Beiträge von Caius Petronius Maecenas

    Erschreckend hoch ist doch die Anzahl der Spielfilme welche in den letzten 123 Jahren über das alte Rom gemacht worden sind! Die beliebtesten Filmthemen sind der Untergang von Pompeji und die Christenverfolgungen unter Kaiser Nero.


    Ich selber hege den Wunsch einen Abenteuerfilm über römische Marinesoldaten zu drehen. Allerdings gibt es einige Schwierigkeiten bei der historischen Recherche.


    Das Arsenal von Misenum mit seinen künstlichen Becken ist heute eine Bungalowsiedlung mit Gemüsegärten. In den 1860er - 1870er Jahren wurden von Georg Sommer einige Panoramaaufnahmen des Geländes gemacht, welches noch überall verkohlte Fundament und Mauerreste zeigt. Diese wurden aber nach 1900 komplett abgetragen und mit Schrebergärten und einer modernen Bootswerft überbaut, so das sich heute nicht mehr wirklich nachvollziehen lässt, wie das größte Flottenarsenal der klassischen Antike ursprünglich einmal ausgesehen hat.


    Das Arsenal von Misenum wurde unter Augustus gegründet und war bis in die byzantinische Zeit hinein Stützpunkt für Marineeinheiten. Zu Beginn des 10 Jahrhunderts dann wurde die alte Flottenbasis von Arabischen Korsaren überfallen und komplett bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Auf den alten Albuminfotos sieht man noch deutlich die verkohlten Fundamentreste von ettlichen monumentalen Gebäuden. Davon ist leider heute nichts mehr übrig.

    Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus Minor



    Alle Statuen und Reliefs an grossen Bauwerken waren knallig bunt bemalt! Das lässt sich heute durch verschiedene Analysen beweisen.



    Also das hat zwar jetzt nicht wirklich was mit Sandalenfilmen zu tun, aber ich denke die alten Römer hätten in der Tat Ihre Freude an den knallbunten Technicolor Epen des letzten Jahrhunderts! :D

    Da muss ich mal noch nachkorrigieren. Die Kostümrüstungen der alten Antikfilme sind teilweise wirklich aus 1mm dicken Eisenstahl. Manche sind aber mit einer pappig dicklichen Bronzfarbe überlackiert, so das sie wie Plastikteile rüberkommen.


    Habe mir jetzt den Attila Film mit Jack Palance von 1954 angesehen. Auch digital restauriert, aber nicht ganz so knallig wie "Die Schlange vom Nil" oder "Quo Vadis". Im übrigen von dem berühmten deutschen Regisseur Detlef Sierk (alias Douglas Sirk) in Szene gesetzt. Schauspielerisch und inhaltlich kein wirkliches Meisterwerk aber ausgesprochen kunstvoll fotografiert. Den Film gibt's bei Koch Media.

    Salve Mitbürger, ich habe vor einigen Wochen zwei hochauflösende Fotografien von zwei römischen Fresken aus der Zeit um etwa 130 - 140 n Chr. entdeckt. Die teilweise doch schon recht verwitterten und im Stadium der Zersetzung befindlichen Fresken zweigen zwei sehr prunkvoll bemalte und verzierte Ruderbarken mit jeweils zwei Ruderern Mitschiffs und einem Steuermann am Heck und einen Lotsen am Bug. Für die damalige Zeit unzweifelhaft ein Meisterwerk der römischen Malerei. Als Kunstmaler mit einem starken Interesse an historischem Schiffsbau habe ich mir vorgenommen dieses Fresko soweit wie irgendwie möglich digital zu restaurieren um danach eine moderne Rekonstruktion dieser beiden prunkvollen römischen Boote zu erstellen. Die Art wie die Fresken gemalt wurden und auch die natürliche Wiedergabe von Farbe, Licht und Schatten sowie die realistischen Proportionen lassen darauf schließen, das der Künstler solche Szenen zu seinen Lebzeiten selber miterlebt und das Beobachtete dann in diesem Wandbild festgehalten hat.


