Beiträge von Manius Matinius Fuscus

    Durch ganz Mogontiacum liefen die Männer, von Fuscus und Duccia Britannia dazu beordert um den Menschen bekannt zu geben, dass der Krieg zu Ende sei, das Kriegsrecht aufgehoben und die zivile Schifffahrt wieder erlaubt. Auch teilten sie mit, dass die II. jeden Tag zu Hause zurück erwartet wurde und dass es dann eine große Feier ihnen zu Ehren geben würde.
    Die Menschen waren begeistert diese Nachrichten zu hören und all überall hörte man nur noch das als Gesprächsthemen.

    Durch ganz Mogontiacum liefen die Männer, von Fuscus und Duccia Britannia dazu beordert um den Menschen bekannt zu geben, dass der Krieg zu Ende sei, das Kriegsrecht aufgehoben und die zivile Schifffahrt wieder erlaubt. Auch teilten sie mit, dass die II. jeden Tag zu Hause zurück erwartet wurde und dass es dann eine große Feier ihnen zu Ehren geben würde.
    Die Menschen waren begeistert diese Nachrichten zu hören und all überall hörte man nur noch das als Gesprächsthemen.

    Er las die Tafel durch, runzelte die Stirn und dachte eine Weile nach.
    "Also Punkt 1 und 3 sind kein Problem. Bei 2 wird es schwieriger und 4 und 5, nein, das bezweifle ich, dass da was machbar ist. Allerdings müsste ich da erst mit ein paar Leuten sprechen.
    Danach kann ich Dir mehr zu sagen."

    "Ja, vielleicht sollten wir noch ein paar Ausrufer durch die Straßen schicken, die die Nachricht verkünden. Nicht jeder kann lesen hier und nicht jeder bekommt es sonst mit. Auf dem Markt, in den Wohnvierteln, den Thermen und so weiter. Ein paar Kann ich organisieren, aber wenn Du auch welche organisieren könntest?"

    Er dachte einen Moment nach.
    "Nun ja, wir könnten auch selber Boten entsenden, das ist nicht so das Problem.
    Ja, die ganze Stadt sollte geschmückt werden, es sollte ein Opferfest stattfinden, genügend Vorräte für die Feierlichkeiten angeschafft werden.... da ist einiges zu organisieren. So lange brauchen sie ja nicht von Raetia bis hierher.
    Könntest Du Dich um Boten kümmern?"

    Vierte Scene


    Trygäos. Der Chor.


    Trygäos
    Ihr, die ihr hier bei'm Mahle weilt, Eins ist für euch noch übrig,
    Nicht leer zu beißen, nein, mit Macht hier Alles rein zu fegen:
    Ja, greifet heldenmüthig an,
    Und haut mit beiden Backen ein! Zu Nichts, ihr armen Schlucker,
    Sind euch die weißen Zähne nüz, die nichts zu kauen haben.


    Der Chor
    Wir werden hier schon sorgen; doch wohl thust du, uns zu mahnen.


    Trygäos
    Auf, ihr, noch eben hungrig, werft euch muthig auf die Hasen!
    Nicht alle Tage will's das Glück,
    Daß ihr auf leckre Kuchen trefft, die unbewacht umhergeh'n.
    Drum esset brav; es möchte sonst in kurzem euch gereuen.
    (Der Chor ordnet sich zum Festzuge.)


    Der Chorführer
    Voll Andacht schweigt! Jezt werde die Braut hierher aus dem Hause geleitet:
    Nehmt Fackeln zur Hand, und es juble das Volk ringsher in freudigem Zuruf!
    Und das Ackergeräth tragt alles mit euch jezt wieder hinaus in die Felder,
    Nachdem wir getanzt, Trankopfer gesprengt, den Hyperbolos glücklich vertrieben,
    Und den Göttern darauf im Gebete gefleht,
    Dem Hellenengeschlecht Reichthum zu verleih'n,
    Daß Gerste die Füll' im Lande wir bau'n,
    Wir alle zumal,
    Und des Weines die Füll' und die Feigen zum Schmaus,
    Und daß sie mit Kindlein segnen die Frau'n,
    Und alle das Gut, das wir lange vermißt,
    Sich wieder für uns aufäufe, wie sonst,
    Und die blinkenden Schwerter verschwinden!
    (Opora wird als Braut geschmückt, mit Fackeln aus dem Hause hergeführt)


    Trygäos
    Komm, Weibchen, in's Feld hinaus!
    Komm, Schöne, da sollst du schön
    Mir ruhen im Arme!
    Gib Segen, o Hymen!


    Erster Halbchor
    O Seliger, daß du jezt
    Errangst das verdiente Glück!
    Gib Segen, o Hymen!


