Beiträge von Titus Aquila

    Das musste ja so kommen. Diese korrupte Pack war ja schlimmer als alle Halsabschneider mit denen es Aquila im Orient zu tun gehabt hatte. Er war sich aber auch bewusst, dass die ganze Geschichte hier vor Ort noch ausufern konnte. Vermutlich drohte ihm ein Weilchen im Gefängnis, wenn er jetzt nich kooperierte.


    Er nahm den Ring langsam von seinem Hals und hielt in vor sein Gesicht. Er beobachtete das sich drehende Schmuckstück. Es war seltsam. Bisher hatte er nie sonderlich viel auf solcherlei Dinge gegeben, doch nun da er den Ring abgeben sollte schmerzte es ihn doch. Aber es half alles nichts. Er warf noch einen letzten Blick auf den Ring bevor er dann Peticus einen wutentbrannten Blick widmete. Unterdessen reichte er dem Optio langsam den Ring.


    "Ich hätte ihn gerne wieder. Wo kann ich ihn...." es folgte eine kurze Pause "....gegen den entsprechenden Gegenwert wieder abholen?"


    In diesem Moment reifte in Aquila ein Entschluss der vielleicht noch weitreichende Folgen für ihn haben konnte. Doch jetzt wollte er nurmehr eines, nämlich nach Hause und diesen unsäglichen Augenblick vergessen.

    Dieser Germanicer konnte eine echte Nervensäge sein. Wollte ihm dieser Kerl weiterhin ans Bein pinkeln oder was sollte das? Da war er gerade dabei mit dem Optio eine Lösung zu finden und Peticus hatte nichts zu tun diese untergraben. Am liebsten hätte Aquila dem Miles wieder die Meinung gegeigt, aber dieses mal nahm er sich vornehm zurück und versuchte es mit Argumenten:


    "Optio, du wirst verstehen das ich diesen Ring niemals hergeben werde. Es ist ein Familienerbstück und ich habe ihn von meinem Vater vor meiner Abreise erhalten. Dieses Erbstück ist mir heilig und du als Römer solltest den Wert von Familie verstehen."


    Titus sah erwartungsvoll zum Optio und führte vielversprechend an:


    "Und mein Angebot steht weiterhin. Ich versichere dir reichlich Auswahl bei meinem Vater. Von bester Seide über Weihrauch, Elfenbein und vieles mehr. Du wirst sicher etwas finden was dich zufriedenstellt. Wir können auch gerne direkt dorthin gehen."


    Peticus hingegen war er nun einen vernichtenden Blick zu, während er auf die Antwort des Optios wartete....

    Als ihn der Optio ansprach und meinte er hätte sich in eine schöne Scheiße geritten, da entglitten Aquila zunächst alle Gesichtszüge:


    " Ich habe mich in die Scheiße geritten?" resümierte er den Satz des Optios und sah diesen verdutzt mit leicht verfinstertem Blick an.


    "Das gibt's doch nicht. Das kann doch alles nicht wahr sein." ergänzte er mehr zu sich selbst als zu den anderen. Dann fing er sich aber und beruhigte sich. Es brachte nichts hier noch lange herumzustreiten, das hatte er mittlerweile gemerkt. Er saß wohl am kürzeren Hebel und die Urbaner waren in der Mehrzahl. Das Schmieren des Optios hätte ihm unter anderen Umständen sogar gefallen, doch leider hatte er nichts bei sich was wertvoll genug gewesen wäre um den Optio zufrieden zu stellen.


    "Die Idee ist gut Optio, geradezu wunderbar. Doch leider trage ich im Moment nichts bei mir, was dich zufrieden stellen würde. Ich habe mein letztes Geld für die Überfahrt von Alexandria nach Ostia ausgegeben."


