Beiträge von Lucius Annaeus Florus Minor

    Da unser direkter Vorgesetzter nicht zu sprechen war, hatte man mich auf den Praefectus Urbi verwiesen. Zwar war mir nicht klar, ob dieser tatsächlich etwas für uns tun konnte, aber immerhin hatte ich somit eine Ansprechperson und konnte unser Anliegen einmal offiziell vorbringen.


    So liess ich mich also anmelden und wartete, wann der neue Praefectus Urbi Zeit haben würde.

    In den Tagen seit meines Amtsantritts hatte ich viele Stunden in diesem Officium verbracht. Ich hatte mir die Dienstpläne bringen lassen und die ganze Einteilung der Putzmanschschaften überprüft, respektive überdacht. Mir fiel dabei auf, dass tatsächlich in den Gebieten mit den reichsten Einwohnern übermässig viele Putzer aufgeboten wurden, vermutlich um dort auch wirklich saubere Strassen zu haben, während jedoch in den Gebieten mit den meisten Geschäften und damit auch dem grössten Abfallberg während der Nacht, nicht so viele Männer unterwegs waren.


    Ich hatte mich daher entschlossen, 2 Vorschläge zu unterbreiten, die mir schon bei der Auswahl dieses Amtes durch den Kopf gegangen waren.


    Heute sassen alle 4 von uns zusammen und besprachen das weitere Vorgehen. Wir waren uns einig, dass man die Situation in gewissen Gebieten nicht so lassen konnte.


    Am Ende unserer Sitzung hatte ich den Auftrag gefasst, mit unseren Vorgesetzten zu sprechen.

    Ich hatte gar nicht bemerkt, wer denn hier vor mir stand, bis er mit der doch ungewöhnlichen Anrede auf diesen Umstand aufmerksam machte.


    Salve Domine! antwortete ich dann um zu zeigen, dass ich es nun auch verstanden hatte.


    Als er aber danach gleich wieder ganz in seiner Aufgabe aufging, wandte auch ich mich sogleich der Aufgabe zu.


    Hier im Eingangsbereich findest du Decken, Äxte und Haken, sowie mit Wasser gefüllte Eimer. Dazu werden wir auf jedem Stockwerk gefüllte Eimer und Decken vorfinden. Bitte, schaut euch an, was ihr benötigt.


    Ich hatte diese Utensilien schon so vorgefunden als ich von Mantua herkam und hatte seither darauf geachtet, dass die Eimer stets gefüllt waren und nicht für andere Dinge im Haus verwendet wurden. Der Sklavenaufstand und das daraus entstandene Feuer hatte genügend Zerstörung angerichtet, so dass niemand im Hause dies gleich wieder erleben wollte.

    Leider waren die Stockschläge des Schiedsrichters, obwohl sie mit zunehmender Dauer immer härter wurden, beiden Kämpfern egal. Das Volk begann bereits mit Gemurmel und Unruhe seiner Unlust und Langeweile Ausdruck zu verleihen.


    Ich sah mich genötigt einzuschreiten und erhob mich.


    Darauf sprangen sogleich alle 3 Schiedsrichter zu den Kämpfern und unterbrachen den Kampf.


    Euer Verhalten ist eines Gladiators in Rom nicht würdig! Entfernt euch in Schande und kehrt erst zurück, wenn ihr auch gewillt seid euer Talent dem Volk zu präsentieren! sprach ich laut und deutlich und schickte die fehlbaren Kämpfer zurück in ihre Schulen.


    Lasst die nächsten Paarungen zugleich stattfinden! ordnete ich dann zur Besänftigung des Volkes an.


    Sogleich traten aus dem vorgesehenen Tor die nächsten beiden Kämpfer hervor. Die weiteren Männer liessen noch einen Moment auf sich warten, da man sie nun erst noch kampfbereit machen musste. Das war mir schon klar gewesen, als ich den Geistesblitz hatte, dem Volk auf diese Weise zu einem nicht alltäglichen Schauspiel zu verhelfen.


    Dann traten auch die anderen 4 Kämpfer herbei.
    Die erste, bereits kampfbereite Paarung zeigte einen Murmillo und einen Thraex. Die beiden kurzfristig dazu geholten waren die eigentlichen Höhepunkte, zwei Retiarii mit ihren Wurfnetzen und dem Dreizack, gegen 2 Secutores.


    Die Schiedsrichter stellten die Paare jeweils in einer grossen Entfernung zueinander auf, so dass klar war, wer gegen wen kämpfen würde. Auf keinen Fall sollte es zu einer Durchmischung kommen.