    Zweiter Halbchor
    Wie ehren wir diese?


    Erster Halbchor
    Wie ehren wir diese?


    Zweiter Halbchor
    Wir pflücken die Blume.


    Erster Halbchor
    Wir pflücken die Blume.


    Zweiter Halbchor
    Wir heben ihn hoch empor,
    Wir tragen den Bräutigam,
    Vormänner des Zuges!
    (sie heben Braut und Bräutigam auf die Schultern.)
    Der ganze Chor
    Gib Segen, o Hymen!


    Erster Halbchor
    Schön wohnt ihr im Segen nun,
    Von Mühen und Sorge frei,
    Euch Feigen zu sammeln.
    Gib Segen, o Hymen!


    Zweiter Halbchor
    Er hegt die gereifte Frucht;
    Ihr duftet die Feige.
    So ruft ihr am Mahl entrzückt,
    So, wenn ihr im Weine schwelgt!
    Gib Segen, o Hymen!


    Trygäos
    (an die Zuschauer)
    Froh jauchzet, o Männer, jauchzt,
    Und kommt ihr, so werd' ich euch
    Mit Kuchen bewirthen!

    Dritte Scene


    Trygäos. Der Chor. Mehrere Knaben.


    Trygäos
    Ja, geht: die Buben meiner Gäste kommen schon
    Heraus, ihr Wasser abzuthun, sie wollen wohl
    Sich vorbereiten zum Gesang, so scheint es mir.
    (zu den ersten Knaben)
    Tritt her zu mir, mein Söhnchen, und was immer du
    Zu singen vorhast, das probir' erst hier einmal.


    Der erste Knabe
    "Hebt nun an den Gesang von gerüsteten Männern" -


    Trygäos
    O still doch!
    Nichts von gerüsteten Männern, zumal jezt Friede, du dreimal
    Schändlicher, waltet im Land, fluchwürdiger, dummer Geselle!


    Der Knabe
    "Als nunmehr die Geschwader in einerlei Raum sich begegnet,
    Trafen sich Lanzen und Schilde zugleich und genabelte Tartschen."


    Trygäos
    Schilde? So höre doch auf, uns stets an die Schilde zu mahnen!


    Der Knabe
    "Nun scholl Jammergeheul, nun Siegesgeschrei von den Männern."


    Trygäos
    Jammergeheul von den Männern? Du heulst noch, bei'm Dionysos,
    Singst du von Jammergeheul, und dazu von genabeltem Jammer!


    Der Knabe
    Doch was soll ich denn singen? So sage mir, was dich erfreu'n mag.


    Trygäos
    "Also schmausten die Männer am Stierfleisch," oder dergleichen,
    Sezten das Frühmal auf und sonst von den leckersten Bissen.


    Der Knabe
    "Also schmausten die Männer am Stierfleisch, lösten der Rosse
    Triefende Nacken vom Joch, nachdem sie des Kriegs sich gesättigt."


    Trygäos
    So recht: sie waren kriegessatt, dann aßen sie.
    Das singe, das, wie Alle satt noch aßen dort.


    Der Knabe
    "Alle, der Mahlzeit müde, behelmten sich" -


    Trygäos
    Lustig mit Wein wohl.


    Der Knabe
    "Strömten hinaus zu den Thoren, und endlos tobte der Kriegslärm."


    Trygäos
    Daß dich der Henker, Bube, dich samt deinem Krieg -!
    Du singst ja nichts als Kriege. Wem gehörst du denn?


    Der Knabe
    Ich?


    Trygäos
    Allerdings du!
    Der Knabe
    Bin der Sohn des Lamachos.


    Trygäos
    Ha, ha, ha!
    Wahrlich, ein selstames Wunder erschiene mir's, wärst du der Sohn nicht
    Eines dem Kampfe so holden und kampfwuthathmenden Vaters.
    Auf, packe dich, den Lanzenträgern singe das! -
    (Der Sohn des Lamachos ab.)
    Wo steckt mir denn das Söhnchen des Kleonymos? -
    Es du hineingehst, singe was; wohl weiß ich, du
    Singst nicht von Händeln, du, des klugen Vaters Sohn.
    Der Sohn des Kleonymos
    "Freilich, ein Saier prangt in dem Schild nun, den ich gezwungen
    Unten am Busch wegwarf, meinen untadlichen Schmuck" -


    Trygäos
    Sage mir, Schwänzelchen, doch, dur singst auf deinen Papa dies?
    Der Sohn des Kleonymos
    "Aber ich kam mit dem Leben davon" -


    Trygäos
    Zur Schande der Eltern.
    Nun laß hinein uns gehen; denn ich weiß gewiß,
    Das Lied vom Schilde, welches du mir eben sangst,
    Das wirst du nie vergessen, solches Vaters Sohn.
    (die Knaben ab in's Haus.)

