Beiträge von Aristoteles

    Aristoteles schaute nun an die Decke und sagte nun in einem kameradschaflichen Ton zu Magrus:

    "Dir scheint klar zu sein wie es läuft. Aber versuch lieber deine Männlichkeit mal zu benutzen nur für den Fall das sie dir weggemacht wird. Cara ist zwar ne Kratzbürste, aber doch ganz süss und wenn sie es erstmal besorgt bekommen hat ist sie vieleicht auch nichtmehr so verklemmt und zickig."


    Cara war nicht die einzige die mal von nem Mann gezähmt werden müsste, aber bei Sassia und Silena müssten sich darum ihre zukünftigen Männer kümmern. Irgendwie bemitleidete er die beiden.

    Aristoteles schüttelte den Kopf, konnte sich aber ein Lächeln nicht verkneifen. Er wusste das er bei den beiden nicht weiterkommen würde. Er legte sich zurück auf seine Liege und sagte wie beiläufig:

    "Ihr seit zwar ziemlich naiv ihr Beiden, aber doch irgendwie süss. Partrizier sehen Sklaven als Besitz mit einem bestimmten Wert. Strengt euch ruhig weiter an euren Herrinen gut zu dienen, aber erwartet nicht das das die sozialen Regeln aufhebt. Sassia und Silena sind unerfahren und jung. Wenn die erstmal verheiratet sind wird deren Mann vieleicht eine ganz andere Meinung haben was angemessen ist und dann kann was jetzt alles noch ganz harmonisch ist schnell unschön werden.


    In meinem Fall war der Domina Agrippina ziemlich egal was ich zwischen den Beinen baumeln hatte, aber ihr Vormund war erfahren in den Dingen der Welt und wusste wie schnell ein Verdacht auf die Keuschheit einer jungen Partrizierin fallen kann. Dann schon lieber einen Sklaven kastrieren lassen als das Risiko einzugehen. Geht also nicht davon aus das nur weil ihr die Gunst der jungen Damen habt das immer so bleiben wird."

    Aristoteles erschrack sich erst etwas als die kleine Cara plötzlich fuchsteufelswild heringeplatzt kam, aber dann musste er lachen:

    "Cara, du solltest besser zuhören und etwas mehr lernen bevor du dich so aufregst. Wenn du glaubst es ist schicklich und akzeptabel das ein männlicher Sklave eine Partrizierin im Bad bedient dann bist du sehr naiv. Natürlich müssen die beiden im Bad nackt sein, aber darum hat man ja weibliche Sklaven und Eunuchen. Ein Mann geht garnicht. Ein Sklave und ein Möbelstück? In der Situation bestimmt nicht! Du bist wirklich süss das du sowas glaubst. Hast du nicht gesehen wie es sich bei Magrus geregt hat? Du bist noch sehr unerfahren. Ich nehme an du bist noch Jungfrau?


    Was den Wert von Sklaven angeht möchte ich dich nicht beleidigen, aber ein gebildeter Sklave wie ich der in Athen ausgebildet wurde ist leicht achtmal soviel Wert wie eine einfache Leibsklavin. Die Kastration verdoppelt den Wert dann nochmal.


    Was Gerüchte angeht erwarte ich nicht das diese von den jungen Herrinen kommen. Die scheinen ja mit Magrus zufrieden zu sein. Ich mache mir eher Sorgen darum was andere Leute denken. Eine Partrizierin deren Jungfräulichkeit in Frage steht ist schwierig zu verheiraten. Wenn dir die Zukunft deiner Sassia lieb ist solltest du hoffen das sie sich bald erwachsener benimmt. Die Claudier sind eines der ältesten Partriziergeschlechter. Das kommt mit bestimmten Erwartungen. Wenn sie mir etwas mehr zuhören würden ohne mich auspeitschen zu lassen würden sie sehr viel von mir lernen können."

    Aristoteles musste eingestehen das Magrus Recht hatte. Er wiegte etwas den Kopf und sagte:


    "Du hast ja Recht! Ich hatte total unterschätzt wie verdorben diese beiden Gören sind. Der Senator ist ja ein richtiger römischer Partrizier der Wert auf Sitten und Anstand legt und dann vergnügen sich seine Enkelinnen höchst unzüchtig im Bad und philosophieren darüber das die Götter nur Einbildung sind und anderen Unsinn. Ich glaube das ich als Paedagogus da einige Jahre zu spät komme. Denen hätte man vor Jahren beibringen müssen wie sich eine junge Partrizierin standesgemäss benimmt. Dann hätten wir als Sklaven es auch viel leichter mit denen.


