Beiträge von Manius Matinius Fuscus

    Er sah seinen Bruder an und lächelte. "Ich danke Dir, Camillus. Ich wusste, dass ich auf Dich zählen kann. Ich bin sicher, Duccius Germanicus würde mich nicht im Stich lassen und zur Not wäre da auch noch sein Klient, der es sicher auch gerne tun würde und mein Patron vielleicht auch, wenn ich ihn ernsthaft drum bitten würde, aber ich muss gestehen, ich hatte da an noch wen gedacht. Wobei ich hier sagen muss, dass es eine Weile auch Gerede geben würde. Denn man könnte das Gerücht aufbringen, die Ehe würde unter Inzestiösen Verhältnissen abgehen." Er fuhr sich leicht durchs Haar und lächelte verlegen. "Denn sie würde den Namen Matinius tragen, aber sie wär natürlich nicht von mir adoptiert."

    "Um ehrlich zu sein kann mich Metellus mal da küssen, wo die Sonne nie hinkommt, wenn Du verstehst, was ich meine. Er sollte auch mal weiter gucken als bis zu seiner Nasenspitze, aber das wird er nie, deshalb rege ich mich auch gar nicht weiter über ihn auf.
    Eines kannst Du mir Gewissheit sagen: Ich werde sie nicht verstoßen! Sie ist die erste und einzige Frau, wo ich vom ersten Moment an wusste, dass ich den Rest meines Lebens mit ihr zusammen sein will. Und das nicht nur heimlich hinter verschlossenen Türen, sondern offiziell und Seite an Seite. Ich will ihr keine Bastarde in die Welt setzen, ich will ihr ein gutes, sicheres und ehrliches Leben bieten, eines voller Liebe und wenn es sich ergibt auch gerne mit Erben, aber dann keine Bastarde! Nenn mich einen verträumten Trottel oder sonst etwas, aber ich sehe wahre Liebe so. Ich möchte sie bei mir haben, auch bei offiziellen Anlässen und sie nicht dem Tratsch und dem Gespött der menschen aussetzen, weil sie sie als meine Hure ansehen, denn nichts anderes würden sie. Du kennst die Leute!"
    Er hatte bemüht ruhig gesprochen, aber auch mit großem Ernst. "Und wenn Agrippa meint, mich dafür verstoßen zu müssen, dann kann er mir auch gestohlen bleiben!"
    Er lehnte sich zurück und betrachtete Plautius. "Ich dachte daran jemanden zu fragen sie zu adoptieren, damit würde sie das Bürgerrecht erhalten können und würde einer Gens angehören." Er sah seinen Bruder an und fragte sich, ob er an ähnliches dachte und was er wohl sagen würde, wenn er ihm erzählen würde, dass er sogar an ihn dabei gedacht hatte. Damit würde zwar eine Weile Getuschel aufkommen, weil es eine Art inzestiöse Ehe darstellen würde, aber das Geschwätz wäre vielleicht bald Schnee von gestern, wahrscheinlich sogar.

    Er schnaubte kurz. "Keinen Patron? Meine Güte, er ist zu sehr Republikaner." Er seufzte leise. "Ich bin froh, dass ich mich mit ihm nicht darum gestritten habe, eh nie mit ihm über Politik rede. Fangen wir mit Deinen einfachen Fragen an: Ich bin jemandes Klient. Der derzeitige Praetor, Senator Prudentius Commodus ist mein Patron. Und ich habe auch ein paar Leute, denen ich Vertraue. Zum Beispiel die Gens Duccia, bei denen ich in meiner gesamten Amtszeit in Mogontiacum gelebt habe. Der Pater Gentis ist nun der Duumvir der Stadt und seine Cousine die Magistra Scriniorum. Ausserdem ist er, meines Wissens nach, Klient der Augusta und mit ihm wohl auch die ganze Gens.
    Wahrscheinlich könnte ich in den meisten Belangen auch auf den Comes setzen, Germanica Aelia. Ihr Adoptivvater, Sedulus, war es damals, der mich nach Mogontiacum geholt hatte. Wobei ich glaube, dass das nicht die entscheidende Rolle bei all dem spielt."
    Er lehnte sich etwas vor, die Ellbogen auf die Oberschenkel und grübelte. "Nun zu Deiner eigentlichen Frage. Titiana ist eine sanfte, liebreizende Frau. Sie hat Humor und Takt und sie ist unendlich schüchtern und verängstigt, auch wenn Beides langsam besser wird. Sie fasst nicht schnell mit Menschen Vertrauen und dass sie es mit mir tat, ist wohl ein Wunder oder mag etwas mit Pentesilea, einer erstaunlichen Frau im Hause unseres Bruders, zu tun haben, die Titiana wohl aufgelesen hat und aufpäppelte.
    Irgendetwas, ich weiss nicht genau was, kann da nur vermuten, ist mit ihr in Tarraco passiert. Etwas, was ihr ganzes Leben verändert hat und sie zu einem schreckaften, ängstlichen und scheuen Wesen gemacht hat, welches erst langsam wieder zu sich selbst findet. So lange wir alleine sind, macht sie da schon sehr große Fortschritte, doch in Gegenwart von Fremden fällt sie gerne in ihre schüchterne und vorsichtige Art zurück."
    Er sah seinen Bruder offen an und dieser konnte sehen, dass Titiana ihm wahrlich viel bedeutete.