    Das einzig wertvolle was er bei sich hatte war der Ring seines Vaters, welchen er bei der Abreise von diesem erhalten hatte, doch würde er diesen niemals hergeben. Zum Glück trug er ihn nicht am Finger, sondern an einem Band um den Hals. Er hatte ihn sich umgehängt, als er auf diesen Seelenverkäufer gestiegen war. Er traute der Besatzung einfach nicht. Als er so nachdachte kam ihm eine Idee und er verpackte diese in süße Worte:


    "Ich danke dir für dein Entgegenkommen Optio. Leider habe ich wie gesagt momentan nichts bei mir, was dich zufrieden stellen würde. Allerdings kann ich dir ein Angebot unterbreiten." Dabei sah Aquila verstohlen von links nach rechts und dann wieder zum Optio. "Wie ich schon angedeutet habe ist mein Vater Händler gewisser Luxusgüter. Was hälst du davon, wenn du zu unserem Haus kommst und dir etwas aussuchst was dich zufrieden stellen würde."


    Etwas Anderes konnte er momentan nicht anbieten....

    Dafür stieg in Aquila so langsam wieder die Wut hoch. Krämersohn..... Das Wort konnte er mittlerweile nicht mehr hören. Mit flammenden Augen rief er aus:


    "Ich zeige dir gleich den Krämersohn du...." machte dabei einen Schritt nach vorne auf Peticus zu, doch wurde er vom zweiten Miles wieder unsanft in Position gebracht. Ein feuriger Blick war dessen Dank bevor er sich wieder in Richtung Optio und Peticus wandte:


    "Was soll ich denn leugnen du Trottel." meinte er an Peticus gewandt. Langsam glaubte er eine Verschwörung zu erkennen. Hatte er diesem Kerl früher etwas getan? Man konnte nie wissen. Aber daran würde er sich wohl spätestens jetzt erinnern. Er drehte sich in Richtung des Optios:


    "Dein überaus eifrige Freund hier wünschte mich nackt zu sehen. Ich weiß ja nicht was ihr so den lieben langen Tag lang treibt, ist mir auch egal. Aber ich ziehe mich hier sicher nicht vor aller Leute aus. Ich habe gesagt ich lasse mich durchsuchen, aber meine Kleider bleiben am Körper."


    Unfassbar, die ganze Sache war einfach unfassbar. Aquila stellte sich das Bild der Szenerie als Außenstehender vor und musste dabei selber leicht schmunzeln. Sein Blick schwenkte wieder zu Peticus:


    "Und was heißt hier unsere Stadt? Ich bin hier aufgewachsen!"


    Es folgte ein kurzer Schnaufer bevor Aquila ruhig vom Optio wissen wollte:


    "Kann ich langsam weiter?"


    Sim-Off:

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    Die Worte des Optios ließen in Aquila eine gewisse Genugtuung aufsteigen, auch wenn er zunächst ihn zum Schweigen verdonnerte. Aquila war zwar aufbrausend, aber nicht dumm und er wusste einzuschätzen wann er lieber still war. Er beobachtete die Szene und wartete bis der Optio mit den Miles fertig war. Auf die Fragen des Mannes ging er nach kurzer Pause ein, auch wenn er seine halbe Lebensgeschichte bereits dem Miles erklärt hatte. Er seufzte zunächst kurz bevor er Antwort gab:


    "Wie ich schon dem Germanicer", ein vernichtender Blick in Richtung Peticus folgte "erklärt habe ist mein Name Titus Aquila. Ich bin der Sohn von Titus Mamercus. Ich bin von Alexandria mit dem Schiff hin Ostia gelandet und von dort aus zu Fuß hierher marschiert, dabei in ein Unwetter geraten und möchte eigentlich nur in die Stadt und in das Haus meines Vaters."


    Er spürte wie wieder Wut in ihm aufstieg, doch unterdrückte er diese und ergänzte ungefragt noch seine Meinung:


    "Gehörte es mittlerweile zur Grundausbildung bei den Urbanern, dass sich Passanten nackt ausziehen sollen. Mir sind eure Vorlieben egal, aber lebt die in der Castra aus und nicht hier."


    Er schnaubte wild. Er hatte nichts gegen das Nacktsein, aber sich vor einem Miles am Stadttor von Rom auszuziehen ging gar nicht.


    "Und muss man hier mittlerweile Wegzoll bezahlen oder warum soll ich mein Marsupium ausleeren?" hängte Aquila noch an um in einem ganz schnellen Umriss die Ereignisse darzulegen die ihn so aufregten.