    Nach dem Opfer sah ich mich um, ob ich irgendwo vielleicht die schöne Unbekannte zu sehen bekäme, doch sie war auf einmal wie vom Erdboden verschwunden.


    Mit gemischten Gefühlen, froh für meinen neuen jungen Kameraden, dem das Opfer gut gelungen zu sein schien, aber traurig, dass ich die Schöne nicht kennenlernen konnte, hielt ich mich noch eine Weile bei den nun feiernden Menschen auf.

    Seit der Wahl war einige Zeit vergangen und die Resultate waren zwar schon bekannt, aber die Ernennungen mussten durch Senat und Kaiser bestätigt werden, was natürlich seine Zeit in Anspruch nahm.


    So hatte es mir dieses Intervall auch erlaubt, den Amtseid auswendig zu lernen und als die Reihe am Ende aller Gewählten dann auch an mir war, trat ich vor und sprach mit lauter und deutlicher Stimme:


    EGO, LUCIUS ANNAEUS FLORUS MINOR HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI
    ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE
    IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE
    SOLLEMNITER IURO.


    EGO, LUCIUS ANNAEUS FLORUS MINOR OFFICIO VIGINTIVIRO IMPERII ROMANI ACCEPTO,
    DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE
    PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS
    PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.


    EGO, LUCIUS ANNAEUS FLORUS MINOR RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM
    DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME
    ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.


    EGO, LUCIUS ANNAEUS FLORUS MINOR OFFICIIS MUNERIS VIGINTIVIRI
    ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.


    MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE
    POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO
    MUNUS VIGINTIVIRI UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS
    ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO.


    Dann trat ich wieder zurück in die Reihe und gemeinsam verliessen wir danach frisch vereidigt das Forum wieder, angeführt von den jeweiligen Liktoren und gefolgt von unseren Klienten.

    Hallo zusammen,


    Ich habe noch nichts gelesen, nehme aber an, dass vielleicht jemand auf mich wartet. Das tut mir sehr Leid.


    Im Moment ist es sehr stressig und nächstes Wochenende steht bei uns in Augusta Raurica das grosse Römerfest an.


    Ich bemühe mich wirklich, wieder da zu sein, aber es könnte in den nächsten Tagen doch wieder zu gewissen Ausfällen kommen, sorry.


    LG, Thomas

    Es war zum ersten Mal, seit ich in Rom war, dass ich diesen Ruf aus dem Eingangsbereich hörte. "Brandschutzkontrolle" Nun ja, eigentlich konnte man sich auch vorstellen warum, denn es war wesentlich wichtiger die Gebiete der Stadt zu kontrollieren, in welchen die Armen in ungenügenden Unterkünften auf engstem Raum zusammengepfercht wurden, als hier in den Quartieren der Reichen, wo es auch innerhalb der Häuser grössere Gartenflächen gab und meist schon die nächste Strasse die Häuser von ihren Nachbarn trennte.


    Trotzdem war es wichtig, dass auch hier die Vorschriften eingehalten wurden, worauf ich als angehender Teilnehmer im Cursus Honorum und Hausherr natürlich auch immer wieder ein Augenmerk hatte.


    Heute also würde einmal offiziell kontrolliert werden, und daher machte ich mich gleich persönlich auf den Weg an die Porta, wo der Ianitor den Vigil der geklopft hatte bereits eingelassen hatte.


    Salve, ich bin der Hausherr, Lucius Annaeus Florus Minor. begrüsste ich den unangemeldeten aber wichtigen Gast freundlich.

    Zitat

    Original von Iunia Axilla
    Und @Florus Minor
    Immer langsam. Amtseinführung ist erst in einer Woche. Nur, weil die Wahl vorbei ist, heißt nicht, dass dann sofort das Amt beginnt. Dazwischen liegen ein paar Wochen ;)


    Danke, das war mir eben nicht bewusst, dass da etwas vorgegeben ist. Ich dachte, das geht einfach so schnell es halt geht.

    Den zweiten Kampf bestritten die Provocatores Dacicus und Felix.


    Beide waren mit Gladius und Scutum ausgerüstet, trugen einen keltisch-römischen Helm und am Schwertarm und Führbein jeweils einen Schutz. Diese ausgeglichene Ausrüstung stellte sicher, dass im nächsten Kampf der bessere Kämpfer gewinnen würde.


    Die Männer konnten unterschiedlicher kaum sein, denn Dacicus war braungebrannt und seine langen schwarzen Haare schauten auch unter dem Helm noch immer leicht hervor.
    Felix hingegen war praktisch weiss und über und über mit Sommersprossen übersäht. Seine kurzgeschorenen roten Haare leuchteten in der Sonne, bevor auch er sich seinen Helm überzog.


