Beiträge von Manius Matinius Fuscus

    Siehe, Bacchus ruft seinen Seher: Auch dieser hilft den Liebenden und begünstigt die Flamme, die ihn selbst wärmt. Das Mädchen von Cnossus (Ariadne) irrte kopflos an unbekannten Stränden herum, wo die kleine Insel Dia vom Wasser des Meeres geschlagen wird; Und wie sie aus dem Schlaf erwacht war, in gürtelloser Tunika, mit nacktem Fuß, die blonden Haare nicht aufgebunden, rief sie “Grausamer Theseus!” zu den tauben Wogen, und mit einem unwürdigen Regen benetzte sie die zarten Wangen. Sie schrie und weinte zugleich, aber beides ziemte sich; Nicht wurde jene durch ihre Tränen schändlicher gemacht. Und wieder schlug sie mit ihren Händen an die ganz weiche Brust und sagte “Jener unredliche ist weggegangen: Was wird mit mir geschehen?” “Was wird mit mir passieren?”, sagte sie. Es tönten Cymbeln am ganzen Strand und Pauken wurden von gottbegeisterter Hand geschlagen. Durch Angst wurde jene besinnungslos und die letzten Wörter brach sie ab. Es war kein Blut mehr im reglosen Körper. Siehe, die Mimalloniden, die zerstreutes Haar auf dem Rücken haben, sieh, die leichten Satyrn, die Vorhut des Gottes. Siehe, der alte, liebestrunkene Silen, der kaum auf dem hängenden Esel sitzt und sich kunstvoll an der Mähne festhält. Während er den Bacchantinnen folgt, fliehen die Bacchantinnen und greifen ihn an, während der schlechte Ritter dem Vierbeiner mit seiner Gerte hart zusetzt, verlor er das Gleichgewicht und fiel vom Esel auf den Kopf. Die Satyren Schrien “Steh auf, komm, steh auf, Vater.” Schon gab der Gott auf dem Wagen, den er oben mit Weinlaub gedeckt hatte, den vorgespannten Tigern die goldene Zügel. Dem Mädchen schwanden sowohl die Farbe als auch Theseus und die Stimme, dreimal strebte sie die Flucht an, und dreimal wurde sie durch Angst zurückgehalten. Sie erschreckte wie sterile Ähren, die der Wind bewegt, wie das leichte Schilfrohr, das im feuchten Sumpf zittert. Der sagte der Gott “Wohlan, für dich bin ich da, treuer der Sorge”; “Leg dir Angst ab, Mädchen von Cnossus, wirst die Ehefrau von Bacchus. Nimm den Himmel als Geschenk: Am Himmel wirst du als Stern erblickt werden; Oft wirst du ein zweifelndes Schiff als kretische Krone lenken.” So sprach er und hüpfte vom Wagen, damit jene nicht die Tiger fürchtet (der Sand wich dem aufgesetzten Fuß), mit der Brust schloss er sie ein, denn sie war nicht stark genug zu kämpfen, und er trug sie fort. Es ist leicht für den Gott alles zu können. Ein Teil singt “Hymenaee”, ein Teil singt “Euhion (Bacchus), euhoe”; So kommen auf heiligem Kissen Braut und Gott zusammen.

    Aber nicht soll es dir gefallen, mit dem Eisen die Haare zu drehen, und reibe nicht mit rauhem Stein die Schenkel glatt. Das befiehl denen zu machen, derer cybelische Mutter mit phyrgischen Melodien angeheult besungen wird. Den Männern passt eine vernachlässigtes Aussehen. Theseus, der keine Haarnadel an der Schläfe trug, riss Minoida (Tochter des Minos) hin. Phaedra liebte Hippolytus, und der war nicht sehr kultiviert. Der Göttin war Adonis, der passend für den Wald war, zur Sorge. Durch Zierlichkeit mögen die Körper gefallen, sie mögen auf dem Marsfeld braun werden. Gut soll die Toga passen und (zwar) ohne Flecken. Die Zunge stehe nicht vor; die Zähne sollen des Belages entbehren; nicht schwimme der Fuß lax in weitem Leder. Nicht soll deine Frisur die Haare zu Stacheln deformieren: Das Haar und der Bart sollen von gelehrter Hand geschnitten sein. Und nicht sollen die Nägel hervorstehen und sauber sollen sie sein, und aus deinen Nasenlöchern soll kein einzelnes Haar hervorstehen. Nicht soll der Herr des schlecht riechenden Mundes eklig sein, und nicht soll der stinkende Bock, der Herr der Ziegenherde, unter der Achsel hausen. Das übrige sollen die leichten Mädchen machen und einer, wenn er als schlechter Mann einen Mann zu haben sucht.