    Er verdrehte leicht genervt die Augen. "Du meinst mit dem Quaestor nicht unseren hochgeschätzten Neffen?" Sein Tonfall zeigte eindeutig, was er von dem Sohn seines Bruders hielt. Und seine Stimme klang auch nach der kann mir mal gestohlen bleiben, aber dann seufzte er. "Ich weiss, dass es Probleme gibt, aber ich bin gewillt, und das sehr ernsthaft, sie zu bitten meine Frau zu werden. Noch nicht jetzt, denn ich möchte sie nicht gänzlich überfallen, sie beginnt langsam wieder mehr sie selber zu werden, aber schon bald." Er rieb sich kurz über das Gesicht. "Du siehst Lösungsansätze?"

    Er erwiederte das Lächeln und drückte ihre Hand. Dann setzten sie sich und er hoffte, sie würden sich später vielleicht noch untereinander unterhalten können. Aber jetzt, während des Stückes, wollte er nur Titianas Nähe geniessen und ihre Hand halten, die er leicht an sich zog und mit dem Daumen verstohlen über ihren Handrücken fuhr.

    Na prima, er kam aber auch gleich auf den Punkt, dachte er innerlich seufzend. "Aus keiner," sagte er leiser als normal. "Sie ist eine Peregrina aus Tarraco, die ich dort, im Hause unseres Bruders, kennen und ich denkem auch dort schon lieben lernte." Er wusste nicht, was er dazu sagen würde, dass es eine Peregrina war, wo doch ihr Bruder sogar Proconsul war.

    Zitat

    Original von Camillus Matinius Plautius
    Centurio Matinius Plautius biegt um die Ecke und sieht zufällig seinen Bruder am Tor stehen.


    "Salve, mein Bruder! Na das ist ja eine Überraschung. Wie geht es Dir? Zumindest dürftest du in deiner Gewandung nicht so schwitzen wie ich oder die Torwache in unseren Rüstungen. Gerade erst habe ich einen Probatus von der Torwache ins Krankenhaus bringen lassen. Kreislaufkollaps in voller Rüstung. Na ja, passiert!"


    "Ahje," meinte er nur und schwieg lieber bezüglich der Hitze. "Dann wollen wir mal hoffen, er erholt sich bald. Nun, ich wollte zu Dir. Hast Du Zeit?"

    Er dachte schon eine Weile nach und war tief in Gedanken verhüllt. Und er war sich sicher, dass es Zeit wurde, dass er das, was ihm so Gedanken machte, mit einem Bruder besprechen musste. Vielleicht hatte der eine Idee. So setzte er sich hin und verfasste ein kleines Einladungsschreiben, beschloss aber selber zum Castellum zu gehen und ihn persönlich einzuladen, so er dort war, sonst musste das Schreiben reichen.

    "Dann wohl jarnichts," meinte er nur und nickte den Leuten zu. "Meine Herren, ich verabschiede mich dann und wünsche noch viel Erfolg dabei die Dinge zu verkaufen." Mit den Worten drehte er sich um, um die Tischlerei hinter sich zu lassen. Möbel musste er dann wohl woanders suchen für Titiana.

    Er war schon ein wenig genervt. "Ich mach Dir einen Vorschlag, Meister," meinte er betont. "Die Sänfte verkauf an jemanden wie den Comes oder an einen der Senatoren, aber nicht an mich. Wenn Du keine Möbel zu bieten hast, kommen wir wohl leider nicht ins Geschäft, bedauere," meinte er nicht wirklich unhöflich.

    Er lachte leise und meinte dann: "Wahrscheinlich hast Du Recht. Wobei ein halbes Jahr vielleicht etwas übertrieben ist," grinste er. "Aber angeblich soll es im Osten Gebiete geben, wo das tatsächlich der Fall ist, während im Sommer eine Hitze herrscht, in der selbst die von Rom wohl vor Neid erblassen soll."

