“Ein Schreiber zu mir!“, rief der Präfekt, und man hätte meinen können, dass er sich auf dem Exerzierplatz wähnte.
Beiträge von Decius Germanicus Corvus
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“Leider…“, begann der Präfekt den eigentlichen Grund für ihr Treffen anzusprechen: “Leider gibt es in diesen Tagen nicht nur erfreuliche Nachrichten. Es gibt sehr traurige Kunde aus dem Osten.“
Er sah den Exegetes jetzt sehr ernst an.
“Lucius Ulpius Iulianus…, er ist gestorben, gefallen in der Schlacht, wie man mir sagte.“ -
Der Augenblick war nicht mehr fern, da die Priester mit der Opferzeremonie beginnen würden, da wurde der Präfekt von einem weiteren Bekannten gegrüßt. Es war einer seiner Stabsoffiziere und er war nicht alleine.
“Ah, salve Iunius Silanus!“, erwiderte er den Gruß des Mannes, dem Germanicus Corvus bisher nur in Uniform begegnet war. Ihn in zivil zu sehen war ungewohnt.
Silanus stellte ihm seine Begleiterin vor.
“...Iunia Varilia, eeeh... es ist mir eine große Freude.“, sagte er nach einer etwas zu langen Pause in der er die hübsche, junge Frau ein bisschen zu ausgiebig angestarrt hatte.

“...ähm... darf ich meinerseits vorstellen: Germanica Aelia, meine Gemahlin, Duccia Venusia und ihr Gemahl Primus Decimus Magnus aus Germania, die uns mit ihrem Besuch ehren und Lucius Aelius Claudianus Marcellus, er ist Iuridiculus dieser Provinz. Und das sind der Exegetes Nikolaos Kerykes und... ähm... na, Moment... Kalthymos und Philon, ja.“
Es fiel ihm nicht leicht, sich sofort alle Namen zu merken und wie man sieht hatte sich mittlerweile schon ein kleines Grüppchen gebildet.
“Ihr begleitet uns doch, ja? Unsere Plätze sind dort in der Mitte, ganz vorne. Da hat man die besten Sicht und man versteht auch jedes gesprochene Wort. Wirklich, ihr müsst uns die Ehre geben.“
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Noch immer enttäuscht über den ungünstigen Ausgang des Opfers gab Germanicus Corvus einem seiner Schreiber die Anweisung, dafür zu sorgen, dass man das unwürdige Opfertier entsorgte. Es würde wohl den Weg aller Küchenabfälle gehen. Außerdem sollte er die Priesterinnen und die Opferhelfer entlohnen. Trotz seiner Enttäuschung wollte er es sich nicht mit ihnen verderben, denn schließlich war es gut möglich, dass er ihre Dienste irgendwann wieder einmal benötigte.
Schon wollte er sich abwenden und gehen, da trat die alte Priesterin noch einmal an ihn heran und raunte ihm mit krächzender Stimme zu:
“Dieser Stadt fehlt es an einem geweihten Haus für die Göttin. Du musst Iuno ein Haus bauen! Sie verlangt es!“
Dann ging sie, ohne eine Antwort abzuwarten oder sich auch nur noch einmal umzudrehen.Ein Haus sollte er bauen? Also einen Tempel der Iuno, hier in Alexandria? Corvus war kein sehr religiöser Mensch und bislang hatte er nun wirklich nicht daran gedacht, sein Geld für den Bau eines Tempels zu verschw... auszugeben. Zudem ausgerechnet ein Tempel für Iuno, er, ein Mann der es gewohnt war ein Gladius am Gürtel zu tragen! Wollte man ihn vielleicht nur ausnutzen?
In sich versunken verließ er den Vorplatz der Regia, mit sich, den Göttern und seinen Zweifeln hadernd.Damit war diese Opferung endgültig vorüber.
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Die Kurse sind doch in dem Maße, wie sich das IR stärker in Richtung RPG entwickelt hat, in ihrer Bedeutung zurückgetreten. Ich finde sie nach wie vor eine schöne Einrichtung und ich sehe das IR insgesamt auch als ein Instrument, dass Wissen über die Welt in der wir spielen bei allen Beteiligten zu mehren, aber über diese Schiene wird das Museion meiner Meinung nach in Zukunft nicht zum großen Publikumsmagneten werden.