    Interessiert und erstaunt las er das Schreiben und dachte einen Moment nach. Mh, den Spielplan betrachtend, bemerkte er, dass dann die Vorfühgrungen der Ars Amatoria etwas verkürzt werden müssten und die Schauspieler Doppelschichten Proben ansetzen müssten. Mhhhhhh. Nun warum nicht. Für eine entsprechende Belohnung wären sie gewiss bereit.
    Also setzte er ein Schreiben auf und reichte dieses dem Sklaven.
    "Überbring dies Deinem Herrn mit den besten Wünschen von mir."

    Die waren schon lange abgeschlossen, aber eine Kleinigkeit musste dieser Tage noch umgebaut werden.
    "Und es ist sonst alles klar? Sehr schön. Die Einladungen gehen dann noch dieser Tage raus."
    Nach einer kurzen Besprechung ging er wieder zurück zum nächsten Termin.

    Er betrat ein paar Tage später das Büro.
    "Noctifer, sei so gut, ich brauche eine Liste aller Gentes, die in Mogontiacum wohnen. Such mir die doch bitte mal heraus.
    Später dann brauche ich Dich noch für ein Einladungsschreiben, dass Du bitte weiterschicken sollst.
    Bring die Sachen dann in mein Büro."
    Sprachs, lächelte und war wieder raus. Er hatte viel zu tun und es eilig.

    Inzwischen, wenn jene auf einem Polster herumgetragen wird, dann tritt unauffällig zur Sänfte deiner Herrin; und damit niemand die gehassten Ohren den Worte entgegenbringt, verbirg sie so gut es geht mit schlauen Zeichen. Sei es, dass sie unbeschäftigt in der weitläufigen Säulenhalle spaziert, dann verbinde auch du dort die gemeinsamen Zeiten, und geh einmal voraus, dann folge ihrem Rücken, und einmal eile und geh einmal langsam. Es bereite dir auch kein Schamgefühl, an einigen in der Mitte liegenden Säulen vorbeizugehen oder an ihrer Seite zu folgen. Nicht soll sie ohne dich wohlgestaltet im kurvigen Theater sitzen. Was du erblicken willst, wird jene auf ihren Schultern herantragen. Auf jene wirst du zurückschauen dürfen, du wirst jene bewundern dürfen, sprich viel mit den Augenbrauen und viel mit Zeichen. Und du sollst applaudieren, wenn ein Mime irgendein Mädchen umhupft, und du sollst jenen begünstigen, wer auch immer liebend dargestellt wird. Wenn sie aufsteht, wirst auch du aufstehen; Solange jene sitzt, wirst du sitzen: Verliere deine Zeit nach der Lust deiner Herrin.