    "Verbrecher? Verbrecher?!?!"


    rief Aquila aus. Für was hielt sich dieser Miles eigentlich. Das war nun doch wirklich eine Frechheit. Das man ihn kontrollieren wollte war ja noch einigermaßen verständlich. Das konnte er aufgrund seines Aussehens nach der langen Reise auch bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen. Doch das er sich hier vor versammelter Mannschaft ausziehen und sein nicht vorhandenes Geld auf den Tisch legen sollte war nur mit einem Wort zu beschreiben: Schikane.


    Wut blitzte in Aquilas Augen auf. Er stierte den Miles hasserfüllte an:


    "Wer ist hier ein Verbrecher du Möchtegern-Held. Hast wohl nichts besseres zu tun als arme Reisende zu belästigen. Fühlst dich wohl gut dabei was. Kriech doch in das germanische Loch zurück aus dem du gekommen bist." spielte Aquila auf den Gensnamen des Miles an.


    Er wartete gar nicht die Reaktion des Optios ab und tobte:


    "Besser wäre ihr würdet mal in der Subura aufräumen anstatt hier einen auf Großen zu machen. Aber da traut ihr Euch nicht hin. Ihr widert mich an. Und ich zeige dir gleich was ein Angriff ist du vermaledeiter.....!"


    Aquila verkniff sich das letzte Wort. Er war mittlerweile außer Atem. Die Arme schmerzten ihm durch den festen Griff des Miles hinter ihm. Immer mehr Reisende blieben am Tor stehen um zu sehen was der Auslöser für das ganze Theater war....

    "Der Schlag dem ihn Peticus versetzte raubte Aquila für einen moment den Atem. Er musste erst wieder zu sich kommen. Bevor er etwas sagen konnte wurde er auch schon von zwei uniformierten Möchtegern-Tribunen festgehalten. Die Anschuldigungen waren doch wohl völlig aus der Luft gegriffen, zumindest in den Augen von Aquila. Er wehrte sich mit Händen und Füßen gegen die Festnahme.


    "Angriff auf einen Urbaner? Was für ein Angriff?" schrie er di beiden Miles an. Er drehte seinen Kopf zu der kleinen Menge an Schaulustigen die sich mittlerweile unweigerlich bilden musste und meinte:


    "Pure Schikane. Die Urbaner haben nichts besseres zu tun als unbescholtene Personen zu belästigen!"


    Es folgten einige Buhrufe bis schlussendlich der Optio auftauchte. Aquila ergriff sofort das Wort:


    "Ist das die Methode der Cohortes um unsere Stadt zu sichern? Unbescholtene Reisende zu belästigen und sie ihrer Kleider und Geldes zu berauben. Ihr seid schlimmer als die Verbrecher die ihr abhalten sollt!"


    Aquila redete sich wieder in Rage. Ein wenig stellte er die Situation zu seinen Gunsten dar, wobei er aber auch so empfand. Leicht drohend fügte er noch an:


    "Mein Vater ist Titus Mamercus, Haus und Hoflieferant einiger der angesehensten Einwohner dieser Stadt. Das hier wird euch noch leid tun."


    Dies war nicht einmal gelogen. Doch ob sein Vater so bekannt war, dass ihn der Optio kannte, konnte er nicht sagen. Einen Versuch war es jedenfalls wert.

    Jetzt hatte aber auch Aquila die Faxen endgültig dicke. Die Kommentare des Peticus brachten das Fass zum überlaufen. Er spuckte aus und dem Miles direkt vor die Füße. Er wunderte sich ein wenig, dass der zweite Miles sich nicht einmischte, die Situation drohte hier dann doch langsam zu eskalieren.


    "Mir ist es scheißegal welcher Gens du angehörst. Von mir aus kannst du auch der Bastard des Kaisers sein, deshalb lasse ich mich von dir nicht wie ein Schwerverbrecher behandeln. Wenn das hier ein Schwanzvergleich werden soll, dann bist bei mir am Falschen!"


    Dabei ging die Lautstärke von Aquila wieder nach oben. Das alles durfte wohl nicht wahr sein.