    Zweite Scene


    Trygäos. Der Chor. Leute mit Waffen aller Art, unter ihnen ein Helmbuschbinder, ein Lanzenschäfter, ein Helmschmid, ein Trompetenmacher, ein Panzerschmid.


    Der Buschbinder
    Weh mir, Trygäos! Völlig hast du mich verderbt!


    Trygäos
    Was ist dir, Armer? Wächst dir aus dem Schopf ein Busch?


    Der Buschbinder
    Ja, Ja, verderbt ir hast du Kunst und Unterhalt,
    Auch diesem hier, und jenem Lanzenschäfter dort!


    Trygäos
    Was zahl' ich dir für deine zwei Helmbüsche da?


    Der Buschbinder
    Was willst du geben?


    Trygäos
    Geben, Freund? Ich schäme mich;
    Doch weil das Rohr am Busche viel Arbeit gemacht;
    So ge' ich dir drei Mäßchen Feigen wohl dafür,
    Um meinen Tisch zu fegen mit dem Trödel da.


    Der Buschbinder
    So geh' hinein denn, hole mir die Feigen her;
    Denn besser, Etwas lösen, als gar nichts, o Freund.


    Trygäos
    (der indessen zur Probe mit den Helmbüschen den Tisch gefegt hat)
    Hinweg, hinweg, zum Geier fort aus meinem Haus!
    Die lassen ja die Haare, nichts sind beide werth;
    Ich mag sie nicht, und wär's um eine Feige nur!
    (der Buschbinder ab.)


    Der Panzerschmid
    Was soll mir dieser Panzer, der zehn Minen gilt
    Und prächtig anschließt? Armer ich, was thun damit?
    (sezt den schweren Panzer zu Erde.)


    Trygäos
    (besieht den Panzer)
    Nun, dieser bringt dir sicher keinen Schaden, Freund;
    Den überlaß du für den Einkaufspreis an mich;
    Für einen Leibstuhl, seh' ich, ist er ganz gemacht -
    (er sezt sich darauf.)


    Der Panzerschmid
    Laß ab du, mich zu höhnen und mein Waffenzeug!


    Trygäos
    Hier leg' ich her drei Steinchen; ist's so nicht bequem?


    Der Panzerschmid
    Wie willst du denn dich wischen, ungeschickter Mensch?


    Trygäos
    (indem er die Hände durch die beiden Armöffnungen des Panzers steckt)
    Hier fahr' ich durch das Ruderloch mit einer Hand,
    Und hier -


    Der Panzerschmid
    Zugleich mit beiden Händen?


    Trygäos
    Ja gewiß;
    Sonst heißt es, daß ich um ein Loch den Staat geprellt.


    Der Panzerschmid
    Zehn Minen also gibst du für das Kacken aus?


    Trygäos
    Ei freilich, du Verschmizter! Oder meinst du wohl,
    Um tausend Drachmen wäre mir mein Werther feil?


    Der Panzerschmid
    Wohlan, so hole das Geld heraus!


    Trygäos
    (aufstehend)
    Nein, guter Mann!
    Der drückt den Hintern. Fort damit: ich kaufe nichts!
    (Der Panzerschmid ab.)


    Der Trompetenmacher
    Was soll ich jezt mit dieser Kriegstrompete thun,
    Die einst um sechzig Drachmen ich erhandelte?


    Trygäos
    Hier in die Mündung unten gieße Blei hinein,
    Und oben bring' ein mäßig langes Stäbchen an;
    So wird daraus ein Schöner Hängekottabos.


    Der Trompetenmacher
    Weh mir, du spottest meiner!


    Trygäos
    Noch ein andrer Rath!
    Hier unten gieße, wie gesagt, das Blei hinein;
    Dann mußt du dort, mit feinem Baste festgeschnürt,
    Noch ein Schal' anhängen, und du hast ein Ding,
    Womit du Feigen dem Gesind zuwägst im Feld.


    Der Helmschmid
    (tritt mit Helmen auf.)
    Verwünschter Dämon, ach, wie hast du mich verderbt!
    Einst gab ich eine Mine für den Plunder hier:
    Und jezo - was beginn' ich? Denn wer kauft mir's ab?


    Trygäos
    Geh nach Aegypten, dor verhandle deinen Kram:
    Purganzen drin zu messen, taugt er immerhin.


    Der Lanzenschäfter
    O lieber Helmschmid, traurig, ach, ergeht es uns!