    Wenn du gut gemieden hast, wird sie dennoch (etwas) davontragen. Die Frau findet eine Kunst, durch die sie die Mittel eines Liebhabers ruft. Zur kauflustigen Herrin wird ein leicht begürteter Kaufmann kommen, und er wird, während du sitzt, seine Waren hervorholen. Jene wird bitten, dass du diese begutachtest, dass du zu verstehen scheinst. Sie wird dir Küsse geben, dann wird die dich bitten, dass du kaufst. Sie wird schwören, damit auf Jahre hinaus zufrieden zu sein; nun müsse sie es haben, nun, wird sie sagen, sei es gut, gekauft zu werden. Wenn du vortäuschen wirst, kein Geld zu haben um zu bezahlen, werden Schuldbriefe gefordert, und du wirst bereuen, schreiben zu können. Was, wenn sie durch einen angeblichen Geburtstagskuchen Geschenke fordert und jedesmal Geburtstag feiert, wenn sie etwas braucht? Was, wenn sie sehr traurig über einen erlogenen Schaden trauert und erdichtet, dass ihr ein Edelstein vom Ohr gefallen ist? Vieles erbitten sie, weil sie es brauchen, aber wollen das Gegebene nicht zurückgeben. Du gehst zugrunde, und für deinen Schaden gibt es kein Dankeschön. Nicht wären mir, damit ich die gottlosen Künste der Dirnen verfolge, zehn Münder mit genauso vielen Zungen genug. In geglättete Tafeln eingegossenes Wachs möge die unbekannten Gewässer wagen, eine Wachstafel soll als Mitwisserin deines Geistes vorangehen. Sie möge deine Schmeicheleien und nachgemachten Worte der Liebe übertragen, und wer auch immer du bist, füge nicht wenige Bitten hinzu. Auf die Bitte hin schenkt Achill (hatte Hektor getötet) Priamus (Vater von Hektor, König von Troja) den Leichnam Hektors, der zornige Gott wird durch eine bittende Stimme überredet. Versprich recht viel, denn was schadet es, zu versprechen? Reich an Versprechen kann jeder beliebige sein. Wenn sie einmal geglaubt wird, hält Hoffnung für lange Zeit. Jene ist zwar eine trügerische Göttin, aber dennoch eine geeignete. Wenn du etwas gegeben hast, kannst du durch Vernunft verlassen werden. Sie wird das Erhaltene mitnehmen, und nichts wird sie verloren haben. Aber was du nicht gegeben hast, soll immer so erscheinen, als ob du es geben willst. So täuschte ein unfruchtbarer Acker oft seinen Herren. So, damit er nicht verliert, hört der Spieler nie auf zu verlieren, und oft ruft der Würfel die gierigen Händen zurück. Das ist nötig, das ist eine Aufgabe, ohne erstes Geschenk verbunden zu werden. Damit sie nicht umsonst gegeben hat, was sie gibt, wird sie es wie immer geben. So möge dann ein Brief kommen, mit schmeichelnden Worten aufbereitet, und es möge ihre Sinneshaltung erforschen und als erster den Weg wagen: Briefe, die auf einem Apfel zu ihr kamen, täuschten Kydippe (Accontius liebte sie, schrieb Schwur auf Apfel, den sie aß), und unwissentlich wurde das Mädchen durch ihre Worte besiegt. Erlerne die guten Künste, ich mahne dich, römische Jugend, nicht nur, um verängstigte Angeklagte zu schützen: Wie das Volk, der strenge Richter und der belesene Senat, so wird auch das Mädchen, durch Beredsamkeit besiegt, sich ergeben. Aber deine Kräfte mögen sich verstecken, damit du nicht verlassen bist auf der Stirn, es mögen deine Stimmen entfliehen vor weichen Worte. Wer, wenn nicht ein von seinem Verstand verlassener, deklariert für die zärtliche Freundin? Oft war geschriebenes ein starker Grund für Hass. Dein Gespräch sei glaubhaft, deine Worte vertraut, dennoch (auch) schmeichelnd, damit du anwesend zu sprechen scheinst. Wenn sie nicht das Geschriebene annimmt und es ungelesen zurückschickt, dann erhoffe, dass sie es lesen wird und halte dich an das Vorgenommene. Mit der Zeit kommen schwierige Jungstiere zu den Pflügen, mit der Zeit lernen Pferde, die weichen Zügel zu erdulden. Durch heftige Verwendung wird der eiserne Ring durchgewetzt, die krumme Pflugschar geht durch den Kampf mit der Scholle zugrunde. Was ist härter als Gestein, was ist weicher als Wasser? Dennoch werden harte Steine durch weiches Wasser ausgehöhlt. Selbst Penelope wirst du mit der Zeit – bleib nur hart – besiegen. Du siehst, dass Pergamus spät, aber dennoch fiel. Sie laß es und will nicht zurückschreiben, dann zwinge sie nicht. Du mach nur, dass sie von dir Schmeicheleien liest. Die, die wollte, gelesen zu haben, wird auch auf das Gelesene zurückschreiben wollen. Mit einer Anzahl kommen diese Dinge und in ihrem Grad. Vielleicht kommen auch zuerst traurige Briefe die bitten, dass du sie nicht beunruhigen sollst. Sie fürchtet, was jene erbittet. Was sie nicht bittet, das erhofft sie, nämlich dass du nicht ablässt. Lass nicht ab, und deine Wünsche werden in Erfüllung gehen.

