Valens schreckte aus seinen Gedanken hoch als ihn ein anderer Badegast ansprach. Er war einen Moment perplex, doch dann fasste er sich wieder. "Ja, natürlich. Heute ist es ja recht voll." lud Valens den Mann ein Platz zu nehmen. "Ich nehme zumindest an, dass viel los ist. Ich habe die letzten Jahre in Mantua gelebt, sodass ich mich nicht wirklich mit den römischen Thermen auskenne." fügte er noch hinzu. Schließlich er erst zwei oder drei Mal in den Thermae Agrippae gewesen. Wenn es den einen oder anderen Grund gegeben hatte nach Rom zu reisen. Und so lange lebter ja auch noch nicht in Italia. "Mein Name ist Gaius Fabius Valens. Mit wem habe ich das Vergnügen?"
Beiträge von Gaius Fabius Valens
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Etwas nervös wartete Valens einige Meter vom Eingang des Hauses des annaeischen Senators. Diomedes richtete noch einmal seine Toga und Valens ging in Gedanken durch, was er sagen wollte. Er wollte das Land zurückkaufen, dass der Annaeer seinem Vater abgekauft hatte. Als Diomedes fertig war, schickte Valens ihn zurück in die Wohnung und ging selbst zur Tür und klopfte an. Dem Ianitor kündigte er sich wie folgt an:
"Salve, ich bin Gaius Fabius Vibulanus. Sohn des Eques Quintus Fabius Vibulanus. Ich würde gerne mit dem Senator Kaeso Annaeus Modestus über ein Geschäft sprechen, das er mit meinem Vater getätigt hat."
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Nachdem sich Valens von einem Barbier hatte rasieren und frisieren lassen genoss er nun Annehmlichkeiten der Agrippa-Therme. Nachdem er sich Tepidarium den Reisestaub abgewaschen hatte, genoße er nun die wohlige Hitze des Caldarium. Da er wusste, dass Diomedes auf seine Sachen aufpasste, konnte er sich ungestört entspannen. Er sinnierte darüber, wie er nun weiter verfahren wollte. Er brauchte einen Patron. Am Besten einen wichtigen Mann. Einen Senator oder vielleicht doch einen Ritter? Auf jeden Fall jemand mit dem notwendigen Einfluss. Als er darüber nachdachte wunderte er sich, ob wohl ein solcher Mann sich gerade hier in der Therme aufhielt. Ob der Glatzkopf da vorne vielleicht ein Ritter war? Und der Dicke dahinten ein Senator? Ohne Kleidung und den üblichen Schmuck sahen doch letztlich alle gleich aus. Wie konnte man da noch einen Patrizier von einem Plebejer unterscheiden? Dann verscheuchte Valens diese nutzlosen Gedanken und wandte sich anderen Dingen zu. Er bemerkte allerdings noch, dass die Therme schon recht voll war. Valens war froh noch seine eigene Nische zu haben, aber vermutete, dass sich früher oder später jemand zu ihm gesellen würde.
Sim-Off: Ich würde mich über Gesellschaft freuen.
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Seit dem Tod seines Vaters waren zwar viele Tage vergangen, aber er trug noch immer den Bart und die dunkle Toga der Trauer als er seine neue Wohnung in Rom betrat. Begleitet wurde er nur von zwei aegyptischen Sklaven. Diomedes und Sappho. Ein altes Ehepaar, das schon zu seinen Kindertagen den Haushalt seines Vaters geführt hatten. Sie waren fas so etwas wie Familie für ihn und nach dem Tod seines Vaters wollte er ihre vertrauten Gesichter nicht missen. Auch wenn er den sonstigen Hausrat bis auf wenige Erinnerungstücke veräußert hatte. Valens bezahlte den Trägern, die seine Reisetruhe hereingetragen hatten, einige Sesterzen um sich dann in der Wohnung umzusehen. Er hatte sie durch einen Freund für die nächsten Wochen angemietet. Es war der erste und damit beste Stock, auch wenn diese Insula sicherlich nicht zu den besseren der Stadt gehörte. Aber die Zimmer waren sauber und die Möbel für seine Zwecke ausreichend. Fließend Wasser gab es nicht, aber öffentliche Brunnen und Latrinen waren nicht all zu weit entfernt.