    Trygäos
    Dem ist ja gar kein Leid gescheh'n.


    Der Helmschmid
    Ei, sage mir:
    Was gibt es noch, wozu man Helme brauchen kann?


    Trygäos
    (faßt ihn an den Ohren)
    Wenn Einer solche Henkel dran zu machen weiß,
    Denn findet er viel bessern Absaz als zuvor.


    Der Helmschmid
    Komm, Lanzenschäfter, gehen wir!


    Trygäos
    Bewahre nein!
    Erst kauf' ich diesem Manne noch die Lanzen ab.


    Der Lanzenschäfter
    Was gibts du?


    Trygäos
    Sind sie durchgesägt, so nehm' ich sie
    Zu Rebenpfählen, hundert um ein Drachmenstück.


    Der Lanzenschäfter
    Wir sind zum Spott hier; Freundchen, laß uns weiter gehn!
    (sie gehen.)

    Erste Scene


    Trygäos. Der Chor. Ein Sensenschmid. Ein Töpfer.


    Trygäos
    (tritt heraus und sieht einen Helm auf dem Tische liegen.)
    Hoho! Hoho!
    Was kommt mit da zu meiner Hochzeit auf den Tisch?
    (er gibt dem Knechte den Helm.)
    Da nimm's und fege mir damit die Tische rein;
    Denn sonst zu gar nichts ist das Ding zu brauchen mehr.
    Dann trage mir die Kuchen und die Drosseln auf
    Und Hasenfleisch die Menge samt dem Waizenbrod.
    (der Knecht geht zur Küche. Es kommt ein Sensenschmid und ein Töpfer, beide mir Geräthen ihres Handwerks.)


    Der Sensenschmid
    Wo weilt, wo weilt Trygäos?


    Trygäos
    Drosseln brat' ich hier.


    Der Sensenschmid
    Mein Liebster, mein Trygäos, welch ein Glück für uns,
    Daß du den Frieden schlossest! Denn sonst kaufte mir
    kein Mensch die Sense, nicht für einen Heller, ab;
    Jezt bring' ich sie zu fünfzig Drachmen an den Mann,
    Und der
    (auf den Töpfer zeigend)
    erhält vom Lande drei für einen Krug.
    Nun, men Trygäos, nimm von meinen Sensen dir,
    Und was du weiter willst, umsonst.
    (auf die Töpferwaren zeigend:)
    Auch dieses nimm!
    Denn was wir jezt verkaufen mit Gewinn, von dem
    Sei dir zur Hochzeitgabe dies hier dargebracht!


    Trygäos
    Gut! Legt mir all die Sachen her und geht hinein
    Zum Essen ohne Säumen. Denn dort, seh' ich kommt
    Ein Waffentrödler voller Grimm dahergerannt.
    (der Sensenschmid und der Töpfer ab.)

    Fünfte Scene


    Trygäos. Der Knecht. Der Chor. Bald darauf Hierokles.


    Der Knecht
    Das ist gethan, Herr. Lege nun die Schenkel auf;
    Indessen hol' ich Eingeweid' und Opfermehl.


    Trygäos
    Ich werde dafür sorgen. Komm nur schnell zurück!


    Der Knecht
    Da bin ich wieder. Schein' ich dir doch schnell genug?


    Trygäos
    Nun brate hübsch die Stücke. Doch da kommt ja noch
    Ein Mann daher, mit einem Lorbeerkranz geschmückt.
    Wer mag es sein?


    Der Knecht
    Wie der sich übermüthig bläht!
    Ein Seher ist es.


    Trygäos
    Nein bei Zeus, Hierokles ist's.


    Der Knecht
    Das ist er also, der Prophet aus Oreos!
    Was wird er bringen?


    Trygäos
    Unserm Friedensschlusse will
    Er sich entgegenstemmen, das ist offenbar.


    Der Knecht
    Nein, nur der Duft des Bratens hat ihn hergelockt.


    Trygäos
    Wie wollen thun, als wenn wir ihn nicht sähen.


    Der Knecht
    Recht!


    Hierokles
    Sagt, welch ein Opfer bringt ih hier, und welchem Gott?


    Trygäos
    Du brate schweigend, nasche nicht vom Rückenstück.


    Hierokles
    Wem gilt das Opfer? Sagt ihr's nicht?


    Trygäos
    Macht auch der Schwanz
    Sich schön?


    Der Knecht
    Ja rech schön, holde Friedenskönigin!


    Hierokles
    Schneid' ab die Erstlingsstücke, dann vertheile sie!


    Trygäos
    Erst braten, das ist besser!


    Hierokles
    Nun, das ist ja schon
    Gebraten.


