Beiträge von Manius Matinius Fuscus

    Zitat

    Original von Octavius Germanicus Callidus


    Ja verwirrt bin auch ein wenig, das muß ich zugeben. Von wegen einer Bande, nein ist mir eigentlich nichts bekannt. Man könnte noch auf Legionäre tippen die Geld brauchen um ihre Spielschulden zu bezahlen. Aber sollten die erwischt werden steht ihnen nichts Gutes bevor. Nein ich glaube es waren Germanen die ein wenig Unruhe stiften wollten...


    "Hm, nun gut. Sehen wir, was Deine Ermittlungen herausbekommen. Halte mich bitte auf dem Laufenden.
    Vale!"
    Er verabschiedete sich und verliess dann das Büro wieder.

    Aber du jage besonders in den runden Theatern: Diese Orte sind fruchtbarer als dein verwegenster Wunsch.
    Dort wirst du finden, was du liebst, womit du spielen kannst, und was du einmal berührst, und was du halten willst. Wie die Ameise häufig im langen Zug herumgeht, wobei sie mit dem körnertragenden Mund die gewohnte Speise schleift, oder wie Bienen , wenn sie die geliebten Täler und duftenden Weideplätze erreicht haben, und durch Blumen und hohen Thymian streifen, so strömt die Frau sehr herausgeputzt zu den wohlbesuchten Spielen; die Menge behinderte oft mein Urteil. Sie kommen, um zu sehen, sie kommen, um selbst gesehen zu werden. Jener Ort bringt einen Schaden für das saubere Schamgefühl mit sich. Als erster hast du die aufregenden Spiele gemacht, Romulus, als die geraubte Sabinerin die ledigen Männer erfreuten. Weder hingen damals über dem marmornen Theater Sonnensegel, noch war die Bühne durch flüssiges Kokosnussöl gerötet gewesen. Dort waren Laubbäume, die das waldreiche Palatium hervorgebracht hatte, einfach Kunst aufgestellt, die Bühne war ohne Kunst. Das Volk saß auf aus Rasenstücken gemachten Stufen, wobei irgendein Laubkranz die struppigen Haare bedeckte. Sie blickten zurück und jeder merkte sich mit den Augen das einzelne Mädchen, das er will, und erwägen viel mit schweigender Brust. Und während ein tuskischer Flötenspieler eine einfache Melodie darbot, und ein Tänzer den geebneten Boden ständig mit dem Fuß stampft, gab mitten im Beifall (damals entbehrte das Klatschen der Kunst) der König dem Volk plötzlich die Zeichen zum Raub. Sofort sprangen sie auf, durch Geschrei ihre Absicht kundtuend, und sie betouchten die Jungfrauen mit gierigen Händen. Wie vor den Adlern die Tauben fliehen, die sehr erschreckte Schar, und wie beim Anblick der Wölfe das junge Schaf flieht, so fürchteten jene die ohne Gesetz herbeistürzenden Männer; Es blieb in keiner die Farbe, die ihr vorher war. Denn die Angst war eines, das Aussehen der Furcht nicht eines: Ein Teil raufte sich das Haar, der andere Teil saß fassungslos da; Eine schweigt traurig, eine andere ruft vergebens die Mutter; Diese klagt, diese staunt; Diese bleibt, jene flieht. Die geraubten Mädchen, die hochzeitliche Beute, werden weggeführt und die Angst selbst konnte viele schmücken. Wenn sich irgendeine zu sehr gewehrt hat und den Begleiter abgelehnt hatte, trug der Mann selbst die aufgehobene an der gierigen Brust und meinte so “Warum entstellst du die zarten Augen mit Tränen? Was der Mutter der Vater ist”, sagte er, “werde ich dir sein.” Romulus, du allein verstandest es, den Soldaten Vergünstigungen zu geben: Auch ich werde Soldat, wenn du mir solche angenehmen Dinge gewährst. Freilich bleiben seit dieser geheiligten Sitte die traurigen Theater gefährlich für die schönen Mädchen.

    "Ja, das habe ich eben noch mitbekommen.
    Mh, Germanen, erscheint mir fast unglaubwürdig. Eben aus Deinem genannten Grund. Sei denn sie wollten Verwirrung stiften. Aber sowas trau ich denen nicht zu.
    Und Diebesbande. Ist Dir da denn was bekannt zu?"

    Es war erstaunlich, wie sie ein Buch, eine Anleitung umzusetzen wussten in einer Gruppe, im Spiel und dabei nicht nur fesselten, nein bannten.
    Bewundernswert dabei die Agilität.
    Und doch hätte ein Römer wohl nur abfällig über das "Provinztheater" gesprochen. Aber er war sehr stolz auf dieses Theater.