    Der, der meint, dass nur fleißige Bauern und Seeleute auf den richtigen Zeitpunkt achten müssen, täuscht sich. Nicht immer darf man die Saat der Ceres den täuschenden Äckern anvertrauen, nicht immer das hohle Schiff dem grünen Wasser, auch ist es nicht immer sicher, zarten Mädchen zu angeln. Oft wird dasselbe besser gelingen, nachdem Zeit gegeben wurde. Wenn der Geburtstag oder die Kalenden nahe sind, (die Kalenden,) die Venus befiehlt, auf den Mars folgen zu lassen, sei es, dass der Zirkus nicht, wie er es vorher war, mit Figürchen geschmückt ist, sondern die Reichtümer der Könige ausstellt, dann verschiebe das Werk. Dann herrscht trauriger Winter, dann drohen die Pliaden, dann taucht das Sternbild des zarten Haedus ins Meer. Dann ist es gut, abzulassen; Wenn sich irgendwer dann dem Meer anvertraut, hielt kaum die Wrackteile des zerschmetterten Schiffs. Dann darfst du anfangen, an dem Tag, an dem traurig die Allia von den Wunden der Latiner blutig war, oder an dem geschäftsfreien (für Geschäfte weniger geeigneten) siebenten Festtag, den der palästinensische Syrer zu feiern pflegt. Am allermeisten ungewiss aber sei dir der Geburtstag der Freundin – jener Tag sei für dich ein Schwarzer, an dem man etwas schenken muss.

    Flavius Duccius Germanicus



    An den LAPP Traianus Germanicus Sedulus


    Salve LAPP Germanicus Sedulus,


    ich grüße Dich! Fern ab von der Heimat und den Geschehnissen dort harre ich jeder aufzutreibender Information und den Dingen, die in Germanien gerade passieren.
    Wäre es Dir möglich Deine Scriba, meine geschätzte Cousine, zu bitten mir in Deinem Auftrage regelmäßig Berichte zukommen zu lassen? Ich bin sicher, auch der Imperator interessiert sich für diese Berichte, zumal es ja um Germanien, bei meiner Abreise recht unruhig stand.
    Zur Zeit halte ich mich im Gefolge des Imperators in Tarraco auf, wo die Spiele stattfinden.
    Ich wäre Dir und meiner Cousine zutiefst dankbar.


    Vale bene
    FDG
    QP

    Bis hier macht dir Thalia, die auf ungleichen Rädern (wg. Elegischem Distichon) fährt, Vorschriften, von wo du suchen sollst, was du lieben könntest wo du Netze aufstellen sollst. Jetzt beabsichtige ich, dir zu sagen, mit welchen Kunstgriffen die, die dir gefiel, gefangen werden muss, was weichere Kunstgriffe erfordert. Wer auch immer und wo, Männer, ihr seid, merkt euch mit aufmerksamem Geist, und als begünstigendes Volk seid für meine Verheissungen da.