    Trygäos
    Wer du seist, du kümmerst dich um viel. -
    (zu dem Knecht)
    Zerlege nun! Wo steht der Tisch? Die Spende her!


    Hierokles
    Die Zunge schneidet man heraus!


    Trygäos
    Uns wohlbekannt!
    Doch weißt du was?


    Hierokles
    Ja, wenn du's sagst.


    Trygäos
    Nicht unterbrich
    Uns weiter; denn der Friedensgöttin opfern wir.


    Hierokles
    Ihr armseligen Menschen, ihr thörichten -


    Trygäos
    Dir auf das Haupt dies!


    Hierokles
    Die ihr, der Himmlische Rath in verblendetem Sinne verkennend,
    Bündnisse schloßt, ihr Männer, mit graunvollblickenden Affen -


    Der Knecht
    Ha, ha, ha!


    Trygäos
    Was lachst du?


    Der Knecht
    Der graunvollblickenden Affen!


    Hierokles
    O leichtgläubige Täubchen, ihr traut arglistigen Füchsen,
    Denen das Herz mit Listen, die Brust mit Listen erfüllt ist -


    Trygäos
    (ein Stück von den dampfenden Eingeweiden emporhaltend)
    Daß dir, o Prahler, so heiß, wie dies hier, glühte die Lunge!


    Hierokles
    Wenn nicht göttliche Nymphen den Bakis irre geleitet,
    Und nicht Bakis die Menschen, und nicht auch Bakis die Nymphen -


    Trygäos
    Treffe dich Tod, wenn nicht du sofort zu bakizen mir aufhörst!


    Hierokles
    Noch nicht war es verhängt, Eirene's Bande zu lösen,
    Sondern zuerst alsdann -


    Trygäos
    (zu dem Knecht)
    Mit Salz muß dieses bestreut sein!


    Hierokles
    Denn noch nicht ist's also genehm den unsterblichen Göttern,100)
    Daß wir ruhen vom Streit, bis der Wolf mit dem Schafe sich gattet -


    Trygäos
    Wie kann je, du Verwünschter, der Wolf mit dem Schafe sich gatten?


    Hierokles
    Ja, so lange der Iltis im Flieh'n aufs garstigste duftet,
    Oder die kläffende Hündin in Angstweh'n blinde Geburt wirft,
    So lange mußt' es dem Volke verwehrt sein, Friede zu schließen.


    Trygäos
    Doch was sollten wir thun? Niemals abstehen vom Kriege?
    Würfeln vielleicht, ob uns, ob den Feind mehr treffe des Jammers,
    Da wir im Frieden in Hellas vereint zu gebieten vermöchten?


    Hierokles
    Niemals lehrst du dem Krebse, sich nicht zu bewegen im Krebsgang.


    Trygäos
    Niemals speisest du mehr im Saal der Prytanen in Zukunft,
    Noch auch wirst du hinfort Etwas am Geschehenen ändern.


    Hierokles
    Niemals wird dir's gelingen, den stachligen Igel zu glätten.


    Trygäos
    Lässest du nie mehr ab, das athenische Volk zu berücken?


    Hierokles
    Welchem Orakel gemäß verbranntet ihr Schenkel den Göttern?


    Trygäos
    Jenem Orakel gehorchend, dem herrlichsten, welches Homer sang:
    "Die, nachdem sie vertrieben die feindlichen Wolke des Krieges,
    Grüßten Eirene froh, und weihten sie ein mit dem Opfer.
    Als sie die Schenkel verbrannt und die inneren Theile gekostet,
    Gossen sie Wein aus Schalen, und ich war Führer des Weges.
    Aber der funkelnde Krug ging schnell an dem Seher vorüber."


    Hierokles
    Fern ist solches von mir; denn so sprach nicht die Sibylla.


    Trygäos
    Aber ein treffendes Wort sprach, traun, der erhab'ne Homeros:
    "Rechtlos nenn' ich den Mann, unwürdig des Stamms und des Herdes,
    Der einheimischen Krieges sich freut, des entsezlichen Scheusals."


    Hierokles
    Sie dich vor, daß nicht, mit Betrug dir die Sinne berückend,
    Dir's wegschnappte der Weih -


    Trygäos
    (schnell einfallend, zu dem Knechte)
    Ja, darauf achte du sorgsam;
    Denn für das Opfergekrös' ist fürchterlich dieses Orakel.
    Gieße des Weins denn ein, und bringe mir her vom Gekröse.
    (der Knecht trägt auf.)


    Hierokles
    Nun denn, ist es gestattet, so will auch ich mich bedienen.
    (will zugreifen, wird aber von dem Knecht gehindert.)


    Trygäos
    Spende! Spende!