Ich selbst sehe es, ehrlich gesagt, recht fatalistisch. Natürlich würde ich mich freuen, wenn das Museion regen Zuspruch hätte. Das würde ganz bestimmt zum aktiven Leben in Alexandria beitragen und die Attraktivität der ganzen Provinz steigern. Aber das Museion ist kein Kernbestandteil der Provinz. Es muss nicht zwingend bespielt werden, damit Alexandria et Aegyptus funktioniert. Es ist ein Angebot, dass bei Interesse fraglos viele Möglichkeiten für ein SimOn-Spiel bietet, dass es so nirgendwo sonst im IR gibt. Dafür braucht es aber Leute die Spaß daran haben antike 'Wissenschaftler' zu spielen, Philologen und Philosophen, die sich z. B. mit technischen Erfindungen beschäftigen wollen, oder philosophische Fragen erörtern. Wenn sich solche Leute finden und sich dort einbringen möchten, dann ist es gut. Wenn nicht, dann liegt das Museion (wie auch andere Angebote innerhalb des IR) eben weitestgehend brach. Das ist schade, aber es ist glaube ich keine Frage der Anreize, sondern einfach eine des spielerischen Interesses. -
“Salve Nikolaos Kerykes!“, begrüßte ihn Germanicus Corvus freundlich.
“Ich gratuliere dir zu deiner Wahl. Es freut mich wirklich außerordentlich. Das Volk von Alexandria hat gut gewählt. Du wirst es ohne Zweifel würdevoll und klug vertreten.“ -
Der Präfekt nickte, zum Zeichen dafür, dass der Exegetes eintreten möge. Wie üblich war er nicht alleine, sondern umringt von einigen Beratern und Schreibern.
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Nach dem Appell, bei dem der Präfekt die Legion davon unterrichtet hatte, dass der Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus gestorben war, begab er sich mit einigen Offizieren in das Fahnenheiligtum.
Neben den Feldzeichen der Legion beherrschte das mannshohe Standbild des toten Kaisers den Raum. Im Angesicht dieses Abbildes hatten unzählige Männer ihren Eid abgeleistet. Nun war Iulianus tot und es war alte Tradition, sein Bildnis zu verhängen.
Wenn der neue Kaiser offiziell seine Nachfolge angetreten hatte, dann würde man den steinernen Iulianus durch das Standbild des neuen Mannes ersetzen. So lange würde er aber noch hier stehen bleiben, allerdings mit verschleiertem Antlitz.Ein letztes mal betrachte Germanicus Corvus die bekannten Gesichtszüge des alten Kaisers – die kräftige und markante Nase, den entschlossen zusammengekniffenen Mund, die etwas zu großen, aber anliegenden Ohren... Es war ein gelungenes Abbild, man erkannte ihn wieder. Es musste allerdings aus einer Zeit stammen, als Iulianus noch jünger gewesen war. Er sah in Stein gehauen jugendlicher aus, als Corvus ihn in Erinnerung hatte. Als junger Soldat war er ihm erstmals begegnet. Sein Vetter Sedulus hatte ihn mit nach Rom genommen und er hatte bei einer Audienz dabei sein dürfen. Später war er zu den Prätorianern gegangen und häufig in der Umgebung des Kaisers gewesen. Bei ihrer letzten Begegnung hatte Iulianus ihm dann das Kommando über diese Legion anvertraut und die Statthalterschaft über diese Provinz.
Nun war er tot und eine neue Zeitrechnung würde beginnen.Corvus gab das Zeichen. Ein Soldat trat an das Standbild und verhängte es mit einem schlichten schwarzen Tuch.
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Nachdem die Hoch-Rufe verklungen waren, ergriff Germanicus Corvus wieder das Wort.
“Der künftige Imperator wird eure Loyalität belohnen und Rom wird sie euch danken. Seid unverzagt und tut treu euren Dienst.“
Das war ein etwas lahmer Abschluss, aber ihm fiel in dieser, auch für ihn sehr ungewohnten Situation einfach nichts besseres ein.