    Selbstvertrauen


    Zuerst möge die Zuversicht in deinen Geist kommen, dass alle eingenommen werden können: Du wirst sie fangen, du spanne nur deine Netze aus. Eher mögen die Vögel im Frühjahr schweigen, eher die Zikaden im Sommer, eher kann der maenalische Hund vor dem Hasen davon laufen, als dass eine Frau einen jungen Mann zurückweist, nachdem er Schmeicheleien gewagt hat. Auch die wird wollen, von der du glaubst, dass sie gar nicht will. Und wie willkommen die heimliche Venus einem Mann ist, so sehr ist sie es dem Mädchen. Der Mann verbirgt sie schlecht, jene begehrt sie besser versteckt. Sollte es den Männern passen, dass wir keine vorher fragen, wird dir Frau schon geschlagen die Rolle der Bittenden spielen. Auf den weichen Wiesen muht dem Stier die Kuh zu, immer wiehert die Stute dem behuften Pferd zu. Weniger Lust haben wir und eine nicht so wilde. Die Glut des Mannes hat eine gesetzmäßige Grenze. Was soll ich Byblis erwähnen, die in abgewehrter Liebe zum Bruder brannte und für ihr Verbrechen sich tapfer mit dem Strang gerächt hat? Myrrha (in Baum verwandelt worden) liebte ihren Vater, aber nicht, wie eine Tochter es sollte, und nun ist sie von Rindern, die sie beengen, verborgen. Durch die Tränen jener, die der duftende Baum ausgießt, salben wir uns, und der Tropfen trägt den Namen der Herrin. Es gab einen schneeweißen Stier (Zeus verwandelte sich manchmal in Stier) in den schattigen Tälern am Fuß der waldigen Ida (Geburtsort von Zeus), der Ruhm der Herde, der in der Mitte zwischen den Hörnern schwarz gekennzeichnet war. Es gab einen einzigen Fleck, das Übrige war weiß wie Milch. Jenen erwünschten die Kühe von Cnossus und Cydonae auf ihrem Rücken zu tragen. Pasiphae (Frau von König Minos von Kreta, Mutter von Minotauros; halb Mensch, halb Stier, in Labyrinth) freute sich, die ehebrecherische Geliebte für den Stier zu werden. Gehässig hasste jene die schönen Rinder. Ich singe von Bekanntem; Das kann Kreta, das hundert Städte trägt, nicht leugnen, auch wenn es lügnerisch ist. Selbst sollte sie dem Stier frisches Laub und ganz zartes Gras mit ungeübter Hand geschnitten haben. Sie begleitet die Zugtiere, und nicht hält sie, die gehen will, die Rücksicht zu ihrem Gatten zurück. Minos wurde von einem Rind geschlagen. Was, Pasiphae, nützt es dir, kostbare Gewänder zu tragen? Jener dein Ehebrecher hat keinen Sinn für Kostbarkeiten. Was nützt dir, wenn du zum Vieh auf die Bergweide eilst, der Spiegel? Was ordnest du so oft, Törichte, deine Haare? Dennoch glaube dem Spiegel, der dir verneint, eine Kuh zu sein: Wie würdest du wünschen, dass an deiner Stirn Hörner wachsen! Sei es, dass dir Minos gefällt, dann suche keinen Ehebrecher; sei es, dass du lieber einen Mann täuschen willst, dann täusche ihn mit einem Mann. Nachdem die Königin ihr Gemach verlassen hatte, stürzt sie sich in Wälder und Berge wie eine Bacchantin, die vom aonischen Gott besessen ist. Ach, wie oft sah sie eine Kuh mit ungleichem Blick und sagte: “Warum gefällt jene nur meinem Herren?” Schau, wie sie vor ihm selbst im zarten Gras herumspringt. Nicht zweifle ich, dass sie meint, als Dumme schön zu sein. So sprach sie und ließ sofort aus der riesigen Herde wegführen, befahl, sie unverdienter Weise unter das krumme Joch zu ziehen, oder zwang sie vor Altären als Opfer gedacht zu töten und hielt die Eingeweide der Geliebten in der vergnügten Hand. Wie oft befriedete sie Gottheiten durch die Ermordung von Rivalinnen und sprach, während sie die Eingeweide hielt, “Geht und gefallt dem Meinen”, und bald wünschte sie, Europa (auf Stier entführt worden) zu werden, bald Io, weil die eine eine Kuh ist, die von einem Rind geführt wurde. Dennoch erfüllte sie der Führer der Herde, getäuscht durch eine Kuh aus Ahornholz, und durch Nachkommenschaft wurde der Urheber enthüllt. Wenn sich die Kreterin (Aerope) der Liebe zu Thyestenes (Schwager; aß eigene Kinder, die er vom Mann der Aerope vorgesetzt bekam) enthalten hätte (und wieviel ist es, einen Mann entbehren zu können!), hätte Phoebus die Reise nicht in der Mitte abgebrochen, und er wäre nicht mit den Pferden, nachdem der Wagen umgekehrt war, zurück zu Aurora gefahren. Nisus (belagerte Minos) stahl seine Tochter (liebte Minos, nahm deshalb die Zauberhaare weg) die purpurfarbenen Haare, ihren Unterleib umgeben rasende Hunde. Atridus (Agammemnon), der dem Mars auf dem Land und der Neptun (Irrfahrten) auf dem Meer entfloh, war das grässliche Opfer seiner Frau (Clytaemnestra, erschlug mit Ehemann Agammemnon, der vom Krieg zurückkam, Orest und Elektra (Kind), brachte Mutter um). Wem wurde nicht unter Tränen erzählt über die Verbrennung (in Gift getränktes Kleid angezogen) der ephyraeischen Creusa und über die vom Tod der Kinder blutverschmierte Mutter? Phoenix (Stiefsohn der Phaedra, die sich in A. und H. verliebte, darauf tötete Agammemnon P. und H.), der Sohn Amyntors, weinte durch leere Augen; die rasenden Pferde zerrissen Hippolytus. Was, Phineus, stichst du deinen unschuldigen Söhnen die Schwellen aus? Die Strafe wird sich auf deinen eigenen Kopf wenden. Das alles wurde durch weibliche Lust bewirkt; Heftiger als die Unsrige ist sie und wilder. Also gemma, zögere nicht, alle Frauen zu erhoffen: Kaum wird unter vielen eine einzige sein, die dich abweist. Die, die geben, welche auch immer abweisen, freuten sich dennoch, gefragt worden zu sein: Wenn du schon enttäuscht wirst, ist deine Zurückweisung (doch) sicher. Aber warum sollst du getäuscht werden, wenn neue Lust willkommen ist und mehr fremde Dinge die Seelen einnehmen als eigene? Immer ist die Saat auf fremden Äckern fruchtbarer und das benachbarte Kleinvieh hat größere Fruchtbarkeit.


