“Ich kann nicht sagen, was man in Rom letztlich entscheiden wird. Aber ich könnte natürlich deine Kenntnisse dieser Provinz hervorheben und schildern, wie unersetzlich du für mich und die XXII. bist. Vielleicht hört man auf mich. Aber ich kann es nicht entscheiden und dir darum auch nichts versprechen.“
Beiträge von Decius Germanicus Corvus
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Germanicus Corvus hörte sich die Bitte seine Ersten Speers geduldig an und er reagierte durchaus wohlwollend.
“Ich verstehe deinen Wunsch und ich will dir gerne helfen. An mir soll es ganz bestimmt nicht liegen und ich bin sehr gerne bereit, deine Erhebung zu empfehlen.“
Allerdings, und dass hatte Augustinus Minor wohl auch schon selbst erkannt, gab es dabei ein Problem.
“Jedoch fehlt mir zurzeit ein Empfänger für meine Empfehlung. Die Standeserhebung kann nur der Kaiser bewilligen und der ist, wie du weißt, tot. Bevor sein Nachfolger sein Amt noch nicht offiziell angetreten hat, ist jeder Brief nach Rom vergeblich. Aber wenn das geschehen ist, dann will ich mich gerne für dich einsetzen.“ -
“Ähm... ja, meinen herzlichen Glückwunsch.“, antwortete Corvus, der nicht so recht wusste, weshalb Octavius Augustinus das in diesem Zusammenhang erwähnte.
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“Gut. Ich bin zufrieden.
Manche Aufgaben fallen einem nicht leicht, aber man tut sie, weil man weiß, dass sie getan werden müssen.“ -
“Die lex Aegypti ist ein nur sehr rudimentäres Gesetzeswerk, dass ist wohl wahr. Dort ist nur Weniges konkret geregelt. Für uns hat aber auch die Verfassung der Stadt Alexandria Bedeutung, die Katastasis Alexandres. Alexandria betrachtet sich als freie und unabhängige Stadt und wir sind gehalten, diesen Status nicht in Frage zu stellen um den Frieden zu wahren.“
Er lächelte vielsagend.
“Du bist den örtlichen Strategen in der Provinz gegenüber weisungsbefugt. Formell gilt das allerdings nicht für den Strategos Alexandrinos, der ein alexandrinischer Wahlbeamter ist. Du wirst in Fragen der Sicherheit mit ihm zusammenarbeiten müssen, aber zumindest der Form halber nicht als sein Vorgesetzter auftreten. Ein kluger Amtsinhaber wird sich deinen Wünschen gegenüber aber bestimmt nicht verschließen. Es ist nur eine Frage des Auftretens. Hier in Alexandria ist immer ein wenig Fingerspitzengefühl gefragt. Aber da erzähle ich dir sicherlich nichts Neues.“ -
Germanicus Corvus quittierte die Ankündigung eines Opfers im Kaiserion mit einem zustimmenden Nicken.
“Ich wäre dir auch ganz besonders verbunden, wenn du deinen Amtskollegen diese Nachricht überbringen würdest und wenn das Koinon dann das alexandrinische Volk informiert. Ich denke, dass wäre nur angemessen.“
Von den Plänen des designierten Nachfolgers wusste Corvus hingegen nichts.
“Ob Ulpius Aelianus Valerianus sehr bald nach Alexandria kommt, dass kann ich nicht sagen. Allerdings wird ihn seine erste Reise ganz gewiss nach Rom führen, wo ihn der Senat ehrenvoll empfangen wird. Das Weitere müssen wir dann abwarten.“In Wahrheit glaubte Corvus allerdings nicht, dass Valerianus sich sehr bald in Aegyptus blicken lassen würde. Die Provinz war wichtig und Alexandria war eine bedeutende Stadt. Aber um die Macht zu erringen und zu festigen, brauchte der neue Mann Rom und die Legionen und hier in Aegyptus gab es zurzeit nur eine einzige, während zum Beispiel in Germania sieben standen. Was das betraf, war selbst Britannia mit seinen drei Legionen wichtiger.