    Was die Kastration angeht bin ich inzwischen sehr froh darüber das man mich enteiert hat. So wie die drauf sind hätten die mich sonst noch beschuldigt ich hätte sie belästigt. Dann wäre es mit noch schlechter ergangen. Wobei auch so schon die Auspeitschung heftig war. Da würde ich mich lieber noch dreimal kastrieren lassen als noch einmal auspeitschen.


    Tut mir leid das ich dich da reingezogen habe, aber es wäre wahrscheinlich eh besser für dich wenn sie dich zum Eunuchen machen. Wenn du die jungen "Damen" so nackt im Bad bedienen musst entsteht sonst schnell ein falscher Eindruck. Lieber vorsorglich die Eier raus, als zu Tode geprügelt oder gekreuzigt weil man die jungfräuliche Tochter des Hauses angegrapscht haben soll. Ist doch sonst nur frustrierend als Sklave wenn man ständig sowas sieht aber nie ran darf. Wobei diese kleine Cara ist süss. Das sehe ich selbst als Eunuch. Läuft da was zwischen euch beiden?"

    Aristoteles wachte auf als Magrus den Raum betrat. Er erholte sich erst langsam von der Auspeitschung die Sassia und Silena ihm eingebrockt hatten. Immerhin musste er sich jetzt nichtmehr mit den verzogenen Gören rumärgern und der Praetor schien mit seinen Diensten sehr zufrieden zu sein. Mit Magrus verstand er sich auch besser seitdem sie beide Menecrates bei der Verwaltungsarbeit für sein neues Amt als Praetor Urbanus halfen. Er richtete sich auf und sagte:

    "Hallo, Magrus! Wie gehts? Musst du noch immer den jungen Herrinen dienen? Mich wollen sie ja zum Glück nichtmehr zurück haben."

    Der Schmerz war unbeschreiblich. Das war doch schlimmer als seine Kastration. Er war nicht begeistert gewesen kastriert zu werden doch hatte er verstanden warum man einen kastrierten Lehrer für eine junge Dame haben wollte. Man hatte ihm nicht Schmerzen zugefügt um ihn zu quälen, sondern die Schmerzen waren leider notwendig gewesen um ihm die Hoden zu nehmen. Die Auspeitschung aber war anders. Hier ging es nur um Folter.


    Er konnte nichts tuen ausser sich vorzunehmen das Sassia und Silana dafür eines Tages bezahlen würden. Er würde alles tuen um im Dienste des Senators aufzusteigen und sobald die Zeit reif war würde er sich rächen.

    Aristoteles schaute Sassina kalt an und sagte:

    "Ich sehe das weiterer Unterricht sehr von Nöten ist. Ich habe keineswegs vorgeschlagen Magrus hier zu kastrieren sondern ihn zu fragen was er vorziehen würde wenn er die Wahl zwischen der Peitsche und dem Kastrationsmesserchen hätte. Dies bedeutet keineswegs das ihr dies dann auch umsetzen müsst sobald ihr seine Antwort kennt. Es wäre sogar nicht ratsam für euch Magrus entmannen zu lassen ohne den Dominus Sabinus um Erlaubnis zu bitten. Er hätte sicher etwas dagegen wenn man seinem Sklaven ungefragt die Eier klaut. Was das Auspeitschen angeht muss ich euch leider mitteilen das für mich ähnliches gilt. Ich bin Eigentum der Domina Agripinna und in ihrer Abwesenheit verwaltet euer Grossvater ihren Besitz hier in Rom. Es wäre eine schwere Verfehlung gegenüber meiner Herrin und dem Senator wenn ich zuliesse das ich beschädigt werde. Während eine Kastration ja noch als Wertsteigerung gelten kann sehe ich das bei einem verletztem Sklaven durch Auspeitschung nicht."


    Er machte keine Anstalten die Tunika auszuziehen und sah Sassina nur weiter an.

    Die Anweisungen seines Herren waren klar und präzise. So was war ideal für einen Sklaven und Aristoteles schätzte sich glücklich einen Herren wie Menecrates zu haben. Man erkannte das er viel Erfahrung im Erteilen von Befehlen hatte und seine Zeit nicht mit Unentschlossenheit vergeudete. Er antwortete:

    "Sehr wohl, Herr! Ich werde mich um ein angemessenes Mosaik kümmern. Was die Recherche angeht so habe ich verstanden das ihr wünscht zu wissen wer im Zeitraum von einem Jahr vor und zwei Jahren nach dem PRIDIE KAL IAN DCCCLXII A.U.C. (31.12.2011/108 n.Chr.) die Ämter des Praefectus Praetorio,
    Tribunus Cohortis Praetoriae, Praefectus Urbi und Tribunus Cohortis Urbanae bekleidet hat. Ich werde niemanden befragen sondern allein Akten zur Recherche verwenden. Desweiteren werde ich keinerlei schriftliche Aufzeichungen anfertigen sondern alles memorisieren."