    Die Schiedsrichter kontrollierten nochmals den Sitz von Helm, Arm- und Beinschutz und gaben danach den Kampf frei.


    Sofort begannen die ausgeglichen ausgerüsteten Gladiatoren, sich zu umkreisen und eine Schwäche in der Abwehr des Gegners zu suchen. Geduldig versuchten sie die Reaktionen ihres Gegners zu erforschen. In den ersten Minuten passierte kaum etwas, so dass der Oberschiedsrichter immer wieder ungeduldig mit seinem Stock beide zu mehr Aktivität antrieb.

    Wenn wir gerade beim Thema Wahlen sind:


    Die letzten Wahlen sind vorbei, im Senat ist noch immer offen, welchen Posten ich kriege und ich nehme an, dass daher auch noch kein Eid auf dem Forum verlangt wurde.


    Signatur und Eintrag im Suum cuique ist, ich vermute auch weil es noch nicht offiziell ist, noch nicht vorhanden.


    Wann darf ich meine neue Aufgabe antreten? ;)

    Kaum hatten beide Kämpfer ihre Helme abgelegt und angefangen zu Fuss zu kämpfen, wurde ersichtlich, dass Priscus nun einen gewichtigen Vorteil verloren hatte. Konnte er auf dem Rücken seines Pferdes noch mit der besseren Reittechnik einen Vorteil gewinnen, waren es nun die kaum vorherzusehenen Angriffe von Arabus, welche seinen Gegner immer und immer wieder in Verlegenheit brachten.


    Bald schon blutete Priscus aus Wunden an einem Oberarm und einem Oberschenkel, während Arabus entgegen aller Wahrscheinlichkeiten noch fast frisch wirkend um ihn herum tänzelte. Die Bewegungen von Priscus wurden langsamer und langsamer, der Vorteil von Arabus immer grösser, so dass ich schon fürchtete, die Schiedsrichter würden entgegen der Abmachungen den Kampf bis zum Äussersten weiterführen lassen.


    Doch dann, endlich, so dachte zumindest mein Geldbeutel, ging der summa rudis mit seinem Stock dazwischen und hielt die Kämpfer von weiteren Handlungen ab.


    Er ging zu Arabus hin, der bereits beide Arme siegesgewiss in die Höhe gerissen hatte, und nahm einen seiner Arme. So präsentierte er den Sieger dem Volk, während der Verlierer ausgepumpt und enttäuscht auf ein Knie sank und den Kopf verschämt senkte.


    Ich erhob mich nun, denn obwohl es keine Entscheidung über Leben und Tod geben sollte, denn der Schiedsrichter hatte den Kampf unterbrochen bevor einer der Gladiatoren in eine ausweglose Situation geraten war, musste meine Entscheidung über den Ausgang entscheiden. Wieder meldete sich mein Geldbeutel und mit einer grosszügigen Geste deutete ich an, Priscus möge sich entfernen, damit das Volk den Sieger, Arabus, noch ausgiebiger bejubeln könnte.

    Als Iulius Caesoninus das grosse Wort aussprach, riss ich meine Augen von der schönen Frau an Iulia Phoebes Seite. Von den ganzen Vorbereitungen seit sie wieder aus dem Tempel getreten war, hatte ich nichts mitbekommen, ausser das "favete linguis" auf welches hin ich meinen Kopf mit einem emporgehobenen Teil meiner Toga bedeckt hatte.


    Nun also war es so weit und das Opfertier würde seine Bestimmung erfüllen.

    Schnell konnten die Zuschauer erkennen, dass Priscus der geübtere Kämpfer war und über eine feinere Reittechnik verfügte. Arabus hingegen war mutiger, kühner in seinen Attacken und dadurch für seinen Gegner auch kaum einzuschätzen.


    Das Publikum schlug sich, je nach Vorliebe, auf die eine oder andere Seite, was sicherlich die Wettbüros sehr freute.


    Derweil droschen in der Arena die beiden Kämpfer unermüdlich aufeinander ein, so dass die Schiedsrichter sich wiederum genötigt sahen einzugreifen. Da immer weniger geritten wurde, sollten die Pferde geschont werden und nicht einer zufälligen Verletzung ausgeliefert sein.


    Beide Kämpfer wurden daher von den Schiedsrichtern angewiesen abzusitzen und den Kampf zu Fuss zu Ende zu bringen. Dazu durften sie ausserdem die Helme abnehmen, damit sie besser atmen konnten und weniger Gewicht zu tragen hatten.


    Wer würde wohl die Oberhand gewinnen?