    "Habt ihr nichts besseres zu tun als einen einfachen Peregrinus zu schikanieren der nur endlich nach Hause will. Ihr Urbaner seid ja schlimmer als die Prätorianer!"


    Aquila schnaubte wild und rief dann lauthals:


    "Ich will deinen Vorgesetzten sprechen!"


    Er begann wild zu fuchteln und zu fluchen.....

    Aquila seufzte laut auf, legte den Kopf in den Nacken und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Er sammelte sich und versuchte sich zu beruhigen. Dies bedeutete aber keineswegs, dass er nachgeben wollte:


    "Hör zu Miles, wir hatten keinen guten Start aber ich habe eine weite Reise hinter mir und bin nicht zu solchen Spielchen aufgelegt."


    Dabei fixierte er seinen Gegenüber. Er ignorierte auch die Tatsache, dass ihm Peticus einen Stoß versetzt hatte und hielt sich zurück. Früher, bevor er von Rom weg ging hätte er sich auf Peticus gestürzt. Ob Soldat oder nicht, sowas hätte er sich nicht gefallen lassen. Doch er war reifer geworden, auch wenn der Übermut und die leichte Reizbarkeit oft in seinen Augen aufblitzten.


    "Ich komme gerade aus Ostia. Dabei bin ich in ein Unwetter geraten. Zuvor landete ich mit einem Schiff von Alexandria kommend an. Ich will in die Stadt um zu meinem Heim zurückzukehren. Mein Vater ist Titus Mamercus, ein nicht unbekannter Händler von feinsten Gewürzen und Stoffen."


    Das musste reichen. Mehr wollte er nicht preisgeben und das würde er auch nicht. Dann setzte er ein süffisantes Lächeln auf und ergänzte:


    "Du weißt jetzt woher ich komme, wohin ich will und wer mein Vater ist. Wo ich mein Marsupium habe geht dich nichts an, noch weniger wieviel ich darin habe."


    Dass er nicht eine einzige Münze besaß musste niemand wissen, auch wenn man es ihm vielleicht ansehen mochte. Er breitete die Arme aus und lud Peticus ein:


    "Du kannst mich gerne untersuchen, aber meine Kleider bleiben dort wo sie sind. Nämlich an meinem Körper. Wenn du nackte Männer sehen willst, dann geh in ein griechisches Lupanar."


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    Aquila entglitten die Gesichtszüge ob der Frechheiten die ihm entgegengebracht wurden. Ja, Frechheiten. Das traf es wohl am besten. Sicherlich, er mochte nicht gerade aussehen wie ein Vorzeigebürger, aber so konnte und wollte er sich nicht behandeln lassen. Er mochte kein Bürgerrecht besitzen, doch sein Vater war ein angesehener Händler von Gewürzen und so manch anderen orientalischen Luxusgütern, die bei den Senatoren sehr gut angesehen war.


    Als er dann auch noch beiseite geschubst worden war entglitt ihm ein lautes


    "He, was soll das?"


    Dem alles den Lorbeerkranz setzte dann die Befragung auf. Hatte er ihn jetzt wirklich als Dieb bezeichnet? Hatte er wirklich gesagt er solle sich ausziehen? Zornesröte zog in das Gesicht von Aquila welche sogar auf der braungebrannten Haut zu sehen war. Er ballte die Fäuste, sodass die Knöchel weiß wurden und ein leichtes Knacken zu hören war.


    "MILES!!!!" entfuhr es ihm lauter als er wollte. Mehrere Passanten drehten sich zu ihnen um. Ruhiger, aber dennoch bestimmt fuhr er fort:


    "Du kannst mich Befragen, du kannst mich untersuchen." er wurde stetig wieder etwas lauter "du bezeichnest mich aber sicher nicht als Dieb! Und ich werde ganz sicher nicht meine Kleider ablegen und wenn du mir nochmals blöd kommst, dann will ich mit deinemVorgesetzten sprechen!"