    Das war alles so aufregend. Die Anforderungen des Senators liessen ihn vermuten das es sich um Dinge grösster Wichtigkeit handelte. Er war wirklich im Zentrum römischer Politik angekommen.

    Aristoteles war hocherfreut das der Praetor wert auf seine Meinung legte. Er überlegte kurz und antwortete dann:


    "Eine Gottheit wäre sicher eine gute Wahl. In Anbetracht das die edelste Aufgabe des Praetor Urbanus die Wahrheitsfindung ist würde Veritas sehr gut passen. Ausserdem ist sie die Mutter des Virtus der ja eine der wichtigsten römischen Tugenden verkörpert. Welches Budget hattet ihr für das Mosaik in Betracht gezogen?"


    Der Praetor war einer der reichsten Männer Rom's doch war er auch sehr traditionell und Verschwendungssucht widersprach einem römischen Partrizier aus einer alten Familie doch sehr. Das war eher etwas für neureiche Aufsteiger. Natürlich würde das Mosaik geschmackvoll und von hoher Qualität sein müssen, aber es sollte bestimmt nicht protzig erscheinen.

    Jetzt hatte Aristoteles aber wirklich genug. Es war keine gute Idee seine Herrinen zu verärgern, aber die beiden wollten ihn ja eh auspeitschen lassen. Da konnte er es ja nichtmehr viel schlimmer machen. Menecrates würdesicher nicht dulden das die beiden einen wertvollen Sklaven ernsthaft beschädigten. Mit nur schwer ungerdrücktem Zorn antwortete er Sassia.

    "Ich habe niemals meine Herrin auch nur ungebührlich angesehen und ich hatte bestimmt nicht soviel Natürliche Reaktionen wie Magrus hier. Ich hatte sogar niemals mit einer Frau verkehrt, also war ich schwerlich eine Gefahr für Agrippinas Jungfräulichkeit. Ich muss eingestehen das ich mich bei der Sache mit der Vernunft wohl geirrt habe, aber was die Schmerzen und die Demütigung der Entmannung angeht sind die beiden jungen Herrinnen vieleicht nicht wirklich qualifiziert sich damit auszukennen. Fragt doch Magrus ob er die Peitsche auf dem Rücken oder das Kastrationsmesserchen am Sack vorziehen würde!"


    Dumpf und wütend starrte er vor sich hin und erwartetet die Reaktion.

    Aristoteles folgte seinem Herren in gebührendem Abstand, aber mit grossem Stolz. Der Praetor Urbanus war die zweit höchste Position im Cursus Honorum, nur übertroffen von den beiden Consulen. Natürlich gab es da noch das Amt das Censors das theoretisch höher als das eines Consuls war, aber heutzutage war der Censor immer der Imperator selbst. Also war das Amt praktisch nichtmehr Teil des Cursus Honorum. Jedenfalls versprach Aristoteles Stellung im Dienste des Menecrates ihn in das Zentrum römischer Politik geführt zu haben. Nicht schlecht für einen Sklaven von einem grieschichen Landgut.


    Als ihn sein Herr direkt ansprach nickte Aristoteles stolz und antwortete:

    "Sehr wohl, Dominus! Ich werde mich um die Schreibgeräte kümmern. Wünscht ihr ein bestimmtes Motiv für das Mosaik oder ein bestimmtes Thema? "


    Wie selbstverständlich hatte Aristoteles angenommen das auch der Wunsch nach einem Mosaik sich auf ihn bezog. Ein Mosaik war schlieslisch Kunst und das war ja besser in seinen kultivierten Händen als denen von Magrus. Er wollte nicht arrogant sein, aber Magrus war mehr der Möbel- und Namensschildsklave.

    Nun hatte Aristoteles aber wirklich genug. Warum wollten seine Schülerinnen aus dem Hause der Claudier ihn immer auspeitschen lassen? Agrippina hatte das ja auch schon gebracht. Nur schwer seine Emotionen im Zaum haltend sagte er:


    "Verzeiht einem unwissenden Sklaven. Natürlich steht es euch frei mich auspeitschen zu lassen und als Sklave muss ich nicht den Sinn davon verstehen. Bevor ich die Herrin Agrippina unterrichten durfte musste ich mich kastrieren lassen um ihre Keuschheit zu schützen. Ich glaube das eine Auspeitschung weniger unangenehm als die Entfernung der Hoden sein wird auch wenn sich mir der Sinn von beidem nicht ganz erschliesst."