    Hierokles
    Mir auch schenke nun ein, und gib vom Gekröse mir Etwas.


    Trygäos
    Nein, noch nicht ist's also genehm den unsterblichen Göttern;
    Nein, erst dies: wir spenden zuvor, du drückst dich von dannen.
    Bleibe mit uns, Eirene, vereint, so lange wir leben!


    Hierokles
    Bringe die Zunge daher!


    Trygäos
    Und die deinige trage von hinnen!


    Hierokles
    (nach einem Becher greifend)
    Spende!


    Trygäos
    (wirft ein Bein nach ihm)
    Da nimm mir der Spende zugleich in der Eile das Bein auch!


    Hierokles
    Niemand gibt vom Gekröse mir was!


    Trygäos
    Wir dürfen, du weißt ja,
    Nichts dir geben davon, bis der Wolf mit dem Schafe sich gattet.


    Hierokles
    Laß dich erflehn, bei den Knieen!


    Trygäos
    Du flehst mich, Guter, umsonst an:
    Denn nie wird's dir gelingen, den stachligen Igel zu glätten.
    (sich an das Publikum wendend:)
    Kommt ihr heran, Zuschauer, auf, und theilt mit uns
    Das Mahl!


    Hierokles
    Und ich hier?


    Trygäos
    Speise du Sibyllen auf!


    Hierokles
    Bei Gäa, niemals eßt ihr beide dies allein;
    Ich reiß' es euch weg; ist es doch gemeines Gut.


    Trygäos
    (zu dem Knecht)
    Auf, schlage, schlage den Bakis!


    Hierokles
    (an die Zuschauer)
    Ihr seid Zeugen mir!


    Trygäos
    Auch mir, daß der ein Schlemmer und ein Prahler ist!
    (zu dem Knecht)
    He, schlage, wehre mit dem Holz den Prahler ab!


    Der Knecht
    Thu's selbst! Ich hülf' indessen aus den Fellen ihn
    Heraus, den Schurken, die er durch Betrug gewann.
    (zu Hierokles)
    Wirf ab die Felle, säume nciht, mein Opfermann! -
    Nun, hörst du? Rabe, der du kamst aus Oreos!
    Fort, flieg' in aller Eile nach Elymnion!
    (Alle ab; der Chor bleibt allein zurück.)


    Der Chor
    Strophe
    Ich bin froh, herzlich froh,
    Vom schweren Helm los zu sein,
    Von Zwiebelkost, Käsekost.
    Denn Schlachtenlärm lieb' ich nicht;
    Nein, am Herdfeuer zech' ich,
    Im Kreis trauter Zechbrüder froh,
    Brenne dürr Scheiterholz reichlich auf,
    Das ich in der Sommerzeit
    Haufenweis' ausgenäßt,
    Röste Kichern auf den Kohlen,
    Wenn die Buche sprüht in Funken,
    Scherze mit der Thrakerin,
    Wenn die Frau im Bade sizt.


    Der Chorführer
    Ist es doch das Angenehmste, wenn die Saat im Boden ruht,
    Und der Gott sie wohl beträufelt, und ein Nachbar also spricht:
    Sage mir, was thun wir unterdessen, Freund Komarchides?
    Mir gefällt es, Eins zu trinken, nun der Gott den Regen schickt!
    Also sez' uns heute Schoten, liebe Frau, drei Mezen auf;
    Mische Waizenmehl darunter, auch dir Feigen spare nicht.
    Syra rufe dann den Mannes ungesäumt vom Feld herein
    Denn die Reben abzublatten, geht an diesem Tage nicht;
    Sie behacken, ist unmöglich, denn der Grund ist allzufeucht.
    Laß von mir die Drossel holen und zugleich das Finkenpaar.
    Biester fand ich auch im Hause, Hasenfleisch vier Stücke noch,
    Wenn die Kaze nicht am Abend mir davon entwendet hat;
    Demm im Hause drinnen scharrt' es gräulich um und polterte.
    Drei davon bring' uns, o Bürschchen, eines gib dem Vater ab.
    Myrtenzweig' erbitte dann mit Beeren von Aeschinades;
    Und zumal (der gleiche Weg ist's) rufe man Charinades,
    Einen Trunk mit uns zu theilen,
    Weil mit Regen und dem Segen
    Unsre Saat ein Gott beglückt.


    Der Chor
    Gegenstrophe
    Wenn der Feldgrille Lied
    In süßen Tonweisen schwirrt,
    Mit frohem Muth schau' ich dann
    Des Lemnerweins Reben an,
    Ob sie bald reifen werden,
    (Denn frühzeitig reift dies Gewächs,)
    Seh' entzückt, wie dir Frühfeige schwillt;
    Hängt die Frucht reif am Baum,
    Greif' ich zu, koste sie,
    Singe drauf: "ihr lieben Horen!"
    Rühre mir ein Mus von Isop,
    Schling's hinein, und werde dann
    Fett, bevor der Sommer flieht.