    Vom Umgang mit der Dienerin


    Doch vorher möge es deine Sorge sein, die Magd des Mädchens, das du fangen möchtest, kennenzulernen. Jene wird dir den Zugang erleichtern. Schau, dass jene die nächste Beraterin deiner Herrin ist und eine nicht zu wenig treue Mitwisserin für verschwiegene Witze. Diese bestich durch Versprechungen, diese bestich mit Bitten: Was du anstrebst wirst du, wenn jene es nur will, leicht bekommen. Jene wird die Zeit aussuchen (auch Mediziner beachten die Zeit), zu der der Geist der Herrin leicht ist und geeignet, erobert zu werden. Der Geist wird bereit sein, erobert zu werden, wenn er sich äusserst erfreut entfaltet wie die Saat auf fettem Boden. Die Herzen sind selbst offen, während sie sich freuen und durch keinen Schmerz betrübt sind. Dann kommt Venus durch schmeichelnde Kunst zu Hilfe. Damals wurde Troia, als es traurig war, mit Waffengewalt verteidigt. Als es fröhlich war nahm es ein Pferd auf, das schwer war durch die (Last der) Soldaten. Auch dann muss man sie verführen, wenn sie durch eine Rivalin verletzt betrübt ist. Dann wirst du dir Mühe geben, dass sie nicht ungerächt bleibt. Möge sie die Dienerin, wenn sie frühmorgens ihr Haar kämmt, aufhetzen, und wie ein Segel dem Ruder helfen und mit sich leise murmelnd sprechen: “Aber, so meine ich, nicht konntest du selbst ihm mit barer Münze zurückzahlen.” Dann möge sie von dir sprechen, dann möge sie überzeugende Worte hinzufügen und schwören, dass du umkommst durch krankhafte Liebe. Aber eile, damit die Segel nicht fallen und die Winde nachlassen. Die Wut schmilzt wie das zerbrechliche Eis mit der Zeit. Du fragst, ob es auch nützt, die Magd selbst zu verführen? Indem du dir solches erlaubst, gibt es ein großes Risiko. Die eine wird durch den Liebesgenuss eifriger, die andere müßiger. Die eine bereitet dich als Geschenk für ihre Herrin, jene für sich selbst. Im Ausgang ist der Zufall: Mag dieser dem Gewagten auch günstig sein, rate ich dir dennoch, dich zu enthalten. Ich möchte nicht über abschüssiges Gebirge marschieren und über spitze Berggipfel, und kein junger Mann wird durch meine Führung gefangen werden. Wenn aber jene dennoch dir gefällt, während sie Briefchen übergibt und annimmt, durch die Gestalt, nicht nur durch ihren Eifer, bemächtige dich zuerst der Herrin, jene soll als Begleiterin folgen. Nicht darfst du die Liebe mit der Magd zuerst beginnen. Das eine mahne ich dich, wenn der Kunst irgend etwas geglaubt werden kann und wenn der stürmische Wind nicht meine Worte über das Meer treibt. Entweder du wagst es nicht oder stell es fertig: Die Anklage wird aufgehoben, wenn sie selbst einmal in einen Teil des Verbrechens kommt. Es ist nicht nützlich, wenn ein Vogel mit Leim an den Flügeln entflieht, es ist nicht gut, wenn ein Eber aus dem weitmaschigen Netz rauskommt. Der Fisch, der vom Haken verletzt ist, möge hängen bleiben: Wenn du sie verführt hast, bleib standhaft und weich nicht von der Stelle, außer als Sieger. Aber es soll gut gehütet bleiben: Wenn dein Spion gut gehütet wird, wird dir immer die Nachricht deiner Freundin helfen.

