing, bemerkte er die anklagenden Blicke der anderen Rekruten in seinem Rücken und dem Rücken des anderen gestolperten Rekruten. Mago musste schon die Zähne zusammenbeißen, um nicht schlapp zu machen oder gar seine Wut über das Lästern des Centurio herauszulassen.

    Mago beeilte sich, möglichst schnell seinen jeweiligen Platz einzunehmen. Doch das war zuviel des Guten und Mago stolperte plötzlich, da er nicht auf den Boden geschaut hatte, über einen anderen Rekruten, der bereits auf dem Boden lag. Schnell rollte er sich ab und versuchte aufzustehen, ohne dem Centurio aufzufallen.