    Ähnlich prunkvoll bemalte und verzierte Seefahrzeuge wie man sie des öfteren auf römischen Mosaiken oder Wandfresken sehen kann gab es erst wieder im 17 Jahrhundert bei den Galeonen und Linienschiffen in der Barockzeit.

    "Der Name Marcus Julius Proximus ist mir eher von Hörensagen ein Begriff, persönlich hatte ich noch nicht das Vergnügen seine Bekanntschaft zu machen."
    Mein Gesprächspartner kam also aus dem Geschlecht der Julier und war ein Tribun der städtischen Cohorten. Ich verkrampfte mich etwas, denn alles was irgendwie mit Marine oder Militär zu tun hatte flösste mir Angst und Respekt ein. "Nein, leider gibt es aus der Campania nicht wirklich aufregende Dinge zu berichten." "Ich war auch nicht wegen der Classis da sondern um zu malen und zu zeichnen." "In Neapolis und Baiae gab es ein paar gutbetuchte Kunden für die ich Wandbilder angefertigt habe." "Sie haben hübsche Mädchen da unten mit denen man ganz wundervolle Nächte verbringen kann." "Irgendwie viel naiver und zugänglicher als hier in Rom."

    "Ahhh....ach so?" "Du warst bei den Kämpfen dabei?" "Dann bist du also Soldat, vielleicht sogar Offizier." Ein Seufzer der Erleichterung kam über meine Lippen, obwohl das Angstgefühl sich durch diese Kunde nicht unbedingt sofort verflüchtigte. Es begann aber immerhin ein wenig abzuflauen. "Das ist schon eine schlimme Sache wenn die ganzen Sklaven anfangen plötzlich zu rebellieren." Ich drehte mich um und griff wieder nach meinem Mostkelch. "In Misenum ist es ruhiger, da rebelliert niemand." "Ein winziges Städchen, fast eher ein Dorf im Vergleich zu Rom, aber was für eine herrliche Landschaft."
    "Ich habe mir ein kleines Haus in Nähe der Hafenmole gekauft." Von dort sieht man hinüber hin zu einer kleinen Landzunge aus Kalkstein und rechts dahinter öffnet sich der Blick auf den Golf von Neapolis mit dem Vesuv." "Auf der linken Seite sieht man hinter einen Felsvorsprung etwas verborgen die Einfahrt zum Flottenarsenal." "Eine gewaltige, respektvolle Anlage mit hohen Toren und Türmen." Von der Spitze der Hafenmole aus kann man den Kriegsschiffen beim Ein- und Auslaufen zusehen." Mit fast schwärmerischen Blick ließ ich meinen Gedanken freien Lauf. "Wenn der Himmel blau und klar ist und die Sonne hoch im Zenit steht, dann ist die Campania eine der schönsten Landschaften des Imperiums."

    "Ach du gütige Götter!" Entfleuchte es reflexartig meinem Munde als der Mann auf einen Sklavenaufstand mitsamt Feuersbrunst zu sprechen kam. Ein Angstgefühl überkam mich und mein Magen krampfte sich unangenehm zusammen. Ich mochte zwar sehr gut aussehen, aber ein furchtloser Held war ich nicht. Eher wohl schon ein Feigling der um sein eigenes Wohl besorgt war.
    Ich richtete mich etwas auf, stellte den Kelch beiseite und verschränkte meine Hände vor der Bauchdecke. " Das...Das sind höchst unangenehme Neuigkeiten." Ich hatte plötzlich eine schauderhafte Angst, furchtbares Gefühl wenn man gewahr wird das man selbst in der größten und mächtigsten Stadt der Welt seines Lebens nicht mehr sicher ist. "Haben die Behörden die Situation mittlerweile unt...unter Kontrolle, oder....dauert der Aufstand noch an?" Das ich Angst hatte und mich unwohl fühlte konnte niemand verborgen bleiben.