    Der Chorführer
    Besser, als den gottverhaßten Rottenhäuptling anzuschaun,
    Der mit drei Helmbüschen herprangt und dem grellen Purpurrock,
    Den der Mann als Muster auspreist ächter Sardesfärberei.
    Aber muß er einst in's Treffen, eingemummt in solchen Schmuck,
    Wechselt er alsbald die Farbe, färbt sich Hemd und Hosen gelb,
    Flüchtet, wie der schnelle Roßhahn, als der Erste flüchtet er,
    Schüttelnd seine Büsche; lauernd steh' ich selbst am Vogelgarn.
    Wenn sie dann einmal daheim sind, thun sie, daß uns Allen graut,
    Schreiben den auf ihre Rolle, löschen aus und schreibe an,
    Löschen wieder, schreiben wieder. "Morgen wird in's Feld gerück!"
    Mancher hat noch keine Zehrung eingekauft, er ahnte nichts,
    Als er ausging; also tritt er an Pandions Säule, liest
    Seinen Namen, und mit saurer Miene läuft er rathlos hin.
    Also thun sie uns, dem Landvolk; euch die Städter, scheu'n sie mehr,
    Diese Schildabwerfer, Göttern gleich verhaßt und Sterblichen!
    Doch sie sollen mir dafür noch büßen, wenn ein Gott es will.
    Denn sie kränken mich so vielfach,
    Die daheim die Löwen spielen,
    In der Schlacht nur Füchse sind.

    Zufrieden hörte er dem Bericht zu.
    "Sehr schön. Was wichtig ist, wäre vor Allem die Kontrolle, ob alles für den Winter intakt ist oder ob irgendwelche Ausbesserungsarbeiten getätigt werden müssen, damit wir im Winter keine bösen Überraschungen erleben.
    Eine Auflistung der Händler wäre noch gut sowie eine Übersicht, wie momentan der Markt läuft, besonders unter dem Blickpunkt des Krieges bzw. des nun ja hoffentlich baldigen Ende."
    Er überlegte einen Moment.
    "Das wäre für das Erste das Wichtigste. Je nachdem, wie der Bericht bzgl. des Marktes aussieht, machen wir uns dann weiter darüber Gedanken."

    Vierte Scene


    Trygäos. Der Chor. Später der Knecht.


    Trygäos
    (den Altar heraustragend)
    Wohl eint sich Alles sichtlich: sieh, schon ist der Altar draußen.


    Der Chor
    Nun eilet, so lange der Wind,
    Der frisch fortwehte den Krieg,
    Noch bläst, von den Göttern gesendet!
    Denn sichtbar führt das Geschick
    Uns jezt zum Heile wieder.
    (der Knecht bringt die Opfergeräthe.)


    Trygäos
    Hier ist der Korb mit Gerste, hier der Kranz, das Opfermesser,
    Selbst auch das Feuer hier, und nur das Schaf zum Opfer fehlt uns.


    Der Chor
    So lauft doch um die Wette, lauft!
    Denn sähe Freund Chäris euch,
    So käm' er ungelade, uns
    Zu flöten, und dann gäbet ihr
    Ihm, wenn er bläst und sich zerquält,
    Was drein, ihn zu schweigen.


    Trygäos
    (zu dem Knecht)
    Wohlan, den Korb nimm und das Wasserbecken hier,
    Und wandle schnell zur Rechten um den Opferherd.


    Der Knecht
    (herumwandelnd)
    Was soll ich weiter? Rede! Sieh, ich bin herum.


    Trygäos
    Auf denn, ich nehme diesen Brand und tauch' ihn ein.
    Du schwing' ihn hurtig!
    (zu dem Chorführer: )
    Reiche du die Gerste dar;
    (zu dem Knecht: )
    Auch dich besprenge, wenn du mir den Brand gereicht,
    Und unter's Volk hier wirf den Gerstensamen.


    Der Knecht
    (Gerste auswerfend)
    Da!


    Trygäos
    Du hast ihn ausgeworfen?


    Der Knecht
    Ja, bei Gott, und viel,
    So daß von allen Männern, die im Kreise hier
    Als Schauer sizen, keiner ist, der keinen hat.


    Trygäos
    Die Frau'n erhielten keinen?


    Der Knecht
    Nein, am Abend erst,
    Da theilen ihnen die Männer mit.