    Du spaziere nur langsam im Schatten der Pompeianischen Säulenhalle, wenn die Sonne an den Rücken des Herkulischen Löwen herankommt, oder wo die Mutter zu den Geschenken des Sohnes ihre Geschenke dazugab, ein Werk reich an auswärtigem Marmor. Auch darfst du nicht die mit alten Bildern geschmückte Säulenhalle meiden, die den Namen ihres Urhebers, Livia, trägt, und in der die Beliden es wagen, den unglückseligen Vettern den Tod zu bereiten, und der wilde Vater mit gezücktem Schwert dasteht. Auch soll der Tag, an dem Adonis von Venus beweint wird, nicht an dir vorübergehen, und den vom syrischen Juden geheiligten und geehrten siebten Tag, nicht flüchte vor dem menphitischen Tempel der Kuh, die mit Leinen bekleidet ist (jene macht viele zu dem, was sie selbst für Jupiter war); Auch die Marktplätze passen für die Liebe– wer könnte das glauben? -, und oft wurde auf dem wortreichen Marktplatz jemand seine Flamme wiedergefunden. Wo beim Tempel der Venus, der aus Marmor ist, Appias ausgestoßenes Wasser in die Luft spritzt, an jenem Platz wird oft der Gelehrte von Amor gefesselt, wer auch immer sich vor anderen hütete, hütet sich nicht vor sich selbst. An jenem Platz fehlen dem Redegewandten oft seine eigenen Worten neue Sachen kommen, er muss seinen eigenen Prozess behandeln. Diesen belächelt Venus von den Tempeln, die angrenzend sind; Der, der eben Herr war, begehrt nun, Höriger zu sein.

    Solange es erlaubt ist und du mit lockeren Zügeln überall gehen kannst, wähle eine aus, der du sagst: “Du alleine gefällst mir.” Diese wird dir nicht durch die leichten Lüfte herabgefallen kommen; Deine Augen müssen das passende Mädchen suchen. Der Jäger weiss gut, wo er die Netze für die Hirsche spannt; er weiss gut, in welchem Tal der wütende Eber sich für gewöhnlich aufhält; den Vogelfängern sind die Büsche bekannt; Der die Angelhaken auswirft, weiss, welche Gewässer von vielen Fischen beschwommen werden: Auch Du, der du den Stoff für eine lang dauernde Liebe suchst, lerne zuerst, an welchem Ort ein Mädchen häufig ist. Nicht werde ich befehlen, dass der Suchende die Segel dem Wind übergibt. Nicht musst du, um zu finden, einen langen Weg oft betreten. Mag Perseus Andromeda von den schwarzen Inder holen, mag die Griechin von dem phyrgischen Mann geraubt werden. So viele und so schöne Mädchen wird Rom dir geben, so dass du sagst: “Es hat, was auch immer es auf der Welt gab.” Wie viele Felder Gargara, wie viele Weinreben Methymna hat, wie viele Fische vom Meer, wie viele Vögel vom Laub verdeckt werden, wie viele Sterne der Himmel, so viele Mädchen hat dein Rom: Die Mutter hat sich in der Stadt ihres Aeneas niedergelassen. Sei es, dass du von den ersten und noch wachsenden Jahren gefangen wirst, wird das richtige Mädchen vor deine Augen kommen. Sei es, dass du eine junge begehrst, werden die tausend (junge) gefallen: Du wirst gezwungen, deinen Wunsch nicht zu kennen. Sei es, dass dich zufällig das spätere und klügere Alter erfreut, wird auch, glaub mir, diese Schar ziemlich groß sein.

    Er führte Noctifer also in ihr neues Büro und stellte es ihr vor.
    "Nun, hier wirst Du in Zukunft also arbeiten. Zunächst ginge es darum all diese Dinge dort," er deutete auf einen großen Stapel an Pypyri und Wachstafeln. "In das Chaos etwas Ordnung reinzubringen. Die Wachstafeln müssen gesichtet werden nach Wichtigkeit und ggf. auf Papyrus abgeschrieben werden, dann sortiert und abgelegt.
    Wenn Du etwas brauchst, sage Bescheid. Du findest mich dann in meinem Büro."

    Er nickte lächelnd.
    "Ich glaube sogar, dass Colonia Augusta Treverorum die größte Herausforderung werden könnte, vielleicht bis dahin gar als Magistratus, je nachdem, wie gut Du Dich als Scriba machst."
    Er sah fragend bzgl. des Magistratspostens zu Sedulus.
    "Die Stadt ist groß und bietet sehr viel und der dortige Duumvir ist für gute Hilfe immer dankbar.
    CCAA hingegen erscheint auf Grund der nahen Grenze auch spannend. Ich denke, diese Punkte solltet ihr beide dann klären, wenn es soweit ist, aber wie auch immer, solltest Du auch die Zeit als Scriba nutzen um Dich über diese Städte schlau zu machen."
    Er sprach freundlich, aber geschäftig.


    ANTE DIEM III ID IUN DCCCLV A.U.C. (11.6.2005/102 n.Chr.)


    bis


    ANTE DIEM VII ID IUL DCCCLV A.U.C. (9.7.2005/102 n.Chr.)