    Na hoffentlich hatte er die Situation jetzt nicht verschlimmert, aber das war ihm jetzt auch relativ egal.

    Aristoteles strahlte geradezu als er die Worte des Senators hörte. Er sollte scriba personalis eines Senators vom Ansehen Menecrates werden? Das dieser noch andere Helfer haben würde war natürlich klar, aber Aristoteles nahm sich vor der zuverlässigste von ihnen allen zu sein. Eifrig nickte er und sagte:


    "Selbstverständlich, Herr! Ich werde mich jederzeit zur Verfügung halten."

    Seine neue Schülerin war wohl recht umfangreich von den Theorien der Epikuraer verdorben worden. Aber er konnte ihr ja schlecht direkt widersprechen. Das hatte Agrippina ja schon nicht gut vertragen und Aristoteles hatte am Ende Hausarbeit statt einer Lehrertätigkeit nachgehen müssen.


    Dann stieg die nackte Silana auchnoch aus dem Becken. Sie schien sich anscheinend garkeine Gedanken darüber zu machen welchen Effekt sie auf ihn und Magrus haben könnte. In diesem Moment schoss es Aristoteles durch den Kopf das es vileicht doch nicht so schlecht war das er eine Eunuch war. Als man ihn vor 2 Jahren kastriert hatte damit er Agrippina unterrichten konnte ohne das von ihm eine Gefahr ausging hatte er das natürlich anders gesehen. Er erinnerte sich noch gut wie er seinen Hoden nachgetrauert hatte. Aber nun war es wirklich praktisch das sein Glied sich nicht regte auch wenn er sich noch immer daran erinnern konnte was am Körper einer hübschen jungen Frau wie Silana so anziehend war. Er seufzte kaum hörbar und antwortete:

    "Kann es nicht sein das diejenigen Ereignisse die wir Zufall nennen uns nur so erscheinen weil wir nicht alles Wissen und sinnvolle Ereignisse nicht als solche erkennen weil uns das Verständniss fehlt? Wenn die Götter in der Welt und durch uns handeln sind dann nicht die Instinkte der Tiere und auch die Disziplin und der Heroismus der römischen Legionen von ihnen gegeben und gewollt?"


    In dem er dies als Fragen formulierte hoffte er sie nicht zusehr herauszufordern, aber unbeantwortet konnte er ihre kruden Thesen auch nicht lassen.

    Aristoteles vernahm mit grosser Freude die Worte des Senators. Er sollte ihm mit Verwaltungsarbeiten und Botengängen dienen. Das war die Gelegenheit auf die er immer gehofft hatte. Begeistert sagte er:

    "Ja, Herr! Es wäre mir eine grosse Ehre und ich verspreche euch das ich euch gut dienen werde."


    Endlich sah es so aus als wenn Aristoteles die Gelegenheit bekam seine Bildung zu nutzen. Er nahm sich vor besonders gewissenhaft zu sein um das Vertrauen des Senators nicht zu enttäuschen.

    Der Paedagogus war begeistert das sich der Senator so für ihn interessierte, aber es war auch klar das Menecrates erstmal Details hören wollte bevor er sich eine Meinung bildete. Aristoteles begann sofort auszuführen:

    "Ich stamme aus Griechenland und wurde in Athen zum Paedagogus ausgebildet. Ich wurde als Sklave geboren, doch hatte mein Herr besondere Zuneigung zu mir und meiner Mutter. Darum förderte er mich und als ich Talent zeigte schickte er mich nach Athen um eine umfassende Bildung zu erlangen."


    Aristoteles war zuversichtlich das Menecrates verstand welche Art von Zuneigung zwischen Herr und Sklavin er meinte, aber das musste er einem Partrizier gegenüber ja nicht zu direkt ausdrücken.