Corvus wandte sich wieder an den Tribun und sagte: “Tribunus Iunius Silanus; Du kannst die Männer wegtreten lassen. Sie sollen auf den Verstorbenen trinken, seiner gedenken und die Götter um das Wohl seiner Seele bitten. Heute Abend für jeden eine Kanne Wein aus den Lagerbeständen.“Sim-Off: Es gibt ein allgemeines WiSim-Angebot für die Angehörigen der XXII. Legion. Bitte bedient euch.
/edit: SimOff eingefügt -
“Nein, im Augenblick nicht. Ich danke dir für deinen Besuch.“, antwortete Germanicus Corvus und beendete diese Audienz. Sie würden sich schon sehr bald wieder hier treffen. Corvus ahnte es, sagte aber nichts.
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Zitat
Original von Marcus Aurelius Corvinus
[sarkasmus]Na da bin ich auch gespannt.[/sarkasmus]
Ich weiß hier auch nicht mehr, ob ich lachen oder weinen soll.
Es sind genau diese Art von Bemerkungen, die eine friedliche und für alle Seiten akzeptable Lösung von derartigen Schwierigkeiten vollkommen unnötig erschweren. Manchmal würde es wirklich helfen, wenn man einfach mal die Finger still hält und nicht zu allem und jedem einen überflüssigen Kommentar ab gibt.
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[URL=http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,535607,00.html]Latein ist tot - es lebe Latein[/URL] von Max Hägler auf Spiegel Online
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Original von Nikolaos Kerykes
"Darauf bin ich auch sehr gespannt.", sagte Nikolaos und lächelte. Dieses Lächeln war sogar beinahe echt. Er freute sich bereits auf die Veranstaltung. Wenn alles so lief, wie er sich es vorgestellt hatte, würde es ein schönes, weihevolles Fest werden. Ein wenig getrübt nur würde es durch den Umstand, dass es, ganz nach rhomäischer Sitte, dem Apollon geweiht wäre und nicht dem Dionysos. "Ich habe zwar bereits einigen Proben der unterschiedlichen Theatergruppen beigewohnt und mit vielen Dichtern gesprochen, doch die vollendeten Werke sind mir genauso unbekannt wie dir. Leider sind nicht soviele Künstler* gekommen, wie ich mir erhoffte. Doch ich bin zuversichtlich, dass sich auch unter diesen viele finden würde, die es würdig sind, aus den Händen deiner Gemahlin den Preis überreicht zu bekommen. Ich wünsche dir und den Ehrengästen ein erfreuliches Fest. Mögen darüber die Frevel, die die Aufständischen über die Stadt gebracht haben, bereinigt werden." Nikolaos lächelte in die Runde. Ein Windstoß fuhr durch seine Kleidung, die im Licht der Sonne wie von selbst weiß zu leuchten schien. Er drehte sich kurz zu seinem Gefolge um. "Darf ich dir Kalthymos und Philon vorstellen, Praefecte?", fragte er, mit einem süßlichen Nachgeschmack in der Stimme. Er deutete auf die beiden Epheben, die ihn begleitet hatten. Der eine hatte etwas windhundartiges in der Statur, seine Glieder und sein Torso waren elastisch und schlank, der andere hatte zwar einen knabenhaften jedoch einen etwas gesetzteren Körperbau. Der zweite blinzelte listig gegen die Sonne an. Offenbar versprach er sich viel davon, dem Eparchos vorgestellt zu werden. (...)
“Kalthymos und Philon, ah ja, sehr erfreut.“, antwortete Germanicus Corvus und er lächelte. Aber er tat es so, als hätte ihm jemand zwei besonders treue Hunde gezeigt, von denen der Besitzer sich noch eine schöne Zucht erhoffte.
“Ein wirklich schöner Tag. Ich glaube, die Götter sind uns heute gewogen.“ -
“Aber natürlich.“, antwortete Corvus, der sich einen gar zu neugierigen und selbstsüchtigen Gastgeber schalte.
“Ihr müsst sehr müde sein. Wir haben ein Gästezimmer vorbereiten lassen. Ein Sklave wird euch dorthin bringen.“Er klatschte in die Hände und sofort erschien ein dienstbarer Geist. Es war einer der dunkelhäutigen Nubier, von denen es im Palast viele gab. Nubier waren als Sklaven in Alexandria äußerst beliebt. Dieser hier verneigte sich und wartete dann auf die Gäste seiner Herrschaften, um sie zu führen.
