Beiträge von Decius Germanicus Corvus

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    Original von Leonidas Philotantos
    Da der Eparch offensichtlich nicht wusste, was er mit der Schale anfangen sollte, erklärte Leonidas, wobei er versuchte, Timokrates als 'Nachfrager' als Addressaten vorzugeben, um den Eparchen nicht als unwissend darzustellen.


    "Ja. Man nimmt die Schale, trinkt und gibt sie weiter, bis jeder getrunken hat. Danach beginnt das Essen."


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    Original von Timokrates Kyrenaikos
    Na endlich hatte jemand den Eparchos darauf hingewiesen. Von den vielen Speisen, die so köstlich duften, kriegt Timokrates langsam Hunger und den zittrigen Händen seines Kollegens sieht man an, dass er langsam sein Opium konsumieren will...


    Corvus lauschte den Worten des Gastgebers, der einen sehr griechischen Brauch beschrieb, wie er unter Römern nicht üblich war. Die Schale mit Würzwein hatte man ihm bereits gereicht. Nun nippte er also daran.


    Musste er nun noch etwas sagen, vielleicht den Wein Loben oder aber den Gott des Weines? Er wusste es nicht und schwieg deshalb lieber, als er die Schale an Nikolaos Kerykes weiter reichte.

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    Original von Nikolaos Kerykes
    Nikolaos lächelte. "Gut. Es geht wieder einmal um die Bewaffnung der Alexandrinischen Stadtwache- ich hoffe ich belästige dich nicht damit. Um vom Koinon Geld für die Anschaffung von Waffen bewilligt zu bekommen, benötige ich die Kenntnis einer genauen Summe. Du kennst die Aufstellung, die ich dir vor einiger Zeit vorlegte. Was würde das kosten?" Er blickte den Eparchos fragend an und hoffte inständig, dass es nicht zuviel kosten würde.


    Es gab Legionskommandeure, die ihre Legion mit dem Interesse und der Genauigkeit eines iudäischen Händlers führten und über alle Ausgaben auf Sesterz und As genau bescheid wussten. Aber Germanicus Corvus gehörte nicht dazu. Außerdem war ihm nicht danach, bei dieser sehr privaten Feier mit solchen Fragen konfrontiert zu werden.
    Darum wimmelte er den Strategos ab und sagte:
    “Ähm... ich werde einen Centurio zu dir schicken. Er wird dich aufsuchen und dir die genau Summe nennen. Mit ihm kannst du dann auch alles Weitere besprechen... ach ja, und dieser Mann wird es auch sein, der deine neuen Rekruten ausbilden soll.“

    Das Rennen schien längst entschieden. Der Grieche in Diensten der Factio Aurata führte scheinbar uneinholbar. Corvus' Aufmerksamkeit ließ dementsprechend nach und stattdessen fing er ein Schwätzchen mit dem Gastgeber an.


    “Ehrenwerter Ioshua ben David, mir ist zu Ohren gekommen das du neben deinen vielen anderen Geschäften auch ein... wie sagt man... Bankhaus in Alexandria unterhältst?“

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    Original von Nikolaos Kerykes
    In seinem sauberen, klaren Latein wandte Nikolaos sich nun an den Eparchos und Leonidas. "Ich möchte euch nicht lange in eurem Gespräch stören, doch ich habe noch eine Frage an den Praefectus. Wenn du erlaubst, Praefecte, dass ich sie stelle... ."


    “Aber natürlich, bitte.“

    “Salve!“, begrüßte auch Corvus den ihm unbekannten Mann. Aber er wurde in diesem Moment von einem Unfall abgelenkt, der sich auf der Rennbahn ereignet hatte. Das eigentliche Unglück hatte er nur halb mitbekommen, weil ihn das Gespräch über Garum abgelenkt hatte. Doch jetzt beobachtete er wie einige Männer auf die Bahn rannten um eilig den verletzten Wagenlenker zu bergen.