    "Meine Bildung war umfassend und ich bin unter anderem bewandert in Grieschicher und Lateinischer Grammatik, Poesi und Epik. Ich beherrsche mich auf Arithmetik und Geometrie, sowie viele der technischen Künste. Auch die grossen Epen und die berühmten Philosophen habe ich gelesen und eine fortgeschrittene Ausbildung in Rhetorik genossen. Nach acht Jahren Studium in Athen graduierte ich als Bester meiner Schule. Da es wahrscheinlich war das ich auch Frauen unterrichten würde habe ich mich selbstverständlich der Kastration unterziehen müssen. Der Eingriff verlief sehr erfolgreich und ich bin auch sonst in bester Gesundheit. Um mein Potential als Paedagogus Sklave auszuschöpfen wurde ich nach Rom verkauft. Ich unterrichtete die edle Herrin Agrippina für eine Weile, doch seitdem sie Rom verlassen hat war ich hauptsächlich mit Diensten im Haushalt betraut. Ich hoffe das ich euch von Nutzen sein kann."


    Aristoteles schluckte etwas als er versuchte wie nebensächlich seine Kastration zu erwähnen. Eunuchen waren sehr wertvoll, doch war eine Verstümmelung auch ein Defekt an einem Sklaven. Darum war er auch darauf bedacht seine gute Gesundheit zu erwähnen. Er wollte ja nicht als beschädigte Ware erscheinen. Glücklicherweise war Aristoteles bereits ein junger Mann gewesen als man ihm die Hoden genommen hatte. Darum war seine Stimme tief und niemand sah ihm direkt an das er kastriert war. Hoffentlich war der Senator zufrieden mit was er gehört hatte und gab ihm wichtigere Aufgaben.

    Aristoteles hatte noch einige Aufgaben erledigt und war erst eingetreten als Menecrates schon mitten in der Versammlung war. Während er sich noch zusammenreimte was vor seinem Eintreten gesagt worden war endete schon die ganze Sache und zu seinem grossen Erstaunen sollte er dableiben weil der Herr mit ihm reden wollte. Soviel Aufmerksamkeit hatte er ihm Claudischen Haushalt noch nie erfahren. Bemüht seine aufkommende Nervosität nicht zu zeigen trat er vor und sagte:


    "Jawohl, Herr! Wie kann ich zu Diensten sein?"

    Aristoteles errinnerte sich daran das seine Schülerin zu verärgern keine gute Idee für einen Sklaven war. Das hatte sich ja schon bei Agrippina nicht für ihn ausgezahlt. Aber was Silana da zusammen philosophierte war doch grosser Schwachsinn. Hatte sie da gerade: "Denken wir die Götter fort," gesagt? Na das würde schwere Arbeit sein bis sie eine gebildete und guterzogene römische Dame war.


    Vorsichtig antwortete er:

    "Eine sehr interessant Theorie, Herrin! Doch ist doch bekannt das die Götter ständig über die Geschicke auf Erden und besonders über die Geschicke Roms wachen. Ist nicht auch die Natur voll von Ordnung die nur durch eine ihr innewohnende Vernunft erklärt werden kann. So sind doch Pflanzen und Tiere wohlgeformt mit oft symetrischen Mustern und die Natur versorgt uns mit Nahrung und Kleidung. Die Winde treiben unsere Schiffe über das Meer und die Armeen Roms besigen die Barbaren. Ist dies nicht alles ein Zeichen von Ordnung? Von zielgerichteter Vorbestimmung?"


    Sassia schien sich währendessen eher um ihre Entspannung zu kümmern. Gut! Aristoteles hätte nicht zwei philosophierende Schülerinnen verkraftet.

    Das war ja nicht zum aushalten. Erst war seine erste Schülerin Agrippina so garnicht an Bildung interessiert und jetzt erwies sich eine seiner beiden neuen Schülerinnen als unvernünftige Philosophieanhängerin. Na das konnte ja einiges an Arbeit werden. Bemüht nicht aus der Rolle zu fallen antwortete er:


    "Die Welt hat in sich sowohl Vernunft als auch Unvernunft, doch strebt die Natur zur Ordnung und zur Vernunft. Dies soll der Mensch sich zum Vorbild nehmen wie doch schon der grosse Seneca sagte: „Die Natur nämlich muss man zum Führer nehmen: sie beachtet die Vernunft und diese fragt sie um Rat.“


    Er hoffte wirklich das Silana sich diese Worte Seneca's zu Herzen nahm, den im Moment sah die ganze Szene hier im Bad ziemlich unvernünftig aus.

    Aristoteles war ziemlich irritiert von der jungen Herrin die plötzlich Untertauchte und dann umso plötzlicher mit einer Frage nach seiner philosophischen Orientierung auftauchte. Er riss sich zusammen um nicht zu blöd dazustehen und sagte:


    "Stoiker, Herrin!"


    Er verkniff sich hinzuzufügen das dies für einen Sklaven ja auch die deutlich brauchbarere Philosophie war.