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Nach einer kurzen Pause fuhr er fort:
“Der Kaiser ist tot. Aber Gaius Ulpius Aelianus Valerianus Caesar, sein Sohn und Nachfolger steht bereit. In seine Hände hat der verstorbene Kaiser die Geschicke Roms gelegt und kurz vor seinem Tod hat er diesen festen Entschluss noch einmal erneuert. Sein Wille soll auch der unsere sein.Darum wollen wir ihm gegenüber laut und klar unsere Loyalität und Treue bekunden; Heil dir, Imperator! Heil dir, Gaius Ulpius Aelianus Valerianus!“
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Original von Nikolaos Kerykes
Der Einzug des Eparchos und seines Anhangs wurde mit großem Jubel begrüßt. Natürlich wollte niemand, auch nicht gegenüber seines Nachbarns im Theater, den Anschein erwecken, er gehöre zu denen, die den Rhomäern gegenüber eine feindselige Haltung hatten. Nach dem Prozess gegen die beiden Aufständischen nahmen sich auch nun Bürger in acht, die zuvor beinahe offen eine solche Haltung vertreten hatten.
Nikolaos schloss sich kurz und verhalten diesem Jubel an und ging dann von der orchestra, in die der Zug der Museionspriester und anderer Würderträger und deren Gefolge gelandet war, zu den vorderen Sitzreihen hinüber, die für Beamte und Ehrengäste reserviert waren.
"Salve Praefecte", begrüßte er diesen. "Es ist mir eine Freude, dich hier begrüßen zu können." Dann grüßte er auch die anderen Rhomäer, die zusammen mit dem Eparchos angekommen waren. Einer von ihnen war der Ioridikolos, ihn kannte Nikolaos bereits. Die Frau an des Eparchos Seite hielt er für dessen Gattin. Eine andere Frau, die zusammen mit den anderen rhomäischen Ehrengästen erschienen war, trug offenbar ein Kind in sich.
“Salve Nikolaos Kerykes!“, begrüßte Germanicus Corvus den Prytanen, der sich um die Organisation dieser Spiele gekümmert hatte.
Dann machte er auch ihn mit seinen Begleitern bekannt.
“Es ist ein schöner Tag. Ich bin schon sehr gespannt, welche Darbietungen wir erwarten können.“, log er. In Wahrheit hatte er an diesem Tag nämlich ganz andere Sorgen und war sowieso ein ziemlicher Theatermuffel. Aber beides versuchte er so gut es ging hinter einem aufgesetzten Lächeln zu verbergen. -
Nachdem alle Anwesenden in ein betretenes Schweigen verfallen waren, sagte Germanicus Corvus: “Gut, dann soll es für heute genügen. Wie der Caesar und künftige Kaiser zähle ich auf euch.
Die Besprechung ist beendet.“ -
“Männer!“, begann Germanicus Corvus seine Ansprache mit der bei ihm gewohnten Anrede. Dann nahm seine Stimme aber einen ungewohnten Tonfall an. Er klang nachdenklich und nicht so kraftvoll und kämpferisch, wie sonst, wenn er zu seiner Legion sprach.
“Männer, wir Soldaten wissen, dass der Tod zu unserem Handwerk dazu gehört. Wir fürchten ihn nicht und begrüßen ihn wie einen alten Freund. Wir wissen, dass er allgegenwärtig ist und das große Siege nur in seiner Begleitung errungen werden. Wir wissen, dass nur Ruhm erringen kann, wer sein Leben dafür einsetzt und das es nichts ehrenvolleres gibt, als im Kampf für Rom das Leben hin zu geben.
Diese Ehre ist nun einem großen Mann zuteil geworden. Er war unser aller Vater und unser Leitstern. Ich weiß das keiner unter uns ist, der sich nicht mit Freude und Hingabe für ihn geopfert hätte.
Aber den Göttern hat es gefallen, ihn zu sich zu rufen und uns auf dieser Welt zu belassen.Männer, der Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus ist tot. Er hat wie ein Soldat gelebt und er ist wie einer gestorben, auf dem Feld der Ehre, im Kampf gegen die Feinde Roms.“
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Ich selbst war zwar weder an der damaligen, noch an der jetzigen Entscheidung der SL direkt beteiligt, möchte an dieser Stelle aber doch noch mal betonen, dass Catus, so wie sich mir die Fakten darstellen, nichts falsch gemacht hat. Er hatte der SL im Vorfeld gesagt was er tun möchte und gefragt, wie man das umsetzen kann. Ihm kann kein Vorwurf gemacht werden.