    Ohne es selber zu merken war er stetig lauter geworden. Seine letzten Worte hatte er dann regelrecht rausgeschrien, dass es in weitem Umkreis fast jeder hören musste. Er schnaubte und schaute wie besessen drein. Die lange Reise und die Anstrengungen hatten sein Nervenkostüm doch arg strapaziert.....

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    Nachdem Aquila schon nicht sonderlich vornehm ausgesehen hatte als er in Ostia vom Schiff gestiegen war, hatte der Fußmarsch nach Rom nun sein übriges getan. Wie konnte es auch anders sein bei seinem Glück, war er doch in ein ordentliches Unwetter geraten. Zwar hatte das Wetter schon bald wieder umgeschlagen und die Sonne kam zum Vorschein, doch waren seine Füße nun auch noch mit Schlamm überzogen. Langsam näherte er sich dem Stadttor der ewigen Stadt und konnte sich schon die Blicke der Torwachen ausmalen. Er wollte nur mehr nach Hause. Das Zuhause, welches er vor Jahren verlassen hatte weil er glaubte sein Glück in der Ferne zu finden. Doch was er gefunden hatte waren nichts anderes als Rückschläge, Frustration und Armut. Hoffentlich würde sich sein Vater freuen wenn er wieder nach Hause kam. Doch sicher war er sich dessen nicht.


    Am Stadttor angekommen grüßte er freundlich die Wache:


    "Salve, ich möchte gerne in die Stadt. Mein Name ist Titus Aquila. Mein Vater besitzt eine kleine Insula."


    Ein warmes Bad, das war das einzige was er sich nun wünschte.....

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    Nach der Anlandung im Hafen von Ostia in den frühen Morgenstunden machte sich Aquila direkt auf den Weg nach Rom. Dieser Weg führte ihn durch einige Gassen und erst die gerümpften Nasen und seltsamen Blicke der Einwohner machten ihn darauf aufmerksam, wie abgehalftert er wohl wirklich aussehen musste. Um die Blicke loszuwerden beschleunigte er seinen Schritt, damit er Ostia schneller hinter sich lassen konnte.


    Am Stadttor angekommen schaute er beim Durchschreiten nach oben und bewunderte kurz den Torbogen bevor er seinen Blick der Stadtwache zuwandte und er freundlich grüßte:


    "Salve Kamerad, schönes Wetter heute nicht wahr?"


    Er hielt aber nicht an und wartete auch keine Antwort ab. Er hatte noch einiges an Weg vor sich bevor er Rom erreichen würde.

    Aquila schaute ein letztes Mal von der Reling hinaus aufs Meer. Es war ein Blick zurück in seine eigene Vergangenheit. Er musste nun erkennen, dass sein Vater recht gehabt hatte. Vor Jahren hatte er sein einfaches aber doch wohlbehütetes Heim verlassen um in den orientalischen Provinzen des Reiches seine Abenteuerlust zu befriedigen und sein Glück zu versuchen. Heute, viele Erfahrungen reicher aber materiell arm wie ein Sklave eines Lupanars musste er sich eingestehen, dass er es verbockt hatte.


    Seine letzten Sesterzen hatte er dem schmierigen Kapitän dieser Nussschale für die Überfahrt von Alexandria nach Ostia gegeben. Die Überfahrt war so bequem wie sie für einen Römer auf See nun mal sein konnte. Er hatte noch nie verstanden wie man freiwillig zu Marine gehen konnte. Als das Schiff dann endlich angelegt hatte sprang er als erster von Bord um endlich dem Gestank von 30 Männern auf See zu entkommen. Dabei vergaß er, dass er selber nicht besser roch und vor allem auch nicht besser aussah. Seine Kleidung war an mancher stelle zerrissen, die Farben kaum noch zu erkennen. Er selber hatte sein jugendliches Aussehen behalten, bereichert aber durch so manche Narbe und braun gebrannt.


    Seine Füße wieder auf heimatlichen Boden zog er die Luft Italias in die Nase, so als ob diese anders wäre als jene im Osten.


    "Zu Hause..." flüsterte er. Dann nahm Aquila sein Bündel mit Habseligkeiten und machte sich auf den Marsch Richtung Stadttor. Sein Ziel war Roma.......