    Publius Ovidius Naso
    Ars Amatoria






    ANTE DIEM XVII KAL AUG DCCCLV A.U.C. (16.7.2005/102 n.Chr.)


    bis


    ANTE DIEM V ID AUG DCCCLV A.U.C. (9.8.2005/102 n.Chr.)



    Aristophanes
    Der Friede

    Wenn einer in diesem Volk die Kunst des Liebens nicht kennt, soll er dies lesen und - durch das Lesen des Gedichts belehrt - lieben. Wie durch Kunst werden die schnellen Schiffen mit dem Segel und dem Ruder bewegt, durch Kunst werden die leichten Wagen bewegt: Von Kunst wird auch Amor gelenkt. Automedon war auch mit lockeren Zügeln fähig für die Wagen, Typhus war der Kapitän auf dem Argonautenschiff: Venus stellte mich als Lehrer der zarten Kunst voraus. Ich möchte Tiphys und Automedon der Liebe genannt werden. Jener freilich, der mich oft bekämpft, ist wild. Aber er ist ein Bub, sein Alter zart und fähig, gelenkt zu werden. Phillyrides vollendete Achill als Buben mit der Kithara und er zügelte seine wilde Gesinnung mit gefälliger Kunst. Der, der so oft Bundesgenossen, so oft Feinde erschreckt hat, soll sich vor dem so alten Mann sehr gefürchtet haben. Die Hände, die Hector spüren sollte, hat er auf Befehl des Lehrers zu den befohlenen Schlägen gewährt. Chiron ist der Lehrer des Aeaciden, ich bin der des Amor. Beide Buben sind wild, beide von Göttern geboren. Aber dennoch wird auch das Genick des Ochsen durch den Pflug beschwert, das Zaumzeug wird durch die Zähne des stolzen Pferdes zerscheuert: Auch mir wird Amor weichen, wenn er mich auch mit seinem Bogen verletzt, mag er auch seine geschwungenen Fackeln hin- und herschwingen. Je heftiger Amor mich fesselt, je heftiger er mich entzündet, desto besser tauge ich als Rächer für die angetanen Wunden. Ich, oh Phoebus, möchte nicht lügen, dass mir die Künste von dir gegeben wurden, auch werde ich nicht von der Stimme eines in der Luft befindlichen Vogels gemahnt, nicht sind Clio und die Schwestern der Clio für mich sichtbar, während ich, oh Ascra, in deinen Tälern hüte. Der Gebrauch bewegt dieses Werk: Gehorcht dem kundigen Seher. Ich werde Wahres singen. Stehe mir, Mutter des Amor, bei den begonnenen Sachen bei! Bleibt weit weg, zarte Kopfbinden, Anzeichen der Schamhaftigkeit, und langer Besatz (an der Tunika, Anm.), der du die Füße in der Mitte bedeckst: Wir werden über sicheren Liebesgenuss und gestatteten heimliche Liebesverhältnisse singen und in meinem Gedicht wird kein einziges Verbrechen sein. Als erstes, bemühe dich zu finden, was du lieben willst, du, der du als Krieger zum ersten Mal den Dienst antrittst. Als nächstes stellt sich die Aufgabe, das Mädchen, das dir gefällt, zu erweichen. Drittens, dass die Liebe lange andauert. Das ist das Ziel. Dieses Gebiet wird durch unsere Wägen eingekerbt. Das wird das Ziel sein, das vom eilenden Rad gestreift werden muss.

    Nachdem die Schauspieltruppe die anstrengenden Eröffnungsfeierlichkeiten auch erfolgreich hinter sich gebracht hatte und die Proben für das neue Stück beendet waren, standen sie wieder, vor zahlreichem Publikum, auf der Bühne.
    Diese neue Art der Kultur schien den Leuten zu gefallen.


    Auch Fuscus saß auf der Tribüne und freute sich auf eine Vorführung von Ovids Ars Amatoria.

    "Salve Legatus, nun, wir machen es am Besten kurz. Du hast mir Noctifer empfehlend zugesandt für die Stelle einer Scriba. Ich bin dafür dankbar, sehe allerdings nur für eine Weile wirklich Aufgaben für sie. Meiner Meinung nach wäre eine Stadt wie CCAA oder gar Colonia Augusta Treverorum viel besser für sie geeignet. Zum Einen von der Größe her, als auch vom Aufgabenvolumen, denn mir scheint, dass sie sehr erpicht auf viel Arbeit ist, die ich ihr nur für kurze Zeit bieten kann. Alles andere wird derzeit von dem Magistratus, mir und einigen anderen Helferlein schon gut abgedeckt.
    Ich würde ihr gerne zum Einstieg eine Arbeit anbieten, sehe aber nicht lange genug Volumen für sie.
    Das führt dazu, dass sie nun Dich, mit mir zusammen, bezüglich Zukunftsaussichten befragen will."

    Er musterte den jungen Mann vor sich und nickte.
    "Ja, aber Du solltest vorher mal ausschlafen. Man könnte meinen, Du hättest seit Wochen nicht mehr geschlafen."
    Er lächelte ihn freundlich an.