Die von der SL damals gefundene Lösung ist es, die sich jetzt als falsch erweist. Unter den Ende 2005 geltenden Bedingungen war das aber noch nicht so deutlich absehbar.Natürlich ist es so, dass die Regeln eingehalten werden müssen und wenn von den Spielern verlangt wird, dass sie die Regeln achten, dann darf die SL sie auch nicht nach belieben aushöhlen oder nach Gutdünken außer Kraft setzen. Das steht außer Frage.
Aber in diesem sehr speziellen Fall gibt es keine absolut richtige Lösung. Denn hier geht es nicht nur um die Verlässlichkeit der Regeln, sondern auch darum, dass die SL einmal getroffene Zusagen einhält. Die Spieler müssen sich ja nicht nur auf die Regeln verlassen können, sondern auch auf das, was die SL ihnen sagt.
Für mich stellt sich dieser Fall so ähnlich dar, als wenn ein Spieler seine ID auf Exilium setzen lassen will, beim Eintragen aber ein Fehler passiert und er aus Versehen im Elysium landet. Dann würde man auch nicht sagen: Pech gehabt, jetzt bist du tot und das korrigieren wir auch nicht mehr.Darum verstehe ich, dass einige von euch Schwierigkeiten mit dieser Entscheidung haben und grundsätzlich halte ich es auch für wichtig, dass wir den Tod einer ID als ultimativ ansehen.
Aber unter diesen (wie gesagt sehr speziellen) Umständen, finde ich die jetzige Entscheidung vertretbar. Aus meiner Sicht ist es die bessere von zwei gleichermaßen nicht idealen Lösungen.Ob Catus gut beraten ist, mit seiner alten ID weiter zu machen, ob er sich mit einer neuen leichter tun würde, ob die Geschichte eines vorgetäuschten Todes spielerisch eine gute oder eine schlechte Idee war und all diese Fragen, die stehen doch auf einem ganz anderen Blatt. Das muss er letztlich selbst wissen.
PS @ Cyprianus: Nein!

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Plötzlich weiteten sich die Augen der alten Priesterin und ein wilder Ausdruck legte sich auf ihr Gesicht.
“Ääääääääähhhhrrrrrrghh!“, kreischte sie und ihre Stimme war hässlich, schrill und klang aus tiefstem Herzen angewidert.
Sie raufte sich mit ihren dürren, blutigen Fingern die Haare.
“Ein Haus!“
Sie griff mit beiden Händen in den Kadaver hinein.
“Ein Haus! Ich sehe ein Haus!“
Sie zerrte an der Leber herum.
“Das ist nicht gut! Diesem Ort fehlt ein geweihtes Heim für die Göttin.“
Wie von Sinnen zupfte, zog und zerrte sie weiter an der blutverschmierten Leber des toten Lämmchen herum. Dann entwand sie dem cultrarius sein Messer und schnitt das Organ mit wenigen Schnitten hastig heraus. Sie hielt es in die Höhe und zeigte auf eine Stelle. Eine schwärzliche Geschwulst war dort deutlich zu sehen.
Die Alte spie aus.
“Das Opfer ist misslungen! Iuno hat sich abgewandt! Wir haben ihr nicht genüge getan! Nein, Iuno weist dieses Opfer zurück. Sie erhört uns nicht!“Das alles war ein sehr theatralischer Auftritt der alten Priesterin und Corvus verfolgte ihn vollkommen gebannt. Hitze stieg ihm in den Kopf. Alles war vergeblich gewesen. Ihm wurde ziemlich warm und plötzlich fühlte er sich fast wie ein Nackter, inmitten einer Menschenmenge oder ein gesuchter Verbrecher, dessen Name laut gerufen wurde. Er war beschämt, ein wenig verängstigt und auch ein bisschen wütend. Der gute Vater Mars hatte ihm nie so viele Scherereien gemacht wie dessen Mutter, die launische Iuno.
“Aus!“, rief die Alte. “Aus, es ist aus! Es ist vorbei!“
Es war wirklich sehr theatralisch.