    Was könnte ich dir noch für Versammlungsorte von Frauen, die für die Jagd geeignet sind, aufzählen? Der Sand wird meiner Zahl weichen. Was soll ich noch Baiae berichten, die Strände, die Baiae umgeben und das Wasser, das durch warmen Schwefel raucht? Einer, der von hier eine Wunde im Herz zurückbrachte, meinte: “Nicht so gesund, wie man berichtet, ist dieses Wasser.” Siehe, da ist der Dianatempel im Wald vor der Stadt und die Königswürde, mit schadender Hand durch die Schwerte gewonnen; jene, mag sie eine Jungfrau sein, mag sie die Pfeile Cupidos hassen, gab dem Volk doch viele Wunden, und viele wird sie noch geben.

    Auch die Gastmähler mit aufgestellten Tischen geben Gelegenheit; es gibt außer den Weinen etwas, was du dort anstrebst. Oft hat dort der purpurfarbene Amor mit zarten Armen die herangezogenen Hörner des Bacchus gedrückt, und wenn die Weine die durstigen Flügel des Cupido gesprengt hatte, so blieb er stehen und stand schwerfällig auf dem eingenommenen Platz. Jener freilich schüttelt die feuchten Federn schnell, aber dennoch schadet es, die Brust durch Amor bespritzen zu lassen. Die Weine bereiten die Stimmung und macht sie für Liebesglut passend; Die Sorge flieht und wird mit viel Wein weggewaschen. Dann kommt das Lachen, dann nimmt der Arme Hörner an, dann gehen der Schmerz und die Sorgen sowie die Falten von der Stirn. Dann öffnet die Einfachheit die Sinne, was sehr selten in unserem Jahrhundert passiert, weil der Gott die Künste vertreibt. Dort raubten oft die Mädchen die Herzen der jungen Männer und die Venus war im Wein wie Feuer im Feuer. Hier glaube nicht zu sehr der trügerischen Lampe: Dem Urteil über die Form schaden die Nacht und der Wein. Im Licht betrachtete Paris die Göttinnen und bei offenem Himmel, als er zu Venus sagte: “Du besiegst jede von beiden, Venus.” In der Nacht sind die Fehler verborgen und jeder Mangel wird verziehen, und jene Stunde macht jede Beliebige schön. Befrage über Edelsteine, über mit Purpur gefärbte Wolle, über Aussehen und Körper den (/bei) Tag.

    Was war, als Caesar bei der Vorführung der Seeschlacht Persische und Athenische Schiffe einführte? Doch kamen von beiden Meeren junge Männer, von beiden Meeren Mädchen, und in Rom was die riesige Welt. Wer fand in dieser Schar nichts, was er lieben hätten können? Ja, wie viele quälte die fremde Liebe! Siehe, Caesar bereitet sich vor hinzuzufügen,, was für die Herrschaft über die Welt fehlte. Bald, äusserster Orient, wirst du uns gehören. Parther, bestraft wirst du werden. Freut euch, Begrabene des Crassus, und Zeichen, die Barbarenhände nicht sehr geduldet haben. Der Rächer ist hier und lässt den Führer in seinen ersten Jahren bekennen und betreibt als Bub, obwohl es nicht die Sache eines Buben ist, Kriegshandlungen. Zählt nicht ängstlich die Geburten der Götter. Den Kaisern wird der Mut vor dem Todestag zuteil. Schnellerer erhebt sich der himmlische Geist als das gesetzliche Alter und erträgt schlecht das Übel der faulen Verzögerung. Jupiter war klein und zerquetschte mit seinen Händen zwei Schlangen, und schon im der Wiege Jupiters würdig. Und wie klein warst du Bacchus, der du auch heute ein Bub bist, als sich das besiegte Indien vor deinen Thyrserstäben fürchtete. Glücklich und im Alter deines Vaters, Bub, wirst du die Waffen bewegen, vom Alter und Glück wie dein Vater. Unter so einem großen Namen schuldest du einen solchen Anfang, nun der Erste unter den Jungen, dann der der Alten. Wenn du Brüder hast, räche die gekränkten Brüder, wenn du einen Vater hast, so beschütze das Rechts des Vaters. Die Waffen hat dir dein Erzeuger und der des Vaterlandes angelegt. Der Feind raubt gegen den Willen des Vaters das Königreich. Du wirst heilige Waffen tragen, jener verbrecherische Pfeile. Für dein Zeichen wird Recht und Pflichtbewusstsein stehen. Im Prozess werden die Parther besiegt, so sollen sie auch mit Waffen besiegt werden: Möge mein Führer die Macht des Orients Latium übergeben. Vater Mars und Vater Caesar, gebt dem Gehenden göttlichen Segen: Denn der eine von euch ist ein Gott, der andere wird es sein. Du wirst gewinnen, ich prophezeie es, und durch meine Gedichte werde ich die Schwüre einlösen, und mit lauter Stimme werde ich dich besingen müssen. Du wirst feststehen und den Kriegstrupp durch meine Worte auffordern (oh mögen meine Worte nicht deiner Seele fehlen). Ich werde sagen, wie die Parther Rücken an Rücken und die Römer Brust an Brust gingen und die Spieße, die der Feind vom abgewandten Pferd schießt. Parther, der du fliehst um zu siegen, was bleibt dir übrig, der du besiegt bist? Parther, nun schon hat dein Mars ein übles Vorzeichen. Als wird dieser Tag sein, an dem du, Schönster aller Sachen, mit vier schneeweißen Pferden in Gold gehüllt kommen wirst. Davor werden Führer gehen, den Hals beschwert mit Ketten, damit sie nicht, wie früher, durch die Flucht sicher sein können. Froh werden junge Männer und gemischte Mädchen zuschauen, und dieser Tag wird allen die Seelen erheitern. Und wenn jemand eine von denen nach den Namen der Könige fragt, welche Orte, Berge und Gewässer mitgetragen werden, beantworte alles, nicht nur wenn irgendeine fragte. Und was du nicht weißt, bring vor, als ob es dir gut bekannt wäre: Das ist der Euphrat, die Vorderseite mit Schilf gekrönt; Dem die Haare bläulich hinunterhängen, wird der Tigris sein; Diese halte für Armenier, das ist das Persien von Danae; Jene Stadt war in achaemeniuschen Tälern; Jener oder jener sind Führer, und waren es, und die, die du nennst, werden, wenn du kannst, wahr sein, wenn du weniger gut kannst, dennoch passend sein.