    Corvus war da scheinbar doch an einen wahren Feinschmecker geraten.
    “Also weiß zumindest EIN Alexandriner den vorzüglichen Geschmack guten Garums zu schätzen.", stellte er zufrieden fest. :)
    "Als ich noch in Germanien war habe ich 'Freya Mercurioque' bevorzugt, dass dort von einem ortsansässigen Produzenten hergestellt wird. Aber ich fürchte, er exportiert seine Waren nicht bis nach Alexandria. Ich werde deine Empfehlung dankbar aufnehmen und sie an die Küche des Statthalterpalastes weitergeben. 'Baelo Claudia' sagst du? Ist das auf dem Markt zu bekommen?“

    Ich habe dieser Tage recht viel um die Ohren und das Haus voller Gäste, weshalb ich etwas weniger Zeit im IR verbringen kann und meine Beiträge vielleicht auch einsilbiger ausfallen. Das wird über das Wochenende auch noch so bleiben.
    Ich bitte meine Mitspieler um Entschuldigung, wenn sie etwas länger auf Antworten von mir warten müssen. Ab Montag wird’s wieder besser, versprochen.

    “Die Alexandriner mögen Garum nicht? Bei den Göttern, wie kann man sich ohne Garum ernähren?! Das ist doch ein unverzichtbarer Bestandteil einer jeden halbwegs verfeinerten Küche! Garum, ich bitte dich, Garum gehört einfach auf den Tisch!“

    “Ja, dass kann man so sagen.“, antwortete der Präfekt freimütig. “Ich war einige Zeit am Museion eingeschrieben. Nur wenige Monate, leider, ich wäre gerne länger geblieben und hätte noch viel mehr von Alexandria, seinen staunenswerten Bauwerken und seinen Einwohnern kennen gelernt.“
    ...und er hätte wohl vor allem gerne mehr von den Einwohnerinnen Alexandrias kennen gelernt, aber das offenbarte er in diesem Rahmen natürlich nicht. :D

    Je länger der Eutheniarchos sprach, desto skeptischer schaute der Praefectus Aegypti ihn an.
    “Also, ich denke auch das Wagenrennen angemessener sind. Soweit ich weiß sind Gladiatorenkämpfe in Alexandria auch bei weitem nicht so populär wie in Rom. Oder täusche ich mich da? Wir Römer hegen ohnehin das Vorurteil, die Menschen der griechisch geprägten Welt würden am allerliebsten das Theater besuchen und bestenfalls in der Dichtkunst miteinander wetteifern. Ich weiß das dieses Vorurteil falsch ist, aber trotzdem habe ich den Eindruck, dass Wettkämpfe mit allzu kriegerischem Hintergrund für Alexandria nicht geeignet sind.“


    Das sagte Corvus, obwohl er wusste das es – zumindest ist Rom – bei Wagenrennen viel eher einmal zu Ausschreitungen kam als bei Gladiatorenspielen.

    “Oh ja, sehr gut, danke. Ich wurde aber auch überaus freundlich empfangen. Der Statthalterpalast ist wunderbar gelegen und äußerst verschwenderisch ausgestattet. Alexandria ist mir außerdem nicht ganz fremd. Ich war als junger Mann schon einmal hier. Es ist viele Jahre her, doch es waren für mich unvergessliche Monate. Ich kenne Alexandria also von früher.“


    Er lächelte bei dem Gedanken an damals, an seine im Vergleich zur Gegenwart höchst bescheidene Unterkunft und an die nächtlichen Abenteuer jener unbeschwerten Zeit.

    Zitat

    Original von Timokrates Kyrenaikos
    (...)
    Etwas begeisterter meint er weiter: "Ich habe gehört, manche Städte veranstalten künstliche Seeschlachten! Das wäre doch auch was für Alexandria! Eine Schlacht draußen am Hafen, sowas wäre sicherlich begeisterungsfähig - "
    (...)