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"Ja, Vater ich habe verstanden. Ich werde deinen Willen befolgen." antwortete Valens aufgelöst seinem Vater. Er hilt seine Hand nun fest in die eigenen gepresst und kniete an der Seite seines Vaters, bis er nach einem weiteren Anfall verstarb. Valens schloss ihm die Augen und legte zwei Denarii auf sie. Dann faltete er die Hande seines Vaters über der Brust. Es war vorbei. Während er das tat wunderte sich Valens, wie sehr ihn diese Sache eigentlich mit nahm. Er hatte seinen Vater so oft verflucht und jetzt heulte er beinahe wie ein junges Mädchen.
Nachdem er aufgestanden war, nahm er sich zunächst einige Momente um seine Fassung zurückzugewinnen. Er war nun Oberhaupt dieses Haushalts und musste vor den Sklaven das Gesicht wahren. So wie es sein Vater gewollt hätte. Er wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, rieb seine Augen und räusperte sich. Dann richtete er seine Kleidung und öffnete die Tür des Cubiculums."Mein Vater ist so eben verstorben. Ruft die Priester und die Libitinarii. Ich werde mich umziehen." befahl Valens dem Haushalt und machte sich auf die Suche nach einer passenden Toga für die Trauerzeit.
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Valens kniete sich an das Bett seines Vaters, während er Arzt Aufidius ihm erklärte was passiert war. Er wollte die herunterhängende rechte Hand seines Vaters ergreifen. Doch stattdessen reichte dieser ihm die Linke und Valens nahm sie in seine Hände. Dann schickte er die Sklaven und den Arzt raus aus dem Zimmer, um mit seinem Vater allein zu sein. "Ja, Vater. Ich verstehe dich. Zurück nach Germania." sagte er und wischte den Speichel vom Gesicht seins Vaters. Während er sprach musste er sich schon sehr zusammenreisen. Seine Augen wurden Rot und man hörte ein Schluchzen in seiner Stimme. Konnte sein Vater wirklich sterben? Er hatte immer gedacht, dass der sture Bock sich einfach weigern würde zu sterben. Und nicht einmal die Götter würden ihn davon abbringen können. Doch nun... Natürlich hatte er Probleme mit seinem Vater gehabt, doch er war immer für ihn da gewesen. Als ihn die anderen Jungen in Nikopolis ihn am Tag nach des Kaisers Geburtstag verprügeln wollten, hatte sein Vater es zufällig enteckt und sie mit wüsten Beschimpfungen und Schlägen seiner Vitis davongejagt. Natürlich hatter er auch ihn angeblafft, aber jetzt konnte Valens ihm das nicht mehr übel nehmen. "Ich werde nach Germania zurückkehren, Vater. Ich werde dich stolz machen. Das schwöre ich dir bei Iuppiter." sagte Valens und konnte das schluchzen in seiner Stimme nicht mehr verbergen.
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Nach seinem Besuch in der Curia kam Valens zum Haus seines Vaters zurück. Eigentlich war es ja nun sein eigenes Haus, aber Valens hatte sich noch nicht an den Gedanken gewöhnt. Außerdem hatte er andere Dinge im Kopf. Er musste sich einen Patron suchen. Und er brauchte Land. Er hatte vor kurzem von der Rückkehr des annaeischen Senators gehört. Als Mantuaner fanden Neuigkeiten über ihn hier immer große Beachtung. Und kannte sein Vater ihn nicht sogar?
Valens wurde erst aus seinen Gedanken gerissen, als er das Gesicht des Ianitors sah, der ihm die Tür öffnete. Es war aschfahl und voller Sorge. "Was verziehst du so eine Miene, Hermophredes. Es ist doch wohl niemand gestorben?!" fragte er lächelnd. Wahrscheinlich wollte sein Vater den Ianitor nach Germania mitnehmen. Wer wollte schon ins kalte Germanien? Obwohl sein Vater und seine Vorfahren aus Germania stammten, hatte Valens sich nie besonders für seine germanischen Wurzeln interessiert. Er war in Aegyptus aufgewachsen, wo sein Vater als Praefectus Castrorum in der Legio XXII gedient hatte.