    Der Wettstreit der edlen Pferde soll nicht an dir vorbeigehen. Der Zirkus, der viel Volk fasst, hat viele Vorteile. Keineswegs braucht man die Finger, durch die du Geheimnisse mitteilst, und nicht musst du die Nachricht durch ein Kopfnicken bemerken: Ganz nah setz dich zur Herrin, ohne dass dich einer daran hindert; verbinde deine Seite ununterbrochen ihrer Seite, wie du es vermagst. Und gut ist es, dass die Linie zwingt, verbunden zu werden, solltest du nicht wollen, und dass du durch das Gesetz des Platzes das Mädchen berühren musst. Hier soll von dir der Anfang eines verbindenden Gesprächs gesucht werden, und die Worte des Publikums sollen die ersten Äusserungen ermöglichen. Mach, dass du eifrig suchst, wessen Pferde kommen, und zögere nicht, wer immer es sein wird, den jene unterstützt, zu begünstigen. Aber wenn der Festzug häufig mit elfenbeinernen Götterbildern gehen wird, klatsche du der Herrin Venus mit begünstigender Hand. Und wenn es geschieht, dass auf den Schoß des Mädchens zufällig ein Staubkorn gefallen ist, muss es mit den Fingern weggeschüttelt werden. Und wenn es kein Staubkorn geben wird, putze dennoch das gar nicht vorhandene weg: Jeglicher Grund soll für deine Pflicht geeignet sein. Wenn der Umhang allzu sehr herabgeglitten auf dem Boden liegen wird, raffe ihn auf, und hebe ihn eifrig - schmutzig vom Boden - herauf. Sofort, der Preis der Mühe, werden deine Augen den Anblick der Beine genießen, wobei das Mädchen es dulden wird. Schaue ausserdem zurück, wer auch immer hinter euch sitzt, dass er nicht mit dem entgegengestellten Knie den weichen Rücken drückt. Kleinigkeiten fassen leichte Gemüter. Es war vielen nützlich, mit leichter Hand den Polster gerichtet zu haben. Ebenfalls war es nützlich, mit einem zarten Fächer Luft zugefächelt zu haben und unter den zarten Fuß einen geschwungenen Schemel gegeben zu haben. Diese Zugänge für neue Liebe bieten der Zirkus und die tränenbringende Arena auf dem besorgten Forum. In dieser Arena kämpfte oft der Sohn der Venus, und der, der die Wunden betrachtete, hat nun selbst eine Wunde: Während er sprach und die Hand berührte und das Büchlein verlangte und fragte, nachdem er den Wettbetrag erbracht hatte, wer gewinnen würde, seufzte er verwundet, spürte das schnelle Geschoß und war selbst ein Teil des Spiels, das er betrachtete.