    “Eine Naumachie? So etwas hat es in Rom früher auch schon gegeben. Dort gibt es sogar eigens die Naumachia Augusti, ein Bauwerk, dass nur für diesen Zweck errichtet worden ist. Aber ich selbst habe nie eine gesehen, denn diese Art von Veranstaltungen sind ruinös kostspielig und finden deshalb nur noch sehr selten statt. Auf den Rängen der Naumachia Augusti wächst das Gras inzwischen schon kniehoch, habe ich gehört. Bei einer Naumachie sind die Kosten nicht nur wegen der Ausstattung so hoch, sondern auch weil die Totalverluste bei den Wettkämpfern sehr viel höher sind als bei gewöhnlichen Gladiatorenwettspielen. Wollte man so etwas aber sogar noch im tiefen Wasser eines Hafens veranstalten, wird man vermutlich überhaupt keine Kämpfer finden, fürchte ich.“

    (...)
    "Wenn du hier zu meiner Rechten Platz nehmen möchtest, Eparchos?"


    fragte er, während er sich selbst auf die Kline des Gastgebers hiefte. Sofort erschienen Diener mit Wasserschüsseln und wuschen die Füße des Praefectus und der übrigen Gäste, zuletzt auch die des Leonidas. Offensichtlich hatten sie es vorhin bei den anderen vergessen. Anschließend wurden noch die Hände gewaschen und Leonidas begann ein lockeres Plaudergespräch


    "Eparchos, woher stammst Du eigentlich, wenn ich fragen darf? Ich hörte Germania?"[/quote]
    Der Präfekt machte es sich bequem und antwortete im Plauderton (und weiterhin in Latein ;) :(
    “Geboren wurde ich in Ravenna. Das liegt im Nordosten von Italia. Aber meine Familie hat viele Besitzungen in der römischen Provinz Germanien und dort habe ich auch lange Zeit gelebt, dass ist richtig.“

    “Danke, den Strategos und den Eutheniarchos kenne ich bereits.“, antwortete Corvus und begrüßte dann die anderen Gäste.
    “Salvete die Herren. Salve Nikophileaus Graecus. Salve Timokrates Kyrenaikos. Salve Aristophanes, es freut mich dich kennen zu lernen.“

    Der Präfekt stieg aus der Sänfte und sagte leise zu dem Offizier: “Gut, Centurio. Du und die Männer werden hier auf mich warten. Sie sollen sich etwas zu essen besorgen, es kann spät werden. Aber kein Wein, hörst du. Wen ich mit Weinatem erwische, der kann sich auf einen Monat Carcer freuen.“
    Germanicus Corvus glaubte, dass sich langweilende und dazu noch angetrunkene Legionäre schnell dazu neigten, einen Streit mit den Einheimischen anzufangen und das war hier, inmitten des Broucheion-Viertels, so ziemlich das Letzte was er gebrauchen konnte.



    Nachdem das geklärt war schritt er würdevoll auf seinen Gastgeber zu.


    “Agoranomos Leonidas Philotantos, ich danke dir sehr für deine Einladung.“, sagte er mit freundlicher Stimme und ebensolchem Lächeln.

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    “Du reitest also wie ein Patrizier? Na, bei den Göttern, dann solltest du wirklich üben gehen. Mit Schild, Panzer und Helm zu reiten ist nicht dasselbe wie in leichter Kleidung und nur zum Spaß. Du MUSST üben, wenn du dich nicht vor deinen Männern lächerlich machen willst. Du musst mit voller Ausrüstung auf ein trabendes Pferd aufspringen können und ebenso auch wieder herunter kommen. Ich werde ein Auge auf dich haben.“

    Der Präfekt schien es sich schon zur Gewohnheit gemacht zu haben, diplomatische Zurückhaltung an den Tag zu legen. Wer ihn als Offizier in Germanien erlebt hatte wäre vielleicht erstaunt gewesen.
    Abwehrend hob er die Hände: “Oh, ich kenne mich im Rennsport zu wenig aus. Der Beste und Schnellste soll gewinnen. Aber meine Frau ist eine glühende Anhängerin der Blauen. Das ist ein Rennstall in Rom. Aber ich glaube, ein blaues Gespann ist heute nicht mit dabei.“


    Auch er versuchte zu erkennen, wie das Rennen sich eigentlich entwickelte.