    Trygäos
    Auf, beten wir!
    (im Priestertone)
    Wer weilt am Ort? Wo gibt es viele Redliche?


    Der Knecht
    (den Chor mit Weihwasser besprengend)
    Die da bespreng' ich; denn es sind vie Redliche.


    Trygäos
    Für redlich hältst du diese?


    Der Knecht
    Ja; denn stehen sie,
    Die wir so reichlich überthau'n mit Wasserflut,
    Nicht unverrückt auf einem und demselben Plaz?


    Trygäos
    Laßt ungesäumt uns beten, laßt uns beten jezt!
    Ehrwürdige Göttin, Herrscherin du,
    Die den Frieden verleiht
    Und die festlichen Reih'n und die bräutliche Lust,
    Nimm, Hehre, mit Huld dies Opfer von uns!


    Der Knecht
    Hochheilige, ja, nimm gnädig es an,
    Und thu nicht also, bei Gott, wie sonst
    Wohl unter den Frau'n die verbuhten es thun!
    Die lauschen am Hofthor, öffnen es halb,
    Und ducken sich vor und schielen heraus;
    Und sobald man es merkt und achtet auf sie,
    Dann flieh'n sie zurück;
    Und geht man, schielen sie wieder heraus.
    Ach, thue du nicht mehr solches an uns!


    Trygäos
    Nein, zeige dich ganz in voller Gestalt,
    Wie's Edlen geziemt, uns Liebenden hier,
    Die dreizehn Jahre bereits um dich
    Das Verlangen verzehrt!
    O löse den Kampf und der Schlachten Gedröhn,
    Und du sollst Kampflöserin heißen!
    Auch halte von uns die Verdächtigung fern,
    Die mit glattem Geschwäz
    Im Geheimen den Mann reizt wider den Mann;
    Und vereine das Volk der Hellenen so fest
    Mit der Freundschaft Kitt, wie's anfangs war,
    Und versöhnlicher Sinn und mildes Verzeih'n
    Durchströme das Herz, daß reich sich der Markt
    Anfülle mit Gut, mit Knoblauch, groß,
    Frühgurken, Granaten und Aepfeln, zugleich
    Mit Mäntelchen, klein, für der Knechte Bedarf!
    Von Böotien her laß Tauben für uns,
    Zaunschlüpfer und Gäns' und Enten herein,
    Auch Körbe mit Aal vom kopaischen See,
    Um die wir gedrängt laut markten und schrei'n,
    Im Gewühl mit Morychos, Teleas hier,
    Mit Glauketas dort uns zankend und all
    Dem gefräßigen Schwarm. Dann findet zulezt
    Der Melanthios noch auf dem Markte sich ein,
    Wo die Aale verkauft sind: der schreit auf,
    Und ächzt aus Medeia die Klagemelodie:
    "O Jammer, o Gram! Ich stehe verwaist,
    Der in Mangold lauschenden Aale beraubt!"
    Wer's hört, der feut sich darüber.
    Dies Hochgelobte, dies gewähr' auf unser Flehn!


    Der Knecht
    Nun nimm das Messer, daß du dann kunstkochmäßig
    Das Opfer schlachtest.


    Trygäos
    Ziemt sich nicht.


    Der Knecht
    Wie so? Warum?


    Trygäos
    Eirene hat am Schlachten keine Lust; ihr Herd
    Wird nie von Blut geröthet. Innen schlacht' es denn,
    Lös' ab die Schenkel, bringe sie sodann heraus:
    So wird dem Choranführer doch das Schaf gespart.
    (der Knecht geht ab.)


    Der Chor
    Du bleibe vor der Thüre nun: du mußt
    Scheitholz hierher aufschichten geschwind,
    Und sonst was nöthig, besorgen.


    Trygäos
    (legt das Holz auf dem Altar wohlgescheitet zurecht.)
    Nun, schein' ich nicht recht priesterlich das Holz dir aufzuschichten?


    Der Chor
    Wie solltest du nicht? Was entginge dir auch,
    Wo's Weisheit gilt? Was wüßtest du nicht,
    Das ein Mann wissen muß,
    Durch hellen Verstand
    Bewährt und rüstige Kühnheit?


    Trygäos
    Ha, schämen muß sich Stilbides, wie meine Scheiter brennen!
    Nun hol' ich auch den Opfertisch, und brauche keines Knechtes.
    (geht in's Haus.)


    Der Chor
    Wer wollte des Mannes nicht
    Mit Ehre gedenken, der
    So Vieles bestand und Heil
    Der heiligen Stadt errang?
    Drum wird er stets vor aller Welt
    Preiswürdig erscheinen.
    (Trygäos und der Knecht kommen aus dem Hause zurück.)