    Er konnte nicht anders und lachte nun doch etwas lauter. "Der arme Rechus! Oder die armen Leute," meinte er mit immer noch einem breiten Grinsen. "Sicher finden wir noch ein paar solcher Leute, damit es auch wirklich für alle reicht. Aber bist Du sicher, dass nicht dann genau das einen Aufstand verursachen würde?"

    "Ich?" Er sah sie gespielt entrüstet an. "Wer sagt denn sowas," grinste er. "Ich biete Dir nur die einmalige Möglichkeit Dich in einem kleinen, privaten Kreis, ein wenig gehen zu lassen." So lange sie sich dann nicht zu viel gehen lässt, schliesslich ist Titiana auch noch da. Aber sowas traute er ihr eigentlich nicht zu.

    Er lächelte und merkte, wie sehr er es liebte, wenn sie lächelte, egal ob schüchtern oder nicht. "Ich glaube, das will ich für immer," meinte er etwas verlegen und folgte. Als sie saßen, legte er sanft und eher fragend, seinen Arm um ihre Schulter und zog sie vorsichtig, ihr den Spielraum sich dieser Umarmung zu entziehen lassend, ein Stück an sich heran. "Hast Du je die Sonnenuntergänge am Strand von Tarraco gesehen?" fragte er sie nach ein paar Herzschlägen in einem eigenartigen, beinahe romantischem Tonfall. "Wie der Himmel sich langsam in einen orangeroten bis hin zu violettem Farbton vermischt um dann langsam, während die Sonne immer tiefer ins Meer und Land versinkt, wieder blasser wird und im Osten bereits die ersten Sterne zu funkeln beginnen, kaum dass sie den Himmel nicht mehr erleuchtet." Er griff sachte nach ihrer anderen Hand und strich mit seinen Daumen über ihre Handrücken. "Dies hier ist nicht wirklich damit zu vergleichen und doch sind die Sonnenuntergänge hier auf ihre Art und Weise mindestens genauso schön wie dort." Er zögerte einen Moment, ehe er leise in der Nähe ihres Ohres sagte: "Und doch habe ich das Gefühl, die verblassen neben Dir zu etwas farblosem." Kaum hatte er das gesagt, lief er verlegen knallrot an, räusperte sich leise und sah zu Boden.

    Zitat

    Original von Titiana
    Sie betrat recht spät diese Räumlichkeiten und sah sich um. Sie sah sehr verloren aus wie sie mit ihrer cremefarbenen Tunika dort stand und die hochgesteckten Haare ihr Gesicht noch mehr zur Geltung brachten. Sie suchte wen ganz bestimmten, aber konnte ihn nicht sehen und sie hatte es wirklich geschafft zu spät zu kommen. Titiana blieb recht dicht am Eingang stehen und versuchte etwas ausfindig zu machen.


    Und dann entdeckte er sie, hatte er sich doch immer wieder verstohlen umgesehen und ein Strahlen ging über sein Gesicht. "Camillus," raunte er seinem Bruder zu. "Sei so gut und nimm hier Platz und unterhalte die Comes. Ich kehre sogleich zurück, habe jedoch endlich die Person entdeckt, für die der Platzt neben mir reserviert war. Wir setzen uns dann neben Euch," zwinkerte er, entschuldigte sich kurz bei Germanica, erhob sich und eilte schnell, so leise wie möglich und so wenig störend wie möglich durch die Reihen und die Treppen hinauf. Er kam bei ihr an und strahlte sie an. "Da bist Du ja," sagte er sanft und freudig und reichte ihr seine Hände. "Ist alles in Ordnung?" Er musterte sie einen Augenblick und hoffte, sie kam mit den vielen Menschen in den Rängen zurecht. "Komm," fügte er dann sanft hinzu. "Ich führe Dich zu unseren Plätzen." Sachte und mit seinem Daumen sanft über ihren Handrücken streichelnd, führte er sie zu seinem Platz und dem nur noch einzig freien daneben, hatte er doch auf den Anderen einfach mal eben seinen Bruder verfrachtet. "Comes," sagte er leise und freundlich. "Ihr kennt Euch ja bereits." Dann wandte er sich lächelnd zu Titiana. "Titiana, darf ich Dir meinen Bruder Camillus Manitius Plautius vorstellen? Camillus, mein Guter," er sprach so leise, dass nur Germanica, Titiana und sein Bruder ihn hören konnten. "Dies ist Titiana, die Frau meines Herzens."