"Nein, Dominus. Den Göttern sei Dank noch nicht. Dein Vater ... er hatte einen apoplektischen Anfall ... das sagte zumindest der ..." Die letzten Worte des alten Ianitors hörte Valens nicht mehr als er in das Haus hineinstürmte. Im laufen riss er sich die Toga vom Leib und warf sie auf den Boden, damit sie ihn nicht weiter behinderte. Die Sklaven im Haus sahen alle besorgt und traurig aus, doch mehr Notiz nahm er von ihnen nicht. Er marschierte das Schlafzimmer seines Vaters wo er ihn letztlich auch fand.
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Mit einem unzufriedenen Gesichtsausdruck setzte sich Valens. Und wartete. Und wartete. Langsam aber sicher redete er sich in Rage. Oder dachte sich zumindest in Rage. Da lies man ihn hier auf einem unbequemen Bank warten. Dabei tauchten auch immer wieder seine eigenen Worte in seinem Kopf auf. Höhere Aufgaben. Ja warum eigentlich nicht? Und dabei musste es ja nicht beim Magistratus bleiben. Immerhin war sein Vater führender Mann einer Legion gewesen. Noch dazu in Aegyptus. Sein Bruder war stellvertretender Kommandeur eine Flotte. Beides waren Ritter. Warum sollte er selbst nicht Ritter werden? Oder zumindest sich mit wichtigeren Aufgaben auseinandersetzten? Wenn er schon auf einer schäbigen Bank warten musste, dann wenigstens auf einen Statthalter oder einen Feldherren!
Langsam beruhigte er sich wieder, aber während seiner Wartezeit kam er langsam zu dem Schluss, dass eine Karriere in der Lokalpolitik vielleicht doch nicht das richtige für ihn war. Vielleicht sollte er sich nochmal einige Tage überlegen, was er mit seinem Leben anfangen wollte, bevor er sich letztlich entschied. Vielleicht konnte ihm sein Vater ja auch den einen oder anderen Ratschlag geben. Ja, das war eine gute Idee. Nachdem er sich ja jetzt wirklich um eine Karriere bemühen wollte, würde sein Vater bestimmt nicht mehr nur Strafpredigten halten. Und vielleicht gab es ja einen anderen Weg für ihn. Also stand Valens auf "Es tut mir leid, aber ich kann nicht länger warten. Ich werde das nächste Mal vorher einen Termin vereinbaren. Vale." Dann verließ er die Curia, immer noch tief in Gedanken versunken.
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Klang das etwa abschätzig? Nun da musste noch etwas gesagt werden. Vielleicht war es ja möglich, dass er gleich als Magistratus einstieg. Vielleicht mussten ja gerade welche nachgewählt werden! So wirklich verfolgt hatte er die Lokalpolitik nicht. Besser er sagte gleich noch etwas!
"Nun ich würde mich auch sicher für ähm ... höhere Aufgaben eigenen."
sagte Valens und lies sich danach auf dem angebotenen Platz nieder. Valentia Pia? Hatte er den Namen nicht schon einmal gehört? War das nicht die heimliche Geliebte des Duumvirn? Vielleicht hielt er besser etwas Abstand von dem Schreibtisch des Duumvirn, sobald er an der Reihe war...
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In seine gute Toga gehüllt und frisch rasiert hatte sich Valens an diesem Morgen zur Curia Mantuae aufgemacht. Am Abend zuvor hatte er extra nur eine Kanne Wein getrunken. Verkatert hätte er das auch nicht aushalten können. Sich eine Arbeit suchen! Naja das war bestimmt nicht so schlimm. Und einige Sklaven und Angestellte herumkommandieren hatte auch etwas. Also wanderte er durch die Gänge der Curia. Er wusste, dass der Duumvir um diese Zeit immer eine Sprechstunde hatte. Das bedeutete zumindest, dass er vielleicht anwesend war. Also trat er zu dem Beamten, der vor dem Officium des Duumvirs saß, um sich anzumelden.
"Salve, ich bin Gaius Fabius Valens. Sohn des Eques und ehemaligen Praefectus Castrorum der XXII. Legio Quintus Fabius Vibulanus. Ich äh ... hrmh möchte ich mich für den Posten des Stadtschreibers bewerben."
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Während sein Vater ihn zappeln lies dachte Valens über die Möglichkeiten in der Stadt nach. Er würde erst einmal als Schreiber anfangen müssen, denn die Wahlen waren noch eine Weile hin. Dann vielleicht Aedil und später Quaestor. Wenn er sich richtig erinnerte, musste man sowieso eine Zeit lang als Magistrat gedient haben, bevor man sich in den Stadtrat einkaufen konnte. Und ein Sitz im Stadtrat war immerhin Voraussetzung für das Duumvirat. Das würde seine Zeit in Anspruch nehmen und einiges Geld kosten. Vielleicht sollte er sich die Betriebe bei Gelegenheit einmal anschauen...
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Als er so seinem Vater zuhörte wurden seine Augen immer größer und langsam wurde ihm auch schlecht. Wollte ihn der alte jetzt wirklich nur mit ein paar Groschen hier zurücklassen? Wahrscheinlich schon. Wenn der sture Hund sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte man ihn kaum davon abbringen. Nein, Jammern und Betteln würde nichts helfen. Aber vielleicht konnte er ihm noch mehr Geld aus dem Kreuz leiern. Also setzt er eine ernste, geschäftstüchtige Miene auf und warf noch einen sehnlichen Blick auf die Weinkanne.
"An was für Betriebe und welches Startkapital hast du den gedacht? Du weißt hoffentlich, dass die Führung eines Betriebs nicht billig ist. Arbeiter müssen bezahlt, Rohmaterialien gekauft und Arbeisräume gemietet werden. Gerade in der derzeitigen Wirtschaftslage kein einfaches unterfangen, ohne den notwendigen Grundstock."
Während er das sagte, dachte er darüber nach eine Position in der Stadt zu übernehmen. Nun die Duumviri und die anderen Magistrate waren angesehene Männer. Vielleicht nicht im Rom oder dem Reich. Aber hier waren es die ersten Männer. Eigentlich konnte er sich das auch ganz gut vorstellen. Die Bezahlung war in Ordnung und Gelegenheiten für Zusatzverdienste gab es auch. Aber die ganze Arbeit...
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Da ich mich in der Stadtverwaltung von Mantua betätigen will, wäre ich sofort dabei.
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Valens war nach letzter Nacht noch nicht wirklich wieder auf den Beinen. Er konnte sich nur noch vage an die letzte Nacht erinnern. Er war auf einer Cena seines Freundes Quintus Labienus Bestia gewesen. Der hatte seinen Spitznamen nicht umsonst kaum einer konnte so viel trinken wie Bestia. In der Nacht hatten sie bschlossen noch um die Häuser zu ziehen. Er konnte sich noch an die Farbe erinnern. Hatten sie einige Häuser rot angemalt? Das würde zumindest die Farbreste an seinen Händen erklären. Er hatte sie lange geschrubbt und trotzdem war ein roter Schatten zurückgeblieben.
"Du hast nach mir geschickt, Vater. Was kann ich für dich tun?"
sagte Valens nachdem er sich in den Sessel gegenüber seines Vaters hatte fallen lassen. Müde und durstig griff er nach der Weinkaraffe, die auf einem Beistelltisch stand um sich einen Becher Wein einzuschenken. Das würde wahrscheinlich auch mit den Kopfschmerzen helfen. Er rieb sich die Augen und überlegte, was wohl jetzt folgen würde. Wieder eine Standpauke? Geh doch zum Militär wie dein Bruder? Allein bei dem Gedanken lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken.
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Ich bitte dann auch um ein eigenes Konto. Vielen Dank.
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Hallo,
ich bitte um Freischaltung dieser ID. Die Eltern wären Quintus Fabius Vibulanus und Vitruvia Fusca. Ich danke schon mal im vorraus.
Name: Gaius Fabius Valens
Stand: Civis
Gens: Fabia
Wohnort: Mantua