    Während ich also so umhüllt von Wasserdampf genüsslich vor mich hindämmerte und dabei den vom Sklaven kredenzten Traubenmost verkostete, betrat endlich ein anderer Gast das Bad. Es war ein Mann so wohl um die 35 oder 40. Sein saloppes "Salve Bürger" ließ mich aus meiner düseligen Trance erwachen.


    "Ooohhh....huh?" "Ähhh...Salve...Bürger." "Willkommen in der Therme." "Möchtest du auch gekühlten Traubenmost?" "Seine Qualität ist wirklich gut."


    Na ja, Narben ist übertrieben mal abgesehen von der einen kleinen am linken Oberschenkel aber hier und da ein blauer Fleck als Andenken an eine "aufrüttelnde" Reise und mit Anfang 20 war man noch alles andere als ein Veteran.


    "Gesell dich zu mir Bürger." "Ich war einige Monate im Süden und bin heute morgen erst wieder zurückgekehrt." "Sag, hat es irgendwelche bedeutsamen Ereignisse gegeben?"

    "Aaaahhhh.....tut das gut!" Vor Erleichterung stöhnend und mit ausgestreckten Armen ließ ich meinen nackten Körper gemächlich in das heiße Badewasser gleiten. Die Reise von Misenum nach Rom war leider ausgesprochen strapaziös und nicht ohne Hindernisse verlaufen. Nie wieder so eine alte, klapprige Kutsche, dann doch lieber von Ostia aus zu Schiff auch wenn es letzten Endes mehr Geld kostete. Voller Behagen lümmelte ich mich halbschläfrig im Wasser und legte dann meinen Kopf auf die marmorne Beckenkante um müßig die Mosaiken und Fresken an der Decke des Bades zu studieren. Etwas Langeweile kam auf. Nirgendwo war ein interessanter Gesprächspartner zu sehen mit dem man über dies und das klatschen konnte. Ich fühlte mich fast wie der Kaiser in seinem Privatbad.


    Ein Sklave mit einer silbernen Kanne trat ein: "Traubenmost frisch vom Feld." "Möchtest du einen Becher?"


    "Hhhhmmm....?" "Oohhh...ja bitte."




    (Wer mir eventuell Gesellschaft leisten möchte möge hinzutreten.)

    Mittlerweile war es Mitte September geworden und der Herbst kündigte sich an denn es wurde langsam kühler und die Blätter begannen ihre Farbe zu wechseln. Maecenas hatte mehrere Monate außerhalb Roms in seinem kleinen Haus in Misenum verbracht um dort in aller Ruhe an Entwürfen für Wandfresken und ähnlichem zu arbeiten. Die dortige Landschaft am Golf von Neapolis war für ihre Schönheit berühmt. Nirgendwo in Italien bot sich dem Kunstmaler ein vollkommeneres Spektakel des Lichtes und der Farben als dort unten in der Campania.


    Völlig verschwitzt und verdreckt und mit einem Haufen vollgemalter Pergamentrollen und Holztafeln im Gepäck kam ich zurück in mein Atelier.
    Sehr gut, eingebrochen hatte offenbar niemand aber bei drei verschiedenen Schlössern gleichzeitig war das auch kein Wunder. Ich war müde und litt unter Kopf- und Gliederschmerzen so sehr hatte die mehrere Tage andauernde Reise von Misenum nach Rom meinem Körper zugesetzt. In den Nebenräumen des Ateliers gab es einen Schlafplatz, dort zog ich mich aus und wischte mir mit einem feuchten Tuch erstmal den schlimmsten Schweiß und Schmutz vom Körper. Nach einer dreistündigen Ruhepause zog ich mir eine Frische Tunika an und schlenderte zur nächstbesten Therme...