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He, der Titel Deines Eingangsbeitrags war 'Alle Jahre wieder'. In einem HALBEN Jahr gilt nicht!

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Bei allem Verständnis, aber dieses Thema wurde hier und innerhalb der Spielleitung ausgiebig diskutiert und als Krönung gab es sogar vor gerade einmal drei Monaten eine Umfrage unter den Spielern, bei der sich eine Mehrheit für das bisherige System ausgesprochen hat.
Diskutieren kann man natürlich immer. Es bringt meiner Meinung nach in diesem Fall aber nicht sehr viel. Diese Frage wurde wie gesagt er kürzlich entschieden und in der relativ kurzen Zeit seit dem haben sich die Umstände nicht dermaßen geändert, als dass jetzt alles in einem gänzlich anderen Licht erscheinen würde.Allerdings – und da drängt es mich jetzt doch einmal zu ein bisschen Wählerschelte – die Wahlbeteiligung bei den jetzt gerade abgelaufenen Wahlen war einmal mehr bescheiden. Hey, da wird der Cursus Honorum gewählt und nicht so etwas unwichtiges wie etwa der US-amerikanische Präsident!

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“Vor allem sollst du mir in deinem Amt natürlich in juristischen Fragen zur Seite stehen. Das ist die Hauptaufgabe eines Iuridiculus. Ich nehme an, dass du in Rom bereits Erfahrung auf diesem Gebiet gesammelt hast?“
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“Wohl eher in den Tartarus.“, brummte Germanicus Corvus und lächelte bitter.
“Ich danke dir, Octavius. Gab es irgendwelche Zwischenfälle während der Hinrichtung?“ -
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Nachdem das getan war grüßte Germanicus Corvus das nunmehr verhüllte Ebenbild des verstorbenen Kaisers noch einmal in militärischer Form und beendete damit diese Zeremonie. Die Legion hatte sich von ihrem toten Oberbefehlshaber symbolisch verabschiedet.
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“Salve Lucius Aelius Claudianus Marcellus!“, begrüßte Germanicus Corvus den Iuridiculus.
“Bitte setz' dich doch.“, fügte er hinzu und bot ihm einen Stuhl an.
Dann erzählte er:
“Nein, so leid es mir tut, aber ich habe weder aus Rom, noch von deinem Onkel eine Nachricht erhalten. Ihm, deinem Onkel, habe ich aber vor einigen Tagen geschrieben und ihm die Gefolgschaft dieser Provinz, der Legion und natürlich von mir selbst versichert. Er wird den Brief allerdings noch nicht in Händen halten und es wird bestimmt nicht das einzige Schreiben dieser Art sein, dass er momentan bekommt.
Ich glaube, du kannst beruhigt sein. Nichts deutet darauf hin, dass ihm jemand seinen verdienten Platz als Imperator und Augustus streitig macht.“ -
Der Moment der Opferung war gekommen. Wie wohl alle im weiten Halbrund des Theatrons wurde auch Corvus vom Schauspiel der Opferung in den Bann gezogen. Dem zugleich erhabenen, wie blutigem Ritual wohnte doch immer eine gewisse Spannung inne.
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Und Germanicus Corvus sah ihm kurz, aber zufrieden nach. Der neue Scriba machte einen fähigen und eifrigen Eindruck auf ihn. Er nahm sich vor, ihn in Zukunft wohlwollend im Auge zu behalten.
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“Die Nachricht hat uns alle erschüttert.“, sagte Germanicus Corvus und machte dabei ein gewichtiges Gesicht.
“Es ist ein großer Verlust, für Rom ebenso wie für Alexandria.“Er machte eine kurze Pause. Ihm war natürlich bewusst, dass er alles vermeiden musste, was bei seinem Gegenüber Zweifel an der Zukunft und der Stärke Roms heraufbeschwören konnte. Er musste das Machtgefüge im Römischen Imperium als fest, stabil und berechenbar darstellen um jeden Verdacht von Uneinigkeit an der Spitze zu zerstreuen.
Darum fuhr er fort:
“Glücklicherweise ist er nicht von uns gegangen, ohne zuvor seine Nachfolge zu regeln, und dass hat er in der gleichen Größe getan, wie er gelebt und regiert hat. Sein Sohn, der Caesar, soll an seine Stelle treten. Sein Name ist Gaius Ulpius Aelianus Valerianus und er ist ein siegreicher Heerführer. Auch wird er ganz bestimmt für Alexandria dieselbe Liebe empfinden wie sein Vater.
Es gibt also nur Grund zur Trauer, aber keinen Grund zur Besorgnis. Alles ist bestens vorbereitet und Valerianus Ernennung unumstritten.“Es war natürlich reine Spekulation, dass Ulpius Aelianus Valerianus auch nur irgendwelche Gefühle für Alexandria hegte. Corvus hatte noch niemals mit dem Mann gesprochen und was er über diese Stadt, die Provinz, ja, was er überhaupt so dachte, dass wusste Corvus nicht.
Was er wusste war, dass dieser Mann nicht nur der adoptierte Sohn des alten Kaisers, sondern auch der leibliche Bruder seines Patron und der Vetter des Iuridiculus war.Das erwähnte er dann auch noch und zwar genau so:
“Er ist übrigens der Vetter des Iuridiculus.“ -
“Das wird nicht nötig sein.“, antwortete Corvus, der ja die längste Zeit seines Lebens beim Militär gewesen war und für die manchmal komplizierten Feinheiten der Verwaltung nur wenig Interesse aufbrachte.
“Aber eile dich! Der Brief ist dringend.“
Briefe waren bei ihm allerdings immer wichtig, dringend und ganz besonders eilig.
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Germanicus Corvus nickte. “Ich erinnere mich. Sehr gut, willkommen in der Regia.“
Er hieß den Scriba sich zu setzen.
“Ich muss einen Brief diktieren. Eine Ergebenheitsadresse ist notwendig…“Dann diktierte er:

An den
Caesar et Legatis Legionis
Gaius Ulpius Aelianus Valerianus
Singidunum, Moesia SuperiorSalve Gaius Ulpius Aelianus Valerianus Caesar!
Mit großem Kummer habe ich die Nachricht vom Tod Deines Vaters vernommen. Ich möchte Dir mein aufrichtiges Beileid ausdrücken. Sein Tod ist ein großer Verlust für Rom und jeder aufrechte Römer teilt Deine Trauer.
Du sollst aber wissen, dass die Provinz Alexandria et Aegyptus und die hier stationierte Legio XXII Deiotariana unter meiner Führung treu zum Hause Ulpia steht. Darauf kannst Du mit ruhigem Gewissen zählen, wenn Du nun Deinem Vater nachfolgst und den Dir gebührenden Platz an der Spitze des Römischen Staates einnimmst.
Wir werden Dir folgen, o Imperator.
[Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.…t_Corvus_PAeg_Papyrus.png]ALEXANDRIA – ANTE DIEM VIII KAL MAR DCCCLVIII A.U.C.
(23.2.2008/105 n.Chr.)
Anschließend meinte er: “Bring’ diesen Brief in die Stadt, zum Cursus Publicus auf der Agora. Du wirst wissen, wohin du musst.“
Sim-Off: Die Regia Praefecti hat eine Wertkarte. Da sollte noch ein bisschen Guthaben drauf sein… hoffe ich mal.

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“Ich muss...“, begann Germanicus Corvus, bevor er auf sah und feststellte, dass er diesen Scriba noch nie gesehen hatte.
“Kenne ich dich